DIE GHAZALI (Zerstört)

Das Ghazali-Kreuzfahrtschiff war einst ein wunderschönes Schiff, geschmackvoll eingerichtet mit Mosaikwänden und -böden, Vorhängen an den Wänden und bunten Stickereien auf den Möbeln. Trotz seiner enormen Größe war es nur für die Beförderung von dreihundert Passagieren ausgelegt - den wohlhabendsten der Reichen, die in luxuriöser Pracht durch die Leere reisen.
Heute ist alles abgenutzt - Tränen und Verbrennungen bedecken die Möbel, profane Graffiti die Mosaiken. Auf den unteren Decks ist alles einfach und roh, aus Metall und Gummi, und dunkel, schmutzig und heruntergekommen. Trotz jahrelanger Vernachlässigung ist die Ghazali mehr oder weniger funktionsfähig - ein Zeugnis für die Qualität der Arbeit der Docks von Alkarra, die das Schiff vor etwa dreißig Zyklen gebaut haben.

Ghazali zur Rettung

Das Schiff war außer Betrieb genommen worden und rostete in einer Werft, als der Notruf Coriolis erreichte. Die Eigentümer, Exeter, neigten dazu, das Schiff zu verschrotten und gegen Teile zu verkaufen, anstatt das für die Reparatur und Modernisierung erforderliche Vermögen auszugeben. Die Ghazali sang bereits ihren Schwanengesang, als ihr Schicksal von der Kolonialagentur besiegelt wurde, die das Schiff rasch für ihre Rettungsmission nach Taoan kaufte. Die abgenutzten Möbel wurden ausgeräumt und durch übereinander gestapelte Stasis-Betten ersetzt, die die Mosaiken und die handgewebten Vorhänge bedeckten. Das durch die rosaroten Fenster scheinende Sternenlicht fällt nun auf Kisten mit Stasisflüssigkeit und nicht mehr auf Seidenlaken. Zu den ursprünglichen dreihundert Betten des Schiffes kamen noch zweihundert hinzu, um Platz für die Tsurabi-Besatzung zu schaffen, falls diese evakuiert werden musste. Fahrzeuge, Exos und eine große Menge anderer Ausrüstung wurden mitgebracht, in der Hoffnung, dass das, was mit der Kolonie geschehen war, vor Ort zumindest vorübergehend repariert werden konnte. Die Kolonialagentur gibt ihre Kolonien nicht auf, es sei denn, alle anderen Optionen sind gescheitert, denn das erschwert die zukünftige Rekrutierung.
Während der Rettungmission geriet der Luxuskreuzer vor dem Sprung in das Taoan System jedoch in bedrängniss und erlitt schwere schäden und infolge dessen eine Kernschmelze, die den gesamten hinteren Bereich des Schiffes zerstörte. Die kläglichen Überreste verglühten wenige Stunden später in der Sonne des Systems.

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DAS KOLONIALBÜRO