Neokuza in Mecha | World Anvil
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Neokuza

Neokuza ist der Oberbegriff für kriminelle Organisationen japanisch ethnischen Ursprungs. Sie unterteilt sich in verschiedene rivalisierende Syndikate bzw. Kumi (dt. Banden). Von offizieller Stelle werden sie als bōryokudan (暴力団, dt. gewalttätige Gruppe) bezeichnet. Die Neokuza selbst verwendet den Begriff ninkyō dantai (任侠団体 仁侠団体, eng. chivalrous organizations).
   

Kumi Familienstruktur

Die Kumi orientiert sich an der traditionellen Oyabun-Kobun (dt. Pflegevater-Pflegekind) Beziehung. Dem patriarchalischen Oberhaupt (aka Kumichō) an der Spitze wird absolute Loyalität bis in den Tod geschuldet. Tritt ein Kobun der Organisation bei, wird die Verbindung zu seiner natürlichen Familie gekappt und seine Loyalität vollkommen auf den Oyabun transferiert.

Kumi sind streng hierarchisch aufgebaut. Loyalität und Seniorität wird hervorgehoben. Untergebene haben ihrem Anführer unverzüglich, bedingungslos und kritiklos zu gehorchen. Die Neokuza Kultur bezeichnet seine Anhänger als teppodama (鉄砲玉, w. Gewehrkugel), Kugeln welche durch ihre Vorgesetzten eingesetzt werden. Die Kugel denkt nicht für sich selbst. Sie wird einfach nur ausgerichtet und abgefeuert.

Die Hausordnung resp. der Verhaltenskodex wird mit Gewalt durchgesetzt. Drakonischen Massnahmen sind notwendig, da jede Familie latent gefährdet ist von inneren Streitigkeiten zerrüttet zu werden. Die Beschwörung von Ehrenkodex und absoluter Loyalität ist die äussere Fassade der Neokuza, während die Realität von individuellem Streben nach Macht und Reichtum die verborgene Kehrseite der Neokuza Kultur ist. Wie sehr das reale Verhalten vom propagierten Ideal von Ehre und Zurückhaltung abweicht ist sehr individuell.

Eine besondere Rolle spielen Tradition und Rituale: Sakazuki (Trinkzeremonie) in der Bestimmung der Rangfolge, Irezumi (Tattoos) als Statussymbol und Bekenntnis zu einer Familie, Yubitsume (Fingerkürzung) bei Verfehlungen, usw.

Vollwertige weibliche Mitglieder sind die Ausnahme. Die uralten Traditionen sind ein Hemmnis. Allerdings sind einige kleinere Kumi aufgeschlossener, da sie auf Talente nicht verzichten wollen oder es sich nicht leisten können einen Teil des Rekrutierungspools zu ignorieren.


   

Neokuza (Dachorganisation)

Die Syndikate sammeln sich unter einer losen und schwer fassbaren Dachorganisation, welche umgangssprachlich als „die Neokuza“ betitelt wird. Nach aussen vertritt sie die gemeinsamen Interessen, der sich ansonsten mit Gewalt bekämpfenden Gruppierungen. Eine Konsolidierung der Kräfte findet in der Regel nur bei grösseren äusseren Bedrohungen statt. Die Dachorganisation dient vornehmlich als diplomatische Plattform zur Allianzbildung, welche sich nach erreichtem Ziel genauso schnell wieder auflöst.

Diese Zentralisierung ist eine Reaktion auf die historische Zerschlagung der Yakuza im 21. Jh. aufgrund ihrer Fragmentierung. Diese Massnahme wird von den einzelnen Oyabun eher als Notwendigkeit statt Segen empfunden, weil der vorherrschend gelebte Autoritarismus innerhalb der einzelnen Familien von den mächtigeren Oyabun auf die Dachorganisation übertragen wird. Der sogenannte Heddo-Oyabun ist sowas wie der tonangebende Vorsitzende. Dabei handelt es sich weniger um eine offiziell anerkannte Führungsposition, sondern eher um eine tolerierte Bezeichnung für den Oyabun mit dem grössten Rückhalt der anderen Kumi. Diese Machtgebilde sind notorisch instabil und eine Brutstätte für Intrigen und Blutfehden.
   

Aktivitäten

Wie bei allen Mafia-Organisationen spielen die Kumi die Rolle eines Dienstleister in der und für die Gesellschaft, welche Schutz sucht vor diskriminierender Staatsgewalt oder vor Strafverfolgung bei illegalen Tätigkeiten. Die Neokuza stellt sicher, dass illegale oder verrufene aber nachgefragte Dienstleistungen der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.

Schmuggel, Schwarzmarkt und Hehlerei sind das historische Kerngeschäft der Neokuza. In den von ihnen dominierten Gebieten, kontrollieren sie das Angebot an Glückspiel, Prostitution und legalen Drogen. Die Neokuza besitzt Kleinstinstitute im Bereich der Kreditvergabe und dem Inkassogeschäft. Rufschädigende Tätigkeiten wie illegaler Drogenhandel oder Schutzgelderpressung, wird von der Neokuza offiziell geahndet. Dass dieses Geschäft an tributpflichtige Drittparteien (e.g. Triaden) vergeben wird, wird von der Öffentlichkeit debattiert oder ignoriert. Beim Menschenhandel im Rahmen von Prostitution und Schwarzarbeit limitiert man sich zumindest offiziell auf die Ausbeutung von Gaijin (nicht japanischer Herkunft).

Betriebe im legalen Bereich dienen entweder der Geldwäscherei oder der Machtpolitik. Die Neokuza ist regional unterschiedlich tätig in: Konstruktion, Terraforming, Sicherheitsdienstleistungen, Abfallmanagement und Entertainment. Gewerkschaften (vor allem Dock- & Werftarbeiter) oder politisch radikale Gruppierungen werden von der Neokuza unterstützt, kontrolliert und „in Schach gehalten“ als politisches und wirtschaftliches Druckmittel oder zur Beeinflussung der Wahlen für Gefälligkeiten.
   

Vorgehen

Wenn „Massnahmen“ notwendig sind, agiert die Neokuza bevorzugt im Verborgenen, um unnötiges Aufsehen zu vermeiden. Wenn möglich versucht man den Schein des gesellschaftlichen Frieden nicht zu trüben. Meistens genügt die indirekte Einflussnahme via Strohmänner oder der Rufmord gegen einen Widersacher. Versuche nicht korrumpierbare Beamte und Politiker mit Erpressung und Einschüchterungen unter Druck zu setzten, sind ein gängiges Mittel. Öffentliche Gewalt gilt als Ultima Ratio, wird dann aber als Exempel statuiert.

Die Mitgliedschaft bei einem Syndikat ist oft ein halboffenes Geheimnis. Bei Kobuns über dem Rang eines Strassenschlägers wird erwartet, dass die Fassade eines ehrbaren Geschäftsmannes gewahrt wird. Offensichtliche Merkmale werden häufig getarnt z.B. Rollkragenpullis bei grossflächigen Irezumi oder Fingerprothesen nach einem Yubitsume. Man offenbart sich bei Bedarf, wenn es das Ritual verlangt oder Notwendigkeit besteht. Wie stark die Geheimhaltung ist, ist regional sehr unterschiedlich. In Gebieten wo eine Kumi etabliert ist, also von der Bevölkerung nicht nur toleriert, sondern auch akzeptiert wird, werden sogar öffentlich gegenzeichnete Büros betrieben.

Den Schutz den eine Kumi bieten kann, ist vor allem bei sozial aussenstehenden oder diskriminierten Gesellschaftsschichten beliebt. Für jene der Unterschicht ohne Zukunftsaussichten ist die Neokuza die einzige Möglichkeit für ein Auskommen oder sozialen Aufstieg, wenn auch nur innerhalb der eigenen Subkultur. Aus diesem Grund rekrutiert die Neokuza besonders erfolgreich in Kolonien mit rigiden Klassengesellschaften und exklusiven Staatsinstitutionen. Finanziell am erfolgreichsten ist die Neokuza in Kolonien mit autoritär-konservativem Weltbild. Das Verbot und zugleich der Drang der Bevölkerung nach Laster ist der perfekte Nährboden.

Bis zum Ausbruch des Kolonialkrieges (2344) war der grösste Zulauf durch verarmte Immigranten aus Regionen des heutigen Imperiums mit ethnischer Kompatibilität. Seit dem Krieg hat dieser Zulauf abgekommen. Auch hat die Einberufung junger Männer in den Krieg den Zuwachs durch Nachwuchs gedämpft. Gleichzeit bietet der Krieg jedoch die Möglichkeit sich Gefälligkeiten zu verdienen für die Verhinderung einer Einberufung. Da der Krieg mit Budgetreduktionen für das EBK einhergeht, sind die Spiesse noch immer gleich lang.

Mit der Yamaguchi-Gumi an der Spitze konzentriert sich die Expansion auf den Aufbau und die Festigung der Neokuza Präsenz in Kolonien mit ethnisch japanischer (oder asiatischer) Minderheit der ärmeren Unterschicht. Expansion in anderen ethnischen Gruppierungen gestaltet sich schwierig und scheitert häufig am Wiederstand bestehender lokaler krimineller Organisationen. In Kolonien mit inklusiven politischen Intuitionen, solidem Rechtsschutz und liberaler Gesellschaft hat die Neokuza Mühe Fuss zu fassen. Sie führt dort bestenfalls ein Schattendasein in der legalen Wirtschaft. In solchen Systemen gehen das EBK und die lokale Staatsgewalt Hand in Hand gegen die Neokuza vor. Unter dem Strich befindet sich die Neokuza aber im Vormarsch.
   

Geschichte

Historisch beruft sich die Neokuza auf die Yakuza und diese wiederum auf die Glückspielsyndikate der Edo Periode im feudalen Japan. Im zweiten Weltkrieg entstand die Yakuza in jener Form, dem die moderne Neokuza nachempfunden ist.

Im Verlauf des 21. Jh. wurde die Yakuza durch polizeiliche Verfolgung, Überalterung der japanischen Bevölkerung und Nachwuchsprobleme nahezu komplett ausgelöscht. Restbestände ehemaliger Banden fanden im Zuge der Weltraumkolonisierung des 22. Jh. neue Ni-schen in den entfernten und schwerer zu kontrollierenden Sternsystemen. Kernaktivitäten waren Schmuggel, Schwarzmarkt und Heh-lerei in Kolonien mit mehrheitlich japanischer Ethnie.

Zurzeit der Gründung der Colonial Authority (2121) hatten Proto-Neokuza Gruppierungen in einzelnen Kolonien bereits tiefe Wurzeln geschlagen. Während der Blütezeit der Kolonisierung nach der Veridian Wurmloch Entdeckung wurde die ehemaligen und nun „wiedergeborenen-Yakuza Familien als Neu-Yakuza bezeichnet, welches sich etymologisch zur Neokuza wandelte. Das nahezu homogen japanischen-ethnischen Akatsuki Sternsystem gilt als Geburtsort der Neokuza, wo sie noch heute floriert und beinahe ausnahmslos alle Kumi ihren Hauptsitz haben. Die Neokuza kontrolliert unangefochten die Unterwelt im Akatsuki System.
   

Wichtige Neokuza Kumi

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