Meine Mutter war eine elfische Prinzessin. Am Hof fehlte es ihr an nichts – außer an echter Zuneigung. So war es nicht verwunderlich, dass sie sich schließlich in den menschlichen Hofnarren verliebte, der sie immerhin zum Lachen zu bringen verstand. Obwohl die Zuneigung gegenseitig und die Liebe echt war, durften sie nicht zusammen sein. Als die unverheiratete Prinzessin schließlich begann Anzeichen einer Schwangerschaft zu zeigen, wurde die Beziehung entdeckt und der Hofnarr aus dem Palast gejagt. Die Prinzessin gebar ihr Kind in einem abgeschiedenen Winkel des Palastes und genauso wurde ich auch aufgezogen: nach Möglichkeit sollte niemand überhaupt von meiner Existenz wissen. Schleichen habe ich also früh gelernt. Sie nannten mich Erlohen - Kind einer Nacht - und dieser Name haftet an mir bis heute.




In jüngeren Jahren machte ich Bekanntschaft mit einer Schaustellertruppe, welche in einem der Nachbardörfer aufführten. Während der Vorstellung wählte mich der Magier aus der Gruppe der Zuschauer als Demonstrationsobjekt für seinen neusten Trick aus. Drei weiße Tauben tauchten plötzlich unter meiner Kleidung auf und versetzten mich in Schockstarre, die bis heute beim Anblick weißer Tauben wiederkehrt.


Ich beschloss mich ihnen anzuschließen, da ich ohnehin keinen Platz in der Welt habe. Ich lernte dort mein Handwerk als Verkleidungskünstler und Schauspieler. Ich habe auch den ein oder anderen Trick gelernt, um die Börsen der Zuschauer ein paar Münzen leichter zu machen. Schließlich übertraf ich sogar den Messerwerfer in Präzision - kein Wunder, traf er an schlechten Tagen doch schließlich auch mal daneben. Daher herstammend ziert mich eine lange Messernarbe am rechten Unterarm. Ich kann Charmant sein, wenn ich es will, aber echte Bindungen lasse ich nur ungerne zu. Vor Allem zum männlichen Elfenadel hege ich eine besondere Abneigung.



Nach dem ich meine Jugend mit mittellosen Vagabunden verbracht habe, versuche ich heute solchen Menschen das Leben ein wenig leichter zu machen. Am Liebsten ohne, dass jemand davon Notiz nimmt.


Als mich das Schicksal nach Wiegenbach führte änderte sich mein Lebenspfad. Das Diebessyndikat bemerkte meine Fähigkeiten und lockte mich mit Erpressung und Münze in ihre Reihen. Ich bekam einen Auftrag, in Kothern einen Mann namens Gu aufzulauern, der Informationen über ein lang Gesuchtes Ex-Mitglied des Syndikats hatte.