Kult des Friedens
Es wird gegeben und bekommen
Der Kult des ewigen Gleichgewichts war einst Yanis und Yidra geweiht, einer Zwillingsgottheit des Niedergangs und des Neuanfangs. Bittstellern und Mitgliedern war bewusst, dass jede Entwicklung mit einem Verlust einhergeht und jede Gabe der Götter ihren Preis hatte. Viele kamen auf der Suche nach Veränderung oder in Zeiten innerer Aufruhr. Sie arbeiteten eine Weile für den Kult, etwa bei der Pflege der Schreine, bis ihre Bitte sich erfüllt hatte.Eine große Gefolgschaft baute der Kult jedoch nie auf, Mitglieder waren angehalten sich weiter zu entwickeln, so dass sie kamen und gingen und die zweischneidige Natur ihrer Gaben schreckte viele Bittsteller ab. Diese Menschen wollten Verlorenes zurück anstatt etwas Neues zu bauen oder waren nicht gewillt für einen Wunsch Anstrengung aufzuwenden - deshalb waren sie ja damit zu einer Gottheit gegangen, verdammt! Man hat nichts gewonnen, es hat sich nur etwas verändert. Im Vergleich dazu waren die Versprechungen anderer Gottheiten, die für ihre Gaben nur Verehrung und Gebete verlangten, verheißungsvoller. Der Kult blieb somit über ein Jahrhundert lang weitgehend unbekannt.
Bis der damalige Kultführer Joshuah Harkon beschloss, etwas daran zu ändern. Sein Plan war es, die Totems der beiden Gottheiten in verschiedenen Schreinen zu platzieren und getrennt voneinander wirken zu lassen. Der heilende und der zerstörende Aspekt, der aufrührerische und der beruhigende sollten von nun an einzeln agieren. Ihre Gaben würden sich letztendlich gegeneinander die Waage halten, gleich viel Heilung und Zerstörung in der Welt bewirken, doch die Einzelperson müsste nicht mehr die beiden gegensätzlichen Aspekte im Gleichgewicht halten. Die Katastrophe freilich, folgte auf dem Fuß.
Der Dämon zieht ein
Getrennt verloren die Aspekte der Gottheit ihre Macht. Das allein hätte den Plan bereits zum Scheitern verurteilt, doch in der kurzen Zeit, die sie getrennt waren, bemächtigte sich ein Wesen aus einer anderen Welt des roten Totems. Statt Yidra sprach nun der Dämon Kaal aus der Statue. Und was er zu sagen hatte, gefiel dem ehrgeizigen Joshua ungemein.Der Kult begann seinen Einfluss aggressiv auszubauen, mehr kleine Schreine in der ganzen Stadt zu errichten, aktiv zu predigen und umsonst Heilung und Segnungen anzubieten. Gleichzeitig errichteten die Mitglieder einen eigenen kleienen Tempel. Das Bauwerk hatte über der Erde die Form einer Stufenpyramide, das Kellergewölbe grub sich als Spiegelbild dazu als Stufentrichter in den Boden.
Als Joshua erkannte, dass er hereingelegt worden war, war es bereits zu spät. Das Ritual, welches den Dämon in der festen Welt manifestieren sollte, war bereits im Gange. In seinem Zorn zertrümmerte er den Altar auf dem sich Yidras Totem befand und unterbrach damit den Vorgang. Die gewaltigen Energien, die dabei freigesetzt wurden sprengten den gesamten oberen Teil des Tempels und rissen zwei Häuserblocks im oberen Hafenviertel der Stadt mit sich. Die Schuld für den Unfall wurde einem Magiergeschäft in die Schuhe geschoben, doch der Kult selbst war trotzdem am Ende. Keines der Mitglieder hatte überlebt, die beiden Totems waren unter den Trümmern verschüttet.
Chiyoko räumt auf
Gefunden wurden sie erst Jahre später von einer Bande Schmuggler und Menschenhändler. Ihr Anführer Hiroshi Matsuda war den Versprechungen des Dämons mehr als zugetan und gewillt für dessen todbringende Geschenke den Kult als eine Front wieder aufleben zu lassen um das Ritual von Neuem zu versuchen. Im Gegensatz zu Joschuah war Matsuda ein leichtes Opfer für Kaals Einfluss und bald kontrollierte der Dämon jeden seiner Gedanken. Lange hatte Kaal jedoch keine Freude an seiner Marionette - Matsudas Tochter, Hiroski Chiyoko stieß ihren Vater in einem blutigen Coup von der Führungsposition. Kaum an der Macht begann sie den Verbrecherring von Menschenhandel und Artefaktschmuggel in eine Drogenoperation umzustrukturieren. Später folgte darauf ein legales Geschäft mit Rauschmitteln und Sexarbeitern. Was von den kultischen Machenschaften ihres Vater übrig war, ließ sie zerstören oder in den unterirdischen Anlagen der Sklavenkäfige einmauern, die ja nicht mehr gebraucht wurden. Mit beseitigt wurden auch die verbliebenen Anhänger ihres Vaters, derer sie habhaft werden konnte. Ihrer Ansicht nach hatte ihr Vater wegen der Totems den Verstand verloren und sie wollte mit diesem neuen Kult nichts zu tun haben.Der Kult bekommt ein neues Gesicht
Weitere zwanzig Jahre vergehen, bis die beiden Totems schließlich über Umwege der ehemaligen Ärztin Greta in die Hände fallen. In einer üblen Auseinandersetzung zwischen Patienten, in die sie einzugreifen versucht hat, sind ihre Hände unter einem steinernen Waschbasin zerquetscht worden. Nicht mehr in der Lage ihren Beruf auszuüben und verbittert über die Gewalttätigkeit in der Welt lässt sie sich auf die Versprechungen des Dämons ein und ruft den Kult des ewigen Friedens ins Leben.Zwar scheint ihr Vorgehen exakt mit dem Joschuahs übereinzustimmen - der Kult tritt mit vielen kleinen Schreinen, Segnungen und Heilungen in Aktion während sie aus den Trümmern des zerstörten Viertels einen Tempel aufbauen - doch Greta weiß im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, dass sie es mit einem Dämon zu tun hat. Sie glaubt, sie könne ihrerseits dieses körperlose Geschöpf, das auf ihre Mithilfe angewiesen ist benutzen und am Ende die Vereinbarung durch ein Schlupfloch brechen.
Kaal sucht sich jedoch ohne ihr Wissen weitere Anhänger, die den Kult des Friedens untergraben und unabhängig von Greta die Vorbereitungen für das Ritual vorantreiben, während sie fleißig seinen Einfluss in der Stadt verbreitet. Mit jeder Segnung und jeder Heilung stellen die Anhänger des ewigen Friedens ein Band her, das den Dämon für kurze Zeit mit der Energie der gesegneten Personen füttert. Genug für die gewaltige Manifestierung, die Kaal sich ausmalt.
Ein Kapitel endet und ein neues beginnt
Der Körper soll aus den Trümmern des neuen Tempels, getränkt mit dem Blut und den zerquetschten Körpern der Kultmitglieder bestehen, die sich während dem Ritual darin aufhalten. Das Bauwerk stürzt planmäßig ein, doch nicht nur sind die Menschen darin zu dem Zeitpunkt bereits in Sicherheit, eine Gruppe Zivilisten aus dem Magierviertel hat Wind von der Gefahr bekommen und schafft es den Dämon in seiner entblößten Form während sich der Körper formt zu besiegen und zu bannen.Der Kult ist wieder zerschlagen, doch ein paar wenige Mitglieder nehmen sich der Totems an, die nun endlich von Kaals Einfluss befreit sind, und beschließt die ursprüngliche Lehre des Geben und Nehmens wieder auf ihre Fahnen zu schreiben. Die kleinen Schreins, die der Kult in der ganzen Stadt aufgebaut hat kauft ein lokales Vergnügungs- und Entspannungslokal, geführt von einer Madamm Floretta auf. Die Mitarbeiter des Lokals verkaufen dort wohltuende Tees und berauschendes Räucherwerk und werben für die weiteren sinnlichen Freuden, die im Lotushaus auf die Gäste warten. Nur wenige Bewohner des unteren Hafenviertels, zumeist solche zweifelhaften Rufs und fortgeschrittenen Alters, wissen zu berichten, dass Madamm Floretta in jungen Jahren einen anderen Namen hatte. Nämlich Chiyoko.
Backdrops
Orte
Schwalben:
große Stadt auf der Grauburger Seite der Regenberge;
Knotenpunkt nach Arlingen - Handel, Schmuggel und Aussiedler kommen über den Fluß und den nahen Pass
große Stadt auf der Grauburger Seite der Regenberge;
Knotenpunkt nach Arlingen - Handel, Schmuggel und Aussiedler kommen über den Fluß und den nahen Pass
Vergangene Events
Eine magische Katastrophe zerstört einen Häuserblock im oberen Hafenviertel. Der Stadtrat beschließt die Umsiedlung aller magischen Geschäfte und Handwerker in ein eigenes Viertel an der Stadtmauer.
Schon vorher sind in der ganzen Stadt kleine Schreine und Anhänger des Ewigen Friedens aufgetaucht, die dort Bedürftige heilen und segnen. Die Kultmitglieder kaufen das Gelände mit dem zerstörten Häuserblock und beginnen ihren Tempel zu errichten, wobei sie die Trümmerteile als Baumaterial verwerten.
Schon vorher sind in der ganzen Stadt kleine Schreine und Anhänger des Ewigen Friedens aufgetaucht, die dort Bedürftige heilen und segnen. Die Kultmitglieder kaufen das Gelände mit dem zerstörten Häuserblock und beginnen ihren Tempel zu errichten, wobei sie die Trümmerteile als Baumaterial verwerten.
Handlungsart
Abenteuer Climax-Session
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