Anti-Magie-Technologie Technology / Science in Terria (German) | World Anvil

Anti-Magie-Technologie

Das schwere Schnauben des Antriebs neben Silas diente bereits seit Stunden als Fokus für seine Konzentration. Er hatte lange genug auf die Geräusche der warmen Luft gelauscht, welche die Metallzylinder nach oben drückte und somit die mechanischen Räder in Bewegung hielt, damit sein eigener Atem sich damit synchronisieren konnte. Wann immer einer der Zylinder sich anhob und die heiße Luft entweichen konnte, hüllte sie ihn für einen kurzen Moment in wohlige Wärme und verdrängte die Kälte des peitschenden Windes.
"Verzeihung, Lord Tresben.", die zittrige Stimme eines jungen Mannes erklang hinter ihm und brachte ihn dazu sich umzudrehen. Er hatte den Knaben nur wenige Male gesehen, einer von Muertes Leuten, Jhan oder etwas in der Art.
"Lord Muerte wollte, dass ich euch ebenfalls Bericht erstatte.", fuhr der Junge fort, nachdem Silas ihn einige Augenblicke schweigend angestarrt hatte, "Wir haben die anderen Insassen des Zugs überprüft und fanden bei einer Gruppe mehrere moderne Waffen, darunter auch Anti-Magie-Technologie. Glücklicherweise gelang es uns jedoch ohne großen Kampf den Feind zu überwältigen." Der Junge griff in die Tasche seines winterlichen Mantels und fummelte eine Art Revolver daraus hervor. Silas nahm ihn prüfend entgegen und blickte durch eine Öffnung in der Seite auf einen grünlich glimmenden Kern in der Trommel.
"Wissen wir schon, wer sie geschickt hat? Oder arbeiten sie selbstständig?", erkundigte sich Silas, mit einem kurzen Seitenblick auf den Jungen. Er war nervös. Die zweite Hand ruhte weiterhin im Inneren seines Mantels.
"Ich fürchte nicht. Alle Drei schweigen was ihre Intentionen betrifft."
"Grässlich.", murmelte Silas, wobei sein ausgestoßener Atem kurz als Wolke vor seinem Gesicht hing, die kurz darauf durch die Geschwindigkeit des Zuges in der Ferne verschwand, "Lortans Tod ist keine zwei Tage her und schon bricht jede Struktur auseinander. Sie müssen wohl glauben, wir seien ein Huhn, das mit abgetrenntem Kopf herumrennt." Silas Blick haftete an der rechten Hand des Jungen, die zitternd in der Tasche etwas zu umfassen schien. Selbst über den Lärm des Zuges konnte er deutlich das Klacken einer entsicherten Waffe hören.
"Hast du mal etwas von Kraken gehört, Junge?", Silas stellte die Frage und fokussierte mit aller Intensität Jhans Augen. Der kurze Moment in dem sich ihre Blicke trafen und der Knabe den seinen zuerst abwand, war vollkommen ausreichend.

Anti-Magie-Technologie, kurz AMT, bezeichnet eine Form von Technologie, welche ursprünglich durch das Heiligtum der gereinigten Welt entwickelt wurde. Im Grunde verwendet sie eine Form von komprimierter Lebensenergie, welche zumeist über Schusswaffen abgegeben wird. Obwohl sie ohnehin eine enorme Durchschlagskraft besitzen, wurden sie primär als Waffe gegen Magier entwickelt, die auf die Energie wie ein Gift reagieren.

Inhaltsverzeichnis

1. Wirkung

AMTs zählen im Allgemeinen zu den energetischen Waffen, folglich Objekte, welche Energien manipulieren. Sie im Besonderen verwenden hierfür Lebensenergie, welche stark verdichtet wird. Diese starke Verdichtung erlaubt es dem Geschoss Schäden an anderer Energie anzurichten, die von ihr getroffen wird, geht jedoch noch einen Schritt weiter im Hinblick auf magische Energie. Da magische Energie innerhalb eines Körpers die Lebensenergie des Magiers ersetzt, reagiert er auf die verdichtete Lebensenergie beinahe als hätte jemand eine Art Trennwand in seine energetische Struktur gedrückt. Diese Trennwand bildet augenblicklich massive Ansammlung von magischer Energie, die versucht den Bereich wieder zu besetzen. Dieses Drängen von magischer Energie resultiert jedoch stattdessen in etwas, das am ehesten als Mikroexplosionen bezeichnet werden kann, die beginnen die Zellen des Magiers an dieser Stelle zu zerreißen. Derartige Angriffe richten massive Schäden an, die vor Allem langwierig in ihrer Behandlung und Heilung sind. 

2. Prinzip

Grundsätzlichen bauen nahezu alle AMTs auf der Nutzung von Damarin auf. Dieses Metall besitzt die Fähigkeit Energien aus der Umgebung zu absorbieren und unter bestimmten Einflüssen freizusetzen. Darüber hinaus kann es verarbeitet werden und auf bestimmte Energie geprägt werden. Für die Nutzung innerhalb der AMTs wird Damarin auf Lebensenergie geprägt und unterläuft eine Anpassung, welche gewissermaßen Druck auf die gespeicherte Lebensenergie aufbaut. Dieser Druck erzeugt eine Kompression der konservierten Energie und erzeugt somit eine extreme Dichte und Konzentration. Zur Freisetzung dieser gespeicherten Energie verwenden die meisten AMTs einen Schlagkopf, eine Art Hammer, der gespannt wird und beim Drücken des Abzugs losgelöst wird. Hierbei schnellt er vorwärts und erzeugt die notwendige physische Kraft, damit der Damarinkern entladen wird und die komprimierte Energie entlang des Laufs abfeuert.    

3. Klassifizierung

AMTs werden grundsätzlich in eine Reihe von Kategorien einsortiert, von denen einige ihre Ladekapazitäten bezeichnen während wieder andere ihre Nutzung eingrenzen sollen. Der bekannteste Typus aller AMTs sind Handfeuerwaffen (HW), zumeist mit einer Hand getragene AMTs, die die Struktur einer Pistole imitieren. Etwas seltener sind Direktkampfwaffen (DW), wie Schwerter und dergleichen mehr, welche die komprimierte Energie in ihrer Klinge speichern und bei Kontakt mit dem Körper eines Feindes durch Knopfdruck entladen können. Monturwaffen (MW) bezeichnen mechanische Konstrukte die am Leib getragen werden und auch erheblich einfallsreicher im direkten unbewaffneten Zweikampf Anwendung finden. Die letzte und modernste Form der AMTs findet sich in Panzerwaffen (PW), die bisher
Im Laufe der Zeit brachten verschiedenste Quellen verschiedensten Formen der AMTs hervor, sie alle folgen jedoch einer ähnlichen Form der Bezeichnung. So verfügt der erste Teil ihres Namens zumeist über einen Hinweis auf Produzenten, Produktionsstandort oder eine anderweitige persönliche Bezeichnung. Dieser folgt das Kürzel für den Typus der Waffe also Handfeuerwaffe und so weiter. Diesem folgt ein Bindestrich und die Bezeichnung für die Art des Nachladens, wobei hier einige Unterarten greifen können, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Diesen beiden Bezeichnungen folgt eine Reihe aus Zahlen, welche sich aus der maximalen Distanz des Schusses, der zu erwartenden Menge an Schlägen auf den Damarinkern, bevor dieser zerbricht, sowie Gewicht von Waffe und Kern zusammensetzt. Aus dieser Bezeichnung, die meist auf der Waffe selbst graviert ist, können die notwendigen Informationen für Art der Munition und notwendigen Wartungen abgelesen werden.
ausschließlich in den hohen Rängen der Armee von Tasmeran Anwendung finden. Bei derartigen Waffen handelt es sich um gewaltige mechanische Geschütze, die sich auf Kettenrädern bewegen. Neben ihrer normalen Wirkung verfügen sie zusätzlich über explosive Erweiterungen, was sie für den Kampf gegen Gruppen von Magiern ausrichtet. Aktuellen Berichten aus Tasmeran zufolge, verfügt ihr Militär derzeit über etwa zwei Dutzend dieser bahnbrechenden Waffen. Grundsätzlich umfasst der Begriff der Panzerwaffe jedoch jede Form von statischer AMT, wie sie beispielsweise auch in Luftschiffen verbaut werden. Neben diesen Klassifizierungen werden AMTs jedoch auch nach ihrer Art nachzuladen unterteilt. In den frühsten Entwicklungsphasen dieser Waffen war technologisch nur die Entwicklung sogenannter Kammerlader, kurz KL, möglich. Diese waren der hohen Verfügbarkeit an minderwertigem Damarin geschuldet. Ein einziger Schlag des Schlagkopfs zerfetzte den Kern bereits, weshalb ganze Magazine genutzt wurden, welche sechs vorbereitete Kerne im Inneren trugen, die über eine Feder im Magazin nach oben wanderten. Nach Abfeuern eines Schusses wurden die zersplitterten Fragmente des Damarins seitwärts ausgeworfen und ein zweiter Schuss bereitgemacht. Damals aus der Not geboren, erfreuen sich diese Waffen bis heute einer gewissen Beliebtheit, da sie einerseits sehr schnell feuern können und andererseits keinerlei Energie des Trägers oder Ladezeit bedürfen. Dies führt direkt zur zweiten und später entwickelten Art der Externlader, kurz EL. Diese verfügten über deutlich hochwertigere Damarinkerne und hielten somit lediglich einen einzelnen im Inneren, zumeist in einer Art metallenen Kugel zwischen Lauf und Griff. Somit existierte zwar
deutlich weniger Verschleiß, da sie erst nach etwa 40 Schüssen zerfielen, jedoch luden sich diese Kerne durch externe Quellen auf und benötigten unterschiedliche Mengen an Zeit, bevor der nächste Schuss möglich war. Sie zählen heutzutage zu den unbeliebteren Formen der AMTs und werden im Grunde nicht mehr produziert. Die letzte Klassifizierung dieser Art formen die Nutzlader, kurz NL. Diese verfügen nicht nur über einen Kern aus Damarin, sondern auch ihre äußere Hülle ist mit einem feinen Netzwerk aus dem grünlichen Metall bedeckt. Hierdurch kann es nach Leeren des Kerns augenblicklich diesen wieder aufladen, indem es die körpereigene Energie des Trägers entzieht. Aufgrund der schwierigen Herstellung sind diese Arten zwar recht beliebt, aber auch sehr kostspielig und benötigen von sich aus bereits einen Träger, der zumindest über eine mittlere Menge an körpereigener Energie verfügt.

4. Entwicklung

Die Entwicklung der AMTs geht auf die Zeit vor dem zweiten Territorialkrieg zurück. Sie ist untrennbar mit der Geschichte des Heiligtums der gereinigten Welt und dem Fall von Tasman verbunden. Nach dem Niedergang dieser Stadt, welche als Bollwerk der Magie bekannt war, wuchs der gesellschaftliche Widerstand gegen Magier rasant an und schlug bald in Aggression und Angriffe um. Innerhalb dieser Kämpfe wandte sich das Heiligtum an das Volk der Gnome, welches für ihre erstaunliche Energiemechanik bekannt war. Mit ihnen gemeinsam wurde die allererste AMT entwickelt, etwa um das Jahr 682 nBnZ. Diese nutzte damals das bekannte Kammerladersystem und wurde in rauen Mengen hergestellt. Im Sinne des damaligen öffentlichen Kampfes gegen die Magier, welcher den gesamten Kontinenten übernahm wurde die Technologie öffentlich zugänglich gemacht und an jeden verteilt, der sich dem Kampf anschließen wollte. Dies erlaubte es nicht nur der zivilen Bevölkerung sich zu bewaffnen, sondern erlaubte auch einer Vielzahl großer Geister selbst die Weiterentwicklung dieser interessanten Technologie voranzutreiben. Somit dauerte es nicht lange, bis weitere Fortschritte innerhalb der AMTs möglich wurden, welche primär durch die Verfügbarkeit von hochwertigem Damarin eingeschränkt waren. Als später Methoden entwickelt wurden, um das Metall selbstständig zu produzieren war es beinahe als wäre ein Damm gebrochen. Die AMTs fluteten öffentliche Märkte und sind seither nicht mehr aus der gewöhnlichen Ausrüstung vieler Abenteurer herauszudenken. Tatsächlich erfreuen sie sich einer ähnlichen Beliebtheit wie Schwerter und dergleichen mehr und sind erheblich beliebter als klassische Schusswaffen auf Basis von Schwarzpulver.

Kommentare

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Jan 12, 2022 19:18 by Ademal

How much Lebensenergie do they use when used? Do they take it from the user, or can there be an external source?

 

This was a really interesting article! You did a great job outlining a technology and its advancements over time, and really weaving in all the ways that science and society would have developed it in a way that feels realistic to people, but wholly distinct to your setting.

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Jan 12, 2022 19:24

thank you for the kind words. These are good points, I will have to go back and have to add the details about life energy and the necessary amount.