Der Karneval in Akrus pt.1 | World Anvil
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Der Karneval

Sie alle eilten auf die große Wiese. Gestern noch war sie völlig leer gewesen, bis kurz vor Sonnenuntergang diese seltsamen Leute aufgetaucht waren mit ihren prächtigen Wagen und bunten Klamotten. Über Nacht hatten sie aus der leeren Wiese ein Spektakel für die Augen gemacht: Ihre Wagen standen abseits, ein paar bildeten auch eine kleine Straße, die zu drei Zelten führte, aus denen Musik strömte. Es durftete nach Süßigkeiten und die seltsamen Leute in ihren bunten Klamotten führten faszinierende Tricks vor. Doch das Beste kam erst am Abend, als alle dazu eingeladen wurden, im großen Zelt platz zu nehmen, das hinter den anderen drei stand. Es war doppelt so groß und in schrillen Farben bemalt. Zwei bunt gekleidete Personen hielten die Zeltwand an einer Seite auf, begrüßten die Leute, die hineinströmten mit einem breiten Lächeln und großen Versprechungen. Im Inneren des Zeltes war es warm, die Luft stickig und angeschwollen mit dem Geruch von kandierten Äpfeln und süßem Met. Die Leute unterhielten sich ausgelassen, bis das Licht plötzlich ausging. Die Leute verstummten völlig, als ein Mann in die Mitte des Zeltes trat und sich ein einsamer Schein auf ihn richtete. "Herzlich willkommen beim Karneval!", rief der bunt gekleidete Mann mit der seltsamen Maske.  

Wandernde Schausteller

Der Karneval ist auf den ersten Blick nichts anderes, als ein weiterer Zirkus. Vielleicht ein bisschen kleiner als die meisten. Sie reisen ohne exotische Bestien, verlassen sich einzig auf ihr eigenes Können und davon haben sie viel. Schwertschlucker und Messerwerfer, Hochseiltänzer und Trapezartisten, Kontorsionisten und Muskelprotze, Wahrsager und Zauberkünstler. Der Karneval kündigt sich nicht an, er passiert einfach. Von jetzt auf gleich tauchen die Wagen auf, am nächsten Tag öffnen sie ihre Zelte für Besucher. Jung und Alt werden in ihren Bann gezogen. Und so schnell sie aufgetaucht sind, so schnell ziehen sie auch wieder weiter.  

Es gibt mehr, als du siehst

Neben der Tatsache, dass der Karneval gänzlich ohne Bestien auskommt, gibt es noch eine weitere Besonderheit: Alle Schausteller tragen zu jederzeit eine Maske. Jeder Darsteller hat seine eigene, aber manchmal spielt einem das Auge einen Streich und plötzlich ist der Mann mit dem Hirschgeweih die Frau oben auf dem Hochseil. Und manchmal wird aus einem zwei, drei oder noch mehr. Nur solche, die in Magie bewandert sind, können es spüren: Der gesamte Platz, den der Karneval einnimmt ist bis zum Bersten mit Magie angefüllt. Oh, und was für eine Magie. Sowas hat die Welt noch nicht gesehen.  

Immer etwas andes

Viele werden von den bunten Wagen und Zelten angelockt, folgen dem süßen Duft der exotisch wirkenden Snacks, lassen sich von den seltsamen Leuten anleiten. Wo immer der Karneval aufschlägt scheint sich die Welt zu verändern, wenn auch nur für ein paar Stunden. Die Menschen vergessen nur zu gern ihre Alltagssorgen und lassen sich von der Musik und den Darstellungen mitreißen. Wie könnten sie auch nicht? Im Karneval gibt es keine Monster, keine Probleme, die Welt frei und spaßig. Hier gibt es definitiv keine Taschendiebe. Niemand, der einem etwas aufschwatzt, was viel mehr kostet, als es wert ist. Hier verschwinden auch keine Angehörige oder Freunde. Nein, hier ist alles perfekt, die Welt ist heil. Aber wenn der Karneval wieder geht, lässt er überall Löcher zurück: Im Geldbeutel, im Herzen, in der Familie.

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