Umstrittene Quellen

Im Andenhochland an der Grenze von Chile, Argentinien und Kolumbien gibt es ein etwa 4 Quadratkilometer hohes Hochtal, das zwischen den drei Staaten umstritten ist.

Geographie

Die sogenannten umstrittenen Quellen sind eigentlich vier unabhängige Fontänen, die wegen des niedrigen Luftdrucks und der geschützten Lage in der Hochcaldera aufwallen.
Wannimmer die Quellen nicht vereist und mit Schnee bedeckt sind, sprudeln die vier Fontänen in vier verschieden Farben, denn das heraufsprudelnde Heißwasser löst aus den Kaminen unterschiedliche Mineralien:

1. Rotbuche: Das Wasser dieser Fontäne ist rostrot, weil in ihm Eisen(III)-oxid gelöst ist. Dort, wo dieses Wasser auftrifft und verdampft, hinterläßt es kleine Rosthäufchen, die von mutigen Expeditionisten eingesammelt und verkauft werden können.
2. Löwenzahn: Das strahlend gelbe Wasser der Löwenzahnquelle empfängt seine Farbe von Kaliumhexacyanoferrat(II) oder gelbem Blutlaugensalz. Dieses Wasser ist hochgiftig für Pflanzen, Tiere und Menschen, aber wo es vertrocknet, hinterläßt es hübsche gelbe Blütenformen auf dem darunterliegenden Geröll. Wenn man es mit Zangen, Stangen oder Handschuhen entnimmt, kann das gelbe Geröll als Rarität verkauft werden.
3. Sellerie: 5-Octadecanoylaminofluorescein gibt der Selleriequelle ihre selbst in der Nacht fluoreszierende Farbe, die in verschiedenen Weiß- und Grüntönen leuchtet. Mutige Menschen stellen sich mit Schirmen unter die Fontäne, um ihre Schirme ebenfalls bis zum nächsten Regen fluoreszieren zu lassen.
4. Mandel: Die vierte Fontäne spuckt zwar nur Wasser, aber in ihm sind mandelförmige Melaphyre gelöst, die das ganze Spritzfeld mit den hübschen, mandelförmigen Edelsteinen übersäen. Allerdings ist diese Quelle daher auch am gefährlichsten, denn die herunterfallenden Steine sind so groß, dass sie nicht nur Menschen, sondern auch Agaven oder Felsbären erschlagen können.

Die Welt am 1. Juli 1957

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Art

Crater / Crater Lake / Caldera