Warum Pathfinder 2e in Nebelpfade | World Anvil

Warum Pathfinder 2e

Bereits zu Zeiten von Pathfinder 1e gab es eine ganze Reihe von Konvertierungen, die Ravenloft für Pathfinder spielbar machten. Das Setting jetzt für die zweite Edition von Pathfinder spielbar zu machen ist dabei nur der logische nächste Schritt. Man sollte dabei aber immer im Hinterkopf behalten, dass ich hier nicht Curse of Strahd konvertiere, sondern die Zeitlinie von Ravenloft in der dritten Edition fortführe.

Eine kurze Erklärung der Zeitlinie

Im Jahr 1983 erschien das I6-Modul Ravenloft für AD&D 1st Edition. Es war im barovischen Jahr 725 angesiedelt. Barovia war zu diesem Zeitpunkt die einzige Domäne im Nebel und war entsprechend völlig isoliert von allem.

Die Abenteuer und Regelbände für AD&D 2nd Edition sind etwa zwischen 735 und 750 angesiedelt, und umfassen die Bildung der anderen bekannten Domänen, ebenso wie die Abenteuerreihe um die "Great Conjunction", die Ravenloft zu dem formte, was es in D&D 3.0 und 3.5 werden sollte. Barovia war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr allein im Kern, und Reisen in andere Domänen waren - wenn auch unzuverlässig - möglich.

Das "Ravenloft Campaign Setting" der 3. Edition setzt im Jahr 2001 als Gegenwart das Jahr 755 fest. Die Domänen haben sich zum Kern und verschiedenen Clustern zusammengesetzt, und es gibt Handel zwischen den Domänen - ebenso wie Spionage. Zwischen den Domänen existieren Nebelpfade, von denen manche zuverlässiger sind als andere. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gilt es als Kanon, dass für jedes Jahr das auf der Erde vergeht auch die Zeitlinie von Ravenloft um ein Jahr voranschreitet.

Während die vierte Edition uns keine Erneuerung oder Fortführung von Ravenloft brachte, kam mit der 5. Edition Curse of Strahd. Das Abenteuer ist im Jahr 735 angesiedelt, also zu Beginn der Zeitlinie der 2. Edition von AD&D. Offiziell ist es ein Remake des beliebten Moduls Ravenloft, spielt aber etwa 10 Jahre später, was die gesamte bisherige Zeitlinie etwas durcheinanderwürfelt.

Nebelpfade als Projekt lässt Curse of Strahd völlig außen vor, und schreibt die Geschichte der 3. Edition fort, bis zur aktuellen Gegenwart des Jahres 777.

Und warum jetzt Pathfinder?

Die einfache - und etwas falsche - Antwort wäre, weil ich es mag. Die richtige Antwort ist weitaus komplizierter:

  1. Pathfinder 2e bietet mehr Optionen
    Während sich die 5e dadurch auszeichnet, dass sie leicht zu lernen und leicht zu spielen ist, fehlen mir persönlich einfach Optionen, um den Charakter individuell zu gestalten. Was für Anfänger im Rollenspiel eine richtige Möglichkeit ist, ist für mich als Liebhaberin der 3. Edition nur schwer zu ertragen. Pathfinder bietet mir gerade genug Vereinfachung um gut für Neulinge spielbar zu sein, und genug Optionen um Charaktere individuell zu gestalten.
  2. Leichtere Anpassung des Powerniveaus
    Wer mit kleinen Gruppen spielt, der weiß wie schwierig es sein kann, D&D für weniger als 4 Spieler zu leiten. Pathfinder 2e bietet mir Regeln an, mit denen das problemlos möglich ist, auch ohne mich lange mit Homebrew und Eigenbauten herumzuschlagen. Seien es freie Archetypen, oder zwei Klassen je Charakter.
  3. Digital verfügbarer Content
    Nicht nur das die Pathfinder-Mechaniken alle in einem SRD online verfügbar sind, wenn ich ein Regelwerk kaufe, kann ich das als PDF tun. Mein Platz ist begrenzt, und ich kann nicht ewig viele Hardcover-Regelwerke hierher stellen. Festplattenspeicher habe ich hingegen genug. Gerade wenn man online spielt, sollten die Spieler alle auf die gleichen Regeln Zugriff haben, und das macht mir Pathfinder einfach viel leichter
  4. Hervorragende Integration in Foundry
    Um online zu spielen benutze ich Foundry. Das habe ich auch schon mit 5e getan. Der Unterschied ist wie der zwischen Tag und Nacht, um ehrlich zu sein. Pathfinder 2e liefert mir eine praktisch vollständige Integration des Spielsystems, auch ohne 20 Module laden zu müssen. In der 5e habe ich nur das - deutlich abgespeckte - SRD zur Verfügung und muss zwingend mit D&D Beyond arbeiten, oder Stunden investieren um den Content selbst einzupflegen.
  5. Crafting.
    Das mag für viele nicht der richtige Punkt sein, aber ich persönlich mag es, wenn die Spieler sich Gegenstände die sie haben möchten selbst herstellen können. Und wenn es dafür gute Regeln gibt, die ich mir nicht selbst ausdenken muss. Pathfinder bietet mir das.

All das bedeutet nicht, dass die 5. Edition von D&D ein schlechtes System ist. Im Gegenteil, für manche Spieler wird sie genau das Richtige sein. Für mich allerdings ist sie es nicht. Ich mag es, wenn mir Systeme flexible Optionen geben, einen modularen Aufbau, viele Gegner und einen Rahmen, in dem ich mich bewegen kann. Ich mag es, wenn ich meine Regelwerke in digitaler Form habe. Und ehrlich gesagt mag ich es auch, dass ich mir wegen einer einzelnen Klasse nicht gleich ein neues Regelwerk kaufen muss.

Ich liebe aber auch Ravenloft, und das seit ich spiele. Das wird sich nicht ändern. Was liegt also näher, als das Setting das ich liebe mit einem System zu nutzen, das ich ebenso liebe? Während ich darüber nachgedacht habe, auf D&D 3.5 zu gehen was Ravenloft angeht, musste ich davon absehen. Die Bücher der dritten Edition sind zwar auf Englisch zu bekommen, leider aber nicht auf Deutsch. Das macht es für neue Spieler unnötig schwer oder teuer.

Was brauche ich um zu spielen?

Kommen wir also zur wichtigen Frage. Was braucht man, um bei Nebelpfade mitspielen zu können? Die Antwort ist simpel. Das Pathfinder 2 Grundregelwerk oder gute Englischkenntnisse und das SRD, das ihr hier findet. Wer grundlegende Informationen zu Ravenloft und Barovia haben möchte, der kann das Ravenloft Player's Handbook und den Ravenloft Gazetteer Volume I in Erwägung ziehen. Das Player's Handbook ist auf DriveThruRPG zu bekommen, der Gazetteer leider nicht.



Cover image: by Sly Flourish (Lazy DM's Companion Art Pack)

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