Flucht vor dem kristallenen Monster Prose in Ursun-Konset | World Anvil
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Flucht vor dem kristallenen Monster

Aus den Erzählungen von Sonam, einem Mitstreiter des Abenteurers Yeshe, welcher im Jahr 956 bei einer Expedition verschwand.    
"Bist du endlich bereit?!", Yeshe klopfte ungeduldig an meiner Tür, doch ich traf noch ein paar letzte Vorbereitungen. Ich antwortete schnippisch: "Du kannst ja schon einmal vorgehen". Yeshe würde es ohne mich wahrscheinlich nicht mal aus der Siedlung herausfinden.   Unser Ziel war eine Astrafteró-Bergziege. Man bekommt sie nicht häufig zu Gesicht und die meisten könnten gar nicht erst mit dem Gedanken spielen, ein Exemplar zu erlegen. Auch unsere Gruppe war dagegen, aus mir unerfindlichen Gründen wollte sie wahrscheinlich zum ersten Mal auf Nummer sicher gehen.
Doch Yeshe und ich konnten uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, angeblich ist die Bergziege, die hier in der Gegend schon mehrfach gesichtet wurde, zurzeit verletzt. So einfach werden wir vielleicht nie mehr an ein Exemplar gelangen.   Kurz vor Sonnenuntergang brachen wir auf. Durch Erzählungen der Dorfbewohner hatten wir einen Relativ genauen Startpunkt für unsere Suche, einen etwa ein bis zwei Stunden entfernten Berg Nordöstlich des Dorfes und mit meinen Fähigkeiten als Spurensucher sollte es möglich sein, die Ziege zu finden. Das größte Problem wird sein, sie tatsächlich zu erlegen, aber wenn Yeshe das nicht schafft, tut es keiner.   Etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang fand ich eine Fährte. Hufabdrücke, die zur Bergziege passen. Sie zieht eine Blutspur hinter sich her. Ihrer Gangart nach zu urteilen ist sie in Panik, vielleicht wird sie verfolgt. Doch was könnte eine Bergziege verfolgen? Selbst, wenn sich leicht verletzt ist, müsste sie sich mehrere Kristall Golems verteidigen können. "Yeshe, denkst du wirklich, das hier ist eine gute Idee?", "Wenn es das nicht wäre, wäre ich nicht aufgebrochen. Immerhin bin ich noch nie gescheitert!".
Auch wenn ich aus erster Hand weiß, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entsprach, beruhigt sie mich ein wenig. Yeshe wird mit der Situation klarkommen.   "Ich denke, wir müssten bald da sein, halte dich am besten schon bereit.", in der Ferne kann ich eine Höhle erkennen und die Spuren laufen in die richtige Richtung. Wahrscheinlich ist das der Unterschlupf der Ziege.
Wir laufen seitlich auf den Eingang zu, damit die Ziege uns nicht kommen sieht. Zur Sicherheit nehmen wir noch einen Trank ein, welcher unseren magischen Strom so verändert, dass wir und unsere Ausrüstung nicht als magisch wahrgenommen werden.
Wir betreten die Höhle, eindeutig der Unterschlupf einer magischen Kreatur. Kristallisierte magische Ablagerungen sind überall an den Wänden zu finden und verhindern das Auftreten von typischen Höhleneigenschaften: Es ist hell erleuchtet, trocken und etwa 21°C, ich muss mir diesen Ort unbedingt merken.   Wir gehen mehrere Gänge ab und orientieren uns an der Dichte an magischen Ablagerungen, um den wahrscheinlichen Aufenthaltsort zu finden. Als ich um eine weitere Ecke gehe, sehe ich für einen Augenblick die Ziege, doch sie scheint schon auf Verfolger gewartet zu haben und feuert sofort eine Kristalllanze! Yeshe reagiert schneller als ich, er wirft sich vor mich und blockt mit seiner Rüstung die Lanze ab.
Ich gehe ein paar Schritte zurück, in diesem Kampf werde ich keine große Hilfe sein.
Ich spanne meine Armbrust, als Yeshe sich mit einem bleichen Gesicht zu mir umdreht. So habe ich ihn in den 14 Jahren, die wir uns kennen nur ein, vielleicht zwei mal gesehen. Yeshe geht auch ein paar Schritte zurück und ich kann einen weiteren Blick auf die Ziege werfen. Doch dieses mal schaut sie nicht zurück, sie könnte es gar nicht. Ihr kompletter Kopf fehlt!
"Schau mich an! Fang!", mit diesen Worten werde ich die Realität zurückgeholt. Yeshe kramt in seinem Rucksack und wirft mir einen kleinen Spiegel zu. Wir haben ihn vor ein paar Wochen erst gefunden, wenn man sich einen Ort vorstellt, bildet der Spiegel in ab und teleportiert einen dorthin. Der Spiegel zeigt das Dorf, in welchem wir die letzten Tage untergebracht waren.
Ich will Widerworte geben, doch es ist bereits zu spät. Der Raum um mich herum krümmt sich und einige Momente später finde ich mich im Dorf wieder.     Wir haben die nächsten Tage lang nach Yeshe gesucht, doch die Höhle war eingestürzt und wir konnten nichts vorfinden. Erst ein paar Wochen später erfuhr ich von einer anderen Abenteurer Gruppe, die bei einer Mission auf dem gleichem Berg Stofffetzen gefunden haben, die zu Yeshes Kleidung passen.

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