kurze Erzählungen der Njörva
1. Der Gesang des Nebels
Es wird erzählt, dass der Nebel einst eine Stimme hatte, die leise durch die Wälder und Täler sang. Dieser Gesang war so schön und rein, dass die Welt selbst innezuhalten schien, um zuzuhören. Doch eines Tages verschwand der Gesang, und die Stille breitete sich aus. Die Njörva glauben, dass der Nebel nicht verstummt ist, sondern dass seine Melodie jetzt tief in allem verborgen liegt – in den Blättern, den Flüssen und sogar in ihrem eigenen Herzschlag. Deshalb lauschen die Njörva oft still der Natur, in der Hoffnung, einen flüchtigen Ton des Gesangs des Nebels zu erhaschen.
2. Der verlorene Wanderer
Ein alter Mythos erzählt von einem Njörva, der den Nebel verließ, um die Welt der Menschen zu erkunden. Neugier trieb ihn voran, und er wollte verstehen, wie es war, ohne die Schleier zu leben. Doch je weiter er sich von den Nebeln entfernte, desto mehr verblassten seine Erinnerungen an seine Heimat. Schließlich konnte er den Weg zurück nicht mehr finden. Die Njörva glauben, dass der verlorene Wanderer noch immer durch die Welt der Menschen zieht, ein Schatten seiner selbst, der nach einem Nebel sucht, der ihn zurückführt. Dieser Mythos erinnert die Njörva daran, ihre Verbindung zum Nebel und zum Gleichgewicht niemals zu vernachlässigen.
3. Die Tränen der Erde
In einer Zeit, in der die Welt jung war, trockneten die Flüsse aus, und die Pflanzen begannen zu verdorren. Die Njörva erzählen, dass die Erde selbst weinte, als sie sah, wie das Gleichgewicht zerbrach. Ihre Tränen wurden von den Nebeln aufgenommen und in alle Richtungen verteilt. Diese Nebel heilten die Wunden der Erde und brachten den Flüssen neues Leben. Die Njörva glauben, dass dieser Nebel noch immer ein Teil der Welt ist, und sie tragen eine tiefe Verantwortung, diese uralte Balance zu bewahren.