Carthanachta Species in Iranthi | World Anvil

Carthanachta (ˈkˠaɾˠ .hə .ɴˠəɾˠ .tˠə (Karrnaerthe))

Du darfst hier übernachten. Aber ich habe leider nur ein Bett. Keine Sorge, du passt da schon mit rein, ich brauche kaum Platz. … Nein, die Couch ist kaputt. Aber zunächst kümmere ich mich um deine Zahnschmerzen … ich benutze dazu nicht meine Finger, keine Sorge …

 
  tl;dr – Kurzfassung – Klick mich!
Traumaspekte: Emotionen, Liebe, Leben & Wachstum (körperlich und seelisch), Beziehungen.
Habitus: klein, kindlich (Gesicht), feminin bis androgyn.
Geburtsrecht: kann Gebrechen verorten, ist charismatischer oder hübscher.
Vorlieben: körperliche Nähe, künstlerische Kreativität, Kinderpartys, will andere heilen (körperlich, geistig, sozial).
Abneigungen/Antithesen: Einsamkeit, Gewalt.
Eigenarten: Körperlichkeiten, Intimitäten, kindlich exzentrisch, etwas aufdringlich.
Sonstiges: Individualisten, Idealisten, Romantiker.
Schwächen: Leid der anderen, Schockstarre durch Aggression/Waffengang anderer (Will 8), kann schlecht Nein sagen, hohe Schmerzempfindlichkeit, Harmoniebedürftig.
Aspekt-Auszug: albern, altruistisch, attraktiv, befummeln, Egalität, Emotionen, Freunde, Heilung, knuffig, kuschelnd, Liebe, Pazifist, Seelsorge, Sex, Treuherzigkeit, Umarmung, unsicher, weinen, zärtlich, Zuhören.
 

 

 
Allgemein
Die Carthanachta sind die aus dem Traum erwachte Hypostase der Emotionen, der Liebe in all ihren Formen, besonders der Nächstenliebe, des Lebens, des Wachstums und personeller Beziehungen. Dies äußert sich bei dieser Kith hauptsächlich durch ihre Heilung, als auch durch ihre Lebensprinzipien und ihrer Moral, welche vorsehen, dass sie stets darauf bedacht sind, anderen etwas persönlich – körperlich und geistig – Gutes zu tun. Ihre Helfernatur beschränkt sich auf die Person selbst. Dies muss nicht zwangsweise auf Heilung basieren, sondern kann sich auch durch das Leiten durch die emotionalen Wege und Verwirrungen äußern.
Sie werden schnell durch feindselige Handlungen in Schockstarre versetzt, und betrachten alles Leben als gleichwertig. Ihre Schwäche gilt der von ihnen empfundenen Einsamkeit, und auch dem Leid der anderen.
 
Wortherkunft
Aussprache: ˈkˠaɾˠ .hə .ɴˠəɾˠ .tˠə (Karrnaerthe)
Das irische Wort Carthanas heißt übersetzt Nächstenliebe. Das Wort Carthanachta ist ein Kompositum aus dem Irischen: Carthanas (Nächstenliebe) + das Suffix -achta (Genetiv) = Carthanachta. Insofern könnte man Fee der Nächstenliebe mit: Aonach carthanachta schreiben, aber auch Wesen der Nächstenliebe mit: Daoine carthanachta. Usw. usf.
 
Aussehen und Körperbau
Carthanachtas sind relativ kleine Feen, die mit 1,20 m bis 1,40 m etwa die gleiche Körperhöhe wie die Piskeys aufweisen.
Ihre Gesichtszüge sind rundlicher und weicher, sodass es einer unbedarften Person schwerfallen würde, die Geschlechter anhand des Gesichtes auseinanderzuhalten. Männer haben außerdem keinen (oder nur sehr wenig) Bartwuchs, und lassen ihre Haare in der Regel auch lang wachsen. Generell konzentriert sich die Körperbehaarung einer Carthanachta eher auf ihr Haupt, das verhältnismäßig dicht bewachsen ist. Sie sind also nicht hermaphrodit.
Die „Genderverschiebung“ Richtung feminin zeigt sich auch in ihrer Stimme, die bei Frauen eher „mädchenhaft“ und bei den Männern eher androgyn anmutet (Man könnte auch sagen, die Männlichen durchlaufen keinen Stimmbruch).
Ihre Augen sind etwas größer, mit markanten Limbi und Farben wie Edelsteine. Manche Carthanachta haben auch weiße Iriden.
Ihre Ohren verlaufen spitzförmig und angewinkelt nach außen (im rechten Winkel zu ihrem Kopf) und haben im Durchschnitt eine Länge von einer gespreizten Hand (Daumen – kleiner Finger). Wenn sie aufgeregt sind (negativ wie positiv) legen sich ihre Ohren etwas an. Sexuelle Erektion lässt ihre Ohren nach hinten und oben winkeln. Wenn ich Carthanachta mit ihren Ohren spielt, ist es wahrscheinlich, dass diese ihre Aufregung oder Erregung kaschieren will. Zu ihrem Leidwesen ist gerade dieser Aspekt weitläufig bekannt, was zu einigen peinlichen Momenten führen kann. Viele Carthanachta schmücken auch ihre Ohren mit allerlei Kleinoden. Der Klassiker ist das Ohrenpiercing-Banner: Der Metallteil ist ein Piercing an eines ihrer Ohren, und der Stoffteil ist ein meist kleinfingergroßes Banner mit dem eingestickten Namen eines ihrer engen Freunde. Piercings lassen sie sich nur durch Personen stechen, die sie lange kennen und/oder denen sie sehr vertrauen – das Ohrenpiercing-Banner soll der jeweilige Freund stechen. Da eine Carthanachta schmerzempfindlicher ist, fühlt sich das Stechen für sie so an, als würde man einen gewöhnlichen Schraubendreher dafür nutzen.
Einige Carthanachtas lassen sich auch Tattoos stechen, mit den Namen all ihrer Geheilten. Meistens auf dem Rücken. Diese Namens-Tattoos sind ineinander verwoben und sehen sehr künstlerisch aus; mit einem Rahmen aus Namen und ein besonderes Motiv in der Mitte.
Die meisten Carthanachta haben blonde Haare, aber auch andere Farben sind möglich; auch außerhalb der menschlichen Haarfarbenpalette. Bei vielen verfärben sich auch die Haarspitzen ab einer gewissen Länge.
Was Hautfarben betrifft, bedienen sie sich der gesamten menschlichen Farbpalette. Wobei hier keine regionalen Unterschiede existieren. Eine hellhäutige Carthanachta könnte man in Afrika genauso oft vorfinden, wie eine Dunkelhäutige in Nordeuropa.
Ihr gesamter Habitus wirkt wie der eines etwa achtjährigen Menschenkindes auf den ersten Blick. Der zweite Blick offenbart jedoch, sollte die Carthanachta selbst älter sein, die Reife, die sie wirklich besitzt. Dies kann von Vorteil sein, sollte sie sich in bestimmten Situationen unbeachtet, mehr oder weniger, vorbeistehlen wollen – „Ist ja nur ein Kind.“ Dies hat jedoch keine Auswirkungen auf ihre Sozialfähigkeiten.
Die sterblichen Hüllen der Carthanachtas sind auch oft recht klein, aber nicht zwangsweise kleinwüchsig.
Carthanachtas kleiden sich außerdem sehr individuell, wenn auch nicht immer auffällig. Für sie existierten, bis auf naturgemäße Ausnahmen (Bustiers, Formkleidung, usw.), keine geschlechterspezifische Kleidungen – der Großteil ist unisex. Die Kleidung muss nicht farbenfroh sein (so was wäre für die meisten dann zu auffällig), sondern kann auch gerne einfarbig oder zweifarbig sein. Sie muss auch nicht extrem spezielle Schnitte aufweisen – auch Carthanachtas mögen es bequem. Viele Carthanachtas freunden sich auch nur zu gerne mit Leuten aus dem Textilgewerbe an.

 
 
Häufigkeit und geografische Verteilung
Carthanachtas sind eine seltene Kith und rund um den Globus anzutreffen. (Dieses Kapitel wird noch bearbeitet.)
 

 
Durchschnittliche Physiologie
Carthanachtas haben eine überdurchschnittliche Ausdauer. Ihre Geschicklichkeit ist durchschnittlich. Ihre Stärke unterdurchschnittlich. Eine Carthanachta schafft es gerade mal einen Wasserkasten anzuheben. Das macht sie mit ihrer Ausdauer wett, und sie können auch mal eine halbe Stunde joggen, ohne aus der Puste zu geraten.
System: Die Punkte der physischen Attribute können getrost als letztes (also 3 Punkte) vergeben werden. Z. B. Ausdauer 2 Punkte, Geschicklichkeit 1 und Stärke 0.
 
Durchschnittliche soziale und mentale Intelligenz
Die Intelligenz einer Carthanachta entspricht die eines Menschen, mit einer Tendenz zu einem höheren Emotionalen Quotienten (Empathie & Co.) und einer guten Intuiton.
System: Es sollten in Aussehen, Charisma und Verstand je 2 Punkte mindestens investiert werden.
 
Talente
Empathie und Ausdruck sind dort die Hauptdomänen einer Chartanachta.
System: Hier sollten mindestens jeweils 3 Punkte in Ausdruck und Empathie verteilt werden. Als Wechselbalg wäre auch Kenning interessant.
 
Skills
Da eine Carthanachta gerne kreative und künstlerische Tätigkeiten ausübt, finden sich ihre Skills eher in diesen Domänen.
System: Es sollten Punkte in Aufführung (z. B. Musikinstrument und/oder Gesang) oder sonstige hobbymäßige Handwerke investiert werden. Aber auch Diplomatie, Psychoanalyse und/oder Verführungskunst sind ein guter Start.
 
Wissen
Verständlicherweise eignet sich eine Carthanachta in der gleichen Zeit nicht mehr Wissen an, als die meisten anderen, aber auch hier legen sie ihren Fokus auf gesundheitliche Felder, aber auch Wissen um andere Personen, sprich, Psychologie und Soziologie.
System: Es sollten Punkte in Medizin, (Heart Wisdom,) Psychologie und Gremayre nach Belieben verteilt werden.

Natürlich können auch die oben genannten Punkte anders verteilt werden. Eine unempathische Carthanachta mag zwar ein Kuriosum sein, aber auch sie kann zu einer guten Geschichte beitragen.
 

 
Verhalten
Carthanachtas können in der Regel als Frohnaturen bezeichnet werden, oft auch kindisch, besonders wenn Kinder anwesend sind. Was sich schlagartig ändern kann, sollten sie Leid wahrnehmen – nicht an sich selbst, sondern an jemand anderen. Wobei eine Carthanachta, die selbst leidet, nicht unbedingt Freudensprünge machen würde. Doch kann sie das Leiden von jemand anderen auf sich übertragen, stimmt es sie, so paradox es für viele klingen mag, glücklich. Es wird dabei nur das wahrgenommene Leid – Schmerzen & Co. – übertragen; nicht die Ursache, bzw. Krankheit. Aber nicht immer muss sie das Leid auf sich lenken, sondern kann durch ihre Fähigkeiten, die sie sich im Laufe ihres Lebens aneignet, das Leid des anderen vermindern oder gar beseitigen.

Ihr Verhalten und ihre Emotionen:
Wut: Es gehört schon sehr viel dazu, eine Carthanachta gegenüber einen selbst zu erzürnen. Jemand, der eine Carthanachta selbst angreift (wenn auch nur durch Worte), findet eher ein eingeschüchtertes Wesen, als einen erzürnten Schlagetot vor. Der beste Weg, sie wütend zu machen, ist das absichtliche Zufügen von Leid einem anderen empfindsamen Lebewesen gegenüber. Doch hier kann auch ihre Schwäche, in einen Stupor zu verfallen, greifen (siehe unten: Schwächen).
Angst: Sie suchen stets die körperliche Nähe, wissen aber, dass viele dies als zu übergriffig erachten könnten. Bei neuen Freunden oder Weggefährten sondiert sie zunächst, und steigert dann über Tage oder Wochen allmählich ihre Berührungen. Für gewöhnlich begrüßt eine Carthanachta lieber per Umarmung, als mit einem Händedruck. Oft braucht es drei oder mehr Anläufe, um eine klammernde Carthanachta zu entklammern.
Besonders nachts – und im Dunklen – ist dieser Drang nach körperlicher Nähe sehr hoch und eine Carthanachta kann sich kaum zur Räson bringen, sich neben einen ihrer Gefährten anzuschmiegen (besonders wenn sie unter einer Nyktophobie leidet). Hierbei spielen sexuelle Orientierungen keine Rolle. Besonders während der kalten Jahreszeit hat sie immer den Vorwand der Körperwärme zur Hand (Was die längere dunkle Tageszeit aufwiegen könnte.) Die meisten Carthanachtas haben auch eine Antipathie (manche sogar eine Phobie) gegenüber der Dunkelheit und besonders vor Albträumen. Letzteres können sie verhindern, wenn sie in Körpernähe zu jemand anderen schlafen. Abseits dessen kann eine sternenbehangende Nacht unter Freunden für sie auch sehr schön sein. Generell kann gesagt werden: Wenn eine Carthanachta Angst verspürt, sucht sie schnell die körperliche Nähe ihrer Gefährten. Aber auch außerhalb dieser Emotion sind die Carthanachtas sehr körperlich.
Freude: Berührungen generieren für eine Carthanachta Freude (außer Handgreiflichkeiten). Auch wenn sie schüchtern sind, haben sie kein Problem, wenn man sie anfasst. Ganz im Gegenteil. Außer an intimen Stellen durch gänzlich Fremde. Am meisten mögen sie es jedoch, wenn man ihre Ohren betastet, gefolgt von … das bleibt dem Spieler überlassen. Nur wenige Carthanachta fordern direkt solche Berührungen ein, sondern warten sehnsüchtig darauf. „Ich glaube, meine Ohren sind ganz kalt“, ist meist der Startschuss einer indirekten Forderung. Nur wenige wissen, dass die Ohren einer Carthanachtas eine stark erogene Zone für diese sind (Vergleichbar mit der weiblichen Brust oder noch intimer. Deswegen lassen sie auch nur ungern Kinder diese anfassen.) Die Berührung einer Carthanachta fühlt sich für andere schön an, da sie die Oxytocinproduktion der anderen um ein Vielfaches anfeuert. (Dies hat aber regeltechnisch keine Relevanz.)
Carthanachta äußern ihre Freude auf sehr kindliche Weise. Natürlich nicht innerhalb von Intimitäten.
Traurigkeit: Hin und wieder kann Melancholie etwas schön sein. Doch eine Melancholie ist eine Mischemotion von Traurigkeit und Vertrauen/Liebe. Fällt das weg, grübeln die Carthanachtas, wie ungerecht die Welt doch sein kann. Sie malen sich schlimme Szenarien aus. Ja, auch solche, die ihre geschichtlichen Traumata triggern können. Das wohl schlimmste Ereignis für sie ist der Tod einer nahestehenden Person. Und im Herzen steht jeder einer Carthanachta nahe. Umso schlimmer, wenn es ein Kind ist. Hier können tiefe Grübelzwänge entstehen, mit der Gewissheit, man hätte es doch retten können, aber … man hat es nicht. Eine Carthanachta, die mit einer Selkie oder einem Clurichaun befreundet ist, muss genau aufpassen, dass diese sie nicht in die Traurigkeit drückt. Depressionen sind ein anderes Thema. Aber Melancholie selbst – nein, eine Carthanachta verfällt selten in diesem Zustand, noch wirkt dieser, wie bei vielen Melancholikern, als Anziehungskraft. Ein Kindergrab zu besuchen, hält für eine Carthanachta keine schöne Elegie bereit. Es ist traurig. Einfach nur traurig.
Liebe: Dieses Thema ist hier in diesem Artikel schon fast überall zu finden, und ein Hauptaspekt dieser Kith. Eine Carthanachta zur Liebe gegenüber einem selbst zu bewegen, ist kein großes Kunststück. Man sollte nur damit klarkommen, dass sie sehr klammert. Freunde, die sich seit Tagen nicht gemeldet haben, werden zugespammt. Sollte das nicht fruchten, stattet sie einem persönlich Besuch ab.
Ablehnung: Gewalt steht an erster Stelle – körperliche, mentale und auch emotionale Gewalt dürfen nicht existieren. Keine Carthanachta wird ihr (oder ein anderes) Kind niemals anschreien, nur weil es sich nicht schnell genug seine Schuhe anzieht. Von körperlicher Gewalt bis hin zu Todesfolge müssen wir erst gar nicht reden. Weiter unten werden ihre Abgneigungen und Aversionen noch mal detaillierter beschrieben
Neugierde: Carthanachtas sind unendlich neugierig, wenn etwas ihre Domänen betrifft. Und sie stellen auch entsprechend viele Fragen, auch wenn ihr das Gebiet eher fremd ist. Einen Nocker gegenüber können sie Fragen betreffend eines Gerätes stellen, von kleinsten Details bis hin zur Planung, Zusammenbau, Benutzung, usw. Carthanachtas wissen, dass Neugierde gegenüber einer Person oder einer Sache einer Person, bei den Personen das Gefühl von Interesse und Wertschätzung entsteht. Und, ihre Neugierde ist nicht mal gespielt, sie ist vorhanden. „Was dich interessiert, interessiert mich auch“, ist eines der Leitsätze dieser Kith.
Überraschung: Diese Emotion erleben die Carthanachta wie jeder andere. Am meisten mögen sie personenbezogene und soziale Überraschung, sofern diese nicht negativ konnotiert sind. Ein Freund, der überraschenderweise zu Besuch vorbeikommt, lässt sie zur Haustür hasten.
 
Lebensstil
Die meisten Carthanachta sind im Gesundheitswesen zu finden. Als Ärzte, Geburtshelfer, Pflegekräfte, Therapeuten oder einfach Personen, die täglichen Umgang mit Kranken pflegen. Kurativ als auch präventiv. Sie sind für die unscheinbaren Genesungen, sei es, dass eine Krebserkrankung plötzlich in Remission geht, eine Wunde sich schneller als üblich verheilt oder auch lebensbedrohliche Situationen, wie ein Herzinfarkt, der wie von Wunderhand abgewehrt wurde oder der Defibrillator anscheinend gute Dienste verrichtet hat. Zwar unterscheiden die Carthanachta, was die Heilung betrifft, nicht zwischen Freund und Feind, doch auch sie priorisieren: An allererster Stelle stehen Kinder, gefolgt von Jugendlichen, und danach erst die Erwachsenen. Auf einer anderen Achse priorisieren sie auch von Familie und engen Freunden, über Bekannte, bis hin zu Wildfremden. Auch die Art des Gebrechens ist entscheidend: Jemand, der gerade im Todeskampf steht, wird natürlich an erster Stelle stehen, und nicht ein Patient mit einem kariösen Zahn. Eine ihrer größten Ängste gilt der Triage; zu entscheiden, wer überleben darf und wer nicht – die dritte Achse der Priorisierung. Der Gesinnungs-Achse, also ob gut, neutral oder böse – folgen sie nur bedingt; nur in extremen Fällen lassen sie sich dazu verleiten, jemand abgrundtief Böses als Erstes zu heilen. Die letzte Achse wäre die Gesamtlage: Wenn eine Carthanachta entscheiden muss, ob sie als Erstes eine weitere Carthanachta heilen sollte, oder eines von zehn schwer verwundeten Kindern, stiftet es Sinn, zunächst die andere Carthanachta, die auch heilen kann, fit zu bekommen.
Beinahe alle Carthanachta wählen instinktiv die Kunst des Frühlings gepaart mit dem Reich Actor, Fee und Szene – manche auch Natur und Zeit. Es existiert auch die Kunst des Herzens, die eine Carthanachta erst beim Erreichen eines gewissen Meilensteines (Sie spürt das) erlernen kann (System: Wenn in Frühling 5 Punkte investiert wurden). Es kann auch passieren, dass eine Carthanachta sich mit wildfremden Personen anfreundet, nur um diese heilen zu können, sollte sie sich im Realm Actor oder Fae noch nicht so gut auskennen. Viele absolvieren auch eine schulische Ausbildung im Gesundheitswesen, nur damit sie tagtäglich ihre heilenden Künste unauffällig einsetzen können (Einige Herbst-Sidhe, welche Krankenhäuser unterhalten, stellen sogar völlig irdisch unausgebildete Carthanachtas als Reinigungskräfte ein, nur damit diese von Patientenzimmer zu Patientenzimmer ziehen können, um Erkrankte unscheinbar zu heilen.)
Dies alles ist weniger eine Gabe, als die Erfüllung ihrer Lebensprinzipien. Sie heilen per se nicht besser als andere Kith mit denselben Künsten, doch ihre Hingabe in diesen Bereichen lässt sie deutlich schneller dort fortschreiten. Aber auch in anderen Bereichen kann man sie antreffen. Vorwiegend jene, die viel direkten Kontakt mit anderen Personen bereithalten. Ja, auch im horizontalen Gewerbe (Interessanterweise werden solche eher von Kunden besucht, die vorwiegend oder nur reden und kuscheln möchten.)
Nur sehr wenige Carthanachtas wohnen allein. Die meisten wohnen entweder mit ihrem Partner zusammen, bei ihrer Familie oder in Wohngemeinschaften. Sie würden jede Sozial-WG einem Prunkpalast vorziehen, sofern dieser nur durch sie bewohnt sein würde. Eine Carthanachta, die ein Singleleben führt, wählt deutlich öfter eine Wohngemeinschaft, als jeder andere Single. Interessanterweise werden solche Wohngemeinschaften auch oft durch Boggans bewohnt, und es sind die Boggans, welche die Carthanachtas dorthin lenken. Während sich ein Boggan gänzlich auf die Arbeit an und in der Wohnung und Besorgungen des alltäglichen Lebens konzentrieren wird, kann sich die Carthanachta vollends auf die Mitbewohner konzentrieren. Menschen, die so eine Wohngemeinschaft mitbewohnen, können sich glücklich schätzen; und wenn man eine Statistik anführen würde, würde sich zeigen, dass z. B. in einer Studierendengemeinschaft die Mitstudierenden wesentlich entspannter und erfolgreicher das Studium absolvieren, als die meisten anderen Studenten. Manche munkeln, dass die Herbst-Sidhe gezielt solche Boggan-Carthanachta-Duos bilden und entsprechend integrieren.
Zu kleinen Tieren, also alles, was nicht größer als eine Hauskatze ist, haben die Carthanachtas eine erhöhte Affinität, und legen sich ein solches Haustier wesentlicher häufiger zu, als der Durchschnittsmensch. Doch diese Tiere können nur bedingt einer drohenden Vereinsamung (siehe weiter unten) entgegenwirken. Zu bemerken wäre, dass alle Fluchttiere keinen Fluchtreflex gegenüber einer Carthanachta zeigen, sondern sich gerne berühren lassen – manche steuern sogar gezielt eine an, was bei Pferden für kleine Panikattacken, aufseiten der Carthanachta, sorgen kann. Sie sind ängstlich gegenüber größeren Tieren. Verletzte Tiere, die eine Carthanachta erblicken, steuern diese auch gezielt an, selbst, wenn die Carthanachta sich im Realm Natur nicht auskennt. Passiert dies häufiger, ist es nur natürlich, dass die Carthanachta sich in diesen Realm hineinkniet. Aber auch kleine, gutgesinnte Schimären sind einer Carthanachta gut zugeneigt. Viele Carthanachtas haben auch eine so beruhigende Aura, dass selbst Raubtiere sie nicht als Beute sehen (System: Charisma 5 Punkte. Wurf auf 8, damit das Raubtier eine Carthanachta als ihr eigenen Nachwuchs ansieht.)

 
Hobbys und Vorlieben
Eine Carthanachta kann sich für jegliche Hobbys und Aktivitäten begeistern, es sei denn, diese sind kompetitiver Natur, schädigen andere Lebewesen oder stark die Umwelt. Am liebsten mag sie jene Aktivitäten, die (künstlerische) Kreativität erfordern, umso mehr, wenn andere Personen daran beteiligt sind. Spiele, wie Schach, öden sie an. Aber auch weniger spektakuläre Vorlieben, wie das Wandern in freier Natur, Tiere beobachten, Schneeballschlacht (eine Carthanachta, die das erste mal Schnee erblickt, würde wie ein Wirbelwind herumspringen und quieken), in einem See schwimmen, Badminton (sofern keiner die Punkte zählt), Fotos anschauen oder im Internet stöbern, werden von ihr gerne gemacht.
Doch Kreativität lässt eine Carthanachta wahrlich erblühen. Sei es durch Bilder malen, Musizieren, Schneidern, Schauspiel, Tanzen, Töpfern, Rollenspiele spielen, generell bildende und darstellende Künste, ja sogar Geschichtenschreiben, auch wenn sie da nicht so viel Eifer hineinlegt wie die Eshus. Und selbst der Dichtkunst sind sie sehr zugewandt, die aber eher Kindereime enthält, als tiefsinnige Texte – es sei denn, das Thema ist Liebe. Ja, Liebe, das allgegenwärtige Thema einer Carthanachta, findet sie sehr häufig in ihren Werken wieder. Dieses Thema ist auch ihre Musing Threshold. Bei den meisten jedenfalls.
Viele Carthanachtas mögen auch Blumen sehr.
 
Abneigungen und Aversionen
Einsamkeit ist ein großer Feind einer Carthanachta, und sie tut (fast) alles dafür, nicht in diesem Zustand zu fallen. Ein oft schwieriges Unterfangen aufgrund ihrer introvertierten bis ambiverten Natur. Sie muss sich nicht tagtäglich mit anderen Personen umgeben und kann auch mal Alleinsein genießen. Doch schon nach wenigen Tagen des Alleinseins meldet sich ein Gefühl von Leere, welches die Carthanachta unbedingt füllen muss. Leider können versorgte Kranke allein dieses Loch nicht füllen. Nur sehr wenige Carthanachta führen ein Einzelleben und suchen in der Öffentlichkeit nach Gesellschaft. Die meisten Carthanachtas haben jedoch einen kleinen engen Freundeskreis und einen großen Bekanntenkreis, und ggfs. auch eine Schimäre im Background.
Gewalt wird von ihnen auch verabscheut – in all ihren Facetten.
Zwar empfinden Carthanachtas keine Abneigung gegenüber größeren Tieren, doch sie lassen sich leichter durch diese verängstigen – aber nicht unbedingt phobisch und in Panik versetzend. Selbst wenn man ihre geringe Körperhöhe mit einbezieht, kann nur gemutmaßt werden, woher diese Angst kommt. Eine Carthanachta würde lieber zu Fuß gehen, als auf einem Pferd zu sitzen. Es sei denn, sie kann direkt vor einem Reiter sitzen – der an ihren Ohren fummelt.
Generell findet eine Carthanachta jegliche Fortbewegungsmittel sehr suspekt. Viele weigern sich in der modernen Zeit Autos zu fahren (Vermutlich auch, weil sie einen Kindersitz benötigen als Fahrer. Und das sowohl real als auch schimärisch.)
Wettbewerbe können sie auch nicht leiden. Selbst kleine Dinge, wie Brettspiele, wo man Gewinner- und Verliererseiten hat. Bei Teamsport bekommt sie Gewissensbisse, da ja auch Leute auf ihrer Seite stehen und man gemeinsam etwas macht. Kampfsport ist ein Albtraum. Und natürlich auch gegenüber dem Finanzmarkt, wo so gut wie jeder Konkurrenz hat. Trotzdem würde eine Carthanachta auch Wettkampfsport betreiben, sofern niemand die Punkte zählt.
Etwas pikant, aber: Eine Carthanachta die BDSM betreibt, kann ihre traumatischen Kommemorationen triggern, vor allem, wenn sie sich auf der subordinierten Seite befindet (siehe unten.)
Sie reagieren auch sehr empfindlich beim Anblick von Folterinstrumenten. Eine Folterkammer betreten sie nur sehr, sehr ungern. Auch wenn ein Verhör komplett körperlos vonstattengeht, haben sie auch eine Aversion gegenüber Befragungen, die unter Zwang stattfinden.
 
Schönheitsideale
Wie schon oben beschrieben legen die Carthanachtas sehr viel Wert auf Individualität, und das spiegelt sich auch in ihren Schönheitsidealen wider. Zwar sind sie, wenn man Standards zurate zieht, überdurchschnittlich schön, doch für sie zählt das Gesamtbild – der Habitus – eine wesentlich größere Rolle. Einen Menschen, den man mit 3/10 bewerten würde, aber der sich „emotional schön“ darzustellen weiß, findet viel mehr Anklang bei einer Carthanachta, als das typische Modell einer Modezeitung. Aber so oder so, ihre Hingabe zu ihren Nächsten wird selbst bei den körperlich unattraktiven Leuten der Welt nicht gemindert. Selbst unhygienische Gesellen werden schnell durch die Künste einer Carthanachta wieder frisch gemacht. In der Tat müssen ihre Weggefährten sich – theoretisch – nie waschen, solange sie mir ihr zusammen sind.
 
Eigenarten
Zunächst sei erwähnt, dass nicht alle Eigenarten auf eine einzelne Carthanachta zutreffen müssen. Sie können mehr als starke Tendenzen betrachtet werden.
Eine Carthanachta würde es sich nicht nehmen lassen, bei einem Kinderevent, als Kind aufzutreten oder zumindest so zu tun, als gehöre sie dazu (Sie nimmt es wirklich so wahr, als gehöre sie dazu). Sollten Kinder auf eine Bühne gebeten werden, ist sie an erster Stelle mit dabei. Dies kann in der Erwachsenenwelt für den ein oder anderen Schmunzler sorgen, doch für eine Carthanachta ist dieses Ereignis durchaus bedeutungsvoll, und sie ist mit voller Begeisterung – meist tanzend und singend – an Bord. Auch bei anderen „Kinderszenen“. Es wäre nicht das erste Mal, dass man eine Carthanachta aus einer Schulklasse fischen musste, die einen Ausflug gemacht hat. Was oft gar nicht mal auffällt, da auch ihre sterbliche Hülle meist kindhaft anmutet.
Sie teilt auch gerne ihr Essen, selbst wenn dieses schon angebissen wurde. Sie nimmt auch gerne angebissenes, abgelutschtes, angelecktes, aber nicht zerkautes oder geschlucktes Essen an. Dies wirkt zunächst befremdlich, aber eine Carthanachta kann anhand einer solchen „Speichelprobe“ eine etwaige Krankheit diagnostizieren (Infektionskrankheiten könnten dabei auf die Carthanachta übertragen werden!) Dies macht sie aber meist nur bei Familie und engen Freunden (Manche legen sich sogar eine Dauerlutschersammlung ihrer Angehörigen an). Eine weitere Eigenart bezüglich Essen, ist das Speisen von ihrem Körper durch andere (Hier muss aber erwähnt werden, dass dies nur wenige machen, und nicht zwangsweise sexuell konnotiert sein muss.) Viele Carthanachtas tragen auch immer kleine Speisen mit sich, in der Hoffnung, jemand lässt sich damit füttern. Am liebsten natürlich, wenn derjenige nur seinen Mund dabei benutzt. Aber auch Süßigkeiten für Kinder; doch besonders in der modernen Zeit kann es für – vorwiegend männliche – Carthanachtas schwierig sein, diese Süßigkeiten an das Kind zu bringen.
Eine Carthanachta kann man sehr einfach mit Kinderwitzen zum Lachen bringen und durch sonstige flache Witze. Diese Witze dürfen aber nicht andere diskreditieren, es sei denn ein etwaiger schwarzer Humor ist deutlich sichtbar.
Es ist nicht unüblich, dass sich eine Carthanachta auf den Schoß ihrer Begleitung setzt (sofern dieser größer/schwerer ist, was kein Kunststück ist), auch wenn genügend Sitzmöglichkeiten vorhanden sind.
Viele Carthanachta sammeln auch die Haare (sofern verfügbar) ihrer Geheilten. Dies machen sie nicht, weil sie diese für irgendwelche boshaften Mächte oder Künste einsetzen wollen, sondern nur für erinnernswerte Angedenken (Siehe auch weiter unten: Grummel.)
Alles, was mit Leben zu tun hat, sei es ein Vogelnest (Eier, im gastronomischen Sinne, sind ihr suspekt), eine werdende Mutter, ja selbst Läden für Babyzubehör, ziehen eine Carthanachta magisch an. Manche haben eine ganze Wand voller Babyfotos hängen, die sie einstmals geheilt, getragen, geknufft, … haben, oder dessen Eltern ihnen bekannt sind.
Eine Carthanachta, die sich selbst die Ohren begrabbelt ist entweder einsam, nervös, oder sie weiß, was sie will … *Pikareskes und durstiges Grinsen* … Und sollte sie jemanden dabei anstarren, weiß sie auch, wen sie will.
Ein Wangenkuss wird bei einer Carthanachta üblicherweise als Mundkuss verteilt, was für Fremde eher befremdlich sein kann.
Auch wenn sie sehr auf Körperlichkeiten stehen, zeigen sie in der Regel ihren Körper nicht öfters, als es jemand anderes tun würde. Auch sie haben nackt Schamgefühle. Doch bei Familie und engen Freunden eher nicht.
Die Carthanachtas sind wohl die einzige ihrer Art, die bei Werbeanrufen nicht sofort auflegt, was aber nicht heißt, dass sie auf das Angebot eingehen. Nein, sie sind nur an der Person am anderen Ende interessiert. Sehr zum Verdruss der oder des ein oder anderen Akquisiteurs.
Man wird deutlich öfters ein „Ich liebe dich“ von einer Carthanachta zu hören bekommen, als man es von anderen gewohnt ist. Dies bedeutet schon sehr viel, doch schließt dies nicht per se eine Lebenspartnerschaft mit ein, sondern dass man mindestens zu den Freunden gezählt wird oder die Carthanachta einen halt liebt.
Eine Carthanachta kann schnell abdriften, wenn sich mehrere Leuten unterhalten, und deren Gesprächsinhalte eher Smalltalk sind.
Eine Carthanachta hat kein gutes Händchen, wenn es um Finanzen geht. Zwar ist sie sehr darauf bedacht, dass ihre Grundversorgung gesichert ist, doch ein Leben in Luxus käme für sie nicht infrage. Alles, was sich neben der Grundversorgung (und vielleicht kleinen Annehmlichkeiten) an Vermögen angesammelt hat, verteilt sie großzügig an ihre Familie, Freunden, Bekannten und auch Fremden – besonders gegenüber finanzschwachen Individuen. Manchmal passt sie dann doch nicht auf, und muss einen Monat lang von trocken Brot leben. Auch Trinkgelder werden, sofern dies im jeweiligen Kulturkreis üblich ist, viel großzügiger von einer Carthanachta gegeben – meist das Doppelte. Dies alles ändert sich ein wenig, wenn sie selbst Partner und Kinder hat – die sollen es schon gut haben.
Sie können allgemein als kleine Angsthasen bezeichnet werden, welche jedoch für ihre Nächsten durch die Hölle gehen würden. Vor einem bösen Drachen ihre Gefährten in Sicherheit bringen: ja. Vor einer Zuschauermenge einen Vortrag halten: eher nicht.
Carthanachtas experimentieren gerne, wenn es ums Essen geht. Besonders wenn die Speisen süß sein sollen. Meistens sind es einfache Kombinationen. Das Schokokussbrötchen könnte glatt von ihnen abstammen, welches dann auch mal gerne als Mittagessen serviert wird.
Den Großteil ihres Musikgeschmackes machen Kinderlieder, Bubblegum-Dance/Pop oder dergleichen aus. Andere Genres hören sie auch gerne. Doch wenn sie einfach so vor sich hin singen, sind es eher die genannten Genres. Und das setzen sie auch teils mit großer Inbrunst um, und haben auch keinen Vertrag damit (trotz ihrer introvertierten Natur), dass sie von ungläubigen Blicken getroffen werden, wenn sie samstags in der Fußgängerzone mit einem Ghettoblaster (oder Smartphone) das Biene-Maja-Tanz-Lied singen und tanzen.
Typische Lieblingslieder einer Carthanachta: Eine Carthanachta, die alleine im Foyer eines Kinos steht, wartet darauf, dass sie gemeinsam mit einem Fremden einen Film gucken kann, sofern dieser ihr Angebot, des von ihr bezahlten Eintritts, annimmt. Natürlich wird sie einen Paarsitz buchen, und natürlich ist es sehr wahrscheinlich, dass alle anderen Plätze schon ausgebucht sind. Und natürlich kauft sie auch Snacks, selbst wenn ihr(e) „Kinofreund/in“ dies höflich ablehnt – eine Carthanachta weiß stets, eine solche Ablehnung mit Worten und Blicken abzuwehren. Dies gilt auch für ähnliche Events. Es muss nicht erwähnt werden, dass so mancher Kinofreund oder Kinofreundin sich ein wenig mehr nach dem Film von einer Carthanachta erhofft. Selbst wenn sexuelle Orientierung nicht passen sollten. Carthanachtas sind gute Flirter, doch neigen sie auch, zu übertreiben, und eine anscheinende Liebschaft einfach nur eine Freundschaft in ihrem Ermessen ist. Doch dank ihrer hohen Empathie haben sie schnell Kenntnis über das, was sich ihr Gegenüber erhofft – auch wenn sie diese Kenntnisse nicht umsetzen. Manchmal drücken sie aber ein Auge zu und geben sich sogar einem ONS hin. Extrovertierte Carthanachta versuchen sich auch an bestehende Gruppen anzuschließen, selbst wenn diese dann zwei Tageslöhne an Popcorn investieren muss. Sie steuern auch jüngere Besucher an. Da diese aber meist mit ihren Eltern unterwegs sind, und eine männliche Carthanachta in modernen Zeiten es definitiv schwieriger hat in dieser Hinsicht, werden Kinder meist an solchen Orten ignoriert. Außer bei Kinderfilmen – vor allem bei Komödien – besuchen sich auch mal gerne einen Kinofilm alleine, um Kindergelächter zu hören. Das Gelächter ist für eine Carthanachta wie Balsam für ihre Seele.
Egal, was sie mit einer anderen Person tun, sie versuchen dies stets mit Körperkontakt auszuführen. Ein Pflaster applizieren? Die Klebestellen werden gerne noch eine Minute lang sanft gedrückt, während die verletzte Hand gehalten wird – sicher ist sicher.
Mit einer Carthanachta in freier Natur unterwegs zu sein oder auf Wanderschaft kann ein wenig an den Nerven zehren. Alles, was ihnen interessant ist – und es ist viel, was ihnen interessant ist – bedeutet eine Verzögerung der Reise. Dies kann ein ungewöhnlich gewachsener Baum sein, den sie erst einmal eine halbe Stunde inspizieren müssen, aber auch Begegnung mit anderen Reisenden, mit denen sie quatschen muss. Ist nichts Interessantes in Sicht, begeben sie sich auch mal auf Abwegen. Natürlich stets unter der Prämisse, dass zumindest ein Reisegefährte sie dabei begleitet. Wird dies alles nicht erfüllt, können sie sich für den Rest der Reise trotzig verhalten. Da, in den meisten Fällen, Tiere auch kein Fluchtreflex gegenüber eine Carthanachta ausbilden, kann es passieren, dass sie mit Eichhörnchen, Hasen und Amseln in den Armen eine Zeitlang herumläuft.
Viele Carthanachtas besitzen auch persönliche Gegenstände, die für sie Symbolcharakter haben, und die sie immer mit sich führen. Verständlicherweise nur solche, die in jeder Hosentasche passen würden. Seltener sind diese größer, aber dann zumeist Kleidungsstücke.

 
 
Idealismus
Es steht außer Frage, dass eine Carthanachta niemals am Schattenhof, es sei denn in Versklavung, anzutreffen ist. Eine Carthanachta, die willentlich oder in boshafter Absicht jemanden verletzt, läuft Gefahr, Zugang zu ihren Geburtsrechten und allen Künsten, die heilender Natur sind, zu verlieren. Gleichsam erhält sie Banalität. Dies gilt auch für das Unterlassen von Hilfeleistung oder der Behinderung hilfeleistender Personen. Ausgenommen sind jene Carthanachta, die unter geistiger Beeinflussung stehen oder gezwungen werden. Es braucht schon viel, eine, selbst in schlimmster Folter, zu brechen. Doch es gibt einen einfachen Weg: Ihre größte Schwachstelle ist das Leid der anderen. Sollte jemand eine Carthanachta damit drohen, andere zu verletzen (selbst Verbündete der Feinde), wenn sie sich nicht fügt, ist sie schon praktisch gebrochen. Fragt sich nur, wofür jemand eine Carthanachta missbrauchen würde … vielleicht um einen Gefolterten im ewigen Kreis von Folter und Heilung am Leben zu halten – der mit größte Albtraum einer Carthanachta.
Ihre Individualität ist ihnen sehr wichtig, was sich auch in der Etymologie ihres Kith-Namens widerspiegelt, den sie – im Geiste – an ihren sterblichen Namen anhängen. Sie schmücken im Privaten auch selbst ihren Namen mit Spitznamen und imaginären Titeln aus. Natürlich nicht mit Herrschertiteln, sondern solche, die gerne von der Allgemeinheit übersehen werden. Welche(n) Titel sie kreieren, bleibt der Fantasie des Spielers überlassen. Auch Allegorien und paraphrasierte Errungenschaften sind möglich. (Siehe auch die Liste mit Aspekten weiter unten.) Sie versuchen auch, mithilfe ihrer Kleidung ihre Individualität zum Ausdruck zu bringen, und viele Kleidungsstücke sind Sonderanfertigungen. Moderne: Sie kleidet sich auch gerne in Cosplays.
Ihr Idealismus sieht auch die Gleichberechtigung aller Personen vor. Für eine Carthanachta existieren zwar auch Stereotype, aber sie würde niemals diese bewerten, außer der Stereotyp zeigt sich sehr diabolisch (z. B. Psychopathische Folterer.) Neben ihrer eigenen Individualität zeigen sie auch hohen Respekt vor denen der anderen. Für sie ist jedes Individuum einzigartig und sollte wertgeschätzt werden.
Auch wenn sie sehr idealistisch ist, würde eine Carthanachta sich niemals Gruppierungen anschließen, die für diverse Ideale in kämpferischer Manier eintreten. Sie finden, dass eine Änderung nur durch langsame Schritte und Vorbilder erfolgen kann, niemals durch Diktate und das Aufoktroyieren eigener Ideale auf andere. Politische Korrektheit interessiert sie auch nicht, ist aber trotzdem vorsichtig, dass niemand verletzt wird.

 
Geschlechtsidentitäten
Die Carthanachtas können jegliche Geschlechtsidentitäten aufweisen. Einige Carthanachta identifizieren sogar über ihre Kith selbst ihr Geschlecht. Und da die meisten pansexuell sind, können sie sich zu jeglichen Identitäten anzogen fühlen.
 
Soziales
Carthanachta stehen im ewigen Kampf, ihre geliebte Extraversion (sofern vorhanden) zu verlieren. Die meisten sind jedoch ambivert und wollen mehr. Selbst die Introvertierten. Im Rollenspiel kann dies in der tendenziellen Vergabe von Punkten in sozialen Feldern zwischen den Kapiteln zum Ausdruck gebracht werden. Hier sei auch der Spieler angehalten, kein timides Rollenspiel durch seinen Spielercharakter zu spielen, sondern eher nonchalantes Rollenspiel, auch wenn es schwerfällt (besonders wenn es schwerfällt!), zu betreiben – dies spiegelt die Natur dieser Kith, die oft zwanghaft nach Extraversion streben, sehr gut wider (Insofern eher ein schizotypisches statt schizoides Symptom). Gegenüber Kindern kennen Carthanachtas hingegen keine Introversion, sondern zeigen sich stets extrovertiert.
Die Carthanachta führen zwar nicht so ein ausschweifendes Liebesleben wie die Satyrn, doch wenn es um Intimitäten geht, stehen sie (fast) auf einer Stufe – nur mit bedeutend weniger Ausschweifungen. Eher im sehr kleinen Rahmen. Besonders jüngere (Wilder) Carthanachta schämen sich sehr schnell und versuchen ihre mangelnde Souveränität durch ein Lächeln und ihren „Hab mich lieb“- oder „Ich bin so verletzlich“-Blick zu überspielen. Auch in Sachen Beziehungsstil weichen die Carthanachta (öffentlich) von den Satyrn ab, doch hin und wieder findet sich eine Carthanachta, die der Polyamorie öffentlich zugeneigt ist. Was inoffiziell so behauptet wird, mag schon so seine Richtigkeit haben, nur geben es diese verschüchterten Wesen nicht zu.
Zu beachten ist auch, dass eine Carthanachta das Individuum bevorzugt. Sie verbringt lieber Zeit in kleinen Kreisen (Abenteuergruppe, enge Freunde, usw.) oder auch nur Face to face. Trotzdem ist sie nicht abgeneigt gegenüber größeren Kreisen (Dorfgemeinschaften, Feierlichkeiten, Vereine, usw.) Auch ist sie sehr auf verschiedenste kleiner Dyaden bedacht, und versucht, diese zu pflegen. Dies schließt aber nicht den Drang aus, alles und jeden heilen zu wollen.
Wenn es um das Verkuppeln zweier Individuen geht, ist eine Carthanachta ganz vorne mit dabei. Und sie setzt dabei gezielt ihre Fähigkeit (sofern vorhanden), das Verhältnis zweier Personen aufzudecken, ein. Neben ihrer selbstauferlegten Aufgabe als Verkupplerin, kann man sie auch als Paartherapeutin vorfinden.
Das wohl wichtigste Ereignis für eine Carthanachta – wie auch für viele andere empfindsame Wesen – ist die Geburt des eigenen Nachwuchses. Eine schwangere Carthanachta, die sich selbst heilt oder von einer anderen Carthanachta geheilt wird, kann niemals einen Fehlschlag bei heilenden Fähigkeiten oder Künste würfeln. (Diese Regel ist zu speziell für ein Geburtsrecht. Sollte die Chronik sich wesentlich innerhalb einer Schwangerschaft abspielen, sollte dies in einen Vorzug ?pt. umgewandelt werden.)
Eine Carthanachta, die einer anderen Carthanachta begegnet – was außergewöhnlich ist – ist schon ein drolliger Anblick. Beide wissen von den Eigenarten des anderen, doch sind beide zunächst sehr verschüchtert (Auch die Extravertierten.) Doch es kümmert sie nicht, wenn sie dabei beobachtet werden. Sind beide alleinstehend, gehen beide mit ihrem Bedürfnis nach körperliche Nähe aufeinander zu, halten gegenseitig ihre Hände, streicheln sich, umarmen sich, küssen sich, umschlingen einander in dauernder Bewegung, weil es so viel besser ist. Wenn man nicht aufpasst als Augenzeuge, entkleiden sich beide (hier sollte vielleicht eingeschritten werden, je nachdem, wer zu den Zeugen zählt.) Beide Carthanachtas sind nun so sehr aufeinander fokussiert, dass sie alles andere ausblenden. Sollte aber jemand einen Hilferuf tätigen, schleudert dies die beiden kuschelnden Wesen aus ihrer Träumerei. Ein geübter Beobachter würde erkennen, dass sie Glamour austauschen – in kleinen Mengen; hin und her. Dieses Liebkosen kann mehrere Stunden (auch Tage) in Anspruch nehmen; oft ziehen sie sich dabei zurück. Nicht weil sie nicht möchten, dass sie beobachtet werden, sondern für einen geeigneten Kuschelplatz. Aber nicht nur der Anblick ist possierlich, sondern auch die Geräusche, die mehr an ein kleintierhaftes Quieken und Schnurren erinnern. Und wenn man nicht aufpasst, fangen sie an, sich dem Eros zu widmen. Jetzt stellt sich auch die Frage, wenn zwei Carthanachtas einander begegnen, wie es um ihre Gruppen bestellt ist, sollten sie Mitglied in einer solchen sein. Manche Gruppen verschmolzen auf diese Weise oder fangen zumindest an, gemeinsame Sachen zu machen. Ein „Auf Wiedersehen!“ ist für beide Carthanachtas willkommen, aber ein „Leb wohl!“ lässt sie tieftraurig zurück. Sollten beide Gruppen verfeindet sein, kann es, nein, wird es passieren, dass sich beide Carthanachtas heimlich treffen. Wer weiß, vielleicht war Shakespeare ja selbst eine Carthanachta.
  Fortpflanzungs- und Verhütungsmethoden
Die hier vorgestellten Varianten dienen nur der Ideenfindung. Einige Varianten lassen sich auch kombinieren.
Variante 0: Die ganz herkömmliche Variante, wo die Carthanachta und ihr Partner eine Verhütungsmethode wählen und anwenden müssen.
Variante 1: Die Carthanachta (beide Geschlechter) kann ihre Fruchtbarkeit regulieren (Vorzug, ?pt.)
Variante 2: Die Carrthanachta (beide Geschlechter) kann ihre Fruchtbarkeit zwar nicht regulieren, aber die Umstände, ihr Körper, Geist, ihr Wesen und die von ihr gelebte Geschichte richten sich ganz danach, ob es an der Zeit ist, mit diesem einen Partner ein Kind zu zeugen, und dieses großzuziehen. Diese Variante spielt der Chronik ihren Ball zu.
Variante 3: Die Carthanachta ist per se unfruchtbar.
Variante 4: Die Carthanachta ist als Kindling (und Wildling) unfruchtbar. Sobald sie ein (Wildling oder) Grummel ist, kann sie Nachwuchs zeugen.
Variante 5: Die Carthanachta und ihr Partner erschaffen auf magischem Wege einen säuglingsgroßen Kokon. Dort reift nun ihr gemeinsames Kind. Dauer 2W10 Monate (oder anderes.)
Variante 6: Die Carthanachta kann nur in ihren Träumen ein Kind zeugen. Der Partner ist auch in diesem Traum anwesend.
Variante 7: Die Carthanachta kann NICHT verhüten. Jedenfalls keine, bis auf mechanischen Verhütungsmittel.
Variante 8: Die Carthanachta kann selbst durch Küssen Nachwuchs zeugen.
Variante 9: Die Carthanachta kann ihr Geschlecht nach Belieben umwandeln (außer während einer Schwangerschaft.)
Variante 10: Die Fortpflanzung einer Charnatachta erfolgt auf sehr obskure Weise. Zwei Carthanachtas (oder auch nur eine und eine anderer Wechselbalg/Mensch) vollführen das Ritual der Thymosynthesis. Beide Partner fusionieren zu einem Kokon, welcher nach und nach an Größe abnimmt, bis dieser so klein wie ein Säugling (oder größer) ist (ähnlich der Variante 5.) Aus diesem Kokon kann dann eine neue Carthanachta das Licht der Welt erblicken. Die beiden Partner sind daraufhin verschwunden und leben nun im Bewusstsein des neuen Lebens wider. Dies sollte ggf. nur bei Grummel möglich sein. Und es bedarf natürlich weiterer Personen, welche sich um das Baby oder Kind kümmern. Der Nachwuchs muss sich nicht zwangsweise in seinem ersten Lebensjahr befinden.
Variante 9 und 10 lassen auch homosexuelle Carthanachtas Nachwuchs zeugen.
Alle Carthanachta-Kindlinge (wie in Variante 4 angedeutet) sind noch nicht zeugungsfähig.
  Sexuelle Orientierung können bei einer Carthanachta in allen Varianten auftreten, doch sie neigen sehr dazu, dass ihnen die Geschlechter einerlei sind. Sprich, es ist äußerst wahrscheinlich, eine pansexuelle Carthanachta zu begegnen, als einer Bi-, Hetero- oder Homosexuellen. Selbst eine heterosexuelle Carthanachta hat keine Schwierigkeiten, mit jemand gleichen Geschlechtes intim zu werden (Nur würde sie kein Nachwuchs zeugen wollen). Da Carthanachtas gerne verkuppeln, übersehen sie öfters die sexuellen Orientierungen ihrer Ziele. (Manche sind aber so gut im Verkuppeln, dass sich das ein oder andere heterosexuelle Pärchen gleichen Geschlechts in einer Lebenspartnerschaft wiederfand). Was eine Carthanachta nicht macht: Auf Gedeih und Verderb die sexuelle Orientierung anderer Person zu ändern; doch oft zum „pansexuellen Überdenken“ anregt.
Eine weitere pikante Frage sei, da die Carthanachtas doch Liebe für alles und jeden verspüren, inwieweit diese innerhalb der Familie anzutreffen ist? Da existieren keine Unterschiede zu den Menschen. Nur weil eine Carthanachta ihre Familienmitglieder liebt, heißt es noch lange nicht, dass sie dem Inzest nachgehen muss. Was aber nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.
Zwangsweise stellt sich die Frage, ab wann eine Carthanachta, die so sehr auf Berührungen und Intimitäten steht, Ekelgefühle gegenüber jemanden ausbilden kann (tagelanges Missachten der eigenen Hygiene, usw.) Die Antwort ist ganz individuell von jeder einzelnen Carthanachta abhängig und kann nicht verallgemeinert werden. Natürlich werden gewisse Ekelgefühle überbrückt, sollte jemand unverzüglich Heilung benötigen. Ansonsten kann man sagen, dass eine Carthanachta in dieser Hinsicht mit einem Menschen vergleichbar ist, doch kann sie meisten den unhygienischen Missstand durch ihre Künste bereinigen.
Sie sind auch sehr am Wachstum anderer Individuen interessiert. Dieses Wachstum kann körperlich, geistig und sozial sein.
Eine Carthanachta bewundert ihre Nächsten und lässt es sich auch nicht nehmen, dies zu zeigen. Weniger durch übertriebene Worte, als durch reine Anwesenheit und gezeigter Emotion. Sie könnten stundenlang und mit großen Augen jemanden bei seinem Tun beobachten. Auch, wenn sie mit am Werkeln sind. Sie geben einem das Gefühl, durch schier endlose Neugierde und Interesse, bewundert zu werden. Und diese Bewunderung ist kein Schein. Egal, was man tut, man hat stets das Gefühl von einer Carthanachta Rückenwind zu bekommen, der auch manchmal ein Orkan sein kann. Auch bei profanen Dingen. Selbst der idealistischste und prinzipentreuste Boggan muss hin und wieder anerkennen, dass diese Bewunderung auch mal ganz schön sein kann. „Ja, du hast ja recht. Die 50 Käsewürfel sind sehr schön geschnitten, danke!“. Dies ist auch ein Grund, warum die Boggans ihre Arbeit, nach eigener Auffassung, normalerweise unentdeckt verrichten, bei den Carthanachtas dieses Versteckspiel nicht immer betreiben.
 
Verhältnis zu anderen Kith, Wesen und den Menschen
Carthanachtas unterscheiden (tief in ihrem Herzen) nicht zwischen allen anderen Kith und den Menschen. Für sie zählt das Individuum. Natürlich haben auch sie Vorbehalte (siehe unten: Stereotypen.) Doch sie würden alles und jeden in ihren sozialen Kreisen lassen. Selbst Redcaps. Gegenüber Mitgliedern des Schattenhofes und den Thallains sind sie (sehr) ängstlich. Und sollte sich so einer als Mitglied in ihrer Abenteuergruppe wiederfinden, hat sie große Probleme ihre sozialen Fähigkeiten (manchmal all alle Fähigkeiten) einzusetzen, da sie unter steter Angst steht. Sollte sie jedoch jene heilen, verschwindet die Angst (höchstwahrscheinlich.)
System: Optional – Wenn ein Mitglied des Schattenhofs oder ein Thallian (auch andere böse Artverwandte) innerhalb der Abenteuergruppe zum Mitglied derer wird oder sie nur temporär begleitet, versetzt dies Unbehagen in die Carthanachta und all ihre sozialen Würfe sind um 1 erschwert, sollte dieser anwesend sein. Dies wird aufgehoben, wenn die Carthanachta diese Individuen geheilt hat oder diese die Gruppe verlassen. Dieser Nachteil kann auch auf alle Würfe angewendet werden.
 

 

Die Carthanachta und die Formen der Liebe

Ein Leitthema der Carthanachtas ist die Liebe. Deswegen widmen wir uns hier den diversen Formen. Der Vollständigkeit halber, werden auch jene Formen aufgelistet, die eher unscheinbarer Natur und weniger bekannt sind.

Agape – Nächstenliebe / Bedingungslose Liebe (Die höchste Form)
Wie bei den Boggans, richtet sich ein großer Teil der Wesenheit einer Carthanachta an diese Form der Liebe. Sie steht bei ihnen an erster Stelle. Der Unterschied zwischen Boggans und Carthanachtas kann am folgenden Beispiel gezeigt werden: Eine Person mit Gebrechen, welche nicht mehr zur Essensaufnahme fähig ist, wird von einem Boggan gefüttert. Eine Carthanachta würde in diesem Fall versuchen, ihre Arme heilen. (Beide Kith könn(t)en jedoch beides!) Der Boggan würde höchstwahrscheinlich einkaufen gehen, den Wagen in die Waschstraße bringen, das Essen zubereiten, die erwähnte Person füttern, das Geschirr spülen, die Pflanzen gießen, den Flur streichen und anschließend den Müll rausbringen. Wohingegen sich eine Carthanachta in dieser Zeit vollständig auf die Heilung der Person konzentrieren würde. Natürlich kann eine Carthanachta auch den Müll rausbringen.

Anánkē – Schicksalhafte vorherbestimmte Liebe
Das steht in den Sternen, und in den Träumen verwebt. Liebe kannst du erlernen, durch alles, was mit dir lebt.Sibéal Ní Faracháin, eine Carthanachta

Chōros – Leidenschaft für Orte
Diese Form ist bei einer Carthanachta weniger dominant. Doch sie kann in Erinnerungen schwelgen, sollten gewisse Orte mit den anderen Formen der Liebe oder einer Person(engruppe) in Assoziation stehen. Ein Krankenhaus könnte ein Ort sein, welchen sie leidenschaftlich besucht. Aber er kann auch für Depression sorgen, je nachdem wie viele Leben sie NICHT dort geheilt hat. Orte der Freude, der Kreativität und des Lebens stehen hoch im Kurs einer Carthanachta. Wo so manch anderer Karriere in einer Firma, bis hin zum Vorstand, machen möchte, reicht es für eine Carthanachta völlig aus, dass sie ihr gesamtes Leben z. B. als Hebamme auf einer Neugeborenenstation verbringt. Und wie es der Zufall will, sind auf solchen Stationen, in denen eine Carthanachta zugegen ist, kaum verflucht mit Stillgeburten. Ja, auch männliche Carthanachtas können dort ihr persönliches Lebensziel verwirklichen, da selbst eine männliche Carthanachta auf unerfindliche Weise akzeptiert wird.

Epithymia – Großes Verlangen
Die Epithymia spiegelt nicht nur die Erfüllung der Leitwerte einer Carthanachta wider, sondern auch die Erfüllung DURCH ihre Leitwerte. Die Epithymia ist faktisch jene Liebe, die alles umfasst, was eine Carthanachta möchte und will – ihre gesamten Lebensprinzipien zu erfüllen. So gesehen kann diese Form der Liebe auch auf Platz 0 stehen.

Eros – Sinnliche/Sexuelle Liebe
Hier geht es den Carthanachta weniger um die Befriedigung körperlicher Gelüste, als der gemeinsam erlebte Moment. Wobei es hin und wieder auch mal andersherum oder gleichgestellt sein darf. Den Eros im Rollenspiel auszuspielen, kann sehr delikat sein. Die gebräuchlichste Variante ist: „Den Vorhang zuziehen“, und auch die Sicherste. Aber vielleicht nicht unbedingt befriedigend (Wortwitz!) Doch nicht jeder mag sexuelle Inhalte am Spieltisch. Detailliertes erotisches Rollenspiel kann man natürlich mit Humor nehmen oder man spielt es ernsthaft (schauspielerisch) aus. Vielleicht nutzt man auch eigene Spielregeln (Das Rollenspielsystem „Das schwarze Auge“ bietet mit der Reihe: „Wege der Vereinigung“ ein paar Regeln für Sex & Co., die natürlich abgeändert werden müssten für C20.) Was auch immer man wählt, die Mitspieler sollten vorher konsultiert werden. Ich denke, es steht außer Frage, dass bei Kindern als Mitspielern, dieses Thema ausgespart werden sollte. Auch sollte erwähnt werden, dass eine Carthanachta nicht zwangsweise immer zu haben ist, auch wenn sie sehr auf körperliche Nähe steht, sie ist keine Dorfmatratze. Eine Carthanachta mag zwar kindlich aussehen, doch ist es das Alter und die sexuelle Reife, die zählen. Sollte es zu sexuellen Rollenspiel kommen, muss (oder besser: sollte) nicht auf den kindlichen Habitus Bezug genommen werden, sonst wird es zu grotesk.

Keimos – Liebe zu Gegenständen
Wie bei Chōros ist diese Form weniger für eine Carthanachta gebräuchlich. Was sie aber sehr schätzt, sind materielle Geschenke, die persönlich für sie angefertigt wurden. Oder auch Geschenke, die für eine Beziehung Symbolcharakter haben (Siehe auch Fünf Sprachen der Liebe weiter unten.)

Koinonia – Kurzlebige Aufkeimen des „partizipatorischen Bewusstseins“
Hier spielt das innere Kind – oder besser gesagt, das Naturell – einer Carthanachta eine wesentliche Rolle. Wie schon oben beschrieben, können sie nur schwerlich Events ausschlagen, bei denen Kindern – in fröhlicher Art und Weise – beteiligt sind.
Was eine Carthanachta und so gut wie alle anderen nicht wissen: Das Erleben eines partizipatorischen Bewusstseins kann eine uralte Macht entfesseln, die alle Künste in Schatten stellen wird, und so alt wie das allererste Bewusstsein selbst ist. Was sie genau ist, weiß eigentlich niemand, und bisher wurde sie noch nie ausgelöst. Man weiß nur, je mehr Bewusstseine daran teilnehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, diese auszulösen. Ein riesiges Sportevent würde nicht ausreichen, doch es könnte für einen erfahrenen Beobachter Einblicke, wenn auch nur sehr nebulös, geben.

Ludus – Spielerische Liebe
Mit Eros auf gleicher Höhe, jedoch nicht so stark ausgeprägt wie bspw. bei den Satyrn. Auch eine Carthanachta kann einige Spielgefährten haben und ist auch experimentierfreudig.

Mania – Besitzergreifende Liebe
Besonders bei sehr engen Freunden oder auch Familienmitgliedern kann diese Form eine Carthanachta vereinnahmen. Dies ist häufiger bei ihnen anzutreffen, als bei Menschen oder anderen Kith. Sollte sie eine Person heilen, und deren Lebenspartner umarmt diese anschließend inniglich, während die Carthanachta als Zuschauer daneben steht, muss sie sich schon auf die Lippe beißen. Doch die Genese der ehemals kranken Person überwiegt meist diese Mania.

Meraki – Leidenschaft für Aktivitäten
Diese Form möchte eine Carthanachta am liebsten mit anderen nachgehen, besonders in Kombination mit Koinonia, Philia und Eros.

Philia/Storge – Freundschaftliche und Familiäre Liebe
Diese steht mit Eros und Ludus gemeinsam an zweiter Stelle. Für eine Carthanachta ist Familie essenziell. Aber auch hier zeigt sich, dass sie sich eher auf ein Individuum fokussiert, wie bspw. ein Geschwisterteil. Natürlich spart sie die anderen dabei nicht aus. Auch haben viele Carthanachtas einen „guten Freund“.

Philautia – Gesunde Liebe zu sich selbst
Hier hadern so manche Carthanachtas, die schnell ein Gefühl von mangelnder Ich-Stärke entwickeln können, sollten sie jene, die von ihnen Hilfe bekommen, diese nicht wertschätzen.

Pragma – Pragmatische Liebe
So gut wie nicht anzutreffen bei den Carthanachtas. Was höchstens passieren kann, wäre, dass der Partner einer Carthanachta so empfindet. Was sie allerdings auf Dauer sehr traurig stimmen würde.

Sebomai – Liebe gegenüber einer Gottheit oder eines höheren Aspektes
Carthanachtas sind nicht per se religiös. Schon gar nicht durch die Kirche (Banalität!) Aber sie sind tolerant, sollte die Ausführung einer Religion keinem schaden. Hier flunkert die Carthanachta auch gerne mal: Eine sehr religiöse Person fragt, mit weit geöffneten Augen, nachdem sie diese geheilt hat: „Hat dich Gott geschickt?“, so würde die Carthanachta diese Fragen höchstwahrscheinlich bejahen. Eine Carthanachta weiß, dass Religiosität und Spiritualität eine von drei Säulen der seelischen Gesundheit eines Menschen sind. Sie würde also niemals jemandes Säule zum Einsturz bringen. Die anderen beiden sind Dankbarkeit und Demut (nicht als Hilfslosigkeit, sondern als Lebensstrategie.)
 

 

Die Carthanachta und die fünf Sprachen der Liebe

Die fünf Sprachen der Liebe beziehen sich auf fünf verschiedene Beziehungssprachen, die in Partnerschaften gelebt werden und die für ein „Sich-geliebt-Fühlen“ verantwortlich sind. Hierbei muss der Partner nicht zwangsweise der Lebenspartner sein, sondern kann sich auch auf Familienmitgliedern, (engen) Freunden, Arbeitskollegen oder eben jene Personen, mit der man seine Zeit verbringt, ausweiten. Ich als Autor denke, dass, neben den oben aufgeführten Formen der Liebe, mit diesen fünf Sprachen eine Carthanachta sich teilweise charakterisieren lässt, und die Information eine gute Rollenspielhilfe sein kann. Die unten stehenden Beschreibungen betreffen sowohl Menschen als auch Carthanachtas, auch wenn teils nur Menschen erwähnt werden.

Lob und Anerkennung
Menschen mit dieser Beziehungssprache loben die Menschen in ihrem Umfeld für alle möglichen und unmöglichen Dinge. Sie sehen oft besondere Leistungen, Gefälligkeiten, Gesten und Freundlichkeiten bei anderen und haben auch die Gabe, dies in den richtigen Worten, die von Herzen kommen, auszusprechen. Mit lobenden und anerkennenden Worten, ehrlichen Komplimenten, Anerkennung und Dank zeigen sie den Menschen, die sie schätzen, ihren Respekt, ihre ehrliche Wertschätzung, ihre Liebe und ihre Dankbarkeit. In der Regel fällt es diesen Menschen gar nicht auf, dass sie loben. Für sie ist es absolut selbstverständlich, dass sie nicht nur Erfolge oder Leistungen mit Lob belohnen, sondern selbst auch kleinste Aufmerksamkeiten und Gesten wertschätzen und dies zum Ausdruck bringen.
Hier machen die Carthanachta keine Unterschiede, wem sie ihr Lob zollen. Ihre Schüchternheit lässt oft ihr wörtliches Lob unglücklicherweise versiegen, auch wenn sie möchten, dass die andere Person erfahren sollte, wie toll sie doch ist. Aber wie oben schon erwähnt, ist es der Ausdruck, welchen ihr Gegenüber durchaus als Lob wahrnehmen kann. Hier könnte ein Wurf auf Charisma + Ausdruck gewürfelt werden, um jemand anderen zu motivieren.
Ihre heilenden Künste einzusetzen, und dafür gelobt zu werden, ist für sie auch ein schöner Moment, und stärkt noch weiter die Bindung. Doch hier kann die Kritik durch Auslassen des Lobes greifen und sie fühlen sich dann schnell verletzt, besonders dann, wenn sie von einer Person sehr viel gelobt wurde und plötzlich dieses ausfällt.

Zweisamkeit – die Zeit nur für euch
Menschen dieser Sprache bringen ihre Liebe und Wertschätzung durch Zeiten exklusiver, aufmerksamer, offener und präsenter Zweisamkeit (gemeinsames Abendessen, Gespräche, körperliche Zuwendung, Morgen- oder Abendrituale, ganzes Wochenende ohne Störung etc.) zum Ausdruck („Quality Time“). Es geht ihnen um die Zeit, die man bewusst und aufmerksam, einander zugewandt miteinander verbringt (bewusst gelebte Zweisamkeit). Darin liegt für sie eine hohe Qualität. Diese uneingeschränkte Aufmerksamkeit ist eine Beziehungsqualität, die sie in hohem Maße schätzen.
Zweisamkeit, als auch „Mehrsamkeit“ ist, neben Zärtlichkeiten, die wichtigste Sprache der Liebe für eine Carthanachta. Umso besser, wenn diese mit der erwähnten Zärtlichkeit gekoppelt ist. Aber auch andere Aktivitäten und Hobbys werden sehr gerne mit jemand anderen umgesetzt.

Geschenke, die von Herzen kommen
„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“ ist das Motto dieser Menschen. Sie zeigen durch kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten den Menschen, die sie lieben, ihre Wertschätzung. Dabei spielt der materielle Wert keine Rolle (wichtiger: Gedanken, Kreativität, Überraschung, ausgefallene Ideen, Bezug zu oft unausgesprochenen Wünschen und Bedürfnissen des Beschenkten). Gerade bei heranwachsenden Kindern, die erst ihre Liebessprache finden müssen, kann die Phase oft beobachtet werden. Der Geschenk-Typ schätzt es, wenn ein passendes Geschenk liebevoll ausgesucht wird. Für ihn ist es ein Zeichen der Wertschätzung, wenn sich jemand schon bei der Auswahl des Geschenkes Gedanken über die Wünsche und Bedürfnissen des Beschenkten macht und Zeit für eine gelungene Überraschung nimmt oder seine Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit verschenkt.
Geschenke, die von Herzen kommen, erfreuen eine Carthanachta ungemein. Wie oben schon erwähnt, spielt der materielle Wert keine Rolle, und eher die anderen auch oben erwähnten Aspekte. Eine Carthanachta macht auch gerne solche Geschenke.

Hilfsbereitschaft
Der Grundsatz: „Wenn Du etwas benötigst, sage es einfach, ich tue gerne etwas für dich“, „was kann ich dir Gutes tun?“, „womit kann ich dich erfreuen?“, „kann ich dich unterstützen?“, zählt zu den Aussagen der Menschen in der Liebessprache der Hilfsbereitschaft. Sie helfen aus Leidenschaft, helfen ist für sie eine Selbstverständlichkeit und ein Liebesdienst. Sie zeigen ihrem Umfeld und ihren Lieben auf diese Art, dass sie sie lieben. Dabei geht es nicht um die Größe einer Hilfeleistung. In der Partnerschaft können das scheinbar unwichtige Dienstleistungen oder kleine Gesten sein.
Diese Sprache der Liebe findet sich besonders bei den Boggans wieder, nur dass die Carthanachta diese Hilfsbereitschaft eher auf personennaher Ebene zeigen. Wie wohl eine Lebenspartnerschaft zwischen Boggan und Carthanachta aussehen würde?

Zärtlichkeit
Umarmungen und Streicheleinheiten für den Partner geben diesen Menschen ein sehr gutes Gefühl. Über Berührungen fühlen sie die Qualität der Beziehung und sie zeigen auch über Zärtlichkeiten ihre Liebe. Für sie zählt eine zärtliche Berührung mehr als die gesprochenen Worte „ich liebe dich“. Der Liebesakt ist nur eine Form vom Austausch der Zärtlichkeiten. Wenn sie einen Partner mit der gleichen Berührungs-Sprache haben, dann finden sie tausend Wege, um ihre Liebe auch in der Öffentlichkeit mittels kleiner Zärtlichkeiten zu zeigen. Für diesen Typ ist jede dieser Berührungen ein Bekenntnis und ein Liebesbeweis.
Zärtlichkeiten stehen zusammen mit Zweisamkeit auf Platz Eins der Carthanachta. Sie ist auch in dieser Hinsicht wesentlich offener als die meisten anderen – doch nur wenn die jeweilige Person auf die Carthanachta zugeht; umgekehrt kann sich diese Offenheit etwas schwieriger gestalten, sollte sie den Drang verspüren, auf Fremde mit dieser Sprache der Liebe zuzugehen. Aber so verhält es sich bei anderen Personen genauso. Es wär schon sehr bizarr, wenn jemand anderes dessen Wange streicheln würde, und beide kennen sich gar nicht. Die Carthanachta möchte auch Zärtlichkeiten mit Freunden (selbst flüchtige Bekanntschaften) austauschen. So gut wie jeder darf mit einer Carthanachtas knuddeln, nur macht sie diesen ersten Schritt nur sehr selten.
 

Carthanachtas und Beziehungen

Eine Carthanachta ist unendlich loyal gegenüber ihrem Partner, ihrer Familie und ihren sozialen Kreisen. Ihre erhöhte Affinität gegenüber dem Leiden anderer, stärkt diese Loyalität ins Unermessliche, weil sie nicht verletzen wollen. Sollte jedoch ihr Partner kein Problem gegenüber einer offenen Beziehung haben, nutzt sie dies auch höchstwahrscheinlich aus. Andersherum kann nicht pauschalisiert werden. Hier ist jede Carthanachta anders, wenn es darum geht einer offenen Beziehung zuzustimmen. Auch wenn der Partner weniger loyal ist und fremdgehen sollte, gibt sie ihm immer eine letzte Chance – welche sich im Endeffekt nie aufbraucht – auch wenn es noch so sehr schmerzt, und einer Carthanachta schmerzt so ein Umstand viel mehr als die Durchschnittsperson. So gesehen würde eine Carthanachta nie von alleine eine toxische Beziehung verlassen, sondern muss von ihren Freunden „gezwungen“ werden.
 

 

Geschichtliches

Es existierte eine dunkle Zeit für die Carthanachta: Das Gerücht, welches sich leider sehr lange und hartnäckig hielt, eine Carthanachta zu Tode zu foltern, würde ein unsterbliches Leben der sterblichen Hülle gewähren. Ihre Folterschreie sollten als „Schrei der Lebensfee“ gegolten haben – das andere Pendant zur „Schrei der Todesfee“. Die Folter, die meist über mehrere Tage, wenn nicht gar Wochen, ging, erreichte ihr trauriges Ende, als man die Carthanachta danach einfach entsorgt hatte (Schimärischer Tod. Die Fae selbst wurde dabei nie getötet.) Viele Carthanachtas verfügten auch über eine Selbstheilung, sodass eine Folter wesentlich länger und intensiver war. Selbst Kindlinge blieben nicht verschont. Der Höhepunkt, oder besser gesagt Tiefpunkt, war der Accordance War, wo Heiler sehr gefragt waren, aber die Carthanachta sich auf keine Seite stellten und gezwungen wurden, Flagge zu bekennen. Was sie selten taten, und deswegen ausgepeitscht oder durch andere Foltermethoden bestraft wurden. Zu ihrem Leidwesen können sie auch nicht ohnmächtig durch Schmerzen werden. Ganz abwegig war das Gerücht nicht, denn eine gefolterte Carthanachta strömt Leben aus. Doch dieses Leben gehört nur der Carthanachta, und nur sie sollte bestimmen, für wen dieses Leben fließt. Ein bestimmtes Ritual konnte dieses Leben jedoch an jemand anderen binden, aber es fühlte sich boshaft an, und die jeweilige Carthanachta fühlte ab diesem Zeitpunkt alle Schmerzen, welche diese Person, an denen das Leben nun gebunden war, auch fühlen würde. Diese Person profitierte nun ein nahezu schmerzfreies Leben, solange die Carthanachta weiterhin gefoltert wurde. Doch länger lebten diese Personen nicht. Ganz zu schweigen von einer Unsterblichkeit.
Diese Unsitte hielt bis ins frühe Mittelalter an und löste sich dank der Herbst-Sidhe und der Seelie-Boggans, die diesmal diese Wahrheit schnell verbreiteten, wieder auf. Doch selbst in den Zeiten danach kann eine Carthanachta hin und wieder von „Reminiszenzen und Flashbacks“ heimgesucht werden – Erinnerungen aus vergangenen Leben – besonders in der Einsamkeit und Dunkelheit. Manche sagen, dass diese dunkle Zeit dafür verantwortlich ist, dass die Carthanachtas schmerzempfindlicher sind.
Die meisten Carthanachtas werden selbst zu modernen Zeiten immer noch von Flashbacks an die damalige Folter heimgesucht. Für Außenstehende kann dieses urplötzliche Darauflosschreien sehr besorgniserregend und befremdlich wirken. Vor allem auch deswegen, weil es so plötzlich kommt und sie meist nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Trigger kann vieles sein, besonders das, was an einer Folter erinnert. Selbst ein beherztes „Aua!“ einer anderen Person kann triggern.
Viele Carthanachta haben auch ein Wundmal an ihrem Körper – auch an ihrer sterblichen Hülle. Dieses Wundmal war der damalige tödliche Hieb während der Folter. Oft ist dies nur ein schwacher roter Strich am Körper. Einige Carthanachtas haben mehrere solcher Male.
 

 

Seeming

Kindlinge
Carthanachta in dieser Lebensphase fokussieren sich sehr auf die Bedürfnisse der anderen. Im Gegensatz zu den Boggans haben sie es jedoch etwas schwerer, sich offen zu zeigen. Sie werden magisch angezogen von jenen, die es schwer in ihrem Leben haben. Hierbei ist es egal, ob diese Erschwernisse den Körper oder Geist des anderen betreffen. Auch finanzielle Sorgen (wobei ein Kind nicht wirklich das Konzept von Geldsorgen gänzlich versteht) versuchen sie mit beruhigenden Worten und Berührungen zumindest zu lindern. Sie nehmen mit ihrer großen Empathie einfacher wahr, wenn sich jemand schlecht fühlt. Nach und nach entdecken sie, dass ihre Prinzipien mehr auf die Person selbst Bezug nehmen, und nicht deren Umwelt. Sollte sich ein anderes Kind verletzen, und sei es nur den „Musikknochen“, sind sie sofort an Ort und Stelle, und versuchen die Schmerzen zu lindern. Oft leiden sie unter Ausgrenzungen, weil sie nicht zu den „coolen Kindern“ gehören, und eher ruhig sind und beobachten. Viele sind auch die typischen Heulsusen – in politisch korrekten Worten: hyperästhetische Individuen – was der erhöhten Schmerzempfindlichkeit zu verdanken ist.
 
Wildlinge
Alle Carthanachta sind durchweg empathisch, doch die Wildlinge erreichen eine Stufe, bei der es praktisch unmöglich ist, Emotionen ihnen gegenüber zu verstecken. Dieses Wissen nutzen sie natürlich nicht, um jemandem zu schaden, sondern sondieren, ob da nicht ein tiefergreifendes Problem vorliegt, was eine etwaige negative Emotion auslöst. Handelt es sich dabei um ein körperliches oder geistiges Problem, sind auch die Wildlinge sofort bereit, dieses zu lösen. Im Gegensatz zu den Carthanachta-Kindlingen haben es Wildlinge weitaus leichter, sich offen zu zeigen, und gehen auch sehr gerne auf gänzlich fremde Personen wohlmeinend und offenherzig zu. Zwar mögen Carthanachta keinen Wettbewerb, doch wenn es um das Wohl des anderen geht, machen sie keine Kompromisse. Es wäre kein Einzelfall, dass zwei (oder mehr) Carthanachtas eine tränenselige Person belagern, nur um als „bessere“ Carthanachta herauszugehen; sie werden aber dadurch nicht eitel, sondern sehen einen solchen Sieg stets unter der Prämisse, dass sie jemand anderen helfen konnten. Das ist, was zählt. Und mit Belagerung ist wirklich intensive körperliche Nähe gemeint. Da Carthanachta aber eher eine seltene Kith sind, tritt so ein kompetitiver Fall so gut wie nie ein.
Im Gegensatz zu den Wildlingen anderer Kith, riskiert eine Wildling-Chartanachta, sollte sie schimärisch einen Wechselbalg oder eine Schimäre grundlos töten, Banalität. (Wenn man es strenger spielen würde, könnte man auch das grundlose Verletzen dazu zählen.)
 
Grummel
Carthanachta, die in diese Phase ihres Lebens eingetreten sind, haben viel gesehen, gehört, und vor allem gefühlt. Hier teilen sich traurigerweise die Carthanachta in zwei Lager:
1. Die einen werden umgeben von Familie, engen Freunden, Freunden und vielen Bekannten. Sie haben es geschafft, sich ein großes (und/oder intensives) soziales Netzwerk aufzubauen, und sind voller Lebensfreude und Energie. Die meisten lassen sich irgendwo nieder, wo sie gezielt anderen helfen können – z. B. an großen Krankenhäusern, Pflegeheimen, aber auch Kindertagesstätten oder Bildungsanstalten.
2. Das andere Lager hat es nicht geschafft, Familie und Freunde anzusammeln, aus purer Angst vor Ablehnung, weil sie sozial phobisch sind oder weil eine (chronifizierte) psychische Krankheit ihnen Steine in den Weg gelegt hat. Aber auch sie helfen anderen Personen weiter und lassen sich an großen sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen nieder. Was zunächst paradox erscheint. Diese Carthanachta sind durch den Mangel an sozialen Kreisen selbst krank geworden. Das Heilen kranker Personen wirkt leider nicht der Einsamkeit entgegen, und könnte als „Antimonische Schizotypie“ bezeichnet werden. Sie erleiden tiefste Depressionen, Ängste oder andere psychische Erkrankungen. Selbst gegenüber den offenen Carthanachta sind sie sehr timide und lehnen meist Hilfe ab. Ein Teufelskreis, der aber durchbrochen werden kann: Doch dafür bräuchte es – im Idealfall einer anderen Carthanachta – wenn sie nur nicht so rar gesät sind. Dank sozialer Medien (Jahr 2021), und einer Initiative durch eine Gruppierung von Carthanachtas (es sind auch Boggans unter ihnen), wird diesem Problem die Stirn geboten, auch wenn sie sich nicht – naturgemäß – öffentlich wahrheitsgetreu bekennen.
Die meisten Grummel-Carthanachta unterhalten auch ein großes persönliches Archiv mit den Haaren ihrer geheilten und/oder geliebten Personen, welches für sie nur Erinnerungswert hat. Doch auch andere Informationen sind in solchen „Haar-Archiven“ zu finden, wie Personendaten, Art des Gebrechens, Uhrzeit, Notizen zu gemeinsam erlebten schönen Momenten, Datum, Ort, usw. Oft sind auch kleine Geschenke, welche sie von der Person erhalten haben, mit dabei. Einige wissen auch anhand der Haare, ob sich ihr jeweiliger Liebling (so bezeichnen sie grundsätzlich alle von ihr geheilten Personen) in guter oder weniger guter Verfassung befindet. Die meisten schützen auch diese Archive – übernatürlich wie mundan.
Im Gegensatz zu den Grummel anderer Kith, riskiert auch eine Grummel-Carthanachta, sollte sie schimärisch einen Wechselbalg oder eine Schimäre grundlos töten, Banalität. (Wenn man es strenger spielen würde, könnte man auch das grundlose Verletzen dazu zählen.)

 

Beweggründe, Motive und Triebfedern

Solltest du bis hierhin alles gelesen haben, ist es mehr als deutlich, was eine Carthanachta motiviert. Doch das Motiv, andere heilen zu wollen, muss nicht das einzige sein. Tagein tagaus zu Diensten zu sein, könnte auf Dauer recht langweilig sein. Insofern sollte man als Spieler auch Motive entwickeln, die fernab der hier beschriebenen Charakteristika einer Carthanachta liegen. Die Liste ist dabei schier endlos. Ein guter Start ist die Grundmotive zu nehmen, und diese dann mit etwas anderem zu verbinden. Eine Carthanachta, die gern mit Kindern zusammen ist, könnte als Lebensziel den Bau eines Kindererholungsheimes haben. Das benötigt natürlich Geld; also muss sie ab da aufpassen, dass sie ihre Scheine zukünftig besser bei sich hält. Und es benötigt Sponsoren. Hier muss also eine Carthanachta sozial aktiv werden. Ein weiterer Punkt könnte die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten sein – vielleicht sogar in ganz andere Domänen bei den Arts & Realms einzutauchen. Vielleicht möchte sie auch eine Kinderbuchreihe herausbringen, und muss sich mit den ganzen sprachlichen Verflechtungen auseinandersetzen. Oder vielleicht möchte sie ein Opus Magnum erschaffen – in welcher Kunst auch immer. Vielleicht reicht auch ein kleiner Blumenladen aus. Das Motiv ein Abenteuerleben führen zu wollen, eignet sich so gut wie immer. Und während ihres Abenteuers viele Leute etwas Gutes getan zu haben, in Verbindung mit einem „Heil-Tagebuch“, welches sie vorhat, vollständig zu füllen, kann auch ein gutes Motiv sein.
Eine Carthanachta mag ihre „Naturellmotive“ haben, aber hinter jeder Carthanachta steht auch das Individuum, und letztlich auch der Spieler.
 

 

Affinität

Heiler
 

Schwelgerei

Ähnlich wie bei den Boggans nimmt eine Carthanachta die Arbeit der Menschen ab, sofern diese an der Person selbst gerichtet ist. Und im Gegensatz zu den Boggans wollen die Carthanachtas, dass ihre Hilfe bemerkt wird – wobei die „Bezahlung“ oft mit Körperlichkeiten verbunden ist und in vielen Fällen eine Umarmung ausreicht. Gerne auch durch eine andere Sprache der Liebe (siehe oben.) Die Carthanachta darf kein solches Hilfegesuch ablehnen, es sei denn, die Umstände lassen es nicht zu. Da – neben Heilung & Co. – auch Intimitäten in diesem Helferbreich anzutreffen sein können, sollte der Spieler entscheiden, wie weit sein Spielercharakter gehen darf. Selbst einfaches Zuhören kann schon das Leid von jemand anderen lindern. Das weiß sie auch, und selbst wenn sie nur ein paar Fragen stellt und eher passiv erscheint, hat sie geholfen und ein Bedürfnis befriedigt, welches alle Personen haben, aber doch so unscheinbar ist: Jeder möchte gehört werden. Und die Inhalte müssen dabei nicht zwangsweise Leiden thematisieren. Sollte also ihre Abenteuergruppe frei von Leid sein (was, tiefenpsychologisch betrachtet, eher unwahrscheinlich ist), erfüllt sie die Rolle des guten Zuhörers. Sollte ihre Gruppe, die sich mit anderen Personen konfrontiert sieht, ein „Face“ benötigen, ist sie auch sofort dabei.

 
 

Entfesselung

Auditorisch: Zaubersprüche, können in den Ohren der Ziele wie ein Wiegenlied klingen. Aber auch freudiges Kinderlachen ist möglich. Und in manchen Fällen auch Gestöhne.
Gustatorisch: Eher selten, aber sollte ein Zauberspruch, sprichwörtlich auf der Zunge liegen, schmeckt dieser sehr fruchtig süßlich – vor allem, wenn der Bunk gegenseitiges Küssen involviert.
Kinästhetisch: Manche Zauber, besonders wenn diese auf entfernter Berührung (oder mit Scene) basieren, fühlen sich für das Ziel an, als würde es gestreichelt werden. Die jeweiligen Körperstellen kann die Carthanachta wählen.
Nozizeptiv: Dieser Sinn steht für das Schmerzempfinden. Da dies eines der Leitattribute einer Carthanachta ist, könnte an dieser Stelle ihre Schmerzempfindlichkeit zum Ausdruck gebracht werden. Vielleicht ist jeder Zauber, je nach Intensität, für sie mit Schmerzen verbunden. Verständlicherweise nur für die Carthanachta und nicht für das Ziel ihrer Heilung. Vielleicht an genau der Stelle, wo es ihrem Ziel schmerzt. Diese Schmerzen sollten kurzlebig sein – solange die Kunst, ggf. auch der Bunk, ausgeführt wird.
Olfaktorisch: Zaubersprüche von Carthanachtas werde oft begleitet von einer subtilen (oder auch markanten) Note ihres Körpergeruches, welcher für die meisten Nasen wohlriechend ist. Es sind die wundersamen und wundervollen Gerüche, die wir hin und wieder wahrnehmen und nicht zuordnen können.
Visuell: Zaubersprüche können von (leuchtenden) Blüten begleitet sein, die herabregnen oder sich als blütenvolle Ranken zeigen.
Spezial: Die Künste des Frühlings bescheren oft der Carthanachta ein erotisierendes Körpergefühl – je nach Erfolgen. Bei einem Erfolg würde sie vielleicht leicht aufseufzen. Bei fünf Erfolgen kann es zum lang anhaltenen Orgamus führen, was man daran erkennen kann, dass sie sich ihren Mund zuhalten. Mit dem entsprechenden Bunk können sie sich da richtig hineinsteigern. Optional kann dieses Körpergefühl auch die Ziele betreffen.
 

 

Geburtsrecht

Wahrnehmung des Leidens
Eine Carthanachta sieht stets, wie es um die physische, wie mentale Gesundheit der anderen bestellt ist. Das Ziel muss deutlich sichtbar sein – so nah, dass man seine Augenfarbe erkennen kann. Egal, ob leichter Schnupfen, Depression, egal ob endogene oder exogene Krankheiten, eine Carthanachta deckt diese, neben der Symptomatik, auf. Selbst Schwangerschaften, auch wenn diese nicht zu den Krankheiten gezählt werden. Sie erhält mit dieser Fähigkeit keine nosologische Expertise – in den meisten Fällen, bei allseits bekannten Krankheiten, kann sie die Krankheit jedoch benennen. Sie erhält einen Überblick, wie stark die Krankheit Leiden verursacht, was und wo im Körper des Kranken vonstattengeht und was diese unbehandelt in naher oder ferner Zukunft verursachen wird. Die Carthanachta erhält keine Boni auf heilende Künste, doch manchmal kann eine Früherkennung der Schlüssel zu einer einfachen Heilung sein. In Hinblick auf übernatürliche Krankheiten muss einzeln entschieden werden, ob eine Carthanachta diese aufdecken kann (z. B. bei Flüchen oder dergleichen.)
Die Einsicht in eine Krankheit (oder mehrere) wird nicht sofort gewährt, sondern bedarf, je nach Krankheit, wenige Sekunden bis hin zu einer Stunde.
Was noch zählt: Je enger eine Carthanachta mit ihrem Diagnoseziel körperlich wird, desto präziser und schneller kann sie eine Diagnose stellen. Reines Beobachten dauert wesentlich länger. Keine Sorge, sie muss keinen Sex mit ihrem Diagnoseziel haben.
Während einer Triage weiß die Carthanachta stets, in welcher Reihenfolge sie die Ziele heilen muss.
Dieses Geburtsrecht lässt ferner negative Einflüsse erkennen, die den geistigen und körperlichen Zustand des Ziels verschlechtern. Wenn z. B. jemand Zigaretten raucht, weiß eine Carthanachta, dass dies schädlich ist und dies und das verursachen kann (Ganz zu Anfang wussten die Leute ja noch nicht, dass Rauchen schädlich ist.)
Ferner erhält eine Carthanachta einen „halben Punkt“ auf Actor, Fae und Natur, sofern sie mindestens einen Punkt in den jeweiligen Realm investiert hat. Dieser halbe Punkt kann entscheidend sein, wenn durch eine goldene Mitte keine Entscheidung schnell getroffen werden kann. Er gilt außerdem nur im Kontext mit der Kunst des Frühlings und des Sommers, oder auch, wenn die Kunst selbst einen heilenden Aspekt enthält.
Hat der Spieler fünf Punkte in Actor und/oder Fae investiert, kann er einen Fehlwurf pro Wurf wiederholen, wenn Spring mit Actor oder Fae genutzt wird.
 
Herzensgute Attitüde
Niemand käme auf die Idee, eine Carthanachta wegen ihres Aussehens auf einen Laufsteg zu schicken. Dennoch haben sie etwas an sich, was man unter einem anderen Blickwinkel als schön bezeichnen kann. Es ist mehr eine liebenswürdige Ausstrahlung, als Sex-Appeal. Wobei einige Carthanachtas durchaus mit Sex-Appeal glänzen können. Angenommen jemand erblickt eine Person, die er für wunderschön hält – jetzt liegt es in seinem (meist unbewussten) Ermessen, ob er durch ihre Ausstrahlung stark sexuell erregt wird, oder ob er das Gefühl hat, er würde mit ihr den Rest seines Lebens verbringen wollen. Eine Carthanachta spiegelt eher Letzteres wider (Was aber nicht ersteres ausschließen muss.)
Der Spieler kann entscheiden, ob er einen Bonuspunkt in Charisma oder Aussehen setzen möchte, selbst wenn dies das jeweilige Attribut über fünf Punkte bringt.
 

 

Schwächen

Pein ist der größere Feind – Einsamkeit der Zweite
Eine Carthanachta unterscheidet – wenn es darum geht Gutes zu tun – nicht zwischen Freund und Feind. Dies kann problematisch werden, sollte sie mit einer Gruppe unterwegs sein, sie sich zwar loyal verhält, aber wenn ihre Kapazitäten es zulassen, eine etwaige feindliche Gruppe oder ein Individuum zu heilen versucht (Sie priorisiert trotzdem ihre Verbündeten.) Die logische Schlussfolgerung, dass jeder geheilte Feind ihre Freunde erneut verletzen kann, nimmt sie zwar wahr, aber zu groß kann der Drang sein, alles und jeden heilen zu wollen.
Ein Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8) verhindert diese Allüren, und selbst wenn sie diesen Drang nicht widerstehen kann, können dennoch ihre Freunde diesen Launen Einhalt gebieten – auf die ein oder andere Art und Weise. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Carthanachta einen Harnisch samt Leine von ihren Gefährten verpasst bekommt in einem Gefechtsgebiet oder in einem kriegszerrütteten Land. Meistens reicht es, wenn man sie an den Ohren festhält.
Diese Schwäche lässt vermuten, dass eine Carthanachta niemals eine Waffe benutzen würde. Dies ist nicht ganz richtig; sie verabscheuen zwar jegliche Gewalt, doch sind sie auch bereit, ihre Liebsten zu verteidigen, auch wenn so gut wie jeder Zweikampf sie überfordern wird.
Des Weiteren erhält jede Person, die ein Gebrechen, körperlich, wie geistig, oder z. B. unerwiderte Liebe (Liebeskummer) oder auch unangenehme Emotionen vortäuscht, eine Verringerung der Schwierigkeitsstufe von sozialen Würfen um 1 gegenüber der Carthanachta. Hier kann optional die Fertigkeit Charisma + Ausdruck gegen einen Wurf auf Willensstärke der Carthanachta (Schwierigkeit 8; Kinder 6) benutzt werden, um eine entsprechende Erleichterung bei sozialen Würfen gegenüber der Carthanachta zu erhalten. Dies gilt nur für Erstbegegnungen, oder wenn die andere Person diese Posse zum ersten Mal gegenüber einer Carthanachta einsetzt. Wiederholungsversuche sollte mit einem Malus versehen werden, oder eine erneute Vortäuschung auf eine andere kreative Weise erfolgen.
Eine Carthanachta ist immer schmerzempfindlicher im Vergleich zu anderen empfindsamen Wesen. Dies hat zunächst keine regelmechanische Relevanz, es sei denn, die entsprechende Schwäche wurde gewählt (siehe unten). Diese Hypersensitivität sollte (oder kann) aber ausgespielt werden. Nicht nur wehleidiger (nicht übertreiben!), sondern auch zögerlicher, wenn eine etwaige Handlung Schmerzen bereithalten kann, wie bspw. ein Übungsgefecht mit Holzschwertern, das Laufen mit nackten Füßen über einen Kieselstrand, das Versenken eines Nagels mit einem Hammer, das Klettern über eine scharfkantige Mauer, das Trinken eines heißen Getränkes, das Essen scharfer Speisen, „gewisse Spielarten“, eine Spritze bekommen, Augenbrauen zupfen, eine eigene Wunde reinigen, Mutprobe am elektrischen Weidezaun, Händeklatsch-Und-Wegzieh-Spiel, leichter Sonnenbrand, sich rasieren mit einem Rasiermesser, Fettspritzer beim Kochen, der Musikknochen, leichter Muskelkater, Piercings/Tattoos stechen lassen, aus geringer Höhe fallen, usw.
Das Leid der anderen auf sich zu nehmen, ist so stark in den Gedanken der Carthanachtas verankert, dass diese schnell der Überzeugung sind, dass jede von ihnen gewirkte Heilung ihr eigenes Leiden erhöht. Dies ist nur die halbe Wahrheit, denn ihre Heilung selbst fällt nicht negativ auf sie zurück. Es ist vielmehr so, dass der gesamte Prozess einer Heilung eine Carthanachta geistig fordert. Das macht sich nicht sofort bemerkbar, auch nicht, wenn sie dutzende Verletzte geheilt hat. Viele Carthanachtas laufen dadurch Gefahr, an eine affektive Krankheit (wie Depression, Manie, Angststörung, etc.) zu erkranken. Ein Grund ist das mangelnde Abstumpfen (aka Verdrängungsmechanismus) gegenüber das Leiden der anderen, wie es z. B. bei vielen Angestellten im Gesundheitswesen als Abwehr- und Schutzmechanismus der Fall ist. Diesen hat eine Carthanachta nicht in diesem speziellen Fall. Der Schlüssel, um dem entgegenzuwirken, ist das Sozialisieren und damit das Abwehren von Einsamkeit. Im Rollenspiel kann eine solche Krankheit vor einer Gruppenbildung manifestiert sein. Oder zu Off-Zeiten. Aber eher unwahrscheinlich, wenn sie mit einer Gruppe bereits zusammen ist, es sei denn, sie fühlt sich bei ihren Gefährten oder durch sie gänzlich unwohl (ergo: einsam). Führt eine Carthanachta ein Einzelgängerleben, wird diese höchstwahrscheinlich nach einigen Monaten (je nach Intensität ihrer Heileinsätze) psychisch krank.
Ist eine Carthanachta über längere Zeit einsam (etwa eine Woche), erleidet sie einen Malus von -1 auf alle Würfe. Ein Monat erhöht diesen Malus auf -2. Danach monatlich um weitere -1. Diesen Malus erleidet sie auch, selbst wenn sie keine Heileinsätze tätigt. Der Malus wird aufgehoben, sollte sie sich wieder sozialisieren oder sozialisiert werden. Wie viel Zeit diese Sozialisierung beansprucht, muss im Einzelnen entschieden werden. Eine tägliche oder bis wöchentliche Reduktion der Mali um 1 dient als guter Anhaltspunkt. Ein Haustier kann diesen Zustand um ein paar Tage hinauszögern. Mehrere Haustiere vielleicht noch länger. Chimären, sofern sie intelligent genug sind und der gemeinsamen Sprache mächtig, können vermutlich diesen Zustand für längere Zeit negieren, besonders wenn die Chimäre im Background der Carthanachta vorliegt.
System & Zusammenfassung: Nimmt eine Carthanachta Leid wahr, muss sie einen Wurf auf Willenskraft (Schwierigkeit 8, variabel) ablegen, sollte sie sich nicht um den Leidenden kümmern wollen.
Eine Carthanachta, die nur leicht verletzt ist, erhält schon bei bruised einen „halben Punkt“ Malus, der, je nach Schweregrad zu -1 wird.
Ist eine Carthanachta länger als eine Woche einsam, muss sie einen Wurf auf Willenskraft (Schwierigkeit 8) ablegen. Ist dieser nicht erfolgreich, erhält sie einen Malus von -1 auf alle Würfe, solange sie einsam ist. Dieser wiederholt sich danach monatlich, bis sie keine Punkte auf Willenskraft mehr übrig an, und schließlich einer Geisteskrankheit (nur Symptome und nach adäquater Wahl) erhält. Wird sie sozialisiert, verschwindet die Geisteskrankheit, auch wenn keine psychotherapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden.
  Klick mich für eine Bierdeckelgeschichte!
Maria war sich zunächst nicht sicher, ob sie die 500,- € ihrem neuen Arbeitskollegen leihen sollte. Doch Roland wusste es besser. Er selbst war eine Pooka und wusste nur zu gut, wie er Maria, die eine Carthanachta war, ködern konnte. Mitten im Gespräch fing er an, über seine Rückenschmerzen zu jammern, und dass er doch dringend Geld benötigen würde für eine Therapie. Natürlich wusste Maria, wie es um seinen Rücken bestellt war, sie war immerhin eine Carthanachta. Und natürlich konnte sie ihn auch heilen. Aber Roland erzählte ihr von einer Therapeutin, in der er sich unsterblich verliebt hatte, und so mit ihr privater werden wollte. Jemanden bei seiner Genesung zu unterstützen und gleichzeitig für eine aufblühende Liebe mitverantwortlich sein – wie konnte Maria da nur widerstehen? Sie wusste auch, dass Roland eine Pooka war. Doch ihr waren die eingefahrenen Vorstellungen über diese Kith egal, sah sie doch stets das Gute in allem und jedem.
Mit einem Kopfnicken und einem „Danke“ nahm Roland die zehn Fünfzig-Euro-Scheine an sich, und versprach mit großen Worten, dass Maria das Geld bald wiedersehen würde. Maria hatte immer viel Bargeld bei sich. Eben für solche Angelegenheiten, aber auch wenn sie unterwegs war, und jemand auf der Straße dringend Geld benötigte. Und es waren nicht wenig Leute, die Geld dringend benötigten. Sie hielt es für Unsitte, jemand Obdachlosen Naturalien angedeihen zu lassen, der vermutlich schon das zwanzigste Brötchen des Tages geschenkt bekam. Geld war universeller. Sie gab aber niemals mehr als fünfzig Euro einem Fremden. Das war ihre persönliche Grenze. Mittlerweile hatte sie es sich auch angewöhnt, nicht mehr als tausend Euro bei sich zu tragen.

Drei Monate später trat Roland an Marias Schreibtisch, die etwas ungeduldig mit den Fingern trommelte, heran. Sein Gesicht zeigte vorgetäuschte Verlegenheit, und er fing an, Maria zu beschwichtigen: „Haha! Ja, ich weiß. Aber ich habe gerade große Ausgaben. Die Rechnung der Stadtwerke. Ich hatte es etwas wärmer bei mir zu Hause gemacht. Wegen meines Rückens. Leider konnte meine Therapeutin die Schmerzen nur etwas wegnehmen. Keiner kann dir da das Wasser reichen, Maria.“
Maria ärgerte sich etwas, dass Roland nur mit ihr sprach, wenn er was von ihr wollte. Dabei hatte sie die Personalabteilung extra um Verstärkung gebeten, weil sie nicht mehr allein im Büro sein wollte. Trotzdem stand sie auf, ging auf ihn zu und legte ihren Kopf in den Nacken: „Weißt du was? Ich heile dich jetzt! Das Geld kannst du behalten!“
„Danke Maria! Du bist so herzensgut. Wie könnte ich nur ohne dich?!“
„Ja, ist gut, ist gut!“
Maria legte ihre beiden Hände auf Rolands nackten Rücken und küsste diesen. Mit dem Mund zu heilen war zwar ungewöhnlich, aber auch viel intensiver und Erfolg versprechender. Nach wenigen Minuten war Rolands Rücken schließlich verheilt.
„Heilst du immer mit dem Mund?“
„Kommt darauf an. Bei Wildfremden eher seltener. War dir das unangenehm? Tut mir leid, ich hätte dich vorher fragen sollen.“
„Nein, nein. Ganz im Gegenteil. Aber Danke! Danke! Wie kann ich das nur vergelten?“
„Bitte! Wie wäre es, wenn ich nicht immer deine Arbeit erledigen muss?“
„Ähm … ok. Ja. Ich verspreche, ab jetzt besser zu arbeiten!“
Sie wusste, dass Roland ihr wieder eine Lüge auftischte, doch sie konnte ihm nicht böse sein. Sie konnte niemanden böse sein, besonders jene, die sie geheilt hatte. Und, er würde sich ja definitiv für sie ändern … Aber sie war auch neugierig: „Wie ist es denn nun mit dir und deiner Therapeutin?“
„Hat geklappt. Wir wohnen sogar seit einer Woche zusammen.“
„Schön. Ich freue mich für euch“, was sie wirklich ernst meinte, „Ist das auch der Grund, warum du dir einen Krankenschein genommen hattest?“
„Ähh … haha … ich hatte halt viel zu tun.“
„Ok. Schon gut. Aber bitte arbeite doch jetzt ein wenig mehr. Deinetwegen habe ich mittlerweile eine 60-Stunden-Woche.“
„Du hast recht. Ich sollte wirklich reinhauen. Das werde ich. Versprochen!“

Einen Monat später stand Roland, sichtlich nervös, vor Marias Schreibtisch, die hinter ein paar Aktenbergen fast nicht zu sehen war.
„Ja, Roland?“
„Da ist noch etwas … Yvonne und ich sind ja zusammen, wie du weißt, aber ich habe da so ein gesundheitsbedingtes Problem …“
„Das da wäre?“
„…“
„Ok, gut. Vielleicht schreibst du es mir auf?“
Roland nickte, und nur eine Minute später lag ein zusammengefalteter Zettel auf Marias Schreibtisch. Sie wusste schon lange, was genau sein Problem war, aber sie wollte ihn auch nicht darauf ansprechen. Sie entfaltete den Zettel und schaute ihn sich dennoch an. Roland lugte um eine Ecke und studiere Marias Mimik. Zu seiner Überraschung zeigte sie keinerlei Spot oder Hohn, sondern Besorgnis. „So sieht also dieses Mitleid aus“, dachte er verwundert.
„Na gut. Roland?“
„… Ja?“
„Das wird ein paar Minuten dauern.“
„Ähh … ok.“
„Hose runter!“, Maria schluckte, da sie an solchen Stellen noch nie jemanden geheilt hatte.
„…O … Ok“
Keiner von den beiden hatte an die frisch installierte Videoüberwachung gedacht. Was aber nicht ganz richtig war: Roland wusste es und sein bester Freund in der Leitwarte sowieso. Und so hatte die Pooka einen neuen Streich gespielt und wurde von ihrem Opfer sogar noch geheilt.

 
Schock der Feindseligkeit
Nimmt eine Carthanachta eine feindselige Handlung wahr und kann diese nicht persönlich oder durch Verbündete verhindern oder beeinflussen, läuft sie Gefahr, in eine Art psychogenen Stupor (oder Schreckstarre) zu verfallen, der sie für eine gewisse Zeit handlungsfähig macht. Eine Carthanachta ist in vielen Fällen als Letztes in einer Kampfhandlung an der Reihe. Neben dem Stupor kann auch Rigor auftreten, was den gesamten Körper in eine Starre versetzt. Die Art der feindseligen Handlung bestimmt die Dauer des Stupors. Wenn eine Person jemand anderen rücksichtslos anrempelt, würde eine Carthanachta nur für wenige Sekunden fassungslos die Szenerie anstarren. Wird aber jemand Unschuldiges, wie ein Kind, brutal gefoltert, verfolgt diese Handlung sie noch über Stunden hinweg und lähmt sie entsprechend (In so einem Fall begleiten solche Bilder auch eine Carthanachta über Wochen, wenn nicht gar Monate hinweg, nur verfällt sie dabei nicht in den erwähnten Stupor über diese Zeitspanne.) Ein Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8) verhindert diesen Stupor und immunisiert – für eine gewisse Zeitspanne (nach Würfelerfolgen) – die Carthanachta gegenüber der jeweiligen Art der feindseligen Handlung. Der Wurf kann nach einer bestimmten Zeit (meist die Mitte) mit einer Erleichterung von 2 wiederholt werden. Außerdem kann der Würfelwurf wiederholt werden, wenn ein Verbündeter die Carthanachta wachrüttelt, oder sonstige erdende Maßnahmen (kaltes Wasser ins Gesicht, Duftampulle, etc.) einsetzt. Sollte der initiale Wurf auf Willensstärke eine Mehrheit an Patzern aufweisen, spielt der Geist der Carthanachta eine Art emotional panisches Roulette und zeigt eine zufällige Emotion im Wahn. Die Emotion kann sowohl symthym, als auch parathym sein. Im ersten Fall zeigt die Emotion ein affekt-kongruentes Verhalten. Der emotionale Wahn kann sofort (1–5) einsetzen oder verzögert (6–10). Sollte ein Verbündeter verletzt werden, kann sie den Wurf auf Willensstärke auch wiederholen.
Die meist erste Reaktion, sollte eine Carthanachta angegriffen werden, ist in die Hocke gehen und den Angreifer ängstlich anschauen. Sollte Puerile Apparenz als Vorzug gewählt werden, unterstreicht dieser noch die Reaktion. Aber auch ohne diesen Vorzug wirkt eine Carthanachta wie ein stark eingeschüchtertes Kind, was meist nicht als Bedrohung wahrgenommen wird.
Alternative: Anstelle der Dauer, können Willensstärkewürfe mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gewählt werden. Das o. g. Anrempeln hätte eine Schwierigkeit von 2. Das Foltern eines Kindes eine 9. Die Dauer wäre variabel. Emotionales Roulette – Klick mich!
Emotion (1W10):
    • Freude – Starke Euphorie, über Hypomanie bis hin zu Manie. Extrem gesteigertes Selbstwertgefühl. Zieht sich aus. Rennt durch die Gegend.
    • Liebe – Sehr liebeskrank gegenüber einer Person. Rosarosarosarote Brille. Küsst jeden. Fasst jeden an. (Wird aber nicht intim.)
    • Angst – Panik. Flucht. Schreie. Kauernd ohne jegliche Reaktion.
    • Neugierde – Kramt in Sachen herum, wo sie nicht kramen sollte. Stellt pikante Fragen.
    • Traurigkeit – Schluchzend. Wie ein Häufchen Elend.
    • Ekel – Übergibt sich. Bekommt Herpes und/oder Hautausschlag.
    • Wut – Schreit. Schubst (Person darf nicht zu Schaden kommen). Zertrümmert einen oder mehrere Gegenstände. Vor allem SSV (Eine Carthanachta richtet, in den meisten Fällen, ihre Wut gegen sich selbst.
    • Überraschung – Übermäßige Quirligkeit. Alles Gesagte ist für sie neu und hochinteressant. Kompletter Ausfall des sensorischen und kurzen Gedächtnisses.
    • Sexuelles Verlangen – Offene Zurschaustellung der Gelüste. Anspringen von Personen im Beuteschema. Völliges Entkleiden. Fasst sich selbst an und/oder benutzt Gegenstände. KEINE (versuchten) Vergewaltigungen!
    • 2x Würfeln für Emotionskombinationen. Bei Doppelzahl erneut würfeln.
Die Emotionen sollten in starker Ausprägung manifestiert sein. Z. B. kann sich bei Ekel der Spielercharakter auch übergeben, oder bei Sexuelles Verlagen sehr körperlich werden. Eine Carthanachta verletzt auch in diesen Zuständen nicht ihre Moral, und ihre Nächsten sowieso nicht. Sprich, sie beleidigt nicht, noch verrät sie ihr anvertraute Geheimnisse oder würde durch ihr Verhalten jemanden für ihn unschönen Handlungen drängen. Fremdschämen fällt hingegen nicht darunter.
Die meisten Emotionen betreffen ein weiteres soziales Ziel (oder Ziele), gegen den die emotional manische Carthanachta ihre Emotionen richtet. Wer das Ziel ist, kann entweder der Spieler, Geschichtenerzähler oder der Zufall bestimmten.
Falls die aktuelle Situation es nicht zulässt, dass die Carthanachta in dieses Emotionsroulette verfällt – z. B. durch Trübung des Spielspaßes aller Spieler – kann sie auch als späteres Flashback durch einen einmaligen Trigger eingesetzt werden. Außerdem sollten die Gefährten stets wissen, dass „irgendetwas nicht stimmt“, sollte sie dem Emotionsroulette verfallen, vor allem, wenn sich alle schon länger kennen.
 

Diese Schwäche kann sich auch bei bestimmten Szenerien zeigen (z. B. bei Anblick von Mordopfern) – viele Carthanachtas „gewöhnen“ sich im Laufe eines Abenteuerlebens allerdings an solche Anblicke (normalerweise gewöhnt sich eine Carthanachta nicht an das Leiden der anderen, doch eine Leiche leidet nicht mehr.)
Eine weitere Variante dieser Schwäche wäre die Regression, anstelle des Stupors. Dieser ist ein psychischer Abwehrmechanismus, der der Angstbewältigung dient. Dabei erfolgt ein zeitweiliger Rückzug auf eine frühere Stufe der Persönlichkeitsentwicklung. Z. B. von Wildling auf Kindling. Regression ist ein Prozess, in dem das Ich aus Angst vor den Triebwünschen des Es oder den Forderungen des Über-Ich bereits erworbene Positionen der Reife und der damit verbundenen Fähigkeiten aufgibt und sich auf frühere Positionen zurückzieht, die „Fixierungsstellen“ genannt werden. Der Gegenspieler der Regression ist die Progression. Mit diesem Begriff wird ein Prozess beschrieben, in dem sich das Ich von unreiferen Positionen hin zu reiferen entwickelt und dabei Fähigkeiten erwirbt, die dabei helfen, das Leben zu meistern. Wie alle Abwehrmechanismen läuft Regression überwiegend unbewusst ab und dient der Stabilisierung des psychischen Gleichgewichts. In diesem Sinne ist sie nicht dysfunktional, sondern Teil der Fähigkeit zur Selbststeuerung. So viel zur Psychologie. Diese Variante kann im Rollenspiel für mehr Dynamik sorgen, anstelle des Stupors, wo die Handlungsunfähigkeit dem Spieler die Hände bindet. Man muss jedoch vorsichtig sein, dass die Carthanachta nicht zu sehr in Albernheit verfällt und keiner Ratio mehr folgt. Man könnte auch ihre Körpergröße während einer Regression ändern lassen.
Möglich wäre auch eine Kombination aus beiden Varianten, welche dann zufällig gewählt werden. In allen Varianten sollte jedoch auch die Zeit berücksichtigt werden, denn einen ganzen Tag im Stupor zu verbringen, wäre langweilig, wohingegen die Regression schon mehr Spielmöglichkeiten bietet. Von daher ist es sinnvoller, den Stupor auf wenige Minuten, bis hin zu einer Stunde zu begrenzen und die Regression bis hin zu einem Tag. Das emotionale Roulette eher für eine Szene und ein wenig darüber hinaus.
Ferner kann auch eine Gewalthandlung eine Carthanachta retraumatisieren. Der Flashback sollte die Szene oder maximal eine Minute anhalten.
System & Zusammenfassung: Nimmt eine Carthanachta Gewalthandlungen war, muss sie einen Wurf auf Willenskraft (Schwierigkeit: je nach Vehemenz; Ohrfeige 3 – Schwerthieb mit anschließener Blutung 8) ablegen, um einem Schockzustand (1-4;W10), einem Emotionsroulette (5-8;W10), einer Regression (9;W10) oder einem Flashback (10;W10) zu entrinnen. Wird die Gewalt gegen sie gerichtet kann dies nur einen Flashback auslösen, bei dem sie schreiend und strampelnd auf dem Boden liegt. Ihre Verbündeten können sie aus diesem Zustand herausholen, müssen dafür aber eine Aktion aufwenden. Sie kann je Versuch einen erneuten Wurf auf Willenskraft ausführen.
 
Emotionales Ja-Sagen
Eine Carthanachta kann nur schlecht ein Bittgesuch ablehnen. Diese Schwäche ist ähnlich mit der, der Boggans, mit dem Unterschied, dass die benötigte Hilfe stets auf die Person selbst in Bezug stehen muss. Jemand, der Hilfe beim Tapezieren benötigt, wird wohl kaum eine Carthanachta aus ihrem Sofa katapultieren (Bei ihrer Körpergröße sowieso nicht.) Es kann aber vorkommen, dass eine Carthanachta, sollte sich die andere Person in einer misslichen Lage befinden, auch andere Arbeiten verrichtet, aber stets den Fokus darauf legt, die missliche Lage (Gebrechen) selbst zu bereinigen.
Sollte sich jemand einsam fühlen – auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist – kommt die Carthanachta herbeigeeilt. Selbst bei profanen Dingen, wie eine Massage, kann eine Carthanachta diese nur schwerlich ablehnen. Bei körperlichen wie seelischen Leiden und Verletzungen sowieso nicht. Sexuelle Interaktionen können, müssen aber nicht unter dieser Hilfe fallen. Je enger Carthanachta und die andere Person verbunden sind, desto schwieriger wird es, die Hilfe abzulehnen. Bei Familie und engen Freunden ist dies mit einem Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8) abzuwehren. Arbeitskollegen, Nachbarn, etc.: 7. Flüchtige Bekannte, Leute, die regelmäßig in der Stammkneipe herumhängen, etc.: 6. Jemand, den man nur ein bis zweimal gesehen hat: 5. Völlig Fremde: 4. (Siehe auch Realm Actor.) Es muss auch beachtet werden: „Will oder muss die Carthanachta überhaupt in der gegebenen Situation ‚nein‘ sagen?“, und natürlich zählen die Art des Gefallens und die Gründe. „Meine Oma ist letzte Woche gestorben. Ich wollte ihr diese Blumen fürs Grab kaufen, aber leider habe ich meine Börse verlegt.“ Da könnte keine Carthanachta widerstehen und kein Geld anbieten.
Sollte die Hilfe, aus welchen Gründen auch immer, Dritten Schaden zufügen, nimmt eine Carthanachta Abstand von der Hilfe, und benötigt keinen Wurf auf Willenskraft.
System & Zusammenfassung: Wenn jemand eine Carthanachta um einen persönlichen Gefallen bittet, muss sie einen Wurf auf Willenskraft (Schwierigkeit siehe oben) ablegen, falls sie diesen Gefallen nicht nachkommen möchte. Der Gefallen muss die Person selbst mit einbeziehen (Körper & Geist.)

Eine Carthanachta muss sich zwischen den drei Schwächen für eine Permanente entscheiden. Schock der Feindseligkeit kann beispielsweise am Anfang als zweite Schwäche gewählt werden, wenn diese im Verlaufe der Chronik nach und nach abgelegt wird, z. B. durch Reduktion der Schwierigkeitsgrade der Willenskraftwürfe. Dies sollte ausgespielt werden. Eine Kindling-Carthanachta hat immer alle drei Schwächen. Es kann so gehandhabt werden, dass je fünf Erfahrungspunkte eine Schwäche wegfällt (Die Punkte müssen nicht für den Wegfall der Schwäche investiert werden, und sind nur virtuell) oder je nach Shining eine wegfällt – eine muss hingegen übrig bleiben.
 

 

Typische Carthanachta-Vorzüge und -Schwächen

Vorteile: Art Affinity (Spring, Summer), Calming Presence, Friendly Face, Good Listener, Sex Appeal, Surreal Beauty, Voice of a Songbird.
Schwächen: Livesaver, Phobia (Darkness, Blood, Corpses, Pain, Social), Short, Soft-hearted, Ward.

Zu Phobie (Blut, Dunkelheit, Leichen):
Hämatophobie (Blut), Achluophobie/Nyktophobie (Dunkelheit), Nekrophobie (Leichen) – Hier lassen sich Erinnerungsfetzen ins Rollenspiel einbauen, welche der Carthanachta an frühere Leben zugespielt werden als diese gefoltert wurde. So auch die Leichen im Accordance War. Diese Phobien können aber auch schon psychopathologischer Natur ihrer sterblichen Hülle sein.

Zu Phobie (Sozial):
Soziophobie – Diese sollte nur bei Kindlingen und bedingt bei Wildlingen gewählt werden, und spiegelt die verschüchterte Natur, aber auch das Verlangen, sich zu sozialisieren, wider. Aus psychotherapeutischer Sicht ist jede Phobie behandelbar. Hier muss man abwägen, ob die unbehandelte Phobie für eine gute Geschichte sorgen kann oder ob sie eher hinderlich ist.

Zu Phobie (Schmerzen):
Algophobie – Diese Phobie muss sehr sorgfältig abgewägt werden, da die Natur einer Carthanachta vorsieht, dass sie das Leid, und damit auch meist die Schmerzen, der anderen auf sich nimmt, und sie selbst schon etwas ängstlich gegenüber Schmerzen sind. Aber auch ihre erhöhte Schmerzempfindlichkeit kann diesen Nachteil zu einer Gratwanderung werden lassen.
 
Puerile Apparenz (Vorzug (Carthanachta), 4pt.)
Eine Carthanachta willentlich zu verletzen fühlt sich für den Angreifer sehr übel an. So als würde man ein Neugeborenes eine Klinge an dessen Kehle halten. Nur die boshaftesten Personen können dem widerstehen.
Dies ist eine optionale Regel und muss als Vorzug gewählt werden. Jeder, der eine Carthanachta versucht, anzugreifen oder absichtsvoll zu verletzen, muss einen Wurf auf Willenskraft (8) ablegen, mit einer Erleichterung, je nach Persönlichkeit und Moralität des Angreifers. Jemand, der gezwungen wird, eine Carthanachta anzugreifen, erhält keine Erleichterung. Ein Schnapphahn erhält eine Erleichterung von 1 oder 2. Ein finsterer Lord oder Psychopath würde eine Erleichterung von 5 erhalten. Generell gilt dieser Vorzug nur gegenüber Wesen, die fähig sind, so etwas wie eine Moral zu besitzen. Ein Raubtier ist davon nicht betroffen. Ist der Wurf erfolgreich, kann die Person normal angreifen. Bei Misserfolg muss die Person sich ein anderes Ziel suchen oder ihre Angriffe einstellen. Die Carthanachta kann mit einem Wurf auf Aussehen + Ausdruck (8) dieser Erleichterung entgegenwirken. Der Schwierigkeitsgrad kann 9 nicht übersteigen.
Dieser Vorzug kann auch im späteren Verlauf der Chronik gewählt werden. In diesem Fall muss die Fähigkeit Ausdruck mindestens vier Punkte vorweisen.
 
Schrei der Lebensfee (Vorzug (Carthanachta), 5pt.)
Dieser Vorzug ähnelt der von Puerile Apparenz mit dem Unterschied, dass gewaltbereite Personen ihre kämpferische Handlung generell einstellen. Die Carthanachta muss einen Wurf auf Charisma + Ausdruck (8) machen. Die Erfolge werden auf die Schwierigkeit des Wurfes auf Willensstärke, welche alle Personen (auch Verbündete) im Umkreis machen müssen, addiert. Basis der Schwierigkeit ist 4, und kann 9 nicht übersteigen. Bei Fehlschlag lässt die Person ihre Waffe fallen (oder steckt diese zurück) und stellt jegliche Kampfhandlung ein.
Die Dauer ist abhängig von den Erfolgen der Carthanachta. 1 = eine Runde, 2 = eine Szene, 3 = 10 Minuten, 4 = 1 Stunde, 5 = ein Tag.
Der Schrei hört sich weniger nach Schmerzensschrei an, als nach dem Schrei eines Säuglings. Die Reichweite ist abhängig vom Hörbereich des Ziels.
 
Verbissene Genese (Vorzug (Carthanachta), 1pt.)
Die Carthanachta kann zwei Mali durch Schmerz bei sich ignorieren, wenn sie ihre Verbündeten heilt.
 
Interpersonelles Duett (Vorzug (Carthanachta), 3pt.)
Eine Carthanachta kann mit ihrer Beobachtungsgabe die Beziehung zwischen zwei Individuen aufdecken. Je länger sie beide beim Interagieren beobachtet und je mannigfaltiger ihre Interaktionen (und Gesprächsthemen) sind, desto elaborierter wird das Resultat. Wenn keine Interaktion stattfindet, kann sie die Beziehung nicht offenlegen.
Leitfähigkeit: Empathie.
 
Intrapersonelles Duett (Vorzug (Carthanachta), 3pt.)
Eine Carthanachta kann mit ihrer Beobachtungsgabe die innerpsychischen Abläufe und das Verhältnis eines Individuums zu sich selbst aufdecken. Je länger sie dieses Individuum beim Handeln beobachtet und je mannigfaltiger die Handlungen sind, desto elaborierter wird das Resultat. Wenn keine Handlung stattfindet, erhält sie kein Ergebnis. (Zur Erinnerung: Handeln = Alles, was eine Person aktiv tut; dazu gehört auch das Reden, aber nicht das Schlafen oder Herumsitzen. Was aber zählt, sind die gezeigten Emotionen, welche wiederum mit Empathie aufgedeckt werden müssen, sollten sie nicht zu offensichtlich sein.)
Leitfähigkeit: Empathie.
 
Tränen der Rose (Vorzug/Schwäche (Carthanachta), variable pt.)
Eine Carthanachta fühlt Schmerzen viel intensiver, besonders bei ihren Gefährten, deren Schmerzen sie auf sich nehmen kann. Bis zu einem gewissen Grad. Die meisten Carthanachta verschleiern Letzteres, da ihre Verbündeten wohl damit nicht einverstanden wären. Im Folgenden einige Varianten:
    • Der Würfelmalus bei jeder Lebensstufe wird um 1 oder 2 erhöht (-3pt./-6pt.) In dieser Variante wird nur das Schmerzempfinden der Carthanachta gesteigert.
    • Sie kann den Würfelmalus bei einer anderen Person permanent, aber entbindbar, um 1 oder 2 erniedrigen (Vorzug 2pt./4pt.)
    • Sie koppelt ihr eigenes Schmerzempfinden an das einer anderen Person (siehe Tabelle.) In diesem Falle ist dies ein Vorteil (1 pt.), und der Malus ist variabel, aber nie höher als 2 und -2. Eine Carthanachta die also 2 Mali Schmerzempfinden von einer anderen Person nimmt, muss 2 Mali selbst in Kauf nehmen. Wenn also eine Carthanachta selbst mauled ist, kann sie maximal einen Verbündeten mit mauled (oder höher) den Malus von -2 nehmen, fällt dabei aber auf einen Malus von -4. Einen Verbündeten mit crippled kann sie auf einen Malus von -3 bringen. Siehe Tabelle! Diese Variante verkompliziert das Spiel, und ist eher nicht zu empfehlen.
    • Diese Variante nimmt maximal einen Malus durch Schmerzen von 1 von ihrem Ziel auf sich selbst. Hier entstehen keine Kosten durch einen Vorteil. Dies ist die gebräuchlichste Variante, welche schon Kindlinge besitzen, wenn sie ihren Freunden leichte Schmerzen nehmen wollen – durch Pusten, Ei-Ei-Machen, Streicheln, Küssen, usw. Auch hier muss erwähnt werden, dass die Carthanachta die Schmerzen nicht allein nur nimmt, sondern diese auf sich nimmt. D. h. wenn sie jemanden zärtlich streichelt, der sich mit einem Messer geschnitten hat, diesen Schnitt an sich spürt. Aber sie muss direkten Körperkontakt mit ihrem Ziel haben. Also weniger sinnstiftend für einen etwaigen Kampf, da sich die Carthanachta auf ihr (unbewegtes) Ziel konzentrieren muss. (Standard)
    • Der Würfelmalus beträgt schon bei bruised -1. Die anderen Gesundheitsstufen ändern sich jedoch nicht. (Schwäche, -1pt.)
    • Eine weitere, aber simplere Variante, wäre das Tauschen der Gesundheitsstufen betreffend der Schmerzen – nicht die Gesundheit selbst. Eine Carthanachta, die wohlauf (oder auch angeschlagen) ist, könnte die Schmerzen mit jemanden tauschen, der z.B. crippled ist. In diesem Fall ist diese Variante ein Vorteil (1pt.) Sie kann die Schmerzstufe nicht tauschen, wenn sich ihre Gesundheitsstufe unter der ihres Verbündeten befindet.
Beispiel für Schmerztransfer – Klick mich!
Beispiel für Schmerztransfer:
StufeMalusNeuer Malus (Carthanachta)Neuer Malus (Verbündeter)
Bruised0-1*0
Hurt-1-20
Injured-1-20
Wounded-2-3-1
Mauled-2-3-1
Crippled-5-6-4
Incapacitated-
* Dieser Malus, wenn nicht durch weitere Einwirkungen erneuert, verschwindet nach wenigen Sekunden. Eine Ohrfeige kann für eine Carthanachta wie ein starker Hieb mit einem Schlagstock wirken.

Um die Wirksamkeit dieses Schmerztransfers zu gewährleisten, muss die Carthanachta sich in unmittelbarer Nähe (einen Schritt oder Armlänge) zu der Zielperson aufhalten, ansonsten verschwindet der Schmerztransfer nach einer Minute. Sie kann den Schmerztranfser augenblicklich, selbst wenn sie in einem Kampf nicht an der Reihe ist, beenden. Der Perimeter kann unbegrenzt sein, doch für diesen Fall sollte die Fähigkeit 1pt. mehr kosten.

 
Libidinöser Beistand (Schwäche (Carthanachta), -1pt.)
Diese Schwäche erweitert den Beistand einer Carthanachta auch auf sexuelle Begegnungen, und lässt gleichsam ihre sexuelle Appetenz steigen. Mit einem Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8; variabel, je nach Beuteschema) kann sie ein solches Hilfegesuch abwehren. Auch hier gilt: Will eine Carthanachta überhaupt ablehnen? Die Schwäche sollte mit allen Spielern abgesprochen werden, da sexuelle Themen zum Inhalt des Spiels werden können.
 
Crime of Passion (Schwäche (Carthanachta), -3pt.)
Nicht jede Carthanachta folgt allseits ihrem Ideal, dass sie selbst Feinden gegenüber keine Gewalt anwenden. Für eine Carthanachta mit dieser Schwäche ist die Welt, was Gewalt betrifft, ein wenig anders. Sollten ihre Verbündeten angreifen und verletzt werden, verfällt sie in Raserei und greift denjenigen an, der für die erste Verletzung verantwortlich war. Sie muss dafür nicht bewaffnet sein, sondern greift auch mit Fäusten oder Steinen an. Dieser Zustand bleibt so lange, bis sie ihr Ziel sichtlich verletzt oder getötet hat. Für das Töten in diesem Fall riskiert sie keine Banalität.
Sollte der Gegner das Schlachtfeld vorzeitig verlassen, klingt die Raserei langsam aus. Ebenso, wenn sich der vermeintliche Gegner als Verbündeter entpuppt.
Mit einem Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8) kann sie dieser Raserei entgehen.
 
Traumatische Kommemorationen (Schwäche (Carthanachta), variable pt.)
Die Carthanachta durchlebten eine lange Zeitspanne ihrer Existenz grässliche Folter in all ihren Facetten. Diese Ereignisse sprudeln als Retraumatisierung wieder hervor und können eine Carthanachta in einen Zustand versetzen, welcher der Folter gleicht (dies wird auch als „Flashback“ bezeichnet). Jede Carthanachta hat ihre eigene Schwelle, was dieses Traumatisierung betrifft. Manche werden sogar nur so leicht berührt, dass sie verdutzt ein bis zwei Sekunden in die Ferne starren und dann, wobei auch immer, weiter machen. Triggern können wahrgenommene Schreie in Verbindung mit Gewalt. Hierbei wird auf zwei Achsen Bezug genommen: 1. Die Triggerwahrscheinlichkeit und 2. die Intensität der anschließenden Retraumatisierung.
1. Wenn die Carthanachta selbst gefoltert oder verhört wird (1pt.), wenn sie einer Folter oder einem Verhör live als Zuschauer beiwohnt (2pt.), wenn sie Schmerzensschreie durch Gewalteinwirkung hört (3pt.)
2. Die Charthanachta wird für eine Szene gelähmt und spürt den Schmerz (1pt.), sie wird für 1W10 Minuten gelähmt und spürt den Schmerz (2pt.), sie wird für eine Stunde gelähmt und spürt den Schmerz (3pt.), sie durchläuft eine ehemalige Folter von Anfang bis Ende und halluziniert diese; aber nie länger als eine Stunde. (4pt.)
Höhere Grade von 1 und 2 schließen niedere Grade mit ein.
Eine halluzinierte Folter spricht alle Sinnesmodalitäten an (auch Schmerzen.) Die Lähmung betrifft nur die Motorik, was Schreien ausschließt.
Mit einem Wurf auf Willensstärke (Schwierigkeit 8) kann der Flashback abgewendet werden.
Um ein Flashback durch Künste aufzulösen, werden mindestens so viel Erfolge benötigt, wie Grade in 2.
Eine Carthanachta kann niemals durch Konfrontationstherapie dieses Trauma überwinden.
Moderne: Selbst Medieninhalte können zu Flashbacks führen.
 
Nein! Nein!!! (Schwäche (Carthanachta), -7pt.)
Diese Schwäche ist sinister, und sollte nur in allseitigem Einverständnis gewählt und ausgespielt werden. Eine Carthanachta mit dieser Schwäche strömt dauerhaft Unmengen an Pheromone aus, welche, im Zusammenspiel mit ihrem Aussehen, für gewisse Personen ein nicht unterdrückbares sexuelles Verlangen auslöst und moralische Grenzen überwinden kann. So viel zur Physiologie. Ist eine Carthanachta allein unterwegs, riskiert sie, z. B. bei einem Spaziergang, überwältigt und vergewaltigt zu werden. Dies gilt auch unter Freunden, wenn auch die Wahrscheinlichkeit eher geringer sein sollte. Die Würfelstatistik dazu muss von der Gruppe erstellt werden. Eine x-prozentige Wahrscheinlichkeit + % je Aussehenspunkte kann als Anhaltspunkt dienen. Aber auch die Umgebung sollte eine Rolle spielen – Nacht/Tag? Wie belebt ist der Ort? usw. (Bedenke: Die meisten Vergewaltigungen vollziehen sich im vertrauten Milieu.) Auf der Seite der Täter sollten auch Würfe auf Willenskraft möglich sein. Hierbei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein Versuch nicht zwangsweise zur Umsetzung führt, aber schon für ein mentales Trauma sorgen kann.
Es ist selbstredend, dass diese Schwäche zu jeder Zeit zurückgezogen werden kann. Die Punkte können dann woanders wieder abgezogen werden, und/oder wenn der Spielercharakter Erfahrungspunkte erhält, auch wenn er ins Minus rutschen sollte.
 

Mentalpathologische Dispositionen

Wenn man als Spieler seiner Carthanachta eine psychische Krankheit angedeihen lassen möchte, können ihre Dispositionen bei einer Wahl hilfreich sein. Zwar kann eine Carthanachta theoretisch jegliche mentale Krankheiten zeigen, doch manche sind öfters vertreten, wie z. B.: Wenn man den Links folgt, werden diverse Unterkategorien aufgelistet. Besonders die F30-F39 Affektive Störung sind bei einer Carthanachta aufgrund ihrer Disposition oft anzutreffen. Seltener Störungen, die Psychosen bereithalten, da das gesamte Setting von World of Darkness – Changeling nach irdischen Ansichten schon psychotisch anmutet. F21 Schizotype Störung kann bei Carthanachtas auftreten, die es nicht geschafft haben, sich zu sozialisieren.
Auf KEINEN Fall: F60.2 – Dissoziale Persönlichkeitsstörung. Diese Störung ist faktisch das charakterliche Gegenteil einer Charthanachta und kann selbst als Schwäche mit -7pt. dem nicht entgegenwirken.
F60.6 – Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung und F60.7 – Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung sind sehr gut möglich. Sowie F60.8 – Persönlichkeit(sstörung): unreif.
Der gesamte ICD- (auch DSM-)Katalog kann als gutes Werkzeug der Charakterisierung dienen. Hierbei sollten man beachten, dass z. B. nicht jede Persönlichkeitsstörung als Störung auftreten muss, sondern auch, in abgeschwächter Form, als Persönlichkeitsstil.
 

 

System: Typische Fokussierung auf die Attribute

Charisma, Aussehen, Verstand, Intelligenz, Ausdauer
Siehe auch oben.
 

System: Typische Fokussierung auf die Fähigkeiten

Empathie, Ausdruck, Auftreten, Diplomacy, Seduction, Psychologie, Psychoanalysis, Kenning
Siehe auch oben.
 

System: Typische Arts und Realms

Arts: Herz1, Spring, Summer
Realms: Actor, Fae, Nature, Scene
Selbsterstellte Kunst (noch pre-alpha)

 
Persönlichkeitspsychologie – Tendenzen
MBTI: xNFx
Enneagramm: 2, 4, 9
Hexaco: H(10/10), E(3-10/10), X(3/10), A(5/10), C(9/10), O(10/10)
H = Ehrlichkeit-Bescheidenheit
E = Emotionalität
X = eXtraversion
A = Verträglichkeit (versus Zorn)
C = Gewissenhaftigkeit
O =Offenheit für Erfahrungen

 
Der Spieler einer Carthanachta
Der Spieler sollte Spaß an sozialen Interaktionen haben, und sich in den Domänen der Liebe (in allen Formen und Sprachen) und der Heilung wohl fühlen. Der soziale Spaß muss sich nicht sofort ausbilden, sondern kann als Ziel verbucht werden. Im Idealfall hat der Spieler eher einen introvertierten Typus, mit dem Verlangen, aus seiner Schale herauszubrechen, was die Natur einer Carthanachta nur zu gut widerspiegelt. Diese Schale kann aber auch für den Spieler als Schutz dienen, sollte er mal einen schlechten Tag haben. Eine Carthanachta ist kein Power-Charakter, welcher ganze Landstriche im Brand setzen kann, noch ist sie jemand, der sich voll gerüstet ins Gefecht stürzt. Nur mit Widerwillen nimmt sie eine Waffe zur Hand, und das sollte auch ausgespielt werden. Unscheinbar ist sie – anfänglich. Aber das kann der Spieler ändern. Die Kunst des Frühlings (und des Herzens, sofern im Spiel integriert) ist/sind obligatorisch.
Da der Charakter ein Wechselbalg ist, stellt sich die Frage, inwieweit sich seine sterbliche Hülle nach dem Erwachen mit ihrem neuen Zustand anfreunden wird. Der Mensch dahinter wird höchstwahrscheinlich die gleichen Ideale, vermutlich in abgeschwächter Form, haben. Sollte der Mensch ein sehr extrovertierter Charakter sein, wird dieser nun von der introvertierten Natur der Carthanachta teilweise zurückgedrängt, und wird in sozialen Situation mit einer für ihn diffusen Angst reagieren. Dieser Prozess ist vollkommen normal, und die Extraversion kann erneut erarbeitet werden – der Mensch verliert nicht seine Sozialkompetenzen. Ganz im Gegenteil. Er wird spüren, dass nun viel Potenzial in ihm steckt, doch es gilt auch hier, die Ängste zu überwinden. Er wird auch spüren, dass er von anderen Individuen magisch angezogen wird – dies beruht auch zum großen Teil auf Gegenseitigkeit. Jeder mag es, wenn Interesse an seiner Person bekundet wird, und das macht eine Carthanachta. Manchmal auch ein Stück zu aufdringlich.
Das Verlangen nach körperlicher, aber auch geistiger Nähe ist größer denn je, was, zugegeben, für einen richtigen Spagat zwischen den Sozialängsten und dieser Nähe sorgen kann. Es ist wie das Verliebtsein gegenüber einem Schwarm und der Angst vor dessen Ablehnung. Nur in diesem Fall jeglichen Individuen gegenüber.
Es stellt sich auch die Frage, wie die Mitspieler mit dem Konzept der Carthanachta umgehen. Nicht jeder möchte Liebe & Co. am Spieltisch. Vor allem, wenn sein Spielcharakter als mögliches Ziel involviert ist. Doch es existieren diverse Möglichkeiten, rote Köpfe zu vermeiden. Eine davon ist ganz simpel: Kärtchen anfertigen, wo die Handlung der Carthanachta notiert ist. Die Gegenseite sollte auch solche Kärtchen besitzen. Karte: "Wollen wir kuscheln?" – Antwort-Karte: „Ja“. Ganz unkompliziert, aber ein Stück weit aufwendiger.
Noch unkomplizierter wäre die Methode des Play-by-Posts. Ein jeder von uns kennt solche Situation in denen er sich, dank des Internets, geschützt fühlt. Dies muss keine exklusive Methode sein, sondern kann auch in der Downtime zwischen den Spielsitzungen Anwendung finden. Ich persönlich nenne diese Methode „Kreativinteraktion“. Die Spieler kommunizieren online über ihre Spielercharaktere.
 

 
Stereotypen

Isabelle Belamour, eine Floristin aus Paris, vertraut sich an:
    • Über Boggans – Ich empfinde sie als etwas langweilig, aber sie helfen sehr gerne, und das schätze ich sehr. Sie sind in dieser Hinsicht so was wie unsere Brüder und Schwestern. Doch sie sind ein wenig emotional zu starr. Man sollte sich auch hüten, ihnen ein Geheimnis anzuvertrauen, und bei Lob ergreifen sie schnell die Flucht.
    • Über Clurichaun – Ganz schön rüpelhaft und mit der Nase am Grund des Bierhumpens. Zetteln gerne mal Streit an und pöbeln herum. Ich weiß gar nicht, wie viele ich schon zusammengeflickt habe. Wenn man einen Clurichaun begleitet, hat man stets was zu tun. Was ich eigentlich toll finden sollte. Aber vielleicht lassen sie auch ihre Fäuste öfters sprechen, eben WEIL ich dabei bin. Einmal angefreundet könnte ich mich nie trennen. Sie haben unter ihrer Aggression so viel Traurigkeit, dass es mir das Herz zerbricht, wenn ich einen von ihnen nur reden höre.
    • Über Eshu – Sie sind wunderbare Geschichtenerzähler. Ich höre ihnen sehr gerne zu, obwohl sie manchmal doch seeehr viel reden, und ich nicht immer weiß, ob das Erzählte nun wahr ist oder nicht.
    • Über Nocker – Ich bin etwas im Zwiespalt. Einerseits sind sie so fokussiert auf das, was sie erschaffen, und das ist gut, aber andererseits erschaffen sie auch Dinge, die andere verletzen. Das ist gar nicht gut. Sehr pragmatische Naturen. Ich beobachte sie auch sehr gerne bei ihrem Herumwerkeln, und irgendwie scheint sie das sogar zu motivieren. Aber mir ist mal ein Apfelschneider von ihnen explodiert. Wie kann denn bitte ein Apfelschneider … explodieren?!?!
    • Über Pooka – Oje. Sie spielen gerne anderen Streiche. Manche davon sind echt witzig und das Ziel lacht mit. Aber auf der anderen Seite können sie mit ihren Streichen andere verletzen – körperlich wie geistig. Doch einer hatte mich mal gerettet, als plötzlich das Licht ausging und ich panische Angst bekam. Das war ultra gruselig! Mein Herumgequieke war mir so peinlich. Aber er holte mich aus diesem Zimmer wieder raus. Das war echt nett von ihm.
    • Über Redcaps – Ich versuche, so gut es geht, sie zu vermeiden. Sie haben keine Empathie und denken nur daran, was sie sich als Nächstes in ihren Schlund stopfen können. Sogar … Lebendiges oder Leichen! Furchtbar! Hallo? Das, was du in diesem Moment versuchst zu fr…essen, heile ich gerade!
    • Über Satyrn – Eine meiner liebsten Kith, welche Liebe und Leidenschaft in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Manchmal aber doch zu liebend – einer bestimmten Form der Liebe gegenüber. Spätestens wenn man merkt, dass jedermanns Kleidung auf dem Boden liegt, muss man sich entscheiden: Flucht oder Hingabe.
    • Über Selkies – Herzensbrecher, auf ihre Art und Weise. Sie kennen wohl nur den Chōros. Um genauer zu sein: die Liebe zum Meer. Doch sie können auch sehr herzlich, aber auch unnahbar sein. Auf gewisse Weise auch melancholisch. Wahrscheinlich brechen sie deswegen so schnell die Herzen.
    • Über die arkadischen Sidhe – Sie sind wunderschön, doch sie meinen, sie wären der Nabel der Welt. Toleranz Fehlanzeige, sollte man nicht den Bückling spielen. Doch sie wissen es auch zu führen. Eine wollte mich mal „motivieren“ mit den Worten: „Schrei der Lebensfee“ … mir lief es dabei eiskalt den Rücken runter. Keine Ahnung warum.
    • Über Sidhe des Herbstes – So wie die arkadischen Sidhe, mit dem Unterschied, dass sie sich besser in der Welt auskennen.
    • Über Sluagh – Sehr verschlossen und unheimlich. Man muss schon ein ziemlich gutes Gehör haben, um mit ihnen anständig kommunizieren zu können. Sie machen mir schon ein wenig Angst, aber das würde ich ihnen gegenüber niemals sagen.
  • Über Trolle – Urteile nie über das Äußere! Dieses Leitmotiv bewahrheitet sich bei diesen sehr loyalen und, man kann es kaum glauben, sanften Wesen, sollten ihre Liebsten nicht angegriffen werden, nur zu gut. Werden dann doch ihre Liebsten angegriffen, halte ich mir die Augen und Ohren zu … ach, ne, ich muss ja heilen. Verdammt!

 
Stereotypen über die Carthanachtas

Was andere Kith so über die Carthanachtas erzählen:
    • Boggans – Sie sind so emotional in vielen Dingen. Wenn sie sich mal ne Liste über ihre Prioritäten erstellen würden, wären sie vielleicht weniger quirlig, strukturierter und könnten mehr schaffen. Sie kümmern sich aber sehr gut um andere Leute, und wir ergänzen uns dabei hervorragend.
    • Clurichaun – Ahh … eine Carthanachta ist anwesend? Sehr gut! *Krempelt die Ärmel hoch und schmeißt einen Bierkrug an den Kopf eines Trolls, um Streit anzuzetteln.*
    • Eshu – Sie sind wunderbare Zuhörer. Eigentlich mit die Besten. Ich erzähle ihnen gerne meine Geschichten. Aber sie wirken meist nach zehn Stunden immer so abgedriftet, wenn man sie nicht an ihren Ohren zwischenzeitlich kitzelt.
    • Nocker – Was soll ich sagen? Sie sind brav, beschädigen nichts, stehlen nichts, stellen Fragen zum Werkzeug und Werk, sprich, sie sind interessiert. Ich kann nur ihren Gesichtsausdruck nicht ertragen, wenn ich ihnen mal eine tolle Waffe zeige. Sie war wirklich toll. Ich meine, zwanzig Schuss pro Sekunde. 7,12 mm Kaliber. Ein Meisterwerk! Nach zehn Sekunden habe ich sie wieder in die Kiste gestopft. Der Gesichtsausdruck …
    • Pooka – Die einzigen Kith, der ich nur etwas weniger gern Streiche spiele. Es fühlt sich an, als spiele man einem kleinen Kind einen Streich. Wobei, das mache ich ja auch. Manchmal überkommt es mich dann doch – sie können ganz schön quieken, wenn sie sich aufregen oder Angst bekommen. Besonders, wenn man die Beleuchtung ausknipst, und anschließend den „Retter“ spielt. Das ist dann wieder spaßig.
    • Redcaps – Was eine Idealbesetzung! Sie heilen, ich fresse, sie heilen, ich fresse, … Aber das machen sie nicht mit. Verfluchte kleine Pestfliegen! Furchtbar, wenn unter den Feinden eine zu finden ist.
    • Satyrn – Oho … sie haben so viel Potenzial, sind aber auch extrem schüchtern. Sie wären die Kirsche auf der Torte eines jeden Exzesses. Wenn sie nur nicht so verdammt schüchtern wären! Glücklicherweise findet man auch Zwanglose, ja auch Schamlose, unter ihnen. Aber, eine Monogamie Plus? Was ist denn das bitte schön? Die sollen es endlich zugeben, dass sie auch polygam sind! Sonst lasse ich mal, von ein paar Leuten gleichzeitig, ihre Ohren kitzeln. … Lesen auch Kinder meine Aussage? … ok, ja … dann, lass ich das mit den Ohren, so wie gesagt, stehen.
    • Selkies – Ich wünsche, sie könnten sich in ein Tier des Meeres verwandeln. Beinahe hätte ich mich in eine verliebt, doch der Ruf des Ozeans war stärker. Und was soll ich sagen? Sie hat einen Monat auf mich gewartet. Saß den ganzen Tag am Strand und blickte auf die See hinaus. Ob sie mich gesehen hat? Warum habe ich immer wieder nachgeprüft, ob sie dort saß? Ich weiß es nicht. Ich habe sie danach nie wieder gesehen.
    • Arkadische Sidhe – Sie lassen sich nur schwer subordinieren, sollten man ihnen andere Aufgaben als Heilung übertragen. Man hat dabei stets das Gefühl, dass man sich moralisch rechtfertigen muss. Das kann ich nicht leiden. Ich will doch nur ein Glas Wein eingeschenkt bekommen und kein Elaborat, wie schwer es doch die Winzer heutzutage haben! Beschäftigt man sie nicht, müssen sie jeden antatschen.
    • Sidhe des Herbstes – Meine Gesellschaft, welche mehrere Krankenhäuser unterhält, profitiert sehr von den Carthanachtas. Hier können unsere artverwandten Sidhe noch viel lernen, wie man diese Kith gewinnbringend einsetzt. Ich führe selten Privatgespräche mit ihnen. Ich muss nicht mein Verhältnis zu meinen Eltern psychologisch aufarbeiten.
    • Sluagh – Eine der wenigen Kith, die uns verstehen. Mehr gibts nicht zu sagen.
  • Trolle – Sie landeten als Weggefährt bisher immer nach ein paar dutzend Schritten auf meiner Schulter. Sie wiegen auch kaum etwas. Hab‘ mal eine gute Stunde nach einer gesucht, welche auf meiner Schulter eingeschlafen war. Nein, es war nur ne Minute. Hab sie dann wie ein Baby gehalten, während sie weiter geschlafen hat. Vielleicht tat sie nur so. Na ja, nach drei Stunden des Herumtragens habe ich sie dann doch geweckt. Sie sind sehr loyal. Aber ihre Loyalität gilt dem Leben im Allgemeinen. Man muss nur aufpassen, dass sie nicht ins feindliche Lager laufen und anfangen, die Leute dort zu heilen.

 
Stereotypen über diverse Organisationen

Florian Himmelsfeld, ein Rettungssanitäter aus Frankfurt am Main, erzählt:
  • Der Schattenhof – Am liebsten würde ich mich dazu gar nicht äußern. Sie haben nur Verderben über uns gebracht. Sollte jemand von ihnen leiden, wäre es das erste Mal, dass ich tatsächlich abwägen würde, ob ich dieses Mitglied tatsächlich heilen würde. Ich selbst habe einige Flashbacks durchlebt. Das war und ist furchtbar!

 
Diverse Organisationen über die Carthanachta

Was andere Organisationen so über die Carthanachtas erzählen:
  • Der Schattenhof – Sie meinen alles und jeden lieben zu müssen. Was soll das bringen? Sie sind nur für die Folter gut. Ihre Schreie können so inspirierend sein.
Inhaltsverzeichnis
Sibéal Ní Faracháin – eine Carthanachta
Aspekte der Carthanachta – Klick mich!

Aspekte

Die Aspekte, welche gut zu einer Carthanachta passen. Hierbei muss erwähnt werden, dass nicht zwangsweise alle Aspekte auf eine einzelne Carthanachta zutreffen müssen:
  • „Das ist ja furchtbar! Komm, ich helfe dir!“
  • „Dein Schmerz in meiner warmen Hand, der dort sein Ende fand.“
  • „Deine Stimme hört sich wie Honig an. Ich mag Honig. Darf ich mal probieren?“
  • „Du darfst hier übernachten. Aber ich habe leider nur ein Bett. Keine Sorge, du passt da schon mit rein, ich brauche kaum Platz. … Nein, die Couch ist kaputt.“
  • „Du hast echt schöne Haare! Ist es in Ordnung, wenn ich bisschen damit spiele? Du darfst auch mit meinen spielen.“
  • „Fass(t) mich an!!!“ (Hypomanisch)
  • „Hallo? Wer ist da? … Ah ok, sie wollen mir am Telefon Lotterielose verkaufen? Können wir uns vielleicht treffen? Ich mag ihre Stimme. … Nein? Oh, wie schade! … sind sie noch dran?“
  • „Hört auf, euch gegenseitig weh zu tun!“
  • „Kann hier jemand ein Musikinstrument spielen? Nein? Keiner? Und du? … Oder Du … du? …“
  • „Klar kann ich dir Geld leihen. Du kannst dir mit dem Rückzahlen ruhig Zeit lassen!“
  • „Man, ich bin so energiegeladen! Kannst du mich dort am Krankenhaus absetzen?“
  • „Nein, das ist nur mein Nachtlicht, und keine Stadionbeleuchtung … haha!“
  • „Wenn du möchtest, darfst du mein Ohr kraulen! … Nein, bitte, tu es!“
  • „Wollen wir mit den Kindern dort spielen?“
  • (Hoch)Sensibilität
  • (Hoch)Sensitivität
  • Achtsam
  • Affekte
  • Affektiv
  • Agape
  • Albern
  • Altruistisch
  • Amant
  • Ambivert
  • Androgyn
  • Ängstlich
  • Anpassungsfähig
  • Anteil nehmend
  • Anziehend
  • Artig
  • Artistisch
  • Attraktiv
  • Aufgeschlossen
  • Barmherzig
  • Befummeln
  • Behutsam
  • Berührung
  • Blumen
  • Blüten
  • Demutsvoll
  • Egalität
  • Einfühlsam
  • Einfühlungsvermögen
  • Emotional
  • Emotionen
  • Empathisch
  • Empfindsam
  • Entsagungsreich
  • Eros
  • Expressiv
  • Fantasievoll
  • Feinfühlig
  • Feminin
  • Freunde
  • Friedensbewegt
  • Friedlich
  • Gefügig
  • Gefühle
  • Gefühlsbetont
  • Gehorsam
  • Genesung
  • Gesellig
  • Gleichberechtigung
  • Gleichwertend
  • Gutgläubig
  • Hand in Hand
  • Heilbehandlung
  • Heilung
  • Herz
  • Herzenswärme
  • Hochherzig
  • Infantil
  • Innigkeit
  • Karitas
  • Kinderlieb
  • Kindlich
  • Kitzelig
  • Klein
  • Knuffig
  • Kommunikationsfähig
  • Kontakt
  • Kontaktfreudig
  • Kooperativ
  • Kreativ
  • Künstlerisch
  • Kuschelnd
  • Kuss
  • Lachend
  • Leckerlies
  • Leutselig
  • Lieb
  • Liebe
  • Liebenswürdig
  • Liebevoll
  • Liebkosen
  • Liebkosung
  • Lieblich
  • Ludus
  • Mania
  • Mildtätigkeit
  • Miteinander
  • Mitgefühl
  • Musisch
  • Musizieren
  • Nächstenliebe
  • Nett
  • Niedlich
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Die fernen Lichter

Sie ging einst, ihres Lebens zerschlagen,
auf einer Straße dunkel und kalt.
Geschultert die Nacht und getragen,
voll Kummer beladen und ohne Halt.
Ihr Kind, längst in ewig‘ Gefilde‘,
ihre Seele wie Wachs zerronnen.
Es blieben nur Traumgebilde
und ein Leben ohne süße Wonnen.
Sie heilte so viele kranke Seelen,
doch Dankbarkeit war rares Gut.
Alsdann hörte sie auf zu zählen,
verlassen von jeglichem Mut.
Sie war der größte Meister,
der Leib und Seele verband,
und hat in die Herzen und in die Geister,
ihre Bestimmung unwiderruflich eingebrannt.
Da blickte sie weit in die Ferne,
in einem Lichtermeer das Dorf lag.
So, als funkelten hunderte Sterne
und wollten ihr sagen an jenem Tag:
„Wie könnten wir es dir vergelten,
gar nichts im Leben steht dem gleich.
Denn hier und in sämtlichen Welten,
macht nur das, was wir schenken, uns wirklich reich.
Du hast so viel Leid genommen,
dies war stets deine innerste Pflicht.
Unser Leid war zu dir gekommen,
denn Leid, das wandert zum Licht.“
— Auriana, über eine Carthanachtra

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