Extropier Organization in Project Beyond | World Anvil

Extropier

Allgemein

Extropia steht wie ein anderes Wort für einen unregulierten Markt. Dabei meint "unreguliert" ganz im anarchistischen Sinne "frei von jedem Gesetz und jeder Regel" und bezieht sich auf den Fakt, dass jeder Extropier sich selbst als ultimatives Individuum und den Markt als nicht zu regulierendes Konstrukt wahrnimmt. Damit unterscheiden sie sich stark von den alten Kapitalisten auf Luna und ebenso Stark vom Hyperkapitalismus, der zwar selbst gern auf Regularien verzichtet, jedoch bereit ist den Markt in einem Sinne der höchst möglichen Effizienz zu regulieren.   Hauptsächlich sind Extropier im Hauptgrütel vertreten, doch mit dem Kronos Cluster hat die Bewegung auch Stationen in der weit entfernten Saturnregion.  

Extropia (44 Nysa)

Mit dem gleichnamigen Bienenstock haben die Extropier sich ihren Traum vom absolut freien Markt erfüllt. Alles auf der Asteroidenstation ist Verhandlungssache: Sicherheit, Lebens- und Gesundheitsversicherungen, Wasser und sogar Atemluft. Alles hier ist optional. Damit steht die Station für den Extropischen Lebensstil wie keine zweite und wird regelmässig von SCUM, Anarchisten, Piratencrews und sogar den Nine Lives angesteuert.   Aufgrund seiner ethischen und moralischen Fragwürdigkeit wird Extropia stets von der Propaganda der Jovianischen Republik hergenommen um die Verfehlungen der Systeme im Asteroidengürtel zu charakterisieren. Die Station ist auch einer der Hauptgründe für das angespannte Verhältnis zwischen der Republik und der Autonomisten Allianz.  

Geschichte

Es ist schwierig eine Aussage darüber zu treffen wann die Extropier wirklich begonnen haben, allerdings ist ihre Gründung eng mit der, der Autonomisten Allianz verbunden. Sicher ist lediglich, dass die Extropier irgendwann kurz nach 0 AF die Station 44 Nysa in "Extropia" umgetauft haben. Vor ihrer Umfunktionierung war Extropia eine Minenstation , die jedoch schon vor dem Fall für Glücksspiel und Sexarbeit bekannt war.   Mit der Gründung Extropias setzte sich eine extrem reiche Hyperelite an die Spitze der Bewegung, die den freien Markt als einen quasi-religiösen Kult betrieb. Gemeinsam mit allen, die die Station nicht verliessen gründeten sie den ersten Kontrakt, der bis heute noch in vielen Extropierschiffen und -Stationen seine Gültigkeit besitzt.   Einschlägig wurden die Extropier schliesslich um 3 AF als sie sich mit der Autonomisten Allianz und an der Seite der Titanische Raumflotte gegen das Planetares Konsortium und seine Expansionspläne stellten. Seither werden sie - wie die meisten anderen Lebewesen im Hauptgürtel - zur losen Autonomisten Allianz zugehörig gezählt.  

Politisches System

Der Kontrakt

Der als "Der Kontrakt" in die jüngere Geschichte eingegangene grundlegende Vertrag, den fast jede Extropische Station voraussetzt ist ein Regelwerk bestehend aus den wichtigsten Dienstleistungen die eine jede Station anbieten sollte (nicht muss): Stationssicherheit durch freie Kontraktoren, Lebenserhaltung (Luft und Wasser) und Notfallversicherungen. Alles weitere ist auf eigentlich keiner Station garantiert und immer abhängig von Angebot und Nachfrage.   Konkret bedeutet das, dass jedes Zusammentreffen zwischen Personen auf einer Extropischen Station oder einem Schiff einen Vertragsabgleich voraussetzt. Da dies bisweilen sehr kompliziert und langwierig sein kann, werden die Vertragsanforderungen in der Regel von ALIs überwacht und bei jedem beginn einer Geschäftsbeziehung (auch Zusammentreffen genannt) automatisiert miteinander abgeglichen. Den ALIs wird - im rahmen ihrer Programmierung - die Verhandlung der konkreten Verträge überlassen und die (ebenfalls automatisch) ausgehandelte Summe wechselt den Besitzer. Sollte danach eine Partei Vertragsbrüchig werden, werden beide Vertragspartner und die Stationssicherheit auf den Vertragsbruch aufmerksam gemacht, wobei auch deren Reaktion von den, durch die ALIs ausgehandelten, Konditionen des Kontraktes abhängen.   Was kompliziert klingt ist in Wahrheit so undurchsichtig, dass es Personen, die ALIs rundheraus ablehnen (zum Beispiel Jovianern) praktisch unmöglich ist mit Extropiern Geschäfte zu machen. Allerdings beruht die Freude über diesen Umstand oft auf Beidseitigkeit.  

Besitz und Besessen werden

Prinzipiell achten Extropier den Besitz anderer und sehen ihn als gegeben an, solange der Kontrakt nicht etwas anderes sagt. Da jedoch alles zu jedem Zeitpunkt theoretisch zur Disposition steht, kann es durchaus vorkommen, dass die eigenen hohen Sicherheitsansprüche so teuer sind, dass man sich - um sie zu bekommen - de facto verschulden müsste. Diesen Fall nennt man einen "Besitzerwechsel" oder auch einen "Auftrag".   Anders als eine Leibeigenschaft entsteht die abzuarbeitende Summe bei den Vertragsverhandlungen der beiden ALIs und muss noch einmal manuell durch beide Vertragspartner bestätigt werden. Nach einer solchen Bestätigung treten beide Handelspartner in Verhandlungen über den Umfang der zu leistenden Aufgabe, nach der die Schuld abgegolten ist. Da Extropier allesamt Autonomisten sind gibt es praktisch Niemanden, der wirklich an der Idee der Sklaverei interessiert ist, da sie eine zu grosse Einschränkung für Besitzer und Sklaven bedeuten würde.   Nachdem die Arbeit abgeleistet ist, hat der Vertrag für die ausgehandelte Dauer weiterhin seine Gültigkeit und gilt als "abgegolten".  

Politische Ziele

 

Nichtaggressionsprinzip

Der wahre Kern jedes Libertären System ist das Nichtaggressionsprinzip, da jede Aggression die Freiheit anderer verletzt. Dies gilt auch für Extropier, die - lässt man die Idee des Kontraktes ausser Acht - durchaus so etwas wie Werte freiheitlichen Denkens kennen. Zu der ultimativen Freiheit, gehört jedoch auch die Freiheit zur Unfreiheit, weswegen Sklaverei (zum Beispiel) nicht inhärent Verboten ist, solange sie der anderen Person nicht aufgezwungen wurde. Wann wiederum etwas ein Zwang ist und wann nicht, das ist Verhandlungssache und so sind alle gute Vorsätze von Extropiern spätestens bei der Ankunft auf der nächsten Station in den Wind gesprochen.   Nichtaggression bedeutet im Übrigen nicht "Pazifismus" - im Gegenteil. Die meisten Extropier haben das Geld, die Mittel und vor allem den Willen ihre eigene Freiheit bis auf den Tod zu verteidigen.  

Freier Markt

Tatsächlich ist der Extropische Markt so frei, dass es selbst dem Hypercorps Rat zu weit zu gehen scheint. In mehreren Beschlüssen hat der Rat klar gemacht, dass man Extropische Hypercorps nicht weiter zu vertreten plant, da die Marktmechanismen als so instabil zu betrachten sind, dass sie jeden Markt an dem sie partizipieren inhärent langsam und ineffizient machen. Mit anderen Worten: Die Hyperkapitalisten haben ihre Innovationsgrenze erreicht und als Extropia genau das in einem offenen Brief angemerkt hat und sie mit den alten Kapitalisten in der LLA gleich setzte, brach der Rat alle Gespräche mit Extropia ab.   Und auch wenn es vieles gibt, was gegen den Marktanarchismus spricht (nicht zuletzt die Anarchisten, die der Meinung sind, dass Anarchie keine Marktwirtschaft kennen kann) muss man Extropia zumindest zugestehen, dass ihr selbst gewähltes System erstaunlich hohe Profite für die wenigen Gewinner abwirft, die es produziert. Eine Antwort auf den Wunsch nach sozialer Mobilität will und muss das System jedoch nicht geben.

"True Freedom"


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