Die Idee
Die Taverne geht auf
Bel Azinedar zurück, der während seiner Tätigkeit als Inspektor von Handelsniederlassungen seiner Familie außerhalb Beliazars zwar viele Kulturen interessant fand, insbesondere aber das kriegerische und fremdartige
Heilhem kennen und lieben lernte.
Bereits in Heilhem reifte in ihm der Entschluss, den kulturellen Austausch der beiden Nationen voran zu bringen und als jemand, der eigentlich weniger Handelsbücher, sondern neben körperlicher Betätigung vielmehr gute Gesellschaft bei Speis und Trank schätzt, war für ihn klar, dass es eine handfeste Taverne werden musste.
Die Probleme
Zurück in Beliazar holte er sich zunächst die Erlaubnis seines Bruders Ume, der nichts einzuwenden hatte, auch wenn er Bel vor etwaigen Kontroversen warnte, bevor er sich daran machte, die Zustimmung der Botschafterin Heilhems in Beliazar, der Kandtaral Rhuwnigkan, zu erlangen. Was sich trotz seines guten Leumunds bei den Heilme als schwerer erwies als von ihm ursprünglich erwartet.
Ihr stieß schon die Idee auf, die Taverne einer
Dardhalig nachzuempfinden, auch weil Versammlungen in dieser eigentlich einen festen Teilnehmerkreis haben und nicht inklusiv, sondern exklusiv sind. Es half, dass er anbot, dass die Taverne für diejenigen Heilme, die in Beliazar beziehungsweise Aamili wohnen und nicht entehrt sind, natürlich auch als Versammlungshalle genutzt werden konnte. Daneben wurden folgende Punkte vereinbart:
- Das Gebäude muss aus heilmischen Materialien gebaut werden
- zudem auf heilmische Weise
- und von Heilmen.
- Heilmische Kultur muss auch abseits von Speis und Trank vermittelt werden.
- Despektierliche Äußerungen über Heilhem sind verboten, insbesondere hinsichtlich ihrer Glaubensausübung
Insbesondere letzteres sollte er bei seiner Ehre beschwören, was er schließlich tat. Während die Beschaffung der Materialien für ihn als Azinedar kein Problem war und er durch seinen Ruf ebenfalls genügend renomierte heilmische Handwerker gewinnen konnte, erwies sich der traditionelle Bau auch auf Grund der Verwendung von weißem Arrer als weitaus langwieriger.
Die zwei Jahre nutzte Bel, um zunächst einen Beliazarischen und einen guten Heilmischen Koch anzuheuern und diese die Speisen zusammen stellen zu lassen - seither hat man ihn häufiger sagen hören, dass aus diesen Abstimmungen die meisten seiner grauen Haare herrühren. Während sich die Köche noch einig wurden fragte er seinen inzwischen im Ruhestand befindlichen heilmischen Freund Modaken aus Levstatt an, ob er nicht nur helfen könnte, heilmische Kultur zu vermitteln und später in seiner Abwesenheit dafür Sorge tragen konnte, dass Heilhem entsprechend geachtet wurde. Modaken, der selbst zur Ausbildung drei Jahre in Vartawin zugebracht hatte, war dazu bereit, seinen Lebensabend in der heiligen Stadt zu verbringen und ihm davor noch bei der Zusammenstellung des Inneren seiner Dardhalig zu helfen.
Der Wandteppich des Karnir
Für Bel war es klar, dass sie insbesondere eines benötigen würden: Die Taten des Karnir, dieses ersten Kriegers für Heilhem, in bildlicher Darstellung. Die Wahl fiel nach einigem für und wider statt auf entsprechende Schnitzereien auf die traditionelle Form des Wandteppichs. Da diese in der gewünschten Größe eigentlich Auftragsarbeiten darstellen kostete es viel Mühe und Geld, heilmische Kunsthandwerker davon zu überzeugen, einen Wandteppich ihres Nationalhelden für eine beliazarische Taverne herzustellen. Schließlich half nur die Billigung der beliazarischen Botschafterin und der Umstand, dass sie hiermit sozusagen der ganzen Welt die Taten Karnirs aufzeigen konnten.
Die Eröffnung
Schließlich konnte die Taverne endlich eröffnet werden. Während durchschnittliche Beliazari normalerweise nicht sonderlich neugierig auf andere Kulturen sind hatte dieses Projekt die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen. Der Hauptgrund hierfür waren sicherlich die fremdartigen Bauarbeiten durch die heilmischen Arbeiter, aber natürlich auch die Beteiligung der Azinedar und deren aus der Reihe gefallenem Familienmitglieds Bel und selbstverständlich die ganzen Kontroversen und Mühen, die in der Stadt natürlich schnell die Runde gemacht hatten.
Nach der Weihe durch die Botschafterin Heilhems strömten die Gäste in Scharen, um sich anzusehen, was da genau erbaut worden war. Es war für die Beliazari zwar definitiv gewöhnungsbedürftig, aber sei es durch die Präsenz des Hausherren oder die der Kandtaral verhielten sich alle davor und danach wie höfliche Gäste. Bel atmete auf - wenn auch nicht für lange.
Authentizität der Speisen
Denn nun kamen die Beschwerden der Heilme selbst, die, was ihre Kultur angeht, sehr eigen sein können. Während das aus Heilhem importierte Bräu allen schmeckte hatten sie viel an den an die Beliazari angepassten Speisen gestört. Teils so sehr, dass sie bei der Botschafterin vorstellig wurden, für die das Angebot ursprünglich in Ordnung war. So einigten sie sich schließlich darauf, dass es weiterhin die angepassten Speisen geben würde, aber auch die heilmischen Originale auf Wunsch bestellt werden konnten, zudem die Bilder der Speisen vor der Küche nebeneinander dargestellt wurden und die Bedienung immer auch nachfragen würde, welche Variante gewählt wurde - und sich zu merken hatten, wo in Heilhem die heilmische Variante insbesondere gegessen wurde.
Bel nahm das alles schließlich irgendwann gelassen, wenn auch mit einer ordentlichen Menge Bräu auf - und war sehr froh, dass er mit Modaken einen Freund hatte, der auch in seiner Abwesenheit dank entzsprechender Bevollmächtigungen nach dem Rechten sehen konnte.
... und heute
Um das Jahr 100.002 AZD ist die eigentlich immer noch brandneue Taverne bereits gut etabliert und inzwischen kann sich Bel auf das Stück Heilhem freuen, das er sich in Beliazar erhofft hatte, wenn er schon nicht häufig da sein kann.
That's a lot of hoops he had to jump through, but he managed! *insert party whistle here*
Too low they build who build beneath the stars - Edward Young
Thank you ^^ - Well, it's really not easy with these two countries. The Heilme see themselves as the saviors of the world, who apart from Beliazar actually want to conquer the whole world to save it and have a correspondingly large ego, especially with regard to their saving culture, and the Beliazari not only consider themselves the chosen ones of the gods, but are. It's a wonder he made it and didn't go completely gray.