Elar der Schicksalsweber

Elar wird oft als ein auserwählter und geheimnisvoller Gott beschrieben. Er steht für die Balance in der Welt und schlichtet oft zwischen den anderen Göttern. Er ist bestrebt, jedem seine Rolle im Laufe der Zeit zu geben und webt, so heißt es die Fäden des Schicksals. In seinem Streben nach Balance brachte er sowohl das Gute und Reine in die Welt, als auch die tiefen Abgründe des Bösen und der Verderbnis. Elar ist als der älteste Gott bekannt und wird mit der Erhaltung der Welt und des Universums in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass er derjenige ist, der die kosmischen Gesetze und die Ordnung geschaffen hat, aufrechterhält und die die Welt im Gleichgewicht hält. Aufgrund seiner Verbindung zum Schicksal wird Elar mit Prophezeiungen und Vorhersagen in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass er den Sterblichen durch seine subtile Anwesenheit in schwierigen Zeiten hilft und sie auf den richtigen Weg führt. Der Weg des Elar besteht darin, seinem Beispiel zu folgen und die Balance in der Welt zu suchen. Sterbliche können seine Lehren nutzen, um Konflikte zu lösen und Harmonie in ihrem eigenen Leben und in der Gesellschaft zu schaffen.  

Elars Schicksal

Erlar, der Gott des Gleichgewichts und des vorherbestimmten Schicksals. Einst waren es nicht die Sterblichen welche die Geschicke Kyrintas lenkten. Vor langer Zeit war es Elar der sich unter den Völker Kyrintas bewegte um das Leben der Sterblichen zu begreifen und ihre Schönheit zu erblicken. In jenen Tagen, als der Wind heulte und die Schatten länger wurden, wanderte Elar, der Schicksalsweber, in verborgener Gestalt durch das Land der Sterblichen. Er, der älteste aller Götter, der Hüter der Balance, hatte lange in den himmlischen Gefilden geweilt und die Welt aus der Ferne beobachtet. Doch nun, mit der Finsternis, die sich über Kyrinta legte, sah er mit eigenen Augen das Chaos und das Leid, das über die Lande gekommen war.   Es war eine Zeit der Zwietracht und des Hasses, eine Ära, in der die Sterblichen ihre Pfade verloren hatten und durch ihr eigenes Streben nach Macht und Gier das Gleichgewicht der Welt ins Wanken brachten. Königreiche fielen, verbrannten in den Flammen der Kriege, und Völker litten unter den blutgetränkten Bannern der Tyrannen. Elars Herz war schwer, denn er sah das Erbe der Welt zerbrechen wie feiner Sand, der durch die Finger der Zeit rinnt. Kein Flehen, kein Gebet war stark genug, um den Sturm des Elends zu bändigen.   Verhüllt in einen Mantel aus Nebel und Dunkelheit, stieg Elar hinab auf Kyrinta, unerkannt von Sterblichen und Göttern gleichermaßen. Niemand ahnte, dass der Gott des Schicksals, dessen Hand das Gewebe des Universums formte, nun durch die Lande schritt. Die Völker Kryrintas, gebrochen und verzweifelt, blickten nicht auf, als er an ihnen vorüberging. Die Tränen, die in den Schlamm flossen, sahen ihn nicht, doch er sah sie alle.   Er wanderte durch die verbrannten Ruinen der Städte, wo einst Lieder erklungen waren, nun aber nur noch das Wehklagen der Verlassenen hallte. Durch die kargen Felder, die einst reich an Leben gewesen waren, aber nun durch Habgier und Missgunst verbrannt dalagen. Er sah die Kinder, die im Staub spielten, ihre Seelen schwer und ziellos unter dem Gewicht eines ungewissen Schicksals, das sie nicht verdient hatten.   In diesen düsteren Tagen kam Elar zu dem Entschluss, den er seit Äonen gemieden hatte. „Zu lange habe ich zugesehen“, sprach er zu den leeren Himmeln. „Zu lange habe ich die Fäden des Schicksals in die Hände der Sterblichen gelegt, in der Hoffnung, dass sie ihren Weg finden mögen. Doch sie wandeln im Nebel, ohne Ziel und ohne Ordnung.  Seine Augen, dunkel wie der Nachthimmel, durchdrangen die Welt. „Ich werde es richten. Ich werde das Schicksal der Sterblichen wieder in meine Hand nehmen. Ich werde die Fäden neu weben und ihr Los bestimmen, denn nur ich kann den Lauf der Dinge neu ordnen und ihnen einen Sinn in ihrer Existents geben.  Und so begann Elar, im Verborgenen zu wirken. Mit einer Hand, unsichtbar für Sterbliche, griff er nach den Fäden und entriss den Völkern Kyrintas ihr selbstbestimmtes Schicksal. Er zog an den Strängen, verwebte sie neu, schnitt jene ab, die ihn störten, und fügte neue ein, wo Leere war. In den Schatten flüsterten die Winde von merkwürdigen Veränderungen, von Schicksalen, die sich plötzlich und unerwartet wendeten.   Herrscher, die einst grausam regierten, wurden von ihren eigenen Schergen verraten. Bauern, die im Staub lebten, erhoben sich zu Helden, getragen von einem unsichtbaren Willen. Kriege endeten, wo zuvor nur das Schwert gesprochen hatte, und Frieden kehrte in die Lande zurück. Doch der Frieden war kühl, seelenlos, denn es war nicht der Frieden der freien Wahl. Es war Elars Schicksal, das sich über Kyrinta legte, gleich einer stillen Hand, die einen Ertrinkenden weiter unter Wasser hielt und so jedes Aufkeimen von Selbstbestimmung unterband.   Die Sterblichen spürten es, ohne es zu verstehen. Sie fühlten die Veränderung in den Winden, in den Sternen, die in der Nacht funkelten, und in den Träumen, die sie heimsuchten. Es war, als ob eine unsichtbare Macht die Welt nun lenkte, und ihre Wege waren nicht mehr die ihren. Die Götter protestierten gegen Elars massives Eingreifen auf die Welt der Sterblichen und waren gleichzeitig besorgt darüber welche Macht Elar nun in den Händen hielt. Allen voran war es Gurvhin der sich offen gegen Elar stellte und argumentierte man solle den Völkern selbst die Möglichkeit gewähren aus ihren Fehlern zu lernen und sich aus der Asche zu erheben.   Elar aber ging weiter, in den Schatten der Welt verborgen. Er wandelte in den Träumen der Sterblichen, flüsterte durch die Stürme und war der unsichtbare Richter über ihre Taten. Für die Welt war er der stille Hüter, der die Ordnung wiederherstellte. Doch in den tiefsten Winkeln seines Herzens wusste er: Jede Handlung, jedes Schicksal, das er formte, war ein weiterer Schritt weg von der Freiheit, die er den Sterblichen einst gewährt hatte. So wanderte Elar durch die endlosen Ebenen von Kyrinta, der unsichtbare Gott, der die Fäden des Schicksals spann, der Welt wieder Frieden und Harmonie brachte – und gleichzeitig die Freiheit und das Chaos für immer stillte.  

Elars Dämonenschlag

Allerdings wurden auch viele schändliche Taten mit dem vorhergesagten Schicksal gerechtfertigt und bestimmte Völker beinahe ausgerottet, weil sie sich der radikalisierten Kirche Elars widersetzten. Das Volk der Tieflinge wurde als dämonisch angesehen und Jahrzehnte lang gejagt. Diese Jagd auf die Tieflinge ging in die Geschichte ein als “Elars Dämonenschlag” und verursachte tiefe Wunden bei der Akzeptanz von Tieflingen. Diese werden nach wie vor gemieden und als hinterhältige dämonische Wesen angesehen. Das Königreich Gornja ist bemüht ihre alten Verbrechen aufzuarbeiten und bietet allen Tieflingen Sicherheit und eine gleichberechtigte Behandlung. Andere Länder verharren nach wie vor in der Vergangenheit, geprägt von langen Vorurteilen, die sich fest in das kollektive Gedächtnis gegraben haben.   Elar selbst, so heißt es, war es, der der seiner Kirche Einhalt gebot und in einem verheerenden Sturm die Anführer und die Armee der Kirche hinfortspülte und sämtliche Kirchen und Tempel zerstörte. So soll er bestimmt haben, niemals wieder soll ein Tempel, Kirche oder Kult in seinem Namen handeln oder gegründet werden. Daher hat er auch heute keine eigene Tempel oder Kirchen wie andere Götter, und sein Wirken wird seitdem als subtil und unaufdringlich empfunden.   Doch die Furcht vor Elar und seinem Wirken bleiben im Gedächtnis. Die Stadt Gornja ein auf ewig in den Fels geschlagenes Mahnmal offenbart über welch große Macht Elar verfügt und was jene erwartet die gegen seinen Willen handeln.  

Verehrung des Schicksalswebers

Obwohl Elar seit dem Dämonenschlag über keine Tempel oder Kirchen verfügt, kann er durch verschiedene Rituale und Bräuche verehrt werden. Ein beliebtes Ritual ist das Opfern von Gegenständen wie edlen Metallen oder Edelsteinen, um Elar um Schutz, Segen und Führung zu bitten. Dies geschieht oft in Verbindung mit bedeutenden Ereignissen wie Geburten, Hochzeiten oder wichtigen Entscheidungen im Leben. Auf der Suche nach Antworten verbinden die sterblichen Völker Kyrintas auch häufig Elar mit Naturphänomenen wie Gewitter, Sturzfluten, Vulkanausbrüchen. In diesen Momenten wird er als höhere Kraft wahrgenommen, die in der Lage ist, das Gleichgewicht der Natur wiederherzustellen, zu bewahren oder seinen Unmut über die Taten der Sterblichen mitzuteilen. In diesen Zeiten können Gebete und Opfergaben an ihn gerichtet werden, um ihn zu besänftigen und auf das von Elar gewebte Schicksal zu vertrauen.