Dragol
Zwergischer Schriftmeister, Archivar und Bürokratiehüter von Burg Aschewacht
Schreiberling im Dienste der Burg Aschewacht
Dragol ist der ungekrönte König der Schreibkammer. Kein Befehl, keine Entlassung, kein Erlass verlässt die Mauern von Aschewacht, ohne seine Handschrift – oder zumindest sein missbilligendes Nicken.
Er archiviert militärische Berichte, kartografiert Grenzverläufe, führt Listen über Vorräte, schreibt Erlasse für Lord Ascheschild, und weiß genau, wer wann was unterschrieben hat – auch vor zwanzig Jahren.
Sein Büro ist ein Labyrinth aus Regalen, Rollen und verschlossenen Fächern, deren Inhalte nur Dragol selbst wirklich versteht. Viele sagen, dass man nicht Lord Ascheschild fürchten müsse – sondern dessen Archivzwerg.
Dragol ist schroff, präzise und vollständig immun gegen Ironie – es sei denn, sie ist lateinisch korrekt und mit Siegel versehen.
Er liebt Regeln. Nicht, weil er anderen Vorschriften machen will – sondern weil er glaubt, dass Ordnung das Einzige ist, was Chaos daran hindert, wiederzukommen.
Hinter seinem kratzigen Bart jedoch liegt ein wacher Geist mit feinem Gespür für verborgene Bedeutungen. Er erkennt Fälschungen, Geheimcodes, und er merkt, wenn jemand ein Wort zu oft auslässt, um nicht zu lügen.
Seine Waffen sind Tinte, Gesetz und Gedächtnis – aber der gewaltige Schreibhammer, den er trägt, ist durchaus funktionsfähig. Und ja, er hat ihn schon mal benutzt.
Vergessene Archive: Dragol hütet mehrere nicht öffentliche Register – darunter die „Schattenlisten“ ehemaliger Mitglieder dunkler Organisationen, die sich angeblich besserten.
Verbindung zu Haus Aurelith: Er besitzt eine Abschrift des „Lichtspruchs“, jenes alten Gedichts des zerstörten Hauses – aber sagt nicht, woher.
Magische Kalligraphie: Es heißt, einige seiner Siegel können Illusionen bannen oder Magie erkennen – sofern korrekt mit Blut besiegelt.
Lord Ascheschild: Arbeitsverhältnis, funktional – Dragol verachtet Machtmissbrauch, toleriert aber Effizienz.
Georg Klingentanz: „Ein Mann, der nur dann schreibt, wenn Blut auf dem Pergament ist. Verlässlicher Trottel.“
Jean & Grim’Groh: Beide bringen ihm regelmäßig Notizen mit „unkorrekter Orthographie“. Er lehrt sie. Widerwillig.
„Wenn du’s nicht aufschreiben kannst, ist’s nicht passiert.“
„Tinte lügt nicht. Ihr fehlen die Nerven.“
„Ja, das ist ein Hammer. Nein, er ist nicht metaphorisch.“
„Der Unterschied zwischen einem Verräter und einem Helden ist ein sauber formulierter Bericht.“
Dragol nennt es „Schriftzauberwerk“, doch Magier würden es wohl eher als eine subtil gewebte Form der Runenmagie bezeichnen. Mit eigens angesetzter Tinte – gemischt aus Ruß, Eisenblüte, zerriebener Manakresse und einem Tropfen seines eigenen Bluts – kann er Worte mit magischer Bindungskraft versehen. Ein Vertrag, in dieser Tinte geschrieben, zwingt den Unterzeichner magisch zur Einhaltung – bricht er sein Wort, brennt der Text auf dem Pergament schwarz und zerfällt zu Staub. Ebenso kann Dragol mit einem Federstrich Illusionen bannen, magische Siegel sichtbar machen oder ein einfaches Schriftstück gegen Fälschung schützen. Seine Schrift leuchtet bei aktivierter Wirkung dezent kupferfarben – er sagt dann nur trocken:
„Wenn’s leuchtet, lügst du gerade.“
Was andere mit Feuerbällen oder Ritualkreisen tun, erledigt Dragol mit Tinte, Pergament und jahrhundertealter Präzision – und das oft mit größerer Wirkung.

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