Pristine Cropvest
"Gott ist in der Natur."
Mit Sicherheit eine der tragischsten Geschichten, welche ich euch innerhalb dieses Kompendiums mitzuteilen habe betrifft die Insel Cropvest, ein ehemaliger Stadtteil von Yarnwall.
Geography
Giftige Sümpfe,
Karge Felder,
Vergessene Wälder,
Karge Felder,
Vergessene Wälder,
History
Einst wahr die Landmasse namens „Pristine Cropvest“ eine der wichtigsten Insel der Neun, da sie der einzige Ort war auf welchem stattliche Felder von Getreide gezüchtet werden konnten. Man könnte also sagen, hierbei handelte es sich zu jenen Zeiten um die nationale Kornkammer Yarnwalls, welche das Reich mit Nahrung und Wohlstand beschenkte.
Auf den fruchtbaren Feldern bestellten die Bauern wundersame Pflanzen wie Schattenkorn, Welkenweizen und Roter Roggen, welche allesamt dafür sorgten, dass selbst die ärmsten der Armen stets einen gefüllten Magen ihr eigen nennen durften.
Der Handel mit Cropvest florierte und so mancher Besitzer der dortigen Ländereien konnte es durchaus mit den höher gestellten Bürgern Yarnwalls aufnehmen, wenn es um Wohlstand, oder politische Einflussnahme ging.
Dann geschah jedoch ein schreckliches Unglück, welches die Bewohner der Stadt bis zu diesem Tage und vermutliche noch viele weitere Jahre betreffen wird. Ein Alchimist, welcher im östlichen Teil von Yarnwall ein geheimes Labor betrieb, hatte von der damaligen Lord Regentin Lady Ariandel Alysanne den Befehl erhalten an einer Kriegstechnologie zu forschen, welche dazu imstande sein sollte das Wetter zu beeinflussen.
Guterdings lässt sich vielleicht sagen, dass es dem Alchimisten tatsächlich geglückte eine solche Tinktur herzustellen, welche sich durch ihr geringes Gewicht zusammen mit den Wasserpartikeln in den Wolken sammelte um dann als saurer Regen auf die Feinde hin abzuregnen.
Tatsächlich scheint es sich so verhalten zu haben, dass der besagte Alchimist an jenem schicksalshaften Tag in einen heftigen Streit mit seiner Ehefrau geriet, weshalb er seine Experimente kurzerhand unterbrach, ohne jedoch aber den Gaskolben in seinem Laboratorium abzuschalten.
Grund für diese Annahme ist die Zeugenaussage eines Nachbarn, welche wütende Stimmen aus dem Haus des Alchimisten gehört hatte. Weitere Informationen waren uns bezüglich dieses Umstandes leider nicht vergönnt, da der gute Mann kurz darauf seinen Verletzungen erlag.
Somit geschah was geschehen musste und sein gesamte Haus, mitsamt seiner Familie wurde in derart kleine Stücke gerissen, sodass keine Überreste der Verstorbenen gefunden werden konnten.
Die Säurewolke selbst aber zog gen Osten und regnete sich erbarmungslos über der Insel Cropvest hab, welche in ihrem unaufhaltsamen streben auf dem besten Weg war zum erfolgreichsten Stadtteil von Yarnwall zu werden.
Aufgrund dieses Umstandes hatten sich schon einige ländliche Gebiete immer mehr zu prächtigen Stadtteilen entwickelt und wäre dieses Unglück nicht passiert, wäre vermutlich Cropvest nun die Residenz der mächtigsten Bürger der Stadt und nicht Goldvalley.
Die einst fruchtbaren Landschaften und mannshohen Reben und Sträucher verwelkten aber leider binnen Minuten zu einem kümmerlichen Haufen schwarzer, vermoderter Fäulnis. Tief drang der Regen in den Mutterboden und das Grundwasser von Cropvest ein und verunreinigte die Insel dadurch auf wahrscheinlich irreversible Weise.
Als wäre dies nicht genug, besaß diese Tinktur zu allem Überfluss sogar derart ätzende Eigenschaften, dass viele Bewohner der Insel im sauren Regen dieser Katastrophe entweder umkamen, oder aber auf bestialische Weise entstellt und verstümmelt wurden.
Die damalige Lord Regentin handelte erstaunlich schnell, aber leider auch ebenso erbarmungslos, als sie befahl dass keine Flüchtlinge von Cropvest in Yarnwall aufgenommen werden sollten.
Zunächst machte sich dadurch großer Missmut unter der Bevölkerung breit, jedoch können wir ihr rückblickend für diese umsichtige Entscheidung danken, denn es stellte sich bald heraus, dass es sich bei besagter Tinktur nicht nur um eine ordinäre Säure handelte, sondern um eine allumfassende biologische Waffe, welche sogar eine eigens gezüchtete Krankheit enthielt, die sich auf alarmierende weise verbreitete.
Es ist wohl davon auszugehen, dass Lady Ariandel über diese Eigenschaften der geheimen Tinktur wusste und deswegen so strikt handelte wie sie es tat...andernfalls wäre Yarnwall vermutlich dem Untergang geweiht gewesen, denn ein Gegenmittel konnten unsere Alchimisten bis zum heutigen Tage nicht entwickeln, was wohl vor allem daran liegt, dass sämtliche Aufzeichnungen innerhalb der Katastrophe vernichtet wurden.
Der zweite Befehl, welcher Lady Ariandel bezüglich der Katastrophe von Cropvest veranlasste, bestand darin alle verfügbaren Alchimisten, Architekten und Ingenieure der Stadt zu versammeln, um an der Ostgrenze der Stadt eine Reihe mächtiger Windsterne zu platzieren, welche dafür sorgen sollten, dass die Wolken unter keinen Umständen durch einen ungünstigen Ostwind ins Herz der Stadt getragen werden sollten.
Dies bedeutete aber auch, dass die besagte dunkelgrüne Wolke bis zum heutigen Tage über Cropvest liegt und in regelmäßigen Abständen Tod und Verfall auf die armen Seelen der Insel regnen lässt.
Jeglicher Kontakt wurde jeher per Todesstrafe verboten, jedoch erreichen uns manchmal erschreckende Berichte, über die dortigen Verhältnisse und Lebensweisen der Inselbewohner, welche ihr trauriges Dasein in den von Säure zerfressenen Ruinen der einst prächtigen Kleinstadt fristen.
Im Gespräch mit einigen hochrangigen Alchimisten habe ich bereits mehrfach vernommen, dass sie eine beträchtliche Summe für etwaige Testsubjekte zahlen würden, um das Verhalten der Seuche genauer analysieren zu können.
Laut ihren Aussagen und den Gerüchten, welche uns in unregelmäßigen Abständen erreichen, scheint es sich so zu verhalten, dass die Krankheit sich sogar auf das Erbgut auswirkt und damit auch Neugeborene mit übelkeiterregenden Extremitäten und Missbildungen zur Welt kommen.
Alles in allem scheinen diese Gerüchte den meisten Bewohnern der Stadt und auch einigen Ratsmitglieder so viel Angst und Respekt abzuverlangen, dass sich noch kein Regent, oder Regentin dazu durchringen konnte, die Sicherheitsmaßnahmen bezüglich der Vergessenen zu lockern. Nichteinmal um dem Wunsch der Alchimisten nach Testsubjekten nachzukommen, was für sich betrachtet äußerst deutlich macht, wie viel Angst und Schrecken Cropvest in die Herzen der Stadt zu sähen vermag...womöglich das einzig verbliebene Saatgut der Insel.
Denn die Gefahr vor Ort einer Krankheit, dem sauren Regen, oder einem der Vergessenen (so werden die Überlebenden meist genannt) zu erliegen ist fürchterlich hoch.
Die wahre Gefahr besteht aber gewiss darin jene Seuche, welche die Insel und die Felder fest in ihrem Griff hält zurück nach Yarnwall zu verschleppen, was unweigerlich zu einem Massensterben, wenn nicht sogar dem Untergang von Yarnwall führen dürfte.
Dieser Umstand ist auch der Grund, weshalb die an der Ostküste von Abysbour gelegenen Windanlagen Tag und Nacht von einigen unserer besten Elitesoldaten vor etwaigen terroristischen Anschlägen beschützt wird.
Ohne diese Anlage können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob die mit Säure gefüllten Wolken nicht doch eines Tages gen Westen ziehen um sich über unserer großartigen Stadt abzuregnen.
Alles in allem lässt sich aber nur äußerst schwer beurteilen, welche Zustände und Machtverhältnisse auf der Insel herrschen, da es so gut wie keine Aufklärungseinheiten gibt, welche nach Cropvest entsendet werden.
Bezüglich der nun dort herrschenden Gesellschaftsform können wir also nur spekulieren, es scheint aber jedoch wahrscheinlich, dass die Überlebenden sich in kleinen Gruppen zusammengefunden haben und sich nun untereinander bekriegen, um sich die wenigen noch verbliebenen Rohstoffe zu sichern.
Immer wieder müssen unsere Grenzposten sich um Flüchtlinge aus Cropvest kümmern, welche es doch tatsächlich geschafft haben mit selbstgebauten Flößen die Meerenge zu überqueren und sich ein besseres Leben in Yarnwall erhoffen. Ein Wunsch welchen wir ihnen leider unter keinen Umständen gewähren können.
Die Wachmannschaften sind dazu aufgerufen jegliche Flöße, Bote oder ähnliche Konstrukte, welche aus dem Osten das Festland ansteuern aus der größtmöglichen Entfernung im Meer zu versenken.
Das Schienensystem, welches einst Abysbour mit Cropvest verband wurde bis auf weiteres eingestellt und einige Ratsmitglieder verlangten in den Zeiten der Katastrophe sogar ihre restlose Zerstörung.
Letztendlich wurde sich jedoch darauf geeinigt die Zugbrücke, welche die Schienen mit dem Festland verbindet anzuziehen, für den Fall dass die Insel eines Tages doch noch mit einem Heilmittel gerettet werden sollte.
Type
Island
Location under
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