Zwergisches Lebenslied Tradition / Ritual in Kerländer Legenden | World Anvil
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Zwergisches Lebenslied

Musik ist in den zwergischen Kasr eines der wichtigsten Kulturgüter. In den Gildenhäusern sind ständig Arbeitslieder und melodische Hammerschläge zu hören. Fröhliche Lieder aller Art dröhnen aus Tavernen und privaten Häusern und personalisierte Liebeslieder gelten als die höchste Form der Minne. Eines der wichtigsten Lieder, mit denen ein Zwerg zu tun hat, ist jedoch das Lebenslied.

Execution

Zwischen dem 18ten udn 21ten Lebensjahr entscheiden zwergische Eltern, dass ihr Kind nun reif genug ist, um für sich selbst sprechen zu können. Dies wird mit meist mit einer großen Feier gefeiert, bei der Freunde, Nachbarn und Gildengeschwister zu besuch kommen. Ein großes Festessen und Musik zeichnet diese Feiern aus, deren großer Moment die Übergabe des Lebensliedes ist.   Ein Elternteil, bei männlichen Zwergen die Mutter, bei Zwerginen der Vater, singt die ersten Zeilen über den Werdegang des Kindes, welche auf einer mehrere Ellen langen Pergamentrolle stehen. Danach wird diese, größtenteils leere Rolle dem Kind übergeben, was nun für sich selbst sprechen darf und sein eigenes Leben und sein Lebenslied formen kann.   Im Laufe seines oder ihres Lebens schreibt nun jeder Zwerg Zeilen über große Freunde, wichtige Ereignisse oder persönliche Großtaten auf diese Rolle, die eines der wichtigsten Besitztümer wird. Obwohl alle Zwerge ein gewisses musikalisches Gespür haben, sind nicht alle in der Lage ein passendes und melodisches Lebenslied selbst erschaffen zu können. Daher gibt es eine Reihe von üblichen Phrasen und Melodien, die allgemein bekannt und vielfach verwendet werden. Meist werden jedoch persönliche Abänderungen gemacht, damit das Lebenslied auch wirklich das Leben der Person darstellt. Diese bekannteren Passagen sind oftmals von Kasr zu Kasr unterschiedlich.   Verstirbt ein Zwerg, so wird er in einem leeren Zimmer seines Hauses aufgebahrt, damit Freunde, Bekannte und verwandte ihre letzten Grüße übermitteln können. Diese Trauerfeier dauert dabei eine Stunde für jedes Lebensjahr des Verstorbenen und nach jeder Stunde wird der Teil des Lebensliedes, welches dieses Jahr repräsentiert vorgetragen. Die letzten Strophen sind hierbei von den nahesten Verwandten geschriebene Danksagungen und Ehrungen. Sind alle Strophen gesungen worden, so wird der Leichnam den Priestern übergeben, die ihn für die eigentliche Beerdigung vorbereiten. Während die Toten in den Grabschächten zurückkehren in den Schoß der Berge, hat jede Ahnenreihe, jeder Clan und jede Familie einen eigenen Schrein, in dem die Lebenslieder der vorausgegangenen aufbewahrt werden.

Components and tools

Wie bereits erwähnt, steht das Lebenslied auf einer Rolle festem Pergament, welches äußerst lang und widerstandsfähig ist. Diese Rolle ist meist mit zwei Holzgriffen eingefasst und wird in harten Lederröhren aufbewahrt. Unter Zwergen stellen sie den Stolz und das ganze Sein dieses Zwerges dar und es gilt als erhebliche Beleidigung, ungefragt nach der Rolle zu greifen. Sollte ein Zwerg die Rolle seines Lebensliedes verlieren, gilt dies als eine nahezu unauslöschliche Schande.   Die Aufbewahrungsröhren, in denen die Lebenslieder aufbewahrt werden, sind meist aus äußerst robusten Materialien, wie Scheindrachen-Leder, karakalgewobene Seide oder sogar Nasc Kur. Selten sind sie jedoch aus offensichtlich wertvollen Materialen, die Diebe anlocken könnten, auch wenn kaum ein Dieb sich an dem Lebenslied eines Zwerges vergreifen will. Es gab mehrere Fälle, wo Eidwahrer hinter Dieben hergeschickt wurden, selbst wenn diese nur das Lebenslied eines Farmers gestohlen haben.     Eine der härtesten Strafen innerhalb der zwergischen Königsstädte wird als "Verstummen und Vergessen" bezeichnet und gilt unter vielen als schlimmer als eine öffentliche Hinrichtung. Hierbei wird nicht nur der Übeltäter aus allen Kasr auf Lebenszeit verbannt, sondern ihm wird auch die Zunge mit einer glühenden Zunge herausgerissen, auf dass er nie mehr das Wort erhebe. Zudem wird, sobald er nackt und geschunden in die Welt geworfen wird sein Lebenslied zerrissen und verbrannt, auf dass er vergessen wird und aufhört zu existieren.

Participants

An einem Lebenslied sind einige Leute beteiligt. Wie bereits beschrieben, schreibt ein Elternteil die ersten Zeilen, während der jeweilige Zwerg den Rest selbst verfasst.     Mehr Leute sind jedoch nach dem Tod des Zwerges mit dessen Lied beschäftigt. Die engsten Verwandten entscheiden, welche Strophen von wem gesungen werden. Diese werden unter Angehörigen und Freunden verteilt, passend zu den jeweiligen Strophen. Zeilen über die Geburt eines Kindes werden für gewöhnlich von diesem vorgetragen, während beispielsweise Kameraden über Großtaten im Kampf singen. Teilweise singen auch Gruppen Zeilen zusammen als Chor. So kann für einen verstorbenen Gildenmeister schon mal ein Chor aus mehreren Dutzend Vorarbeitern zusammenkommen, um dessen Ernennung zum Gildenmeister zu besingen.   Nach der Trauerfeier und dem Verlesen wird die Rolle, auf der das Lebenslied geschrieben steht, mit dem balsamierten Körper des Toten aufbewahrt und in den Ahnenhallen verwahrt. In den Schreinen der Familien liegen sie säuberlich sortiert und werden von Ahnenpriestern regelmäßig auf neues Pergament transkribiert, um es den Verwandten noch in Jahrhunderten zu ermöglichen, Trost und Inspiration darin zu finden.

Observance

Lebenslieder werden fast ausschließlich in den Häusern von trauernden Familien gesungen. Dies ist zwar ein privater Kreis, doch sorgt die lange Lebensspanne der Zwerge dafür, dass dabei oft Hunderte Besucher kommen, um dem Verstorbenen ihre letzte Ehre zu erweisen.   Sollte ein Zwerg jedoch große taten vollbracht haben, kann der Herrscher der Kasr verfügen, dass das Lebenslied nach dieser privaten Trauerfeier erneut auf dem Verlautbarungsplatz vor dessen Hallen vorgetragen wird. Dies soll der Familie die Möglichkeit geben, zunächst ihre eigenen Rituale abschließen zu können und den Verstorbenen würdig zu begraben, bevor alle Augen auf sein Leben und seine Taten gerichtet werden.   Nicht-Zwerge haben oft nur eine wage Vorstellung von der Bedeutung und dem Klang eines Lebensliedes, da nur wenige davon zu einer zwergischen Trauerfeier gerufen werden. Jene, denen diese Ehre zuteilwird, kennen die Bedeutung meist jedoch so gut, dass sie nur wenig davon erzählen. In Paffa, wo Zwerge und Menschen sehr eng beieinander leben, ist das Lebenslied deutlich präsenter unter Fremden. Dies geht teilweise sogar so weit, dass Zwerge einem engen Freund Abschriften von gemeinsamen Strophen zu schenken oder als Grabgeschenk vorbereiten.

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