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Cayden Cailean - Der betrunkene Held

Lasst euch nicht durch Regeln den Spaß an den wirklich guten Dingen des Lebens verderben.

Der Legende nach hatte Cayden Cailean nie vor, zum Gott zu werden. Cayden war Söldner in Absalom und bekannt dafür, dass er jeden Auftrag annahm, solange es sich dabei um eine gerechte Sache handelte und diese reichliche Belohnung versprach. Eines Nachts, als er sich gerade in einem Zustand betrunkener Stumpfheit befand, forderte ihn ein ebenso betrunkener Freund heraus, sich der Prüfung des Sternensteins zu unterziehen. Er nahm die Herausforderung an und trat drei Tage später wieder als lebender Gott aus der Heiligen Kathedrale des Sternensteins hervor. Selbst am meisten überrascht davon, dass er die Prüfungen bestanden hatte, war er nicht in der Lage, sich daran zu erinnern, wie er es geschafft hatte, und führte sein nun göttliches Leben ziemlich genau auf dieselbe Art weiter, wie er es zuvor als Sterblicher getan hatte: er kämpfte für gerechte Anliegen, trank alle Arten von Alkohol und tat nichts, was er nicht tun wollte. Auf Kunstwerken wird Cayden wie zu seinen Lebzeiten abgebildet, als bartloser Mann mit bronzefarbener Haut, der in der Hand einen Bierkrug hält. Einige Abbildungen des Betrunkenen Helden zeigen ihn mit um die Handgelenke gewundenen, zerbrochenen Ketten, was symbolisieren soll, dass Cayden allen menschlichen Kümmernissen entronnen ist. Auf heldenhafteren Darstellungen wird er glücklich grinsend und mit hoch erhobenem Krug im Kampf mit Horden von Teufeln abgebildet.

Cayden ist aufgeschlossen und freundlich, aber auch ungestüm, schamlos und kokett. Er liebt fröhliche Trinksprüche, freundschaftliche Kneipenschlägereien, derbe Lieder und das Einstehen für Außenseiter. Er verabscheut die Sklaverei, Böswilligkeit, Schikanen, Abstinenzler und restriktive Gesetze und Sitten. Er glaubt, dass die Leute besser miteinander auskämen, wenn sie sich einfach zusammensetzen (am besten in Gesellschaft liebreizender Damen) und miteinander trinken würden. Als ehemaliger Söldner glaubt er an eine gerechte Bezahlung für einen erfolgreich abgeschlossenen Auftrag. Die Bezahlung kann aus Gold, Getränken oder einem kleinen Intermezzo im Heu mit einer willigen Maid bestehen. Er hat als Sterblicher selbst die Härten des Lebens kennengelernt und ist sich keineswegs zu schade, hier und da jemandem zu helfen, ohne eine Bezahlung dafür zu verlangen oder einer bedürftigen Person ein besonders großzügiges Trinkgeld zu geben.

Cayden ist flexibel in der Interpretation seiner göttlichen Pflichten; wenn es aber um das Recht auf persönliche Freiheit geht, ist er so hart wie Stahl. Vor der Prüfung war er dafür bekannt, Söldneraufträge unvermittelt abzubrechen, wenn er herausfand, dass sein Auftraggeber ein Tyrann war oder ihn dazu missbrauchte, anständigen Menschen Leid zuzufügen. Das verschaffte ihm zwar den Ruf einer gewissen Unzuverlässigkeit, doch weigerte er sich beharrlich, nur des Geldes wegen gegen seine Überzeugung zu handeln. Cayden ist überzeugt, dass kein Gesetz gerecht sein kann, dass eine Person unterdrückt, um einer anderen einen Vorteil zu verschaffen.

Cayden Cailean greift nicht oft direkt in die Welt der Sterblichen ein, ist aber dafür bekannt, Bierseidel nicht versiegen zu lassen (um anständige Leute davon zu überzeugen, sich noch ein wenig länger an einem sicheren Ort zu versammeln) oder einer besonders sanften Person in einem wichtigen Moment ein Rückgrat aus Stahl zu verleihen. Diejenigen, die gegen seine einfachen Glaubenslehren verstoßen, werden manchmal krank, wenn sie sich das nächste Mal betrinken, berauscht, wenn sie einen klaren Kopf benötigen und erschrecken beim Anblick von einfachen Tieren oder Schatten. Wenn Cayden glücklich ist, sind alle Getränke schmackhafter, die nächtliche Luft ist frisch und riecht angenehmer als gewöhnlich und der Mut einer Person lodert glühend heiß.

Caydens Bild entspricht ziemlich genau seinem Aussehen zu Lebzeiten, dem eines durchschnittlichen Menschen mit bronzefarbener Haut, der in einer Hand einen Bierkrug hält und oft in Kettenrüstung gekleidet ist. Caydens Herold ist Thais, eine wunderschöne Frau mit fünf Flügeln und skandalös freizügiger Kleidung, die aus nur wenig mehr als blauen Bändern besteht. Caydens bekanntester göttlicher Diener ist Luthier, Ritter des Weinbergs, ein halbcelestischer Kriegerbarde, der zu jeder Zeit ziemlich betrunken zu sein scheint.

Cayden ist nicht allzusehr darum bemüht, Konfrontationen mit anderen Göttern zu erzeugen, antwortet aber auf Herausforderungen und meidet die bösen Götter, solange sie nicht direkt Ärger verursachen. Mit Desna, Sarenrae und insbesondere Shelyn (der er den Hof macht und bei jeder Gelegenheit ein Ständchen bringt) steht er auf gutem Fuß. Man weiß, dass er mit Erastil reiste und mit Torag trank. Mit Gozreh verbindet ihn eine kühle Freundschaft, Irori hält er für zu spießig und Abadar für zwar erträglich, aber zu tolerant gegenüber im Namen des Fortschritts ausgeübter Unterdrückung.

 

Die Kirche, ihre Tempel und Priester

Caydens Priesterschaft setzt sich meistenteils aus Klerikern zusammen, mit einem kleinen Anteil an Adepten, Barden und Druiden. Seine Unbekümmertheit und der Mangel an einer zentralen Kirchenbürokratie bedeutet, dass seine Priester nach eigenem Ermessen entscheiden können, wie sie seine Sache in der Welt vorantreiben wollen. Es gibt einzelne Kreuzzügler für das Gute in seiner Kirche, andere wiederum gründen Abenteurergruppen oder unterstützen Grenzstädte, die des Glaubens und des Trostes bedürfen. Seine Priester sollen regelmäßig Bier, Wein oder andere Spirituosen trinken, und manche trinken ausschließlich alkoholische Getränke.

Die meisten Priester verstehen sich auf ein Handwerk, das mit Bier oder Wein zu tun hat. Sie brauen helles oder dunkles Bier, keltern Wein, bauen die für die Herstellung dieser Getränke notwendigen Pf lanzen an oder transportieren oder verkaufen Spirituosen. In kleineren Orten lehrt ein Kleriker vielleicht die Bauern, ein kleines Stück Land für den Getreide oder Weinanbau abzuzweigen, zeigt ihnen, wie sie ihre eigenen Getränke brauen können und ermutigt sie, diese mit ihren Nachbarn zu teilen, um so die schönen Bande der Freundschaft zu bilden. Alchemie und Trankbrauerei sind für die Priester Cayden Caileans ein häufiger Zeitvertreib. In manchen Tempeln gibt es eine Bäckerei, und sie verkaufen sogar „Trankbrote“, die in ihrer Wirkung ganz genau wie f lüssige Tränke funktionieren.

Wanderkleriker haben immer einen kleinen Krug mit starkem Dunkelbier oder Wein bei sich; sie haben die Gewohnheit, bei jedwedem Zusammentreffen mit Fremden einen segenspendenden Trinkspruch anzubringen.

Der typische Tagesablauf eines Klerikers beinhaltet einen direkt nach dem Erwachen als Gebet dargebrachten Trinkspruch, das Frühstück, die Vorbereitung der täglichen Zauber und einen der Arbeit gewidmeten Zeitraum. Der Abend gehört den Freunden und der Familie, dem Erzählen von Geschichten und dem Ausleben persönlicher Interessen. Die Kirche selbst kennt keine formellen Titel, allerdings benutzen diejenigen, die von einer Gilde verliehene oder in einem Berufszweig erhaltene Titel tragen, diese auch innerhalb der Kirche. Der Kirche gehört auch ein informeller Ritterorden an, der das Gute fördert, das Böse aufspürt und oft seinen Namen wechselt.

Cayden war ein sehr mutiger Sterblicher, auch wenn sein Mut oft durch ein Bankett oder einen Weinschlauch gestärkt wurde. Er erwartet, dass seine Anhänger tapfer im Angesicht der Gefahr sind, obwohl er in einem Rückzug nichts Schändliches sieht; er ist immerhin der Gott des Mutes, nicht der waghalsigen Dummheit gegen jeden gesunden Menschenverstand.

Seine festlich eingerichteten Tempel ähneln ganz alltäglichen Bierschänken und ziehen Mitglieder jeder sozialen Herkunft an. Es gibt nur wenige Gebäude, die ausschließlich als Tempel fungieren; die meisten sind echte Bierschänken, die einen Schrein über dem Tresen angebracht haben, und ein paar andere sind von der Kirche finanzierte Waisenhäuser. Religiöse Gegenstände sind für gewöhnlich eher zweckmäßiger als schmückender Natur.

Caydens Kirche kennt im Prinzip keine Hierarchie, da keiner seiner Priester es sehr mag, wenn ihm jemand vorschreibt, was er tun soll. Der Gott selbst sendet manchmal Träume oder Visionen an seine Priester oder muss sie dazu ermutigen, sich wegen einer bestimmten Sache zu versammeln und über einen gemeinsamen Aktionsplan zu entscheiden; ansonsten nehmen die Priester einfach an, dass die am besten zur Bewältigung eines Problems geeignete Person einfach die Person ist, die das Problem entdeckt. Die meisten Priester pflegen einen freundschaftlichen Umgang miteinander; persönliche Rivalitäten sind zwar denkbar, sind aber nur selten so schwerwiegend, als dass sie nicht mit einer Kneipenschlägerei aus der Welt geschafft werden könnten. Formelle Gewänder bestehen aus einer einfachen, braunen Tunika oder Robe mit einer weinroten Stola, auf der ein Bierkrug, das Symbol Caydens, zu sehen ist (Priester seines Glaubens, die sich auf Abenteuerfahrt befinden, tragen manchmal eine magische Stola, die sich verlängern und damit auch als Seil verwendet werden kann).

Gottesdienste zu Ehren Caydens beinhalten immer einen Trinkspruch oder ein Lied. Offizielle Kirchenfeiertage ähneln eher Festivitäten als Zeiten der Verehrung. Eigentlich ist jeder Tag ein Grund zum Feiern, zwei Tage allerdings verdienen besondere Aufmerksamkeit: „Erstbräu“, ein Tag, an dem eine kleine Menge der ersten Jahresernte zur Fermentation abgezweigt wird, sowie der „Auffahrtstag“, ein Feiertag, der zu Ehren von Caydens Gottwerdung am ersten Tag des Jahres gefeiert wird. Sein einfacher Heiliger Text ist das Weisheitsbrett, das seine göttliche Philosophie in ein paar kurzen Sätzen zusammenfasst, die man sich an die Wand hängen kann.


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