Session 9 in Moravod | World Anvil
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Session 9

Zusammenfassung

Nachdem Jevgenija in einem Ritual den alten Hollerbusch ruft, müssen wir vor Gevatter Eber fliehen. Dabei finden wir Zuflucht in einem Erdloch und schlafen gegen unseren Willen ein. Wir erwachen im Turm nahe Leskolm und befinden uns auf einem Fest ganz nach unseren Wünschen. Laimes tanzt, Jaroslaw spricht, Grindulin trinkt und Branca küsst. Plötzlich stehen wir im finsteren Racudin nahe Gribnoy-dolina. Ein Schrei lockt uns schnell ins Dorf. Dort angekommen werden wir von unseren untoten Mitbürgern attackiert. Wir knebeln die Wirtin Eldrun Yngvisdottir, töten Jadwiga und schlagen uns in Richtung Gribnoy-zamok durch. Wir werden im Kampf von Dunkelwölfen und zwei Vampiren stark bedrängt, als plötzlich Iskiawar herangeritten kommt.
 

Schrei doch nicht so laut, Jevgenija

Die moravischen Wälder glänzen seit Wochen in den satt goldenen spätsommerlichen Sonnenstrahlen. Doch irgendwie will Jevgenija Laune in letzter Zeit nicht zu diesem malerischen Panorama passen. Häufig war sie schlecht drauf. Auf Nachfragen gab sie nur sehr kurz angebundene Antworten. Ab und an hat sie eben diese Launen, besser nicht weiter nachbohren und es gut sein lassen, dachten wir uns. Umso erfreulicher, als sie plötzlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor uns in der Taverne steht. Aufbruchsbereit mit einem Sack bepackt bittet sie uns aufgeregt, sie zu begleiten. Sie wolle uns unbedingt etwas zeigen. Sie spricht zwar geheimniskrämerisch, überredet uns aber dank ihrer ansteckenden Vorfreude schnell zum gemeinsamen Aufbruch. Bis die Dämmerung der langen Spätsommernacht einsetzt, wandern wir tief in den Racudin. Dann bleibt Jevgenija stehen und sagt, dass hier eine gute Stelle sei. Sie erzählt uns, dass sie in den letzten Wochen viel Zeit mit Schamanin Nataia verbracht habe. Sie zieht aus ihrem Sack eine Rahmentrommel. Die Trommel sei das Pferd des Schamanen, erzählt sie uns. Jevgenija hat außerdem eine kleine Metalldose mit glühenden Kohlen dabei. Sie facht die Kohlen erneut an und streut ein paar traditionell moravische Kräuter, wie Beifuß und Schafgarbe, darauf. Sie öffnet die Augen und wirft einen kurzen, leicht unsicheren Blick in unsere Richtung. Dann beginnt sie zu trommeln. Wir wissen uns zu benehmen und gehen nicht auf die gezeigte Unsicherheit ein. Branca und JJaroslaw bemerken, dass sich Jevgenija leicht ungeschickt anstellt und sich ihren Finger an einem Dornenstrauch anreißt. Es tropft etwas Blut auf die Trommel. Dennoch gelingt das Ritual und aus dem Wuchs des Waldes tritt der alte Hollerbusch hervor. In seinem Blatt- und Blütenwerk bilden sich schemenhafte Augen und ein Mund.    
Der alte Hollerbusch:
„Kind, was schreist du denn so laut in den Wald? Was ist denn los?“

Jevgenija freut sich und gibt sich stolz vor uns, dann begrüßt sie den alten Hollerbusch

Der alte Hollerbusch:
„Was wollt ihr denn?“

„Habt ihr eine Frage an den alten Hollerbusch?“

„Wer ist der mit den weißen Hörnen?“

Der alte Hollerbusch:
„Es ist die Reinkarnation des alten moravischen Waldes. In seiner früheren Form, als er noch dunkel war. Doch nun schreit doch nicht mehr so laut in den Wald mein Kind.“

Ein dumpfes Rütteln dringt durch den Wald und der Boden vibriert leicht.

Der alte Hollerbusch:
„Das ist Gevatter Eber. Etwas scheint ihn verstimmt zu haben. Er kommt in eure Richtung. Ihr solltet euch besser zurückziehen.“
    Ohne zu zögern hören wir auf den Rat des alten Hollerbusches und nehmen unsere Beine in die Hand. Jevgenija, Laimes und Jaroslaw gehen aufgrund ihrer Schnelligkeit in Führung. Oft beschert ihnen diese Fähigkeit einen entscheidenden Vorteil, aber nicht heute. Unter ihnen bricht der Boden zusammen und Jevgenija fällt in ein Erdloch. Laimes und Jaroslaw schaffen es noch zur Seite zu hechten. Hoffentlich kriegen wir unsere Jevgenija rechtzeitig wieder aus dieser Grube. Statt um Hilfe zu rufen, schreit sie aus der Grube, dass wir hinterherspringen sollen und es dort unten wahrscheinlich am sichersten sei. Bis auf Branca gehorchen wir alle nahezu blind. Branca hadert noch lang mit sich. Das näherziehende Grunzen des gewaltigen Ebers lässt sie uns dann aber doch folgen. In Sicherheit vernehmen wir die Geräusche des über uns patrouillierenden Ebers. Branca ist die erste, deren Sinne sich der Höhle widmen und sie entdeckt ein in sitzender Position menschliches Skelett mit schon verrotteten Fasern in unserem Erdloch. An dessen Hand liegt ein knöcherner Speer, der leicht mit Moos bedeckt ist. In den Speer sind magische Runen eingearbeitet. Jaroslaw zögert nicht lang und bescheinigt, dass er gut in der Hand liegt. Jevgenija fängt plötzlich an lautstark zu gähnen und auch uns überfällt eine unausweichliche Müdigkeit. Unser Körper wird unerträglich schwer. Wir legen uns auf den Boden und versinken im Schlaf.
 

Schlaf- oder Wachturm

Als wir erwachen stehen wir plötzlich auf dem offenen Dach des Turms, den wir einst nahe Leskolm eingenommen hatten. Doch irgendwie erscheint alles größer, heimeliger und der Ausbau ist bereits fertig und das prunkvoller als geplant, mit Balkonen, edlen Wandvorhängen und Deckenverzierungen. Unter uns hören wir Musik und Stimmen. Anscheinend wird hier im Moment ein Fest gefeiert. Jevgenija läuft als erste nach unten und gibt uns zu verstehen, dass wir uns beeilen sollen. Wir gehen nach unten und erblicken einen pompösen Ballsaal, der viel größer ist, als es der Turmdurchmesser zuließe. Von den Gästen werden wir als Helden begrüßt und gefeiert. Wir sehen die Sippe Dvorganin. Jaroslaw geht zu ihnen herunter und steigt in eine angeregte Unterhaltung über die aktuelle Situation in Gribnoy-dolina ein. Laimes vernimmt eine bekannte und geliebte Melodie, zu der er sich an einem Kreistanz beteiligt. Seine Blicke spielen verführerisch mit den dunklen rehäugigen Augen seiner jungen Tanzpartnerin. Grindulin kann sein Glück nicht fassen, als er von seinem alten Schwarm, der lieblichen Zwergin Tamora ein perfekt temperiertes dunkles Bier angeboten bekommt. Jevgenija und Branca zweifeln an der Wirklichkeit der Situation. Sie denkt sich, ob vielleicht Schamanin Nataia hier sei, und plötzlich ist sie da. Jevgenija geht und spricht mit ihr. Branca hat begriffen, dass dieser Traum mit den eigen Wünschen steuerbar ist und dennoch verfällt sie in die Vision, als plötzlich ein stattlicher junger Mann auf sie zugeht. Völlig untypisch für Branca nimmt sie den Mann, ohne zu zögern in den Arm. Beide schließen ihre Augen und küssen sich zärtlich. Als Brancas Lider sich wieder öffnen steht da plötzlich niemand mehr nah bei ihr. Wo eben noch die warmen Lippen waren, peitscht nun der kalte Nachtwind des Racudin in ihr Gesicht. Jevgenija, Hjaelborn, Laimes, Jaroslaw und Grindulin machen leider die gleiche Erfahrung und herausgerissen aus ihren Wunschvorstellungen müssen sie sich plötzlich im finsteren moravischen Wald orientieren. Jaroslaw meint die Stelle wieder zu erkennen, wir sind nicht weit von Gribnoy-dolina entfernt. Er will sich vergewissern, ob seine Ortsbestimmung richtig ist. Wir entzünden eine Fackel, begleiten Jaroslaw auf seiner Fährtensuche und können seine Vermutung bestätigen. Wir gehen in Richtung von Gribnoy-dolina. Plötzlich ein Schrei. Aufgeschreckt blicken wir uns im Schein der Fackel kurz in die Augen. Reflexartig stürmen wir los und rennen ins Dorf. Dort angekommen erscheint alles ein wenig surreal. Viele Kleinigkeiten wirken verändert. Manche Bereiche werden auch von einer Fackel nicht erhellt. Wir scheinen immer noch in einem Traum zu sein.

Untoten Freunden gibt man kein Küsschen

Das Dorf ist menschenleer und wir entscheiden uns in der Taverne nach dem Rechten zu sehen. Wir sind verwundert, dass selbst im Gasthaus kein Licht brennt und alles in Dunkelheit gehüllt ist. Wir öffnen die knarrende Tür und durchleuchten den Raum mit unserer Fackel. Unsere Wirtin Eldrun Yngvisdottir liegt regungslos auf dem Boden. Laimes eilt zu ihr, um Erste Hilfe zu leisten. Er zuckt schnell zurück, als sie nach ihm schlägt. Er kann den Schlag mit ein wenig Kraftaufwand abwehren. Was da vor uns liegt und hechelnd nach uns schlägt, ist nicht mehr unsere Eldrun. Lediglich ein abscheuliches untotes Abbild unserer einstigen Freundin. Jaroslaw und Grindulin versuchen sie zu packen und zu knebeln, doch sie rutschen an der schmierigen Haut der Untoten ab und schaffen es nicht. Branca, seit dem abrupten Ende unserer Turmfantasie sehr blindwütig, ersticht Elrun mit ihrem Dolch. Der Stich scheint die Untote aber absolut nicht zu stören. Elrun gurgelt trockene Laute und greift uns an. Wir weichen zur Seite und sie schlägt ins Leere. Jaroslaw nutzt diesen günstigen Moment und packt sie. Grindulin nimmt sein Seil und knebelt Eltrun. Branca sticht nochmals voller Wut auf die Untote ein. Als der Dolch in Elruns Fleisch dringt, klingt es so, als würde dicker Stoff reißen. Jaroslaw versucht Branca zu beruhigen und sie lässt von der Untoten ab. Grindulin zieht den Dolch aus Elrun und reicht ihn Branca. Als er anfängt von dem Jüngling zu sprechen und dass sie sich beruhigen solle, bekommt er eine Ohrfeige. Jevgenija diszipliniert die beiden und gibt in Sorge um ihre Sippe Dvorganin zu verstehen, dass wir schnell zur Burg aufbrechen sollten. Als wir aus der Taverne auf den Dorfplatz schreiten, erblicken wir die Chefin des Hofs Priwinow und Jaroslaws Großmutter Jadwiga, die in Begleitung von anderen untoten Dorfbewohnern bedrohlich an die Gruppe herantritt. Sie schimpft auf ihren Enkelsohn, als sie ihn erblickt. Wir versuchen aus Respekt und vielleicht auch ein bisschen aus Angst vor der untoten Babuschka, in Richtung Gribnoy-zamok zu fliehen. Auf dem Weg werden wir jedoch von weiteren Untoten aufgehalten und müssen uns durchkämpfen. Grindulin sieht wie sich Jaroslaw und Jevgenija vor ihm durch weitere untote Horden schlagen müssen. Hinter ihm nähert sich Jadwiga mit ihren Schergen. Wenn er verhindern will, dass sie eingekesselt werden, dann muss er Rückendeckung geben. Die oft herrische Babuschka war ihm ohnehin sehr unsympathisch und er stürzt sich auf sie. Im Tanz des Kampfes gelingt ihm ein genialer Ausfallschritt und seine Axtklinge schlägt der Babuschka den Arm ab. Doch auch Jadwiga motiviert anscheinend die eher schweigende Ablehnung zueinander, denn der Verlust des Armes mindert keineswegs ihren Kampfwillen. Jaroslaw hat im eigenen Kampfgetümmel kaum die Zeit auf Grindulin und seine Babuschka zu achten. Mit seinem Stoßspeer gelingt es ihm einen Untoten niederzustrecken. Grindulin wird von zwei Seiten attackiert und hält den Angriffen stand. Zwar nicht ganz unbeschadet, aber es gelingt ihm Jadwiga zu Fall zu bringen. Die Untoten erhöhen den Druck auf uns und kurz scheint sich das Blatt zu wenden. Branca fällt zu Boden, Grindulin prellt sich das Fußgelenk und Jaroslaw verliert seinen Stoßspeer. Wir halten zusammen und schaffen es mit großer Anstrengung eine Lücke in die Untoten zu schlagen und brechen durch die Reihen in Richtung Burg. Wir sehen weitere tote Dorfbewohner, die allerdings auf der Straße liegen bleiben. Als wir das genauer untersuchen wollen, überfällt uns ein Rudel Dunkelwölfe. Grindulin wird gebissen. Branca, geistesgegenwärtig fällt ihr ein, dass sie ihre Träume durch die Kraft ihres starken Willens steuern kann und sie strengt ihre Vorstellungskraft an und versucht die Wölfe explodieren zu lassen. Zumindest bei einem Wolf funktioniert das und er explodiert, so wie sich das Branca eigentlich für alle Wölfe vorstellte. Es riecht nach verbranntem Fell und dennoch stehen alle Wölfe noch immer auf den Beinen. Zu unseren Ungunsten erscheinen während des Kampfes mit den Dunkelwölfen zwei Vampire und stürzen sich ebenfalls auf uns. Jaroslaw gelingt es im Scharmützel einem Vampir den linken Arm aufzuspießen, doch die Feinde attackieren uns beständig weiter. Kurz vor der Erschöpfung hören wir Pferdehufe, die immer lauter werdend in unsere Richtung stampfen. Ein gigantisches nachtschwarzes Pferd mit roten glühenden Augen bäumt sich vor uns auf und erzwingt eine Lücke zwischen uns und unseren Feinden. Auf dem dämonisch wirkenden Pferd erkennen wir die Schwarzalbin Iskiawar.
 

Fortsetzung folgt… in Session 10

Datum
13.06.2020
Spielleiter
Nördler  
Spieler
Malte (Jaroslaw), Martin (Laimes), Stefan (Grindulin), Steffi (Branca)


Cover image: by michasager

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