Phantom-Aschenbeere

Phantom-Aschenbeere

In den tiefen, nebligen Moorlandschaften der Nordlande wächst eine Pflanze, die kaum jemand sieht, bevor es zu spät ist – die Phantom-Aschenbeere. Dieser Strauch ist von einer nahezu transparenten Struktur, sodass er im diffusen Licht der Morgendämmerung fast vollständig mit seiner Umgebung verschmilzt. Lediglich seine grünlich schimmernden Wurzeln und leicht silbern glänzenden Zweigspitzen verraten seine Anwesenheit, doch selbst diese sind schwer zu erkennen. Die Pflanze ist nicht nur eine biologische Rarität, sondern auch eine tödliche Gefahr für unvorsichtige Wanderer und Tiere, die ihr zu nahe kommen. Da sie keine Blätter besitzt und keine klassische Photosynthese betreibt, ernährt sie sich durch eine groteske Methode: Ihre feinen Äste und Wurzelstrukturen setzen eine hoch ätzende Säure frei, die Fleisch und organisches Material langsam auflöst. Alles, was in unmittelbare Nähe gerät und mit ihrer Oberfläche in Kontakt kommt, beginnt sich binnen Sekunden zu zersetzen. Ihre Fütterungszyklen sind ebenso beunruhigend – die Phantom-Aschenbeere muss mindestens einmal pro Woche eine Kreatur der Größe eines Kaninchens oder größer absorbieren, um ihre inneren Nährstoffreserven aufzufüllen. Doch trotz ihrer grausamen Natur wird sie in alchemistischen Kreisen hoch geschätzt. In den Herbstmonaten entwickelt sie ihre selbstzündenden Beeren, die sich von selbst entzünden, wenn sie reif sind, und zu feiner Asche zerfallen. Diese Asche trägt ihre Samen mit dem Wind fort und sorgt dafür, dass sie sich trotz ihrer stationären Lebensweise weiter ausbreitet. Die Beeren gelten als eine der wertvollsten Zutaten für Feuerzauber und brennende Elixiere, doch ihre Ernte ist mit großen Risiken verbunden – eine einzige Berührung kann verheerende Folgen haben. Die Tuath'vayra betrachten die Phantom-Aschenbeere als eine pflanzliche Verkörperung des Nebels und der Vergänglichkeit, doch viele Reisende fürchten sie als eine der gefährlichsten und unberechenbarsten Gewächse der Nordlande.

Basic Information

Anatomie

Die Phantom-Aschenbeere besitzt ein feines, beinahe durchscheinendes Gewebe, das aus einer elastischen, fast glasartigen Zellstruktur besteht. Ihre Wurzeln sind lang und strahlenförmig, meist in tiefen Moorböden verborgen, während ihre Zweige schmal und ungewöhnlich flexibel sind. Ihre Beeren sind dunkelrot, fast schwarz, bevor sie ihre Selbstentzündung auslösen und zu Asche zerfallen. Da ihre Struktur kaum sichtbare Blattsegmente besitzt, bleibt sie oft unentdeckt, selbst wenn Wanderer direkt an ihr vorbeigehen. Ihre durchsichtigen Fasern enthalten feine Kanäle, durch die sie ihre Säureflüssigkeit bei Kontakt freisetzt.

Genetik und Vermehrung

Die Phantom-Aschenbeere vermehrt sich ausschließlich über ihre Aschenbeeren, die ihre Samen durch den Wind tragen. Ihre genetische Struktur ist einzigartig unter Pflanzen, da sie durch eine Form von kontrollierter Zellverdichtung wächst, ohne auf Sonnenlicht angewiesen zu sein. Die Keimlinge dieser Pflanze wachsen langsam und sind zunächst kaum von ihrer Umgebung zu unterscheiden. Erst nach mehreren Monaten beginnt ihre Säureproduktion, wodurch sie ihre ersten Nährstoffe aufnehmen kann. Ihre Samen sind stark resistent gegen äußere Einflüsse, doch sie benötigen eine feuchte, nährstoffreiche Umgebung, um erfolgreich zu keimen.

Ökologie und Lebensräume

Die Phantom-Aschenbeere wächst ausschließlich in nebligen, sumpfigen Regionen, wo ihr durchscheinendes Gewebe sie vor Entdeckung schützt. In dichten Moorlandschaften kann sie sich unbemerkt ausbreiten, da ihre Samen weit getragen werden, bevor sie sich in tiefen Erdschichten verankern. Sie gedeiht besonders gut an Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit, da ihre Säureproduktion stark von der Umgebungstemperatur abhängt. In Regionen mit hoher magischer Aktivität kann sie schneller wachsen, wobei ihre Säure sogar eine leicht lumineszierende Eigenschaft annimmt. Aufgrund ihrer natürlichen Gefährlichkeit hat sie sich in der Nahrungskette der Region zu einer der gefährlichsten Pflanzen entwickelt, da wenige Tiere sie überleben können.

Additional Information

Verwendung, Produkte & Verwertung

Die Beeren der Phantom-Aschenbeere gelten als extrem wertvoll für Feueralchemie und werden in der Herstellung von Brandtränken und explosiven Essenzen genutzt. Ihre Asche enthält eine seltene Bindungskomponente, die in magischen Schriften für Brandsiegel und rituelle Feuersymbole verwendet wird. Ihre Säure wird von wenigen Alchemisten extrahiert und kann zur Herstellung von ätzenden Lösungen genutzt werden, die für magische Metallbearbeitung essenziell sind. Manche Kulturen betrachten sie als eine Prüfung für mutige Abenteurer, die ihre brennenden Früchte ernten wollen. Trotz ihrer Nutzung ist sie schwer zu transportieren – ihre Säureproduktion kann sich durch Vibrationen aktivieren und unkontrollierte Reaktionen auslösen.

Wahrnehmung und sensorische Fähigkeiten

Obwohl die Pflanze keine klassischen Sinne besitzt, reagiert sie empfindlich auf Berührung und Temperaturveränderungen. Wenn sich eine Kreatur nähert, beginnen ihre Zweige sich minimal auszudehnen, als ob sie auf die Bewegung reagieren würden. Ihre Wurzeln spüren feine Erschütterungen im Boden, was ihr hilft, ihre Säure gezielt freizusetzen, sobald etwas ihren Kontaktbereich erreicht. Manche Alchemisten glauben, dass sie durch eine magische Resonanz unbewusst auf Wärmequellen reagiert. Ihre selbstentzündenden Beeren zeigen eine ungewöhnliche Wechselwirkung mit Luftfeuchtigkeit – je trockener die Umgebung, desto schneller entzünden sie sich.

Geographic Distribution