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Asmodeus

Heil Asmodeus! Befreie uns vom Chaos, auf dass wir dir in Ewigkeit dienen mögen.

Es heißt, dass als die Welt erschaffen wurde, Asmodeus den Schöpfungsvertrag schrieb, dem die Götter zustimmten. Seine Anhänger glauben, dass dieser Vertrag der Schlüssel zum endgültigen Sieg ihres Herrn ist, der ein neues Zeitalter unter seiner höllischen Herrschaft einleiten wird. Asmodeus glaubt an strenge Disziplin, unerschütterlichen Gehorsam und an die Herrschaft der Starken über die Schwachen. Er liebt die Kunst der Verhandlung und erfreut sich an Abmachungen, die auf den ersten Blick gerecht erscheinen, tatsächlich aber einer der Parteien einen Vorteil verleihen. Der Prinz der Finsternis schätzt und erwartet Schmeicheleien, obwohl er diese als das erkennt, was sie wirklich sind. Er wird häufig als rothäutiger Humanoide mit schwarzen Hörnern, Hufen und einer schwachen Flammenaura dargestellt und erscheint in Kunstwerken, die gute Götter abbilden, oft als Hintergrundfigur. In seinen Tempeln werden diese Rollen vertauscht. Dort steht der Prinz der Finsternis im Vordergrund, während alle anderen Götter sich vor ihm verneigen.

Asmodeus ist eloquent, taktvoll, geduldig und unglaublich brillant. Wird er verärgert, ist er allerdings voller Zorn, erschreckend und zerstörerisch, obwohl diese Momente immer nur kurz sind er schnell wieder seine normale Haltung annimmt. Er glaubt, dass es ohne Ordnung nur brodelndes Chaos gäbe, dass die Starken die Schwachen beherrschen müssen, um alle zu schützen und dass jedes gegebene Wort einen bindenden Vertrag darstellt, für dessen Bruch es Konsequenzen geben muss. Er lehnt Freiheit dort ab, wo sie Regierungsabläufe stört und hält Demut für eine Bürde, die nur die Schwachen tragen müssen.

Asmodeus zeigt nur geringes Interesse daran, außerhalb der Grenzen eines Vertrages mit subtilen Ermutigungen zu arbeiten, da er davon überzeugt ist, dass zu hohe Belohnungen die Notwendigkeit verringern, genau festzuhalten, was in jeder Übereinkunft wünschenswert ist. In den seltenen Momenten, in denen er auf positive Weise eingreift, tut er das für gewöhnlich mit der Betonung auf geringeren Belohnungen, oder aber in dem er größere Belohnungen zulässt, die neue Möglichkeiten eröffnen. Wenn er von einem Anhänger enttäuscht oder erzürnt wurde, zögert er allerdings nicht, vertraglich festgehaltene Bestrafungen ihre volle Wirkung entfalten zu lassen.

In Cheliax sind Asmodeus‘ Anhänger eigentlich genau wie die Leute in anderen Ländern. Allerdings glauben die Chelaxianer an harte Bestrafungen für Gesetzesbrecher, schätzen geringere Teufeln, die in der Gesellschaft von Zauberwirkern gesehen werden, eher gering und tolerieren ganz offen die Sklaverei. Denn alle diese Dinge halten sie für einen geringen Preis dafür, dass auf den Straßen Ordnung herrscht. Außerhalb dieses Landes sind die meisten Anhänger Asmodeus‘ machthungrige Priester, teuf lische Zauberer, habgierige Sklavenhändler, gnadenlose Anwälte, boshafte Verzauberer oder dekadente Adelige auf der Suche nach geheimen Lustbarkeiten.

Die meisten halten Asmodeus‘ dunkelhäutige, flammenumzüngelte Gestalt für seine wahre Form, obwohl sich hartnäckig Gerüchte halten, die von einer teuf lischeren Gestalt mit ewig blutenden Wunden sprechen. Er ist allerdings in der Lage, die Erscheinung jeder Art von Wesen anzunehmen und setzt diese Fähigkeit dazu ein, diejenigen, mit denen er spricht einzuschüchtern, zu beruhigen oder neugierig zu machen. Er liebt Rubine und erscheint für gewöhnlich mit einem großen Rubinanhänger, einem Streitkolben oder sogar einem Brustpanzer, der aus einem einzigen funkelnden Edelstein hergestellt wurde. Sein Herold wechselt alle paar Jahre, je nachdem, welche seiner Offiziere ihn erfreuen oder verärgern. Gegenwärtig ist sein Herold ein charismatischer, einzigartiger Teufel namens Baphon, der die Gestalt eines blonden Menschenjünglings annehmen kann. Als Fürst der Hölle dienen Asmodeus alle Arten von Teufeln. Daher hat er nur wenig Verwendung für andere Scheusale, die sich nicht seiner höllischen Hierarchie unterwerfen.

Asmodeus ist bereit, mit jeder Gott- oder Wesenheit zu verhandeln, solange er davon überzeugt ist, dass die andere Seite ihren Teil des Handels einhalten wird. Das bedeutet, dass er allen anderen Göttern mit Ausnahme Calistrias, Lamashtus und Rovagugs offen gegenübersteht. Trotz ethischer Differenzen war er bereits ein Mäzen Shelyns, ein Gehilfe Nethys‘, ein Unterstützer Gorums und ein Ratgeber Iomedaes, obwohl seine Teilzeitpartner das nicht unbedingt offen zugeben wollen. Obwohl er böse ist, ist er sehr charmant und kann widerstrebende Gottheiten davon überzeugen, ihre Differenzen für einen Moment zur Seite zu legen, um ein für beide Seiten vorteilhaftes Abkommen zu schließen. Wenn er mit möglichen Feinden verhandelt, ist er sehr darauf bedacht, die Bedingungen jeder Übereinkunft so klar und deutlich wie möglich zu halten, damit sie nicht zu misstrauisch wegen eines möglichen Verrats werden.

 

Die Kirche, ihre Tempel und Priester

Die Priesterschaft des Asmodeus setzt sich aus Klerikern, Finsteren Streitern, Teufelsmagiern oder Thaumaturgen zusammen. Die meisten üben ihre Macht sehr sorgfältig aus, da sie verstehen, dass eine närrische Überbeanspruchung ihrer Kräfte sie denjenigen gegenüber verwundbar macht, die nur auf ein Zeichen von Schwäche warten. In Cheliax stellen Asmodeuspriester die Ordnungsmacht dar, halten die Sterblichen und die schwächeren Teufel unter Kontrolle und foltern Gefangene, um diesen Informationen zu entreißen. Außerhalb Cheliax‘ arbeiten die Priester mit Sklavenhändlern, bürokratischen Regierungen, Despoten und Adeligen in Machtpositionen (bzw. denen, die an die Macht zu gelangen hoffen) zusammen. Sie wispern dunkle Versprechungen in die Ohren der Verzweifelten, arrangieren Treffen zwischen einf lussreichen Leuten und reisen umher, um schurkische Scheusale (insbesondere Dämonen) zu zerstören und so die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass ihre Religion die Ordnung unterstützt und sich jeder mutwilligen Zerstörung entgegenstellt.

Priester sehen Teufel eher als Personen denn als Monster an, als mächtigere oder geringere Mitspieler in der riesigen Höllenhierarchie, in die alle vernünftigen Individuen eintreten sollten. Natürlich sehen sie Lemuren und andere geringere Teufel als entbehrlich an. Das gilt in noch stärkerem Maße für Scheusale, die nicht rechtschaffen sind. Anders als die typischen Zauberer, die Teufel mit schierer magischer Macht zu kontrollieren suchen, verhandeln asmodeische Zauberer sehr sorgfältig mit Teufeln, belohnen diejenigen, die in der Gunst des Prinzen stehen und missbrauchen die, die seine Gunst verloren haben. Alle Priester studieren wenigstens die Grundlagen des Ebenenwissens, da alles andere ihren Aufstiegsmöglichkeiten in der Kirchenhierarchie Grenzen setzen würde. Die meisten haben auch gewisse Verhandlungsfähigkeiten (Bluffen, Diplomatie und Motiv erkennen sind hier die Schlüsselfertigkeiten).

Der typische Tagesablauf eines Priesters beginnt mit einem Gebet und dem Frühstück. Danach erstattet er einem Vorgesetzten Bericht, nimmt neue Befehle entgegen oder führt noch nicht umgesetzte Anordnungen aus, falls kein Vorgesetzter anwesend ist. Das Abendgebet ist üblicherweise mit einem Blutopfer verbunden, wozu der Priester für gewöhnlich ein kleines Tier oder etwas von seinem eigenen Blut verwendet. Wichtige Gebete erfordern größere Opfer, was möglicherweise die Opferung eines Menschen oder einer anderen intelligenten Kreatur bedeuten kann. Göttliche Zauberwirker bereiten ihre Zauber üblicherweise nach dem Abendgebet vor.

Die Anhänger Asmodeus‘ glauben an die Ordnung und daran, dass man seinen eigenen Platz im großen Muster kennen sollte. In vielen Fällen streben sie nach einer höheren Postion und arbeiten darauf hin, zu beweisen, dass sie diese Position auch verdienen. Sie studieren ihre Vorgesetzten um die notwendigen Fähigkeiten zu erlernen, beobachten ihre Gleichgestellten um mit diesen um eine Position zu rangeln, und behalten die Niedriggestellteren im Auge, um jedes Anzeichen ausbeutbaren Talents oder gefährlichen Ehrgeizes frühzeitig zu erkennen.

In Cheliax blühen und gedeihen die öffentlichen Tempel des Asmodeus. Dort teilen sie sich auch oft mit der nationalen Bürokratie denselben Platz. Allerdings sind über ganz Golarion geheime Schreine verstreut. Wie die Hölle selbst gehorcht auch die Kirche einer sehr sorgfältig austarierten Ordnung mit einer genau festgelegten Hierarchie und ganz feinen Werkzeugen, um zu bestimmen, welche Kirchenmitglieder höher oder tiefergestellt sind.

Gottesdienste zu Ehren von Asmodeus beinhalten das fehlerfreie Rezitieren langer Sätze, Blutopfer, Glockenklänge und Akte der Herrschaft oder Unterwerfung, um die eigene Position innerhalb der Kirche zu bekräftigen. Die Lehre des Prinzen ist in den Lehren des Asmodeus festgehalten, obwohl dieses Werk stark vereinfacht wurde und auf zahlreiche Anhänge und Ergänzungsbände angewiesen ist.


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