Alius Alicuius

D. A. Dyron
Gewidmet sei dieses Werk meinen geschätzten Kollegen und all Jenen, welche die wahre Natur der Dinge zu ergründen versuchen.     Die Grenze zwischen Tod und Leben ist bestenfalls vage. Niemand kann genau sagen, wo das Eine aufhört und das Andere beginnt.   Im Volk besteht eine feste Überzeugung, dass ein Mensch tot ist sodenn er sich nicht mehr rührt. In der Kirche glaubt man, der Herr würde am folgenden Tag die Seele eines Verstorbenen zu sich rufen. Fremde Religionen besitzen wieder andere Vorstellungen und in okkulten Kreisen spricht man von der Einheit von Körper und Sein, bei der Eigenschaften und Fähigkeiten eines Wesens teil des Körpers sind, im Leben und nach dem Tod. Wo zieht man nun diese Linie? Ist man tot sobald der Körper aufhört zu funktionieren? Stirbt ein Soldat dann zu Teilen, wenn er den Arm nicht mehr heben kann? Stirbt man am nächsten Tag, nachdem die Seele entgleitet, auch wenn man unter Ungläubigen ist? Und wie kann es dann sein, dass fremdartige Praktiken dennoch funktionieren? Lebt ein Mann, der reglos daniederliegt, nicht agiert oder reagiert und dennoch nicht vollends verstirbt?   Nach langjährigen Labores besteht kein Zweifel, dass eine klare Unterscheidung unmöglich ist. Daher ist es vonnöten, jeglichen erdenkbaren Zustand zu observieren und zu verstehen, wozu diese Publikation als Referenz und Lehrbuch dienen soll. Ad ultimum folgt eine Klassifikation der Zwischen- und Endzustände der Tode, die ein Wesen unterläuft.       Zunächst widmen wir uns dem mors corporeum. Dieser kennzeichnet sich durch den terminus der essenziellen körperlichen Funktionen, wie dem Herz (cor), der Lunge (pulmo), dem Hirn (cerebrum) und des franum. Von einem vollständigen mors corporeum spricht man erst bei dem Ausbleiben aller vier Funktionen. Demnach ist auch ein partialer mors corporeum möglich, wie in den folgenden Beispielen erleutert.   Bei einem Teilversagen des cerebrum lässt sich eine eindeutige Reaktion auf Reize erkennen, das franum ist ergo intakt. Natürlich funktionieren cor, pulmo und untergeordnete Teile, doch ist es dem Betroffenen unmöglich auch nur simpelste [...]