Herbstfeldzug der Zauskoir gegen die Zgurogar, 11 d.B. Military Conflict in Jugporandor | World Anvil
BUILD YOUR OWN WORLD Like what you see? Become the Master of your own Universe!

Remove these ads. Join the Worldbuilders Guild

Herbstfeldzug der Zauskoir gegen die Zgurogar, 11 d.B.

Armee und Ausgangslage der Zauskoir

Seit Jahren bereiteten sich die Zauskoir wirtschaftlich, strategisch und politisch auf eine Großoffensive ins Reich der Zgurogar vor. Sie musterten zwei gewaltige Armeen, eine mit 15.000 Mann, eine weitere mit 10.000 Mann. Derart große Heerscharen hatte kein einzelner Klan seit einem Jahrzehnt ins Feld geschickt - man sollte hierbei aber bedenken, dass die Zauskoir sehr zahlreich waren und die Qualität ihrer Soldaten geringer als die anderer.
Die kleinere Armee marschierte aus Hun U Mok, über das dort erschlossene Gebiet, nördlich des Hoshatlum. Die größere Armee würde erst später los marschieren, direkt aus Matum Ujak.
Bei den Zauskoir herrscht eine Art von Wehrpflicht. Es gibt keine Geborene Ushataru, alle männlichen Nichtsklaven erhalten eine rudimentäre Ausbildung und werden bei Bedarf eingezogen. Meist tragen sie eine verhältnismäßig leichte Rüstung: Einen schlichten Helm und eine Stirnplatte, dazu einen Steppwams oder einen Plattenrock, der allerdings oft nur gehärtetes Leder birgt und seltener Stahlplatten. Auch Schuppenhemde und Lamellare gibt es in Stahl, häufiger aus Leder. Dieses universelle Fußvolk ist mit einer Mischung aus drei Bewaffnungen ausgerüstet: Bogenschützen, Lanzenträger und Speerwerfer (oft beschildet). Bei den Lanzenträgern gibt es auch Himmelsspieße, aus Furcht vor den Zgurogar. Das Heer hat nur einen kleinen Anteil an professionellen Truppen: Blutschwingen und Eisenschwingen.
Eisenschwingen sind große Veteranen in schweren Rüstungen, die als Schocktruppe genutzt werden. Sie sind vom Knie an aufwärts gepanzert in Lamellen, Schuppen und Stahlbänder. Ihre besondere Waffe ist eine schwere Kriegshacke, der Krähenschnabel. Dies hat kultischen Wert, heißt Zauskoir doch Schwarzschwingen und sie verehren schwarze Vögel. Andere kämpfen mit Stangenkeulen, Schlachtschwertern, Dornenschindern, Faustrohren und starken Bögen. Am Helm tragen sie eine schwarze Feder.
Die Blutschwingen sind leicht gerüstete Veteranen mit einer roten Feder am Helm. Sie tragen starke Bögen, aber auch Schilde und Nahkampfwaffen, sind also vielseitig einsetzbar, aber primär als leichte, zuverlässige Einheit.
Die eine Armee besteht aus 8.000 Fußsoldaten, 1.000 Blutschwingen und genauso vielen Eisenschwingen.
Die andere Armee aus 12.000, 1.500 und 1.500.
Geführt wurde die Hauptarmee vom Bol'skoir (dem bolshak) selbst. Die kleinere Armee führte niemand geringeres als Karnmikar die Schlange, ein übergelaufener Zgurogar-General.
Bol'skoir führte darüber hinaus eine geheime Waffe mit sich.

Armee und Ausgangslage der Zgurogar

Seit jeher hatten die Zgurogar in der Nähe von Matum Ujak eine starke Garnison, um dem Feind den Flussübergang zu verwehren. Weitere teilnehmende Truppen lagerten in Turumul und Ujak'Mal. Am Anfang waren es 500 Reiter, etwa tausend Orksoldaten und genauso viele Narangar.
Die Zgurogar lieben ihre Reiterei, zum Schaden des Fußvolkes. Ihre gemeinen Soldaten werden kaum vom Klan unterstützt und müssen sich ihre Ausrüstung ohne "Subventionen" des Heermeisters erstehen. Zudem werden herausragende Krieger gerne zu den Reitern verlegt, hervorstechende Mazauk'Hai zu den Gepanzerten. So ist das Zgurogar Fußvolk nach typischer Art Jugporandors in Leichtfüße, Schützen und Dreckschläfer unterteilt - wobei die gemeinen Dreckschläfer nur wenig besser gepanzert sind als Leichtfüße, aber immerhin einen Lanzenwall bilden können. Die Reiterei war dank der gewaltigen Bestien trotz der geringen Panzerung exzellent im Schockangriff.

Erste Phase: Krieg im Westen

 
Die Zauskoir begannen den Feldzug indem Karnmikars Armee aus Hun'u'Mok anrückte, am 5. Tag des dritten Herbstmondes. Er folgte der Straße östlich des Hoshatlum. Schon bevor er das Gebiet der Zgurogar betrat, wurden diese darauf aufmerksam. Der maugoth/Kriegsherr der Garnison nahe von Matum'Ujak zog dem Feind entgegen, selbstsicher mit Berichten, dass die Zauskoir in einer langen unaufmerksamen Kolonne marschierten. Die Armee wurde eigentlich von Karnmikar der Schlange geführt, der aber einen unbekannten Befehlshaber an die Spitze setzte, um den Feind in Sicherheit zu wiegen. Wie abgemacht signalisierte er über den Hoshatlum bereitstehenden Meldereitern, mittels Nachrichten an Pfeilen. Die Meldereiter berichteten zeitnah Bolskoir wie die Lage war: Die Zgurogar hatten angebissen. Daraufhin überquerte Bolskoir am elften Tag des Mondes mit seiner größeren Armee den Hoshatlum und von beiden Seiten nahmen sie den Feind in die Zange. Eigentlich bestand keine Chance zu entkommen: Von Norden her kam Karnmikar, von Süden her Bolskoir, im Westen lag der Hoshatlum, im Osten das Dornenmeer. Das geheime Wissen der Zgurogar über das Dornenmeer rettete die Armee. Sie kannten verborgene Pfade, die andere kaum entdecken konnten. So wurde eine Nachhut zusammengestellt, die zum Tode verurteilt aushielt, bis der Rest der Armee in den Tiefen des Dornenmeeres verschwunden war. Hierzu kommandierten die Zgurogar ein Banner narangaru und eines des gewöhnlichen Fußvolkes ab, insgesamt fünfhundert Mann. Die narangaru attackierten im Wahnsinn beide feindlichen Heerlager bei Nacht. Diese hoffnungslosen Angriffe verursachten kaum Verluste, aber brachten den Feind durcheinander, machten ihn vorsichtiger und verlangsamten deren Marsch. An zwei Eingängen zum Dornenmeer - einem richtigen und einem falschen - kämpften die gewöhnlichen Dreckschläfer. Sie wurden von tausenden Pfeilen beschossen, aber hielten lange genug aus. Nur eine Handvoll machte sich mit dem Banner davon. Der Nachhut wurde von den Kriegsschamanen ein gutes nächstes Leben versprochen oder sogar der Einzug in die Eisernen Hallen. So entkam der Großteil der Armee. Die Zauskoir setzten mit einigen Hundertschaften nach, verliefen sich aber und verloren mehrere durch Pfeile aus dem Hinterhalt, worauf sie sich zurückzogen. Dies war am neunten Tag des Feldzuges, den zehnten verbrachte die Armee mit der Beratung, erst am elften marschierten sie wieder.
In diesen Tagen machten die Zgurogar mobil und musterten zwei Armeen: Sie konnten weder Scardahamab vernachlässigen, noch die unsichere Nordgrenze, trotzdem brachte man zwei weitere Streitmächte auf, neben den festen Garnisonen: Insgesamt rund 4.000 Mann zu Fuß und 1.000 Wolfsreiter, darunter die Garde des Bolshak. Ujakuls Sohn, gerade einmal zwölf Sommer alt, führte eine schnelle Truppe von fünfhundert Reitern, der alte Ujakul führte den Rest in Richtung Turumûl. Ihn nannte man zu diesem Zeitpunkt noch Nârdurz'Ogar, junger Wolf.

Zweite Phase: Verteidigung an zwei Fronten

 
Der Plan der Zgurogar sah vor, dass Ujakuls Sohn nördlich am Dornenmeer vorbei ritt und hinunter nach Matum'Ujak, um den Feind von hinten zu bedrohen und seine Versorgungslinie zu kappen. Dabei waren sie sich nicht bewusst, wie stark der anrückende Feind war: Sie wussten durch die bisherigen Sichtungen nur, dass es zwei Armeen mit mehreren Tausend Mann waren, eine genaue Zahl gab es nicht. Uajkul vermutete zwischen zehn- und fünfzehntausend. Er kombinierte seine Truppen mit den Resten der Garnison, welche um weitere Fahnenflüchtige geschwächt waren. So belief sich die Armee auf 5.400 zu Fuß und 1.000 Reiter. Dies mag wie eine kleine Streitmacht klingen, doch rechneten Orks, dass ein Reiter wie vier Krieger zu Fuß wog.

Am 15. Tag des Feldzuges, dem 20. des dritten Herbstmondes, kam die Garnison aus dem Westen zurück und traf dort den Rest der Verbände auf der Straße südlich von Ujak'Mal. Am sechzehnten Tag des Feldzuges ritt das Reiterkontingent gen Norden. Die Armee unter Ujakul marschierte in Richtung Turumûl, wo sie am 20. Tag eintrafen - zu diesem Zeitpunkt war Turumûl schon belagert, denn die Zauskoir marschierten wie folgt:
Karnmikar marschierte mit seiner Armee gen Norden, wobei er weg von den gut ausgebauten Heerstraßen musste, auf kleinere, schlechtere Wege. Die Reitertruppe traf am 18. auf die Späher des Feindes, zwei Tagesmärsche nordwestlich von Ujak'Mal. Bolskoir hingegen kam am 15. Tag des Feldzuges bei Turumûl an und schlug drei Heerlager auf, um alle drei Straßen zu blockieren. Da Turumûl nicht kapitulieren wollte, ließ er die Stadt belagern. Hier gab es eine Garnison von bis zu zweitausend Mann - viele davon von zweifelhafter Qualität.
Am 19. gab es erste Vorgefechte zwischen Zgurogar und Zauskoir im Norden. Späher trafen auf Späher, es wurden dem größer werdenden Kampf mehr Krieger beider Seiten zugeführt, ehe die Zauskoir zurückfielen. Die Reiter nahmen dreißig Köpfe und verloren nur vier Krieger. Daraufhin ließ Nârdurz'Ogar sein eigenes Banner wehen, seine Anwesenheit offenbarend. Karnmikar kannte den jungen Erben noch von früher, vor seinem Verrat und hatte einen heißköpfigen Halbwüchsigen im Sinn. Er setzte die Eisenschwingen an die Spitze seiner Kolonne und nahm den Marsch wieder auf, dort sein eigenes Banner präsentierend. Wie erhofft attackierte Nârdurz'Ogar erneut und wurde diesmal, mehrere Dutzend einbüßend, abgeschlagen. Daraufhin fiel er für die nächsten Tage vor dem Feind zurück, ohne ihn aus den Augen zu verlieren, scheinbar nicht in der Lage ihn aufzuhalten.

Schlacht um Turumûl


Am 15. begann die Belagerung Turumûls, ohne einen Sturmversuch. Erst am 17. Tag, als Bolskoir gewahr wurde, dass Ujakûl anrückte, wurden die Zauskoir aktiv. Man zog den Großteil der Truppen an der östlichen Seite der Stadt zusammen, denn von dort erwartete man den Entsatz, an der Straße nach Ujak'Mal. An den beiden anderen Toren verblieben nur jeweils zweitausend Mann. An der östlichen Straße ließ Bolskoir Trosswagen aufstellen und aneinander ketten. Doch darauf fiel der alte Wolf nicht herein: Er beließ nur hundert Reiter bei der Hauptarmee, die aggressiv alle Späher des Feindes vertrieben, damit diese sich kein Bild machen konnten. Stattdessen ritt er selbst abseits der Straße und fiel in den Morgenstunden über das südliche Lager her, die in einem Sturm der Wölfe weggefegt wurden. Das ganze Lager wurde in Brand gesteckt, der Heerteil zersprengt. Nur jeder vierte rettete sich in die Sicherheit einer improvisierten Formation oder floh zu einem anderen Lager. Alle anderen wurden entweder verwundet, erschlagen oder flohen.

Damit begann die Schlacht um Turumûl. Über die östliche Straße attackierte das Fußvolk der Zgurogar. Bolskoir sicherte diese mit den Wagen ab, eine vordere Reihe, die zweite hundert Schritt weiter hinten. Seine Flanken schützte er durch Äcker und Dornenranken. Beides gab keinen perfekten Schutz aber erschwerte den Vormarsch. Dort platzierte er seine Verbände aus Himmelsspießen. Vor den Wagen schwärmten seine Plänkler aus. Darauf und dahinter wartete das gewöhnliche Fußvolk. Hinter jenem stellte er die Schützen auf. So tödlich Ujakuls Überfall im Morgengrauen war, der keine fünfzig Mann dabei einbüßte, so gerissen kämpfte Bolskoir. Seine Plänkler wurden vertrieben - der Befehlshaber der Zgurogar zu Fuß war nicht so dumm in dieserr Situation die Narangar zuerst angreifen zu lassen, wären sie doch gefundenes Fressen für die Schützen. Trotzdem bildete die Wagenkette ein mächtiges erstes Hindernis. Als der erste Angriff begann, ertönte ein schrecklicher Laut, wie hunderte kreischende Dämonen, ehe Turumûl in Flammen aufging. Qualm stieg über der hinteren Wagenkette auf. Doch war der Angriff zu frisch, als dass sich die Krieger schon verunsichern ließen. Die Sonne ging auf. Das nördliche Lager verschanzte sich, während die vordersten Kontingente aufeinander trafen. Für ein Fass ging es blutig hin und her, doch ging nun auch die vorderste Wagenlinie in Flammen auf, angezündet von den heftig kämpfenden Zgurogar.
Die Zauskoir hatten etwas Zeit gebraucht um einen Gegenangriff zu formieren: Ihr Heer war weniger gut eingespielt, dadurch dass Truppen oftmals in ihrer Heimat in gemischten Scharen übten und dann im Kriegsfall umverteilt wurden, um in spezialisierteren Truppen zu kämpfen. Nun aber marschierten sie links und rechts der brennenden Wagen hervor. Bolskoir entfesselte einen Angriff aus 8.000 Mann. Sämtliche Himmelsspieße formierte er an seiner südöstlichen Flanke, dazwischen Bogenschützen: Wenn Ujakul kam, dann von dort, denn wenn er um die Stadt herum ritt, würde zuerst das nördliche Lager getroffen werden. Diesen Riegel bildeten insgesamt 1.500 Mann, während er die Blutschwingen (1.500) in Reserve hielt, sich selbst schützend. Die Eisenschwingen bildeten auf beiden Flügeln die Angriffsspitze. Die Angriffe erfolgten nicht als eine unkontrollierbare Masse, sondern in Kontingenten mit Abständen zwischen den Einheiten. Der Angriff begann mit einem indirekten Pfeilhagel über die brennenden Wagen, dann gingen die Gepanzerten vor und bedrängten die Zgurogar hart. Das Gelände an den Flanken war nun das Glück der Zgurogar. Es nahm dem Stoß Zusammenhalt und damit Wucht. Die leichter gerüsteten Lanzenträger wichen kämpfend.
Dann attackierten die Zgurogar erneut: Ujakul ritt von Süden heran, und in den Rücken der vorstoßenden Flanken, die Riegeltruppe umgehend. Diese brachen nur nicht zusammen da sie in einzelnen Verbänden standen. Die hinteren konnten sich ausrichten, waren sie doch nicht im Kampf mit dem Feind verwickelt. Er hatte sich Zeit genommen und den richtigen Augenblick abzuwarten und sich mit der Garnison abzusprechen. Diese wagten mit tausend Mann, Krieger, Milizionäre und Freiwillige, einen Ausfall. Allen Vorbereitungen zum Trotz stand es nun kritisch um die Zauskoir, doch noch hatte Bolskoir nicht alle seine Trümpfe ausgespielt: Die Blutschwingen überschütteten den Ausfall mit Pfeilen und folgten dann selbst in einem schildbewehrten Keil. Dieser Angriff drängte den Ausfall zurück, so dass vor den Toren der brennenden Stadt selbst gekämpft wurde. In dieser Zeit wurden die Eisenschwingen zurückgenommen und gewöhnliche Lanzenträger in den Kampf geworfen.
Beim Angriff der Reiterei wurde ein Banner Zauskoir zersprengt. Viele wurden niedergehauen, verwundet und manche flohen in den Schutz anderer Formationen. Die anderen Banner hielten stand: Es gab Einbrüche und Blutvergießen, doch flohen die Formationen nicht und so mussten die Reiter abdrehen. Auch vor den Himmelsspießen drehten die Reiter ab, ohne sie im Nahkampf anzugehen. Hier kamen die dreirohrigen schrotverschießenden Faustrohre der Zgurogar zum Einsatz: Sie überschütteten die vorderen Reihen mit einem Hagel aus Eisensplittern, verwundeten viele, doch konnten keine Lücke reißen und ritten auf Abstand, als die Schützen des Feindes ihr Werk begannen.
Für eine Weile wogte die Schlacht an allen Fronten hin und her, bis Bolskoir seine geheime Waffe entfesselte, die zuvor die Stadt in Brand gesetzt hatte: Die hintere Wagenreihe bestand aus einer neuartigen Konstruktion, auf jedem Wagen eine. In einer durch Räder und Schrauben justierbaren Konstruktion steckten Dutzende von besonderen Pfeilen. Diese hatten eine kurze Zündschnur, zu einer unterteilten, spitzzulaufenen Metallhülse führend. Die Lunte entfachte die untere Hälfte und diese trieb die primitiven Raketen an. Beim Aufschlag entzündete sich die vordere Hälfte in einer kleinen Explosion. Jede zehnte war nicht mit Schießpulver, sondern mit einer brennenden Paste gefüllt, wie sie auch die Donnerwerfer der Orks nutzten. Das Bombardement wendete die Schlacht: Aberhunderte aus Raketen schlugen diesmal nicht in die flammenverzehrte Stadt, sondern in die Reihen der Zgurogar. Nutgash nannte man diese neue Waffe, Feuerhimmel. Die ungenauen Raketen streuten weit und traf mitunter auch die vordersten Zauskoir. Die Raketen explodierten und ließen Splitter regnen. Tatsächlich waren die wirklichen Verluste gering: Etliche wurden leicht verwundet, wenige starben sofort. Einige fingen Feuer. Das Getöse war allerdings gewaltig und Panik brach aus. Das Fußvolk der Zgurogar floh, so auch der linke Flügel der Zauskoir. Der rechte Flügel geriet in Unordnung. Ein Teil stürmte hinterher, ein Teil blieb in Formation um die Reiter abzuhalten. Diese preschten in den Zwischenräumen vor, büßten einige durch Pfeile ein und fielen den Verfolgern in den Rücken. Ein heilloses Chaos entstand. Zauskoir flohen zur Linken, zur Rechten stießen sie vor, dabei verloren sie ihren Zusammenhalt und die nachstürmenden Reiter hackten viele nieder. Die zurückflutenden Massen der Zgurogar zu Fuß wurden auf der Flucht niedergehauen.
Zeitgleich zog sich die ausfallende Garnison wieder in die Palisaden zurück. Die Blutschwingen setzten nach und ihnen schlossen sich weitere Verbände an, in der Hoffnung plündern zu können. Bolskoir verlor das Kommando über seine Armee. Mehr und mehr folgten auch den sich zurückziehenden Zgurogar nach Nordosten. Die Wolfsreiter bahnten sich einen blutigen Weg durch die Verfolger und preschten dann davon. Die unkontrollierbaren Zauskoir deuteten dies als Flucht und so setzten sie weiter nach, für mehr als eine Meile. Nun wendete sich die verloren geglaubte Schlacht erneut: Ujakul und seine zuverlässigen Reiter verbargen sich in einem Waldstück. Die Zauskoir verfolgten in einer wilden Masse die fliehenden Zgurogar zu Fuß. Aus beiden Armeen waren haltlose Horden geworden. Ujakul preschte los und hielt blutige Ernte unter den Verfolgern. Er raste mit seinen Reitern durch deren Reihen, stoppte damit die Verfolgung seines Fußvolkes und brachte Panik zum Feind. Diese flohen. Über tausend wurden niedergehauen oder zerrissen oder machten sich davon. Die hinteren Verbände der Verfolger schafften es krude Haufen zu bilden, in die nun Ujakul wieder stürmte. Ein heftiger Kampf folgte, bei dem weitere dieser Haufen, in einem Meer aus Fliehenden, zersprengt wurden. Zeitgleich versuchte der große Reiterherr seine eigenen Fußtruppen zurück zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt waren auf beiden Seiten die meisten Verbände so mitgenommen, dass sie kaum noch etwas zum Kampf beitragen konnten, wenn man von den Reitern und einem Kern der Zauskoir absah. Denn auch wenn die Zauskoir viel eingesteckt hatten, war die mächtige Armee noch nicht gebrochen. Das nördliche Heerlager ging zum Angriff auf die Stadt über, im Wissen wo Ujakûl war. Dort war die Garnison ausgedünnt, für den östlichen Ausfall. Von Norden und Osten drangen sie in die Stadt ein. Die Schlacht stand auf Messers Schneide und Ujakul setzte alles auf eine Karte: In einem verzweifelten Angriff führte er seine gepanzerte Reitergarde voran, vorbei an den Wagen. Bolskoir sah zu diesem Zeitpunkt schon wieder Zgurogar Fußvolk im Nordosten anrücken - die gesammelten Reste. Weite Teile seiner Armee waren nicht mehr zu kontrollieren und so begann man die nutgash-Raketenwerfer erneut zu laden. Bolskoir hatte sich um die hintere Wagenlinie formiert: Himmelsspieße, Blut- und Eisenschwingen, beinahe dreitausend Mann stark und für die Reiter nicht aufzubrechen. Trotzdem bildeten die Reiter einen Keil. Von Norden her waren die dortigen Reserven der Zauskoir, über tausend Mann, im Anmarsch und auch wenn etliche flohen, war die Schlacht noch nicht entschieden. So attackierte Ujakul die Formation, heftige Verluste hinnehmend. Er führte seine persönliche Garde, fünfzig ausgewählte Wolfsreiter in guten Rüstungen mit riesigen Wölfen, im finalen Sturm. Hier gehen die Geschichten auseinander: Manche sagen Ujakûl vollbrachte die große Tat selbst, andere sprachen es sei einer seiner Gardisten gewesen. Tatsache ist, dass sie sich bis zu den Pulverfässern vorkämpften und jene entzündeten. In einer gewaltigen Explosion detonierten die gesamten Pulvervorräte der Zauskoir - nicht der Armee, des gesamten Klans. Der Feuerball zerriss Ujakul, Bolskoir, mehrere Dutzend Wolfsreiter und aberhunderte von Zauskoir - all jene geordneten, gut gerüsteten Truppen rund um ihren Herren. Das war der Todesstoß für die Armee. Unwissend über das Geschehen attackierte das verbleibende Fußvolk und die Wolfsreiter der Zgurogar die zerfallenden Reste der Armee. Noch wussten sie nicht, dass ihr bolshak gefallen war. Der einzige Verband, der ungeschoren davon kam, war die Truppe vom Nordtor. Sie marschierten nach Nordwesten davon. Die Hauptarmee der Zauskoir zerfiel. Über 5.000 fielen in der Schlacht, davon alleine fünfhundert in der Explosion. Hunderte wurden nun verfolgt und niedergehauen oder machten sich davon. Die geschlagenen Reste zogen sich zurück und fielen über den Hoshatlum zurück, vielleicht fünftausend Besiegte über mehrere Wochen. Auch die Verluste der Zgurogar waren heftig: Über 1.300 Fußsoldaten und 300 Reiter.

Der Junge Wolf und die Schlange

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde, von der "Schlacht der toten bolshaku". Nârdurz'Ogar ritt zurück nach Ujak'Mal und versprach den Namen seines Vaters anzunehmen, wenn der Feind geschlagen war. Die Kriegsherren folgten ihm, auch wenn es sich viele defensiver aussprachen, als für ihren Klan typisch: Man traute dem Erben noch nicht. Seinen ersten Gefechten mit Karnmikar nach stürmte er hitzköpfig und wusste dann nicht was zu tun war. Dieser war allerdings mittlerweile zur Besinnung gekommen und wollte das falsche Bild zu seinem Vorteil nutzen: Nârdurz'Ogars Plan war nun Karnmikar ins Zentrum des Reiches locken, damit man der Schlange den Kopf abschlagen konnte. Er hatte aus der Überheblichkeit gelernt, verwegen war er trotzdem und er hielt viel von Taktiken und Schlachtplänen, wobei er aus mangelnder Erfahrung zu komplex dachte und plante. Er bereitete seinen Kampf vor mit genauen Plänen und perfekt getakteten Nachrichten und Aktionen seiner Unterführer - Umstände die in einer echten Schlacht nie eintreffen konnten. So bestand der Kriegsrat der Zgurogar aus einem umsichtigen Planer, den seine raubeinigen, hitzköpfigen Generäle für einen noch raubeinigeren Hitzkopf hielten. Die Zgurogar vereinten das Reiterkontingent mit der südwestlichen Armee. Hinzu kamen weitere Verstärkungen, von den anderen Garnisonen. Insgesamt 1.700 Krieger, die Hälfte davon Narangaru. Ujakul zog nun mit 5.800 Mann zu Fuß und 1.250 Reitern den 10.000 Mann unter Karnmikar entgegen. Auf den ersten Blick mochten die Zauskoir dank ihrer großen Zahl überlegen erscheinen, doch war die Masse ihrer Truppen von zweifelhafter Qualität. Die anrückenden Zgurogar waren im Kräfteverhältnis leicht überlegen. Karnmikar verheerte mittlerweile die Gebiete nördlich von Ujak'Mal, doch er begann sich abzusetzen, worauf es zwei Scheinangriffe mit Reitern gab, die von einer Kombination aus Himmelsspießen und Bögen abgewehrt wurden. So versuchte Nârdurz'Ogar ihn von seiner Stärke zu überzeugen, in der Hoffnung er würde sich zum Kampf stellen. Er hatte Erfolg. Nahe des Dornenmeeres kam es zur Schlacht.
Ursprünglich wollte Nârdurz'Ogar eine Schar Leichtfüße durchs Dornenmeer zu schicken, für einen Rückenangriff und er überlegte auch einen Feuerangriff vorzubereiten, doch diese beiden Strategeme redeten ihm sein Stab aus. Der restliche Schlachtplan war wahrhaftig sein Werk.
Karnmikar platzierte sich so, dass das Dornenmeer seinen Rücken schützte. Er formierte seine Himmelsspieße an den Flügeln, dazwischen stand das restliche Fußvolk in zwei Treffen, mit Abständen zwischen den einzelnen Bannern. Dort sammelten sich auch Schützen, Speerwerfer und Narangaru. Seine Reserve bildeten die Blutschwingen und Eisenschwingen. Karnmikar stellte sich weitläufig auf, um seine Überzahl zu nutzen und innerhalb der Schlachtordnung manövrieren zu können. Die Armee stand von West nach Ost und sah nach Norden. Die Zgurogar formierten sich nördlich, mit einem Wald westlich der Armeen, auf halber Höhe. Für zwei Tage belauerte man sich. Nârdurz'Ogar stellte seine Fußtruppen typisch auf und formierte nach hinten versetzt links und rechts davon die Reiter. Weitere Wolfsreiter verbargen sich im Wäldchen. Am dritten Tag eröffnete Nârdurz'Ogar die Schlacht, auch um sich zu beweisen. Unter Hörnern und Trommeln marschierte er auf. Namenhafte Krieger beider Seiten trafen sich auf halber Höhe, wo es traditionelle Zweikämpfe gab. Die Zgurogar gewannen zwei, die Zauskoir einen. Daraufhin eröffneten die Schützen beider Seiten die Schlacht. Nârdurz'Ogar hatte eine große Lücke zwischen beiden Armeen gelassen, so dass seine Schützen weit voran mussten, ehe der Pfeilhagel beginnen konnte. Beide Seiten schwärmten in loser Ordnung aus und überschütteten sich mit Geschossen, wo sich auch die Speerwerfer der Zauskoir beteiligten. Eventuell war abgesprochen was folgte, eventuell auch nicht: Die Zgurogar kamen ins Hintertreffen und fielen schießend zurück, die Zauskoir setzten nach, um die Feinde zu vertreiben und deren Reihen zu beharken. Diese wähnten sich sicher, waren die Reiter doch zurückversetzt. Jetzt aber preschte die versteckte Truppe aus dem Wäldchen vor und stürmte flankierend in die Plänkler, welche unter schrecklichen Verlusten vertrieben wurden. Die Zgurogar schickten wiederum ihre Schützen voran und setzten dem feindlichen Fußvolk zu, bis diese voran marschieren mussten. Beide Seiten warfen ihre Narangaru in die Schlacht. Hier gewann die Überzahl der Zauskoir. Die überlebenden Eisenlosen stürmten voran, um - so wollte es der Brauch - auch noch der feindlichen Haupttruppe einen Schlag zu verpassen, doch gingen sie im Pfeilhagel unter und flohen. Der Lanzenkampf begann und eine Weile ging es hin und her, wobei die Zgurogar um einige Schritt wichen. Karnmikar formierte seine Reserve. Die Himmelsspieße sollten Platz machen und die äußersten Flügel vor den Reitern schützen und in die entstehende Lücke sollten die Eisen- und Blutschwingen, um das feindliche Fußvolk in die Zange zu nehmen. Nun häuften sich die Verluste der Zgurogar, doch Nârdurz'Ogar führte seine Reiter zum Angriff. Links waren es nur hundert, eine Ablenkung. Rechts umrundeten sie den Flügel und ritten einfach an den Himmelsspießen vorbei. Stattdessen stürmten sie in den Rücken der Armee. Panik machte sich breit, als das Zentrum brach und die Armee in zwei Teile geteilt wurde. Die Schlacht war entschieden. Jeder fünfte Zgurogar blieb auf dem Feld, dafür entkam weniger als die Hälfte des Feindes, wobei viele nicht starben sondern nach Norden flohen oder versklavt wurden. Karnmikar der Schlange gelang die Flucht durch das Dornenmeer. Wochen später tauchte er mit einem kleinen Gefolge bei Hun U Mok auf.
Die Schlacht ging als die Schlacht am Dornenmeer in die Geschichte ein oder den Kampf zwischen dem jungen Wolf und der Schlange.

Feldzugausgang

    Die Zauskoir hatten sich über ein Jahr auf diesen Feldzug vorbereitet: Vorräte und Kriegsmaterial gehortet, Truppen ausgehoben, massiert und geübt. Diese Armee wurde vernichtet, etliche kehrten dem Klan den Rücken. Darüber hinaus verloren beide Klans ihren bolshak. Dieser Verlust war gewiss für beide Seiten schlimm, für die Zauskoir wog er jedoch schwerer: Nârdurz'Ogar war der klare Nachfolger und nannte sich in Ujakûl um. Er bewies sich in der Schlacht am Dornenmeer und seine Generäle folgten ihm einig. Bei den Zauskoir musste erst ein neuer bolshak ernannt werden. Es war ein Glück im Unglück für die Zauskoir, dass sie ihren Angriff so spät im Jahr begannen: Mit dem Winter kam die eisige Kälte und der Schnee und nahm den Zgurogar die Möglichkeit sofort zum Gegenangriff über zu gehen. Den Zauskoir gab es wertvolle Monde sich vorzubereiten.
Included under Conflict
Art des Konflikts
Military Campaign
Anfangsdatum
Herbst, 11 d.B.
Enddatum
Herbst, 11 d.B.

Remove these ads. Join the Worldbuilders Guild

Kommentare

Please Login in order to comment!