Hriimuuk

In der frostigen Welt von Lutuviima verkörpert Hriimuuk weit mehr als nur die Kälte – er ist das Fundament der Klarheit, der Disziplin und der ewigen Beständigkeit. Für die Aqtunuuk ist er der älteste Wächter des gefrorenen Geflechts, derjenige, der das Eis webt und dafür sorgt, dass seine Reinheit niemals durch Chaos oder Unordnung besudelt wird. Seine Anwesenheit ist spürbar in jedem gefrorenen Kristall, in jeder Schneeflocke, die den Boden berührt, und in der tiefen, lautlosen Stille des Winters.

Ursprung und Mythos

Die Legenden erzählen, dass Hriimuuk aus dem ersten Eis geboren wurde – aus der unveränderlichen Struktur, die bereits existierte, bevor das Geflecht von Lutuviima geformt wurde. Er war nicht geschaffen, sondern immer da, ein ungebrochener Wächter der Stille, der durch die Kälte spricht. In manchen Überlieferungen heißt es, dass er nicht denkt wie andere Götter, sondern stattdessen einfach ist – eine Essenz des unaufhaltsamen Winters, dessen Wille durch die natürliche Ordnung der Welt manifestiert wird.

Viele der ältesten Eisrunen, die von den Ruuniqu gehütet werden, tragen seine Zeichen. Sie erzählen von der ewigen Härte des Eises, das niemals bricht, von den Schicksalsströmen, die in frostiger Unbeweglichkeit liegen, und von der unnachgiebigen Kraft, die unter der Oberfläche lauert.

Erscheinung und Symbolik

Hriimuuk wird von den Aqtunuuk oft als eine große, bewegungslose Gestalt aus schimmerndem Eis beschrieben – fast wie eine unantastbare Säule aus Frost, die niemals schmilzt und niemals zerfällt. Sein Gesicht ist klar und ohne Emotionen, seine Augen leuchten im eisigen Blau der gefrorenen Welt.

  • Unerschütterlichkeit: Hriimuuk lehrt, dass echte Stärke nicht durch Bewegung, sondern durch innere Festigkeit entsteht. Wer sich ihm nähert, spürt die kühle Klarheit seines Willens.
  • Disziplin und Stille: Seine Präsenz ist nicht laut oder aufdringlich – sie ist die tiefgründige Stille des Schnees, die unbewegte Weite der gefrorenen Landschaft, das ungeschriebene Gesetz der Winterherrschaft.

Hriimuuk im Alltag der Aqtunuuk

Sein Einfluss auf das Volk ist unbestreitbar, denn in jedem Aspekt des Lebens spiegeln sich seine Prinzipien wider:

  • Ruuniqu – Die Runenhüterinnen tragen seine Symbole in den ältesten Schriftrollen und bewahren seine Lehren über die ewige Disziplin.
  • Vaqqtuhaak – Die Polarjäger ehren ihn durch ihre Jagdmethoden, die stets mit Respekt vor der Kälte und ihrer Härte ausgeführt werden.
  • Laniinuuk – Die Eiskreis-Ratshüterinnen betrachten ihn als die unveränderliche Säule der Welt und berufen sich auf seine Weisheit, wenn Entscheidungen von großer Tragweite getroffen werden.
  • Hirvaqan – Die Wolfswächter glauben, dass in den Augen der arktischen Wölfe die Klarheit von Hriimuuk reflektiert wird und dass die Tiere seine Gefährten in der gefrorenen Welt sind.

Rituale zu Ehren von Hriimuuk

Jedes Jahr, wenn der tiefste Winter eintritt und das Eis am härtesten gefriert, feiern die Aqtunuuk die Stille des Eises, eine Zeremonie, die Hriimuuks ungebrochene Stärke ehrt.

  • Die Ruuniqu rezitieren die ältesten Runen, die seine Macht beschreiben.
  • Die Vaqqtuhaak führen eine Jagd durch, bei der sie sich schweigend durch die gefrorene Wildnis bewegen – denn Respekt vor der Kälte bedeutet, ihre Regeln zu befolgen.
  • Die Laniinuuk versammeln sich in der Kristallhöhle von Gardnar und vollziehen die Meditation des ewigen Frosts.

In diesen Momenten spüren die Aqtunuuk die Präsenz von Hriimuuk, denn die Luft ist klar, das Eis makellos und die Stille vollkommen.

Children