Riben no Monogatari by RibenLARP | World Anvil Manuscripts | World Anvil
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Schmetterlinge aus Ri-Hanamachi

 

Schwestern 


Sancho öffnet die Türe zu dem Raum ihrer Onee-san. Aocho sitzt gerade vor dem Spiegel und schminkt ihre Lippen. Mit geübten Bewegungen gleitet der Pinsel über die Haut und hinterlässt kirschrote Farbe. Sancho bewegt sich auf den Knien in den Raum zieht das Tablett mit dem Paket an ihre Seite und schließt die Türe wieder. Sobald die Türe geschlossen ist erhebt sich das Mädchen, greift nach dem Tablet und tritt mit leisen Schritten an die Seite ihrer “großen Schwester”.
Aocho ist nicht wirklich ihre Schwester. Aber in den Okiya sprechen sich alle Frauen mit Schwester an und die Männer sind Brüder, während die Inhaberin des Hauses Mutter, also Okaa-san, genannt wird.
Sancho kniet sich neben die Frau vor dem Spiegel und legt das Tablett vor sich ab. Vorsichtig öffnet sie sie die Papierbögen und gibt den Blick auf einen prächtigen dunkelblauen Kimono frei. Die Seite ist bestickt mit Schmetterlingen und allerlei Frühlingsblüten. Aocho begutachtet das Kleidungsstück und nickt. Die jüngere Frau zieht vorsichtig den Kimono in seiner Papierhülle zur Seite und öffnet das zweite Paket. Darin befindet sich ein schlichter Obi in silber und dunkelblau.
Aocho nickt erneut. Sie legt den Pinsel beiseite und erhebt sich. Das Mädchen positioniert den Kimono und den Obi neben sich und steht ebenfalls auf. Sancho tritt an ihre große Schwester heran und überprüft mit geübten Händen ob der Unterkimono auch gut sitzt. Als nächstes holt sie einige Bänder und greift dann nach dem blauen Kimono.

Aocho besucht heute ihren Patron, auch Danna genannt, und er liebt es wenn die Oiran etwas Haut zeigt. Sancho weiß das. Sie legt den Kragen des Kimono also so an dass die Seide die Schultern frei lässt und man auch den Ansatz der Brust sieht. Dann nimmt die junge Frau das erste Band und fixiert die Position. Mit einem simplen Knoten und einer Masche sorgt sie dafür dass das Stück Stoff zwar hält, aber auch schnell geöffnet werden kann. Danach greift Sancho nach dem Obi und beginnt den breiten Stoff zu einem großen Teil in der Hälfte zu falten und dann um die Taille ihrer Onee-san zu legen. Das Mädchen macht einen Knoten und stützt diesen mit einem weiteren Band. Als nächstes legt sie die Stoffbahn in eine große und eine zweite kleinere Schleife um die Flügel von Schmetterlingen darzustellen und fixiert auch die Schleifen mit je einem Stoffband. Aocho überprüft den Kimono und Obi mit einem Blick in den Spiegel und nickt zufrieden.
“Du wirst besser, kleine Schwester”, sagt die Frau und kniet sich erneut vor den kleineren Spiegel.

 

Aufbruch


Sancho wird leicht rot, kniet sich neben ihre Onee-san und beginnt mit einem Pinsel einen blauen Schmetterling zwischen die Augenbrauen der Frau zu malen. Sobald sie damit fertig ist, öffnet sie Aochos Zopf und kämmt die Haare, damit die langen schwarzen Wellen über die freien Schultern wallen. Nur ein Kamm hält die Haare an der linken Seite hinter dem Ohr.
“Sancho, geh dich umziehen, während ich noch ein paar Vorbereitungen treffe. Du wirst mich heute Abend begleiten.”
Sancho versucht ihre Aufregung zu verbergen und eilt nach einer kurzen Verbeugung aus dem Zimmer ihrer großen Schwester in das Zimmer der Maiko.
Die Maiko der Cho no Okiya haben ein gemeinsames Zimmer, während die Geisha, Geiko und Oiran jeweils ein eigenes Zimmer für sich haben.

Sancho betritt den großen Raum und geht schnellen Schrittes zu ihrem Wandschrank und holt ihr Make-up. Danach geht sie zur Okaa-san und lässt sich Kleidung und Schmuck aus dem Lager bringen. Mit dem Tablet auf dem ein Paket mit Kimono und eines mit Obi, sowie eine Auswahl an Haarschmuck abgelegt wurde, begibt sich Sancho erneut in das Zimmer ihrer großen Schwester und lässt sich von Aocho beim Ankleiden helfen.
Ein dunkelgrüner Kimono mit roten Schmetterlingen und Frühlingsblüten bestickt kommt unter dem Papier zum Vorschein. Dazu passend befindet sich ein goldener Obi ebenfalls mit roten Schmetterlingen und Frühlingsblüten bestickt und Haarschmuck, dem selben Thema folgend, in den beiden anderen Päckchen auf dem Tablett.
Sancho schlüpft in den Kimono und Aocho bindet mit geübten Händen schnell alles zurecht. Innerhalb kürzester Zeit steht die Maiko neben ihrer großen Schwester und bewundert das Ensemble. Die Ältere nickt kurz zufrieden und ruft nach einem der Dienstmädchen. Sancho schminkt sich während ihre große Schwester dem Mädchen sagt welche Instrumente geholt werden sollen und das auch blaue und rote Mai-Ougi benötigt werden. Sancho lächelt. Sie liebt es zu tanzen. Und da ihre große Schwester um zwei Fächer Paare gebeten hat, werden wohl beide einen Tanz mit den Mai-Ougi vorführen.​​​​​​​

 

Vorbereitungen


Wenig später befinden sich die beiden Frauen auf dem Weg zu Aochos Kunden. Es ist ein warmer Frühlingstag und Tourou Hajime lädt eine Auswahl an Samurai zu einer kleinen Hanami ein. Er bestand darauf Aocho als Unterhalterin zu bekommen. Seit Wochen schon bucht er nur noch sie. In der Okiya wird schon gewettet wann er sich als Danna anbietet. Aocho selbst scheint ihm ebenfalls nicht abgeneigt zu sein. Die meisten Frauen und Männer einer Okiya sehnen sich danach einen Danna anzuwerben, doch nur wenige schaffen es einen Samurai oder reichen Heimin zu überzeugen als Patron zu fungieren. Neben dem Vorteil der Bevorzugung bei der Terminvergabe kann man als Danna auch dazu beitragen dass der “Schützling” auch immer gut ausgestattet und bei guter Gesundheit ist. Etwas das eine renommierte Okiya wie das Haus der Schmetterlinge zwar stets sicherstellen konnte, doch ein Danna kann hier sehr hilfreich sein. Sancho überlegt wie sie ihrer großen Schwester wohl helfen könnte, Tourou-sama davon zu überzeugen ihr Danna zu werden.

Als sich die Schmetterlinge dem Haus des Samurai nähern, verlangsamt Aocho ihren Schritt um Sancho die Möglichkeit zu geben sie bei den Dienern anzukündigen. Die Maiko geht so schnell es ihre hohen Geta zulassen auf das Gebäude zu und kündigt ihre große Schwester an.
Als Aocho am Tor angekommen ist empfängt sie bereits der Herr des Hauses mit seinem lausbübischen Lächeln.
Aocho, die gerade die Veranda um das Haus betreten hat, begibt sich gemäß ihres Standes auf den Boden um sich zu verneigen, doch hindert Hajime-dono sie daran. Er berührt sie am Ellbogen und schüttelt lächelnd den Kopf.

“Nicht so förmlich, mein blauer Schmetterling. Noch sind keine Gäste anwesend und ohne deine Hilfe wäre ich verloren. Meine Diener geben zwar ihr bestes, aber sie sind keine Samurai und ich bin Krieger. Wenn es um die Künste eines Gastgebers geht, bin ich auf die Hilfe von Geisha oder Oiran angewiesen. Und du bist in diesem Fall meine erste Wahl.”
Tourou Hajime führt die beiden Frauen in den Empfangsraum und befiehlt seinen Dienern Aocho dabei zu helfen den Raum für den Abend vorzubereiten. Die Diener verneigen sich vor ihrem Herren, doch sobald Hajime den Raum verlassen hat, machen sie kaum einen Hehl aus ihrem Widerwillen sich von einer Oiran herumkommandieren lassen zu müssen. Dennoch tun sie wie ihnen geheißen und rücken die Tische zurecht, platzieren die Kissen und bringen Blumen und Gefäße für Ikebana.
Sancho beginnt die Blumen zu arrangieren als ihre große Schwester gerade einen der Heimin-Diener anweist einen goldenen Shoji zu positionieren. Ruhig und gelassen gibt ihre große Schwester die Anweisungen, doch der Heimin ist entweder begriffsstutzig oder stellt sich absichtlich dumm, denn es dauert wesentlich länger den Schirm in die Mitte des Raumes zu stellen, als es dauern sollte. Kurz darauf bringen Diener aus dem Haus der Schmetterlinge die Instrumente und wollen diese gerade neben dem Shoji abstellen als der Diener des Samurai den Wandschirm umstößt und dieser die Koto unter sich begräbt. Aochos Gesicht zeigt keine Regung, doch kennt Sancho ihre große Schwester gut genug um zu wissen dass sie wütend ist. Mit einer Stimme bar jeder Emotion weist sie die Diener an den goldenen Shoji aufzustellen und überprüft sofort die Saiten des Instrumentes und den Klangkörper. Hajime betritt den Raum, aufgeschreckt von den Tönen der Koto und fragt was geschehen ist.​​​​​​​

 

Missgeschick


“Tourou-dono”, sagt Aocho mit einer leeren Stimme, “bitte verzeiht mir mein Missgeschick. Ich muss wohl den Shoji umgestossen haben als ich daran vorbei ging um die Koto zu überprüfen.”
Der Samurai sieht die Oiran aufmerksam an, dann wandert sein Blick zu den Dienern, dann zu Sancho. Die junge Frau kann ihren Ärger gerade so von ihrem Gesicht verbergen. Hajime sieht dies und fragt seinen Diener was geschehen war. Ein ertappter Blick verrät den Heimin jedoch, bevor er sich eine Lüge einfallen lassen konnte.
“Du hast also den Shoji umgeworfen. Hinaus mit dir. Mein Auftrag war klar, den Anweisungen der Oiran zu folgen. Willst du mich vor meinen Gästen blamieren mit einem kaputten Instrument?”, die Stimme des Samurai war laut und man hörte seinen Unmut klar, ohne dass er schreien musste.
Der Heimin warf sich unterwürfig zu Boden und stammelte Entschuldigungen, doch wich Hajime nicht von seinem Standpunkt ab. Der Heimin verließ den Raum und der Samurai wandte sich Aocho zu.
“Wie schlimm ist die Beschädigung der Koto?”
“Es ist nur der Lack ein wenig angekratzt, aber das beeinflusst den Klang des Instrumentes nicht und zum Glück ist der Kratzer auf der den Gästen abgewandten Seite”, beschreibt Aocho und deutet auf die Stelle.
Hajime macht eine Geste und ein Diener ist plötzlich mit Schreibutensilien neben ihm.
“Setze einen Brief auf und Berichte der Okaa-san von dem Vorfall und dass ich die Kosten für die Reparatur oder den Ersatz des Instrumentes übernehmen werde”, der Heimin notiert schnell die Anweisungen und verlässt dann wieder den Raum.
Sancho widmet sich wieder dem Ikebana.
Hajime legt seine Hand auf Aochos Schulter und blickt ihr tief in die Augen.
“Mein blauer Schmetterling, es kränkt mich dass du mich belügst.”
Aocho schlägt ihre Augen nieder und entschuldigt sich bei dem Samurai.
Er nickt kurz und verlässt wieder den Raum, “In etwa einer Stunde werden die Gäste eintreffen.”​​​​​​​

 

Überraschung


Die Gäste treffen ein und Tourou Hajime begrüßt sie gemeinsam mit Aocho, während Sancho die Gäste in den Empfangsraum begleitet. Sobald alle auf ihren Plätzen sitzen öffnen die beiden Frauen aus dem Haus der Schmetterlinge die Türen zum Garten um den Blick auf die Kirschblüte zu ermöglichen. Es hat zwischenzeitlich begonnen zu regnen, weswegen die Hanami nicht im Garten stattfinden kann. Die Diener bringen Tee für die Gäste und nach einer kurzen Rede übergibt Hajime an die Damen aus der Cho no Okiya. Sancho und Aocho singen ein Lied gemeinsam und regen danach die Gäste zur Unterhaltung an. Als der Nachmittag in den Abend übergeht wird der Tee durch Sake ersetzt und es werden Speisen serviert. Der Abend klingt bei Speis und Trank mit Gesang und Tanz aus.

Die Gäste machen Komplimente über die Schmetterlinge und die Speisen und scherzen darüber, dass Hajime endlich eine Frau braucht. Woraufhin andere Gäste meinen, dass dies ein Verlust für die Okiya wäre.
Und als der letzte Gast verabschiedet ist und Sancho beginnt die Instrumente für den Transport vorzubereiten, geschieht etwas womit niemand gerechnet hat.

“Aocho, ich werde dich und deine Schwester zur Okiya begleiten. Ich muss etwas wichtiges mit der Okaa-san besprechen.”
Aocho hält den Atem an. Die Oiran vergisst für einen Moment alles um sich herum. Ob Hajime nun endlich ihr Danna werden möchte?
Die beiden Frauen und der Samurai verlassen sein Anwesen und gehen gemeinsam in die Ri-Hanamachi. Sancho geht voraus um die Okaa-san zu informieren.
Als Tourou Hajime und Aocho bei der Okiya eintreffen, werden sie von Okaa-san Akitsuru bereits begrüßt. Die Besitzerin des Hauses der Schmetterlinge bittet beide herein und begleitet den Samurai zu ihrem Büro. Aocho serviert Tee und verlässt danach den Raum.

“Tourou-sama, was führt Euch zu so später Stunde noch zu mir? Ist etwas bei Eurer Feier vorgefallen?”, fragt die Okaa-san.
“Ich möchte Aocho freikaufen,” der Samurai ist es als Krieger nicht gewohnt lange um den heißen Brei zu reden.

Die Okaa-san nimmt einen Schluck Tee aus ihrer Tasse um ihre Verwunderung über die Offenheit zu verbergen.​​​​​​​

 

Blauer Schmetterling


Aocho und ihre kleine Schwester kehren auf ihr Zimmer zurück und ziehen sich dort um. Der Schmuck wird wieder in die Schatullen gelegt, die Kimono und Obi zusammengefaltet und verstaut.
Die beiden sitzen beisammen und trinken Tee als eine gefühlte Ewigkeit später eine Dienerin der Okiya die Tür öffnet.

“Aoyouchu, hat dich Okaa-san geschickt?”, fragt die Oiran.
“Hai, Okaa-sama möchte dass du zu ihr kommst, Aocho.”
Sancho und ihre Schwester tauschen einen kurzen Blick. Die ältere Schwester erhebt sich, bindet sich ihr langes Haar zu einem losen Knoten und folgt der Dienerin zu Herrin der Okiya.
Bei dem Arbeitszimmer von Akitsuru Yuuko angekommen, kniet sich Aoyouchu vor die Tür. Vom inneren des Raums sind Stimmen zu hören.

“Okaa-sama, Aocho-san ist hier.”
Es wird still. “Lass sie herein”, ertönt es von Innen.

Die Dienerin schiebt die Türe zur Seite so dass die Oiran eintreten kann und schließt diese dann wieder.
Aocho sieht Tourou Hajime in seiner gewohnt lässigen Art vor der Herrin des Hauses der Schmetterlinge sitzen. Akitsuru Yuuko macht eine Geste und die Oiran nimmt neben ihr Platz.
Hajime lächelt den Schmetterling verschmitzt an und zwinkert ihr zu. Aocho senkt verlegen den Blick.

 

Verhandlungen


“Nun, wo waren wir gerade?”, die Okaa-san überlegt einen Moment, “Ah, ja. Wie ich bereits sagte. Aocho muss in der Okiya bleiben bis ihre kleine Schwester ausgebildet ist. Ich hoffe Ihr werdet für diese Zeit Aochos Danna?”
Die Oiran blinzelt überrascht.
“Nun, es wäre eine Schande wenn der junge Schmetterling seine Ausbildung nicht beenden könnte. Und natürlich bin ich bereit zu warten bis die Maiko ihre große Schwester nicht mehr braucht.”
Akitsuru Yuuko wendet ihren Blick zu der Oiran an ihrer Seite.
“Wie lange braucht Sancho noch, bis sie eine vollwertige Oiran ist?”
“Ein halbes Jahr, Okaa-sama.”
Die ältere Frau holt Papier aus einem Fach ihres Tisches und beginnt zu schreiben. Nach einer Weile reicht sie wortlos das Blatt an den Samurai ihr gegenüber. Hajime studiert das Geschriebene und nickt.
“Also vorerst nur ein Vertrag als Danna? Wollen wir nicht gleich einige Punkte für den Kauf festlegen?”, fragt der Samurai.
Aocho öffnet ihren Fächer und versucht ihr errötendes Gesicht dahinter zu verbergen.
“Nun, ich denke dass es Sinn macht dies erst zu klären, wenn feststeht wann Sancho ihre Prüfung macht.”

Hajime wirkt für einen Augenblick so als wollte er der Okaa-san widersprechen, lässt es dann aber. Der Samurai legt das Blatt auf den Tisch, löst einen kleinen Beutel von seinem Hakama und holt sein Siegel und die Farbe hervor.
Einen Augenblick später ist der Vertrag mit einer grünen Mantis und den Zeichen seines Namens geziert. Die Okaa-san platziert ebenfalls ihr Siegel auf dem Vertrag.

“Ich werde Euch morgen eine Kopie davon zusenden”, sagt die Frau als sie das Blatt zur Seite legt. Tourou Hajime nickt ohne die Frau dabei anzusehen, denn sein Blick ist längst auf Aocho gerichtet. Für jemanden der den Samurai nicht kennt, mag es wirken als würde der Mann gerade eine Ware betrachten. Doch Aocho erkennt die Sehnsucht die darin verborgen liegt.​​​​​​​

 

Noch nicht frei


Okaa-san Akitsuru Yuuko erhebt sich, die Oiran und der Samurai tun es ihr gleich.
“Aoyouchu, bring Aocho und ihren Danna in das Zimmer.”
Die Tür gleitet zur Seite und die Dienerin wartet darauf dass der Samurai und die Oiran den Raum verlassen um ihr zu folgen.
Die beiden folgen der Frau den Gang entlang und stehen kurze Zeit später in einem Raum der in einer schlichten Eleganz eingerichtet ist.
Die Tatami hier sind mit silber und weiß eingefasst und der Saum ist mit Schmetterlingen bestickt. Der Tisch aus dunklem Kirschholz ist umgeben von weichen Sitzkissen in weiß mit silbernen Schmetterlingen. Darauf steht ein Teeservice aus schwarzem Porzellan dekoriert mit bunten Schmetterlingen.

Das Wappentier der Okiya ist überall in dem Raum zu sehen, doch stets so angebracht dass es dezent und unauffällig ins Bild passt und nicht von der schlichten Eleganz.
Die Dienerin schließt die Türe sobald die beiden Platz genommen haben und zieht sich zurück.
Jetzt, da sie endlich unter sich sind, lässt Hajime seine Maske als Samurai fallen und legt sanft einen Arm um Aochos Schultern.

“Nicht mehr lange und du wirst frei sein von der Okiya und deinen Pflichten als Oiran.”
Der Krieger zieht Aocho vorsichtig an sich heran, beinahe so als hätter er tatsächlich einen Schmetterling in den Armen und Angst das zarte Wesen zu verletzen.​​​​​​​

 

Gespräche zu zweit


Für einen Moment umarmt er die Frau, doch genauso schnell wie er sie mit beiden Armen umfasst hatte, lässt er sich auch schon wieder los und nimmt auf einem der Sitzkissen Platz.
Die Oiran blinzelt etwas verwirrt, nimmt dann aber ebenfalls Platz und schenkt für beide etwas Tee ein.

“Nun, möchtest du wissen was in dem Vertrag steht, mein blauer Schmetterling?”, fragt Hajime seinen Schützling.
Sie nickt nur. Aocho ist zu aufgeregt ob der Dinge die passierten und vertraut ihrer Stimme nicht.
“Von heute an bin ich dein Danna. Ich werde für alle Kosten aufkommen und habe das Vorrecht dich zu sehen. Für die Dauer der Ausbildung deiner Maiko wirst du weiterhin im Haus der Schmetterlinge wohnen und du musst mindestens einmal die Woche einen anderen Kunden bedienen als mich”, der Krieger wirkt sichtlich unzufrieden über den letzten Teil des Vertrags. Aber ihm ist bewusst dass die Maiko ihre Ausbildung schneller abschließen kann, wenn sie lernt auf die verschiedenen Wünsche unterschiedlicher Kunden einzugehen. Und je schneller Aochos kleine Schwester ihre Ausbildung abschließen kann, desto eher wird er den blauen Schmetterling für sich allein haben können, “Als dein Danna habe ich außerdem das Recht bestimmte Kunden auszuschließen. Gibt es jemanden unter deinen bisherigen Kunden den du nicht mehr sehen möchtest?”
Aocho überlegt einen Moment und schüttelt dann den Kopf.​​​​​​​
Hajime nickt.
“Wenn ein Kunde ärger macht, sag es mir. Dann werde ich dafür sorgen dass er dich nicht mehr sehen darf.”

Unvermittelt greift er nach Aochos Hand und zieht sie zu sich um sie zu küssen. Etwas das der Krieger schon öfter tat, wenn sie alleine waren. Dennoch fühlte der Kuss sich anders an als alle zuvor.
Der Samurai und die Oiran verbringen die Nacht in diesem Raum und nur die Schmetterlinge wissen was den restlichen Abend noch geschah.​​​​​​​

 

Die zerbrochene Schale

Ein Klirren ertönt und schreckt Maihime auf. Sie war gerade dabei Kalligraphie zu üben und des Schreckes wegen konnte sie das Blatt nun wegwerfen.
Erzürnt macht sich die Samurai auf den Weg in die Küche, denn von dort war das Geräusch gekommen. Als sie den Raum betritt und sich umsieht, bemerkt die Dienerin ihre Herrin zuerst nicht.
Etwas das den Zorn Maihimes nur weiter anfacht. Als Lin endlich die Anwesenheit der Hausherrin bemerkt wirft sich die Heimin zu Boden, die zerbrochene Teeschale vor ihrem Kopf abgelegt.
Maihime betrachtet die Scherben und blickt dann ungläubig zu Lin.

"Hat es diese unfähige Dienerin tatsächlich geschafft die Teeschale meiner Urururgroßmutter zu zerbrechen! Diese Teeschale war ein Geschenk unseres Familien Daimyou gewesen. Ich habe ihr bestimmt hundert Mal erklärt wie wertvoll diese Teeschale ist", denkt sich Maihime und versucht ihren Zorn zu zügeln.
Mit bedrohlich ruhiger und beherrschter Stimme fordert sie Lin dazu auf sich zu erheben.
"Lin, du wirst sofort die Bruchstücke zu Kintsugiya bringen und die Teeschale reparieren lassen. Danach kehrst du zurück, packst deine Sachen und wirst meinen Haushalt verlassen. Die Reparaturkosten werden von deinem Lohn abgezogen. Ist die Schale repariert, wirst du sie hierher bringen. Danach möchte ich dich nie wieder sehen."

Die Dienerin bricht in einen Schwall aus Entschuldigungen aus und begibt sich erneut in den Kotau.
Doch Maihime hat die Küche bereits verlassen und widmet sich erneut ihrer Kalligraphie.

 

Das soziale System 

Fujun 


Es ist ein kühler Frühlingsabend an dem Umeko und ihre Mutter Mitsuru das Geschirr des Abendessens in die Küche bringen um es dort zu reinigen.
Umeko ist immer noch ganz aufgeregt von dem ungewöhnlichen Gast der heute Nachmittag vor dem Haus war. Die alte Dienerin, Ao war ganz aufgeregt und schimpfte mit Umeko als das Mädchen den Gast hereinbitten wollte. Umeko verstand nicht warum.
“Okaa-chama, warum durfte denn Nokogiri nicht hereinkommen?”, fragte das Mädchen als die beiden die Küche wieder verließen um Ao ihre Arbeit tun zu lassen. Die Frau sieht überrascht ihr Tochter an.
“Ume-chan, woher hast du denn bitte diesen Namen?”
“Das ist der Name von dem Mann der da war und mit Papa sprechen wollte. Der den Ao nicht reinlassen wollte”, erklärte das Kind ungeduldig, fast schon so als würde sie ihre Mutter für dumm halten, weil sie das nicht weiß.
Mitsuru ist wieder im Hauptraum des kleinen Hauses zurück und nimmt am Tisch Platz. Sie schenkt für ihre Tochter und sich selbst etwas Tee ein und trinkt, bevor sie antwortet.
“Umeko-chan, du erinnerst dich noch daran als dich dir erklärt habe was dein Vater arbeitet?”
“Hai, Okaa-chama. Oto-chama ist Magistrat. Er sperrt unehrenhafte Leute weg.”
Mitsuru muss bei dieser Zusammenfassung lächeln.
“Nun, manchmal hat er deswegen mit Leuten wie Nokogiri zu tun. Nokogiri ist ein Fujun. Er ist Unrein. Darum wolle Ao ihn nicht im Haus haben.”
Umeko legt den Kopf schief und sieht ihre Mutter verwirrt an.
“Aber, Okaa-chama, der Mann war doch sauber. Ich meine sogar er roch ein wenig nach Seife.”
Die Mutter seufzt.
“Unrein und schmutzig ist nicht dasselbe, mein Kind. Wenn du in den Schlamm fällst oder dich mit Tusche bekleckerst bist du schmutzig. Das kann man mit Wasser und Seife entfernen. Aber Fujun haben eine unreine Seele. In einem ihrer früheren Leben haben sie etwas unverzeihliches getan, darum wurden sie als Fujun geboren und nur wenn sie ihre Pflichten erfüllen und ein gutes Leben führen, können sie aufsteigen und als Heimin wiedergeboren werden.”
Umeko hört aufmerksam zu während ihre Mutter erklärt was Fujun sind.
“Aber ebenso wie du, wenn du in Schlamm gefallen bist, das Haus schmutzig machst sobald du herein kommst, beschmutzen auch Fujun alles um sich herum. Aber eben nicht sichtbar. Wenn du voller Schlamm das Haus betrittst kann Ao den Boden schrubben und den Schmutz entfernen. Aber wenn Nokogiri das Haus betritt müssen wir einen Shugenja darum bitten das Haus spirituell zu reinigen.”
“So wie er es jedes Jahr zu Beginn des neuen Jahres tut?”, fragt Umeko und denkt an das aufwendige und lange dauernde Ritual bei dem die kleine Familie das Haus nicht betreten darf.
“Hai, so wie nach dem Jahresende.”
Das kleine Mädchen verzieht das Gesicht.
“Das wäre nicht gut. Aber woher weiß ich denn ob jemand Fujun ist?”
“Das, mein Kleines, erkennst du an der Kleidung. Der Stoff den Fujun tragen ist meist ungefärbt und grob. Nicht so wie die Kleidung von Ao oder uns Samurai.”
“Und wie kann ein Fujun ein gutes Leben führen um im nächsten als Heimin wiedergeboren zu werden?”

Nun legt die erwachsene Samurai den Kopf einen Moment schief. Sie hat noch nie darüber nachgedacht, denn Fujun sind üblicherweise nicht Teil ihrer Wahrnehmung. Sie haben ihren Platz in der himmlischen Ordnung, aber der Platz ist so weit unten, dass nur wenige Samurai ihnen Beachtung schenken.

“Nun, Nokogiri hilft zum Beispiel deinem Vater und anderen Magistraten herauszufinden warum jemand tot ist und bestattet die Verstorbenen angemessen. Damit schützt er deinen Vater und alle anderen vor der Unreinheit und stellt sicher, dass die Shugenja sich auf die Zeremonie konzentrieren können, damit die Seele in den Kreislauf des himmlischen Rades übergehen kann. Manchmal will jemand auch nicht die Wahrheit sagen, und dann gibt es Leute wie Mizu und Kugi. Die beiden helfen deinem Vater dabei die Wahrheit zu erfahren, wenn jemand etwas unehrenhaftes getan hat.”
“Also kann Oto-chama seine Arbeit nicht machen, wenn Nokogiri, Mizu und Kugi nicht da sind?”
“Hai. So kann man es sagen. Er hätte es sehr viel schwerer unehrenhafte Menschen zu bestrafen.”
“Also ist es wichtig das es Männer wie Nokogiri, also Fujun gibt, aber sie dürfen die Häuser von Samurai nicht betreten, es sei denn Oto-chama sagt ihnen dass sie es tun müssen?”
“Hai.”
Umeko nickt nachdenklich und mit müden Augen.
“Aber nun wird es Zeit ins Bett zu gehen”, mit diesen Worten hebt Mitsuru ihre Tochter hoch und bringt das Mädchen in ihr Zimmer und bettet sie vorsichtig auf dem Futon.

 

Heimin 


“Okaa-chama, warum verbeugt sich Ao eigentlich so viel tiefer vor Oto-chama als Ka-chama?”
Mitsuru sieht ihre Tochter verwirrt an.
“Meinst du Kamiko-san?”
“Hai!”
“Nun, weil Ao eine Heimin ist und Kamiko-san eine Samurai.”
Umeko legt den Kopf schief und sieht ihre Mutter fragend an.
“Aber Ka-chama und Ao sind beides Frauen. Was ist denn der Unterschied zwischen Samurai und Heimin?”
“Du erinnerst dich daran als ich dir erklärt habe was Fujun sind?”
“Hai, das sind die Leute die Unrein sind und ohne die Oto-chama seine Arbeit nicht machen kann”, sagt das kleine Mädchen ganz stolz. Mitsuru lächelt ihre Tochter an.
“So desu. Fujun sind in der Gesellschaft am Ende in der himmlischen Ordnung. Und Ao ist eine Heimin. Sie gehört zu denen, welche einfache Arbeiten übernehmen. Sie kocht und putzt. Sie flickt unsere Kleidung und erledigt die Einkäufe.”
“Hai.”
“Wir Samurai sind in der himmlischen Ordnung über den Heimin, so wie die Heimin über den Fujun sind. Und zu den Fujun zählen zum einen die Unreinen, so wie auch die Unehrenhaften, also Verbrecher, und auch Geisha und die anderen Bewohner der Hanamachi.”
“Aber Geisha sind doch hübsch und können tanzen und singen!”, protestiert Umeko.
“Hai, Geisha sind wunderbare Künstlerinnen. Aber sie erschaffen nichts um dich einzukleiden. Oder Möbel um etwas zu verstauen oder Speisen die deinen Magen füllen. Darum sind Geisha auch Fujun. Sie sind wertvoll, aber sie tragen nichts nützliches und wichtiges zur Gesellschaft bei.”
“Bin ich dann auch Fujun?”
Mitsuru lacht. Diese Frage hat die Samurai unerwartet erwischt und so verlor sie für einen Moment ihr On.
“Nein, Umeko-chan, du bist eine Samurai. Du bist noch ein Kind und wirst lernen deinen Teil zur Gesellschaft beizutragen.”
Das Mädchen nickt.
" Also sind Fujun nützlich und Heimin auch?”
“Heimin sind die Bauern auf den Feldern und die Handwerker in den Werkstätten. Auch die Händler auf dem Markt sind Heimin. Sie alle stellen Dinge her die jeder in Riben braucht um Leben zu können. Heimin weben die Seide für die Kimono. Sie Sägen das Holz für die Möbel. Bauern bestellen die Felder um Früchte und Reis ernten zu können.”
“Also wenn alle Heimin nicht mehr arbeiten wollen, dann haben wir Samurai nichts mehr zu essen und anzuziehen?”, fragt Umeko in ihrer kindlichen Naivität.
“Hai, wenn die Heimin ihre Aufgabe nicht erfüllen, dann haben wir Samurai bald keine Kleidung, keine Häuser und kein Essen mehr.”

Umeko legt ihren Kopf schief und scheint über etwas nachzudenken. Das kleine Mädchen nickt nach einer Weile entschlossen und sagt zu ihrer Mutter mit fester Stimme:
"Dann werde ich zu Ao ganz nett sein, damit sie auch weiterhin ihre Arbeit macht und wir nicht hungern müssen."

 

Samurai 


“Okaa-chama, was unterscheidet Samurai von Nicht-Samurai,” fragt das kleine Mädchen.
Mitsuru blickt auf ihre Tochter hinab. Die Frau war gerade dabei sich die Haare zu einem Zopf zu flechten, das geflochtene Haar zu einem Knoten zu formen und dann mit einer Haarnadel zu fixieren.
“Umeko-chan, wir Samurai sind von den Kami auserwählt worden das Volk Ribens zu schützen und zu führen.” Das Kind sieht die Mutter fragend an.
“Meinst du die heiligen Wesen? Also Ryu, Hou, Shishi, Tsuru, Kani, Sasori, Ikkaku und Tourou?”
Mitsuru nickt stolz. Nicht viele Mädchen können mit 5 Jahren schon die heiligen Wesen, welche die Han gründeten aufzählen.
“Hai, Ume-chan. Nachdem diese heiligen Wesen ihr Wissen an ihre Auserwählten weitergegeben hatten, zogen sie sich wieder zurück und lange herrschte Frieden. Doch hörten die Menschen damals von einer unsterblichen Frau die über eine goldene Chrysantheme wacht. Und so kam es zu Kriegen zwischen den Han. Bis Sonne und Mond ihr Antlitz verbargen und Riben in Dunkelheit hüllten. Ein Kitsune mit neun Schweifen erschien und verkündete, dass Sonne und Mond erst wieder erstrahlen werden, wenn jede Familie einen Champion erwählt hat. Dieser tritt dann im Duell gegen die anderen an und darf als einziger die Reise zu Airyu und der goldenen Chrysantheme antreten. ”
Umeko nickt nur verständnisvoll, ihren Vater imitierend.
“Sieben Tage später hatte jede Familie einen Champion gewählt und die Kriegerinnen und Krieger Traten im Duell gegeneinander an. Auch eine Kriegerin und ein Krieger die zu keiner Familie gehörten nahmen an dem Turnier teil.”
Das kleine Mädchen hört ihrer Mutter aufmerksam zu als Mitsuru die Gründungslegende erneut erzählt.
“Im Finale traten eine namenlose Kriegerin und der Champion der Sasori-Familie gegeneinander an. Alle Anwesenden beobachteten den Krieger in schwarz und rot und seine Kontrahentin in gelb und weiß genau. Die beiden waren sich ebenbürtig. Als die zwei Krieger vor Erschöpfung in die Knie gingen, erschien eine hochgewachsene Gestalt in einem Kimono aus purem Gold und Silber, neun Fuchsschwänzen die in allen Farben des Lichts schimmerten, langem schwarzen Haar welches offen über die Schultern fiel und zwei großen Fuchsohren am Kopf in demselben schimmernden Fell wie auch die Schwänze. Die Kitsune verkündete dass beide würdig sind die Reise anzutreten, sofern sie gewillt sind zusammen zu arbeiten. Die Kontrahenten verneigten sich tief vor dem Fuchsgeist und stimmten der Bedingung zu.”
Umeko nickte wieder.
“Vier Wochen waren Sasori und die namenlose Kriegerin gemeinsam unterwegs bis sie endlich die Ebene mit der Bucht des Flusses fanden und das strahlende Licht der goldenen Chrysantheme sahen. Die schöne Frau, welche an dem Flussufer saß, lächelte beide an, schritt über das Wasser auf die kleine Insel zu auf der die Chrysantheme blühte und überreichte den beiden Sterblichen die goldene Blüte. Die beiden Krieger griffen gemeinsam nach der Chrysantheme und die Gestalt zerfiel in Drachenschuppen und zwischen den Schuppen lag eine Schriftrolle. Als der Champion der Sasori Familie die Schriftrolle öffnete sahen die beiden einen Plan für einen Palast und die Kitsune erschien erneut. Sie überreichte den beiden je zwei Klingen, ein Katana als Zeichen der Ehre und ein Wakizashi als Symbol für ihre reine Seele, die Stimme der Füchsin hallte über all die Ländereien der acht Familien und verkündete das Tenno Kiku seinen Palast an der Chrysanthemen Bucht errichten wird und die namenlose Kriegerin die erste Shinno hi-Kiku, die oberste Priesterin des Reiches, sein wird. So wurde die Familie Kiku gegründet und die Familien der anderen Han unter dem Wappen der Chrysantheme geeint.”
Das Mädchen nickte eifrig und lächelte begeistert. Umeko liebte die Legende der Gründung Ribens.
"Und weil wir Nachfahren dieser ehrenhaften Ahnen sind, sind wir Samurai und haben die Pflicht Heimin und Fujun zu schützen und anzuführen. Denn die heiligen Wesen lehrten uns wie wir richtig und falsch unterscheiden können und wie man ein ehrenhaftes Leben führt.”

 

Ronin


Masamune sitzt mit Ryo und Yume im Sakehaus.
“Ryo-kun, ich weiß nicht ob ich feiern soll das Ieyasu einen neuen Daimyou gefunden hat oder ob ich Tourou Akihito verfluchen soll.”
“Masamune, sowas kannst du doch nicht sagen!”
“Warum nicht, Ryo-kun? Er hat doch recht. Diese Seefahrer sind doch nur Piraten mit Daisho.”
“Yume, du bist wie immer viel zu direkt”, sagt Ryo während er allen Sake nach schenkt, “Man kann den Tourou nicht trauen. Konnte man noch nie. Ieyasu würde ich überall hin folgen. Aber einem Tourou? Ich weiß nicht.”
Masamune seufzt, trinkt seinen Sake aus und antwortet: “Ja, man kann den Tourou nicht trauen. Wir dürfen trotzdem nicht vergessen dass Samurai sind”
“Unsinn!”, sagt Ryo mit lauter Stimme, “Nur weil sie ein Daisho tragen sind sie noch lang nicht Samurai. Das Han der Tourou benimmt sich wie Piraten und hält sich nicht an Bushido. Was unterscheidet sie als von Ronin und Piraten?”
“Das ist es ja, Ryo-kun. Sie unterscheiden sich dadurch dass sie ein Han sind und Land verwalten und im Namen des OU-Daimyou Handel zu Wasser treiben.”
Yume lacht.
“Dann wird dies wohl unser Abschied werden.”
Ryo vergisst auf die Sakeschale zu achten während er nach schenkt und Yume sieht Masamune mit großen Augen an.
“Ich werde mich Ieyasu folgen und mich ebenfalls den Tourou anschließen. Sofern man mich aufnimmt,” erklärt Masamune.

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