Roalds Leitfaden zur Kräuterkunde
Dieses Werk sei all den Heilern, Kräuterfrauen, Wundärtzten und Gelehrten gewidmet, die mir auf meinen Reisen über den Kontinent ihr Wissen offenbarten. Möge es allen Lernwilligen und Großherzigen eine Stütze sein.
Es folgt eine umfassende, wenn auch nicht vollständige, Auflistung nützlichster und bekannter Pflanzen aus den zivilisierten, sowie abgelegenen Teilen Ascors. Man achte auf die exakte Darstellung, um potentiell gefährliche Verwechslungen auszuschließen.
Augentrost
Der krautige Augentrost ist Heilmittel für Augenleiden. Dazu nutze man eine Lösung als Waschung oder Umschlag. Ein Tee stärkt mit seinem bitterem Geschmack den Magen.Die Pflanze ist weit verbreitet und allerorts zu finden. Man suche ihn auf Wiesen, Weiden und an Feldrändern in niederen sowie hohen Lagen.
Arnika
Die hübsche Arnika wirkt gegen Verstauchungen, Blutergüsse, Ekzeme und Entzündungen. Sie ist als wässriger Auszug oder Tinktur auf betroffene Stellen aufzutragen.Die Blumen sind meist in Bergregionen zu finden. Man suche sie auf Wiesen und lichten Wäldern.
Brockenmoos
Das häufig übergangene Brockenmoos hilft bei Lungenleiden, Durchfall und Wundheilung. Von Einheimischen wird es auch zur allgemeinen Stärkung verwendet. Es wird roh zerkaut oder als Aufguss mit kaltem Wasser angewandt.Die Flechten sind in Hügel- und Bergregionen, sowie im kargen Norden zu finden. Man suche sie in Heiden, Nadelwäldern und Mooren.
Baldrian
Der kleine Baldrian wirkt gegen Schlafbeschwerden, Stress und Nervosität. Seine getrocknete Wurzel ist als Tee oder Wurzelextrakt zu verabreichen.Die kleinen bis mittelgroßen Blumen wachsen allerorts. Man suche sie auf Wiesen und an Gewässerläufen.
Beifuß / Wermut
Der berüchtige Beifuß, auch Wermut genannt, hilft bei Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und Entzündungen. Gemeinhin ist er als Mittel zur Abtreibung bekannt. Er ist als Tee, Extrakt oder Distillat anzuwenden, innerlich wie äußerlich.Die etwa kniehohen Pflanzen gedeihen abseits der Wüsten allerorts. Beifuß bevorzugt brache Äcker und Gärten, aber auch an Wegrändern, Böschungen und sandigen Ufern in niederen bis mittleren Lagen ist er zu finden.
Beinwell
Der hochgeschätzte Beinwell ist berühmt für seine Wirkung bei Knochenbrüchen. Er heilt ebenfalls offene Wunden, verletzte Sehnen, Gelenkschmerzen und Geschwüre. Seine getrocknete Wurzel ist als Tinktur oder Aufguss zur äußerlichen Behandlung zu verwenden. Frische Blätter haben einen minderen doch gleichartigen Effekt.Die Pflanze wächst allerorts. Man suche ihn an feuchten Wegesrändern, feuchten Wiesen, Ufern, Auenwäldern oder Moorwiesen in niederen Lagen.
Blauwurz '
Der weißblütige Blauwurz wirkt gegen Entzündungen und offene Wunden. Getrocknet färbt sich die Wurzel blau. Er ist zerrieben auf eine Wunde aufzutragen. Geröstet dient die getrocknete Wurzel der allgemeinen Stärkung.Die Pflanze wächst in den nördlichen und westlichen Teilen der Zentralen Gebirge. Man suche sie an steilen Wiesen und Hängen, oft nahe Wasserquellen und nur in höheren Lagen.
Brennnessel
Die verhasste Brennnessel wirkt gegen Probleme beim Wasserlassen, Gelenkschmerzen, Magenprobleme, Brandwunden und die Seefahrerkrankheit. Ihre ersten, frischen Triebe sind nahrhaft als Gemüse, Suppe oder Tee. Bei Wunden sind in Brennnesselwasser oder -extrakt getränkte Wickel zu verwenden.Die Pflanze wächst allerorts. Man suche sie an Waldrändern, Wiesen und gehäuft in Äckern, Gärten und in der Nähe menschlicher Zivilisation in allen Höhenlagen.
Distel
Die verschmähte Distel wirkt gegen Ungleichgewichten der Galle. Dafür ist das Öl ihrer Samen zu verabreichen. Als Tee ist sie gegen Blähungen und als Tinktur gegen Hautprobleme zu geben.Die Pflanze wächst allerorts, meist als Unkraut angesehen. Man suche sie in Gärten, Wiesen, Äckern und an Wegesrändern.
Veronica / Ehrenpreis
Der verehrte Ehrenpreis wirkt gegen Atembeschwerden, Geschwüre, Gicht, Rheuma und förderlich zur Wundheilung. Sehr geschätzte Heilpflanze. Sie ist innerlich wie äußerlich als Aufguss, Tee, Essig oder Wein anzuwenden.Verschiedene Arten der Pflanze wachsen allerorts. Sie ist auf Wiesen, Weiden, Äckern, in Gärten und Wäldern zu suchen. In Wäldern wachsende Arten sind besonders wirksam.
Eichenrinde
Die unter Gärbern und Färbern begehrte Eichenrinde wirkt als Heilmittel gegen Entzündungen der Schleimhäute. Es wird hierfür ausschließlich die glatte Rinde junger Bäume genutzt. Sie ist als Tee zu verabreichen.Eichenbäume wachsen in allen südlichen Wäldern, oft neben Buchen. In nördlichen Gegenden und in höheren Gebirgen wachsen sie, solange andere beblätterte Bäume zu finden sind.
Frauenmantel
Der leicht übersehene Frauenmantel wirkt gegen Frauenleiden und Magenproblemen. Er ist als Tee der getrockneten Pflanze anzuwenden.Die Pflanze wächst im Südosten des Kontinents, sowie an den fruchtbaren Regionen der Wüste. Er ist an feuchten, lichtreichen Orten zu suchen, meist Flussufern.
Johanniskraut
Das vielseitige Johanniskraut wirkt gegen Fieber, Appetitlosigkeit, Magenprobleme, Hämorrhoiden, Rheuma, Gicht, Frauenleiden, Ängste, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Krampfadern und Hautverletzungen. Äußerlich sind Öle anzuwenden, gepresst oder eingelegt. Innerlich ist es als Tee getrockneter Blüten und Krauts oder als Ansatzschnaps zu verwenden.Es wächst allerorts, jedoch abseits übermäßig feuchter Orte. Man suche es an Gebüschsäumen, Waldrändern, Wegen, Böschungen, Wiesen, Heiden und Waldlichtungen in tiefen bis mittleren Lagen.
Kamille
Die beruhigende Kamille wirkt gegen Erkältungen, Magenbeschwerden und Frauenleiden. Sie ist als Tee zu verabreichen.Die Pflanze wächst in fruchbaren Regionen der Wüste, in Landen nördlich Hamars, sowie im Südwesten der Ebenen von Zhûn als Kulturpflanze. Man suche sie auf Äckern, Ödland und als Ackerland geeigneten Wiesen in niederen Lagen.
Lavendel
Der aromatische Lavendel wirkt gegen Kopfläuse, Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen. Seine getrockneten Blüten sind als Duftmittel zu nutzen. Mit Sorgfalt ist aus ihm ein Duftöl zu gewinnen, das verstärkt wirksam ist.Die Pflanze wächst an den Südküsten, besonders im Reich Cedri. Man suche ihn an trockenen, felsigen Hangwiesen.
Löwenzahn
Der wuchernde Löwenzahn wirkt gegen Fieber, Appetitlosigkeit, Gallensteine, Gicht, Husten, Kopfschmerzen, Nierensteine und Warzen. Er ist als Tee oder über lange Zeit als Salat einzunehmen.Die Pflanze wächst in den gesamten Südlanden. Andernorts wächst er nur vereinzelt, vermindert in Größe. Man suche ihn auf Wiesen, am Wegesrand, an Mauerritzen und in Gärten in bevorzugt niederen Lagen.
Melisse
Die intensive Melisse wirkt gegen Durchfall, Bauchschmerzen, Krämpfe, Schlaflosigkeit und Nervosität. Sie ist als Tee anzuwenden.Die Pflanze wächst im Osten der Südreiche, sowie in den nördlichen Regionen. Man suche sie an Waldlichtungen und Waldschlägen, ausschließlich in niederen Lagen.
Minze
Die erfrischende Minze wirkt gegen Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall, Erkältung, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Frauenleiden. Ein beliebtes Küchenkraut. Sie ist als Tee anzuverwenden.Die Pflanze wächst allerorts. Man suche sie an Gewässerufern, Gräben und feuchten Wiesen.
Moorbeere
Die vergessene Moorbeere sorgt für erholsamen Schlaf. Ihre getrockneten Blätter sind als Tee zu verwenden. Die Beeren verursachen Magenschmerzen und Durchfall, werden recht dosiert jedoch als Rauschmittel verwendet.Die Pflanze wächst im nördlichen Teil Ascors, sowie in der Einöde. Man suche sie in Mooren und an sumpfigen, immernassen Orten.
Ringelblume
Die heilende Ringelblume wirkt gegen Hautprobleme, Geschwüre, Magenbeschwerden, offenen Wunden, Frauenleiden und Warzen. Äußerst beliebt bei Wundärtzten. Sie ist innerlich als Tee der getrockneten Blüten aufzugießen. Äußerlich ist sie als Salbe aufzutragen.Die Pflanze wächst allerorts, verstärkt in vorgebirglichen Landstrichen. Man suche sie auf lockerem und kiesigen Boden an Wiesen, Wegesrändern und Hängen in niederen und mittleren Lagen.
Salbei
Der würzige Salbei wirkt gegen Halsschmerzen, übermäßiges Schwitzen und Probleme der Verdauung. Er ist als Tee getrockneter Blätter anzuwenden. Aus frischen Pflanzen lässt sich ebenfalls ein potentes Öl gewinnen.Die Pflanze wächst im warmen Süden und Osten des Kontinents. Man suche ihn an steinigen, trockenen Stellen.
Sauerdorn
Der farbenfrohe Sauerdorn wirkt gegen Verdauungsbeschwerden, Erkältungen und Hitzköpfigkeit. Es ist auf die exakte Art zu achten, einige Sorten sind nicht genießbar. Seine Früchte sind roh, getrocknet oder verarbeitet zu genießen. Seine Wurzel ist giftig.Das Gebüsch wächst in den zentralen und westlichen Südlanden, sowie im gesamten Westen Ascors. Man suche ihn an Waldrändern, unter Gebüsch und an lichten Auen in allen Höhenlagen.
Spitzwegerich
Der unscheinbare Spitzwegerich wirkt gegen Atembeschwerden und Hautprobleme. Er ist ausschließlich während seiner Blütezeit zu ernten. Getrocknet ist er als Tee, frisch als Saft oder bei Hautleiten frisch zerrieben anzuwenden.Die Pflanze wächst im Nordwesten und Zentrum den Kontinents, vereinzelt auch in den Südlanden. Man suche ihn in Brachen, Äckern, Wiesen und an Wegen in niederen bis mittleren Lagen.
Weidenrinde
Oft übergangen wirkt Weidenrinde gegen Fieber und Schmerzen. Sie ist zu trocknen und als Tee aufzubrühen.Weidenbäume wachsen allerorts, ausgenommen des tiefen Nordens und hoher Berge. Man suche sie an feuchten und wassernahen Orten.
Wundklee
Das Wundermittel Wundklee wirkt gegen Wunden und Geschwüre. Er ist frisch zerrieben, als Salbe, Öl, Extrakt oder Tinktur auf die Haut aufzutragen.Die Pflanze wächst allerorts. Man suche ihn auf Trockenwiesen, an Wegesrändern, Böschungen, Steinbrüchen, Felswänden oder Küstendünen in allen Höhenlagen.