Charaktere erschaffen in Gnolls, Scrolls & Caterpillars | World Anvil

Charaktere erschaffen

RPG-Charaktere sind die Avatare, durch die wir als Spieler die Welt und das Setting des Spiels erleben. Einen neuen Charakter zu erschaffen kann sich, vor allem für unerfahrene Spieler, als ein schwieriges Unterfangen herausstellen. Dieser Artikel soll alle wichtigen Eckpunkte der Charakterstellung abdecken und dir auf diese Weise dabei helfen, nicht den Überblick zu verlieren.

(Behalte im Hinterkopf, dass es sich hierbei lediglich um Vorschläge handelt)


Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, deinen Charakter zu erstellen:

1. Volk


 
Welchem Volk bzw. welcher Spezies gehört dein Charakter an?

GS&C bietet dir die Auswahl zwischen den meisten üblichen Völkern in D&D 5e - meist mit einem dem Setting eigenen Twist. Jedes Volk verfügt über bestimmte Eigenarten, durch die es sich mechanisch von den anderen Völkern im Spiel abhebt. Im Folgenden findest du eine Aufstellung der verschiedenen (spielbaren) Spezies, die die Länder der Bekannten Welt bevölkern:


2. Klasse


 
Welcher Klasse gehört dein Charakter an - bzw. welche Rolle spielt dein Charakter in der Gruppe?

Jede Klasse verfügt über ihre eigenen Stärken und ist so für verschiedene Aufgaben besser - oder auch schlechter - gerüstet. Dies wird besonders im Kampf relevant sein, hat aber auch Auswirkungen auf andere Aspekte des Spiels. Die Klasse eines Charakters kann, aber muss nicht zwangsläufig, die Beschäftigung des Charakters innerhalb der Spielwelt widerspiegeln - so kann ein Kämpfer zum Beispiel ein Söldner oder ein einfacher Bauer, der dem Ruf seines Lehnsherren folgend zu den Waffen greift. Ein Paladin kann ein Ritter sein oder, ebenso wie ein Kleriker, ein Tempeldiener mit einem anderen Skillset. Im Folgenden findest du die zwölf Klassen aus dem Spielerhandbuch:


3. Attributwerte


 
Was kann mein Charakter am besten? Was sind meine größten Stärken bzw. meine größten Schwächen?

Jeder Charakter in D&D 5e hat sechs Attribute, die auf einer Skala zwischen 1 - 20 Punkten liegen. Die Attributwerte eines Charakters werden während der Charaktererstellung festgelegt (entweder durch Auswürfeln, Standard Array, oder Point Buy).

Die ersten drei dieser Attribute beschreiben die physischen Fähigkeiten deines Charakters (Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution), während die andere Hälfte die mentalen Fähigkeiten deines Charakters beschreiben (Intelligenz, Weisheit, Charisma). Der Wert jedes Attributs bestimmt den Modifikator, der auf die Würfelergebnisse im Spiel addiert wird. Der Durchschnittswert für jedes Attribut ist 10, mit einem Modifikator von 0.
Der Modifikator für ein Attribut berechnet sich jeweils aus den Attributwerten deines Charakters. Sie gehören zu den wichtigsten Werten im Spiel, denn sie werden auf fast jeden Wurf eines d20 addiert und machen es damit entweder einfacher oder schwerer, eine Herausforderung zu meistern. Im Folgenden findest du eine Tabelle, die dir den richtigen Modifikator für Attributwerte von 1 - 20 zeigt.

Attributwert: 1 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
Modifikator: (-5) (-4) (-3) (-2) (-1) 0 (+1) (+2) (+3) (+4) (+5)

Anhand des folgenden Beispiels siehst du, wie sich die Modifikatoren auf deine Würfelergebnisse auswirken können:


Eine Gruppe, bestehend aus drei Charakteren, findet sich im Spiel an einem Fluss wieder, den es zu überqueren gilt. Der Fluss ist nicht besonders breit, doch die Strömung ist reißend und gefährlich. Der DM beziffert den Schwierigkeitsgrad (DC) mit 10.

Die Zwergen-Barbarin Naava hat mit 16 einen hohen Stärke-Wert. Sie versucht, über den Fluss zu springen. Naavas Spielerin würfelt einen d20 - das Ergebnis ist eine 8. Da Naava jedoch ihren Modifikator von +3 auf jeden Stärke-Wurf aufrechnet, kommt sie insgesamt auf 11 und kann den Fluss erfolgreich überwinden.

Der halb-elbische Barde Samion ist nicht besonders stark, aber mit einem Geschicklichkeit-Wert von 14 recht behände. Statt über den ganzen Fluss versucht er, über ein paar Steine zu springen, die aus dem Wasser ragen. Samions Spieler würfelt eine 9. Mit seinem Modifikator von +2, den er dem Ergebnis seines Wurfes hinzurechnet, kommt auch er auf eine 11 und kann den Fluss erfolgreich überwinden.

Der Tabaxi-Schurke Raz hat einen Geschicklichkeit-Wert von 17. Er versucht, über einen umgestürzten Baumstamm in der Nähe zu balancieren. Raz' Spieler würfelt eine 3. Selbst mit dem Modifikator von +3, den er dem Wurf hinzufügt, gelingt es ihm nicht, den Fluss zu überqueren. Er rutscht ab und stürzt ins Wasser.

Stärke beschreibt die rohe physische Kraft deines Charakters. Je höher der Stärke-Wert, desto stärker ist dein Charakter, und desto leichter wird es deinem Charakter fallen, Herausforderungen zu meistern, die auf Stärke basieren - wie etwa schwere Steine zu heben, große Waffen zu schwingen oder bestimme Rüstungen zu tragen.

Geschicklichkeit beschreibt die Koordinationsfähigkeit und die Reflexe deines Charakters. Je geschickter der Charakter ist, desto schneller wird er auf Bedrohungen reagieren. Charaktere mit einem hohen Geschicklichkeit-Wert sind flink und wendig. Sie können besonders gut mit Fernkampfwaffen umgehen und sind im Kampf schwerer zu treffen.

Konstitution beschreibt den körperlichen Zustand deines Charakters - oder mit anderen Worten, wie viel dein Charakter einstecken kann. Charaktere mit einem hohen Konstition-Wert haben mehr Trefferpunkte, können länger die Luft anhalten, mehr Alkohol trinken und sind in der Lage, körperlichen Belastungen länger standzuhalten.
Intelligenz beschreibt, wie clever, gebildet oder gewitzt dein Charakter ist. Ein Charakter mit einem hohen Intelligenz-Wert ist in der Lage, Zusammenhänge rasch zu erkennen, Rätsel zu lösen, an wichtige Informationen zu gelangen oder sich neues Wissen anzueignen. Intelligente Charaktere geben hervorragende Magier, Kämpfer und Schurken ab.

Weisheit dagegen beschreibt, wie gut dein Charakter sich selbst kennt und wie aufmerksam dein Charakter mit seiner Umgebung interagiert. Charaktere mit einem hohen Weisheit-Wert sind aufmerksamer, besser darin, andere Personen zu lesen, Illusionen zu durchschauen oder mentalen Einflüssen von außerhalb zu widerstehen.

Charisma beschreibt die Persönlichkeit deines Charakters – oder besser gesagt die Stärke seiner/ihrer Persönlichkeit. Mit einem hohen Charisma-Wert wird es deinem Charakter leichter fallen, andere anzuführen und zu inspirieren, zu überreden oder zu überzeugen, sie zu täuschen oder deinen Willen durchzusetzen.

4. Vergangenheit, Ziele & Gesinnung


Woher kommt mein Charakter? Was will mein Charakter? Wo liegen seine/ihre Grenzen?

Charaktere erscheinen üblicherweise nicht aus dem Nichts. Auch wenn du dir deinen Charakter gerade erst ausgedacht hast, ist dein Charakter innerhalb der Welt, in der die Handlung des Spiels stattfindet, nicht etwa vom Himmel gefallen oder aus dem Boden gewachsen. Deshalb ist dies ein guter Zeitpunkt, um sich Gedanken darüber zu machen, was dein Charakter gemacht hat, bevor er oder sie sich zu einem Leben als Abenteurer entschieden hat.
  Denke darüber nach, wo dein Charakter geboren wurde und wie dein Charakter aufgewachsen ist. War dein Charakter das Kind einer wohlhabenden Kaufmannfamilie? Ist dein Charakter der Spross eines in Ungnade gefallenen Adelshauses? Es ist hilfreich, sich diese Fragen zu stellen, denn die Vergangenheit deines Charakters wird seine Sicht auf die Gegenwart und seine Ziele für die Zukunft maßgeblich beeinflussen. Wo dein Charakter herkommt, wirkt sich auch auf die Fähigkeiten aus, die dein Charakter zu Beginn des Spiels mit in die Gruppe bringt. In D&D 5e hast du zu Beginn die Auswahl zwischen verschiedenen Hintergründen für deinen Charakter. Diese Hintergründe geben dir sowohl Ausrüstungsgegenstände als auch Übungs-Boni in gewissen Fähigkeiten an die Hand.
  Als Nächstes frage dich, was dein Charakter eigentlich will. Was treibt deinen Charakter dazu an, zu tun, was er oder sie tut? Zieht dein Kämpfer aus purer Abenteuerlust durch die Welt, oder wird er von einem Motiv angetrieben? Ist es bloße Gier, die deinen Schurken dazu veranlasst, antike Grabstätten zu plündern? Wollen dein Kleriker oder dein Paladin den Glauben ihrer Götter verbreiten?
  Nachdem du nun weißt, was dein Charakter erreichen möchte, ist es Zeit, darüber nachzudenken, wo seine oder ihre Grenzen liegen. Auf welche Weise würde dein Charakter versuchen, seine Ziele zu erreichen. Und wie weit würde dein Charakter gehen, um seine oder ihre Ziele zu erreichen? Gesinnung in D&D kann dir einen Anhaltspunkt geben, wie du die Handlungen deines Charakters im Spiel schlüssig und nachvollziehbar gestalten kannst.

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