Hexenwelt
Wir befinden uns im Europa des Hochmittelalters.
Die breite Masse der Menschheit arbeitet im Schweiße ihres Angesichts auf Äckern, weicht in engen Stadtgässchen dem stinkenden Unrat aus und liefert zähneknirschend den Zehnten an Lehnsherren und in Weihrauch parfümierte Würdenträger ab.
Doch was ist das? Auf der kleinen Dorfstraße teilt sich, ehrfürchtig raunend, die Menge, ein Handkarren voll klappernden Eisenbestecks wird eilig beiseite geschoben und der staubige Lehmboden vibriert unter den mächtigen Hufen eines dunklen Rosses in weißer Tracht.
Auf seinem Rücken ein Mann mit markant geschnittenem Bart und einer goldenen Kappe auf dem geschorenem Haupt, weiße Roben flattern mit dem blauen und goldenen Emblem der Heiligen Inquisition. Begleitet wird er von fünf Getreuen in ähnlicher Tracht, allesamt bewaffnet mit mächtigen Hämmern und silbernen Schutzzeichen um den Hals.
In einer angrenzenden Winkelgasse entspannen sich zwei in der Bewegung erstarrte Frauen und ein Mann, als die Prozession sie ohne Zögern passiert. Hastig wechseln Beutel voll geriebener Knochen, kleine Kristalle und Kräuterbündel den Besitzer, werden unter Blusen und in Ärmeln verstaut, bevor die drei Hexen sich trennen. Dieses Dorf ist nicht mehr sicher, wer weiß, ob der Spürhund sie im Vorrüberpreschen wahrgenommen hat.
Aber das ist nicht so tragisch. Es gibt viele Treffpunkte, und viele Hexenzirkel, in denen man Hexenwerk austauschen kann. Denn schließlich ist die Welt voll von magischen Wesen ... und wehren können sie sich zur Not auch.
Erlebt, wie die Geschichte entsteht: