Nordaron Character in Haagest, die schwarze Insel | World Anvil
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Nordaron

Aspekte: Tod, Schlaf, Traum, Jenseits
Andere Namen: Nassschr (Zeck'Zeeh), Miuàruashschóiptìr (Bargachuis), Der Tausendfältige
Götterkreis: Siarkreis
Verbreitung: ganz Alaton (selbst vereinzelt in den Wald- und Eisreichen), in den xolarisch besiedelten Gebieten von Meseleth, Itayan und Kolonor, in Meseleth zusätzlich in Uttarand; unter anderem Namen noch bei den Zeck'Zeeh (Meseleth), Bargachuis, Sinierern und Ghast (jeweils Kolonor in Alaton besonders stark verehrt im Süden, vor allem in Azim Deniz
Weltliche Aufgaben: Bestattung, Seelsorge, Traumdeutung
Wichtige Tempel (Alaton): Angotempel (Azim Deniz), Tausend-Flügel-Tempel (weiß ich noch nicht), Schwarzer Tempel (auch noch keine Ahnung), Mottentempel (und auch hier, ich brauche ne Karte, hat nichts mit Motten zu tun - oder vielleicht doch)
Wichtige Schreine (Haagest): Traurige Schrein (ehemaliger Nordarontempel, auch heute fast nur Götter des Siarkreises), Sandelschrein (in Benshel), Tausendfältiger Schrein (größtes Schreinhaus, in Belhork)
Feiertage: Tage der Stille (3.-6. Nordathan), Krieger-der-Tausend-Klagen-Treppe-Tag (9. Senomar), Morrettag (erster Neumond im Tedmuin), Fliegende-Wünsche-Tag (2. Aantag im Hren)
Richtungen: Siariden, Philorer, Sojaden, Kappater
Orden und Laienbruderschaften: Torenorden, Duren, Esmeren, Conpherer, Reelayer, Akkarten, St. Skerarorden, Hände Kappatets
Boten, Heilige und Erwählte: Kokorol, Rorcan und Sprim (Nordarons drei Krähenboten St. Skear, St. Kappat, St. Philor, St. Dut, St. Esmere, St. Toren, St. Conpher, St. Reelaya, St. Maravek
Heilige Talismane und Artefakte: Schwarze Krähe von Azim Deniz, Amethystkrähe (Siegelring des Patriarchen), Gebetstreppe von Talam
Heilige Orte: Tausend-Klagen-Treppe, Höhlen von Larnt
Sinnbilder: Krähe, Siartreppe
Heiliges Tier: Krähe (Nordaronkrähe)
Heilige Pflanzen: Säulenfeige (Meseleth), Uppoi-Baum (Kolonor), Stiller Mohne, Caldharose, Honigmohn
Heilige Farbe: schwarz, dunkelviolett, weiß
Heilige Steine: Amethyst, Obsidian
Politischer Einfluss: hängt von Region ab, im Süden sehr hoch (Theokratie in Azim Deniz), im Rest (auch Haagest) eher gering
Toleranz gegenüber Andersgläubigen: sehr hoch, solange Nordaron als Gott toleriert wird; Nordaronpriester missionieren nicht aktiv
Feindbilder: Störung der Totenruhe, Leichenschändung, sinnloses Töten aber auch das am Leben erhalten um jeden Preis; Abhalten von Träumen oder das künstliche Erschaffen von Albträumen
Lehre der Kirche: folgt
Göttliche Paradiese: folgt
Weltbild: Das Leben ist ein Fluss, der alles Leben zum Tod trägt.
Menschenbild: Der Mensch ist wie alles im Leben vergänglich.
Lebensinhalt der Gläubigen: Als einfacher Gläubige des Nordaron reicht es, sich seines kommenden Todes und des Todes der Mitmenschen bewusst zu sein und so zu leben, dass man jeder Zeit ohne Furcht vor Xasopath und Nordaron treten zu können. Strenggläubige sehen es als ihre Aufgabe, auf ihre Träume zu achten, anderen seelischen Beistand zu leisten und das Leben und den Tod gleichermaßen zu achten. Dazu gehört auch das Tötungsverbot, das auch für niedere Tiere und sogar Pflanzen gilt, auch wenn Nichtpriester diese Regel meist auf sinnloses Töten reduziert haben.
Bild des Glaubens in der Bevölkerung: Nordaron wird in den meisten Gebieten von Alaton mehr gefürchtet als verehrt und den Nordaronpriestern begegnet man mit einer Mischung aus Angst und mühsam abgerungenem Respekt, wobei der Respekt im Süden deutlich stärker ist als im Norden.

Der Gott

Ein Gott ist stets mehr als ein Lebewesen, selbst mehr als ein sehr bzw. allmächtiges Lebewesen. Ein Gott ist etwas, dessen Sein sich durch den Glauben an ihn definiert und dessen Persönlichkeit davon geprägt wird, wie seine Gläubige ihn sehen, und doch schaffen es die Götter, sich eine eigene Persönlichkeit zu erschaffen, die sich manchmal von den Vorstellungen der Menschen mehr oder weniger unterscheidet. So hat ein Gott stets mehr als nur ein Gesicht und je mächtiger der Gott, desto mehr Gesichter trägt er in der Regel. Für nur wenige Götter gilt das mehr als für Nordaron, der nicht zu Unrecht als der Tausendfältige genannt wird, denn Nordaron hat tatsächlich viele Gesichter, manche erschreckend, andere verführerisch und andere überraschend mild und wohlwollend, und jeder Tod fügt seinem Gesamtbild ein weiteres Gesicht zu.

Ursprung des Gottes und des Kultes

Nordaron ist wie auch die anderen Götter des Siarkreises kein mächtiges Wesen oder Person, die irgendwann als Gott verehrt wurde, seine Verehrung ist viel mehr auf die Hartnäckigkeit der Nordaronkrähe zurückzuführen. Die Bestattungsriten vieler Zeck'Zeeh verlangten nämlich, dass die Toten in besonderen Totenstädten aufgebahrt wurden, wo sie verrotten sollten. Diese Totenstädte befanden sich stets in der Nähe von Säulenfeigen, da man der Ansicht war, die Seelen der Toten würden auf diesen ins Jenseits gehen. Dass die Leichen natürlich Aasfresser anlockten, war auch den Zeck'Zeeh klar, und so stellten sie Wachen auf, die die Toten schützen sollten. Gegen die meisten größeren Aasfresser konnten sich diese auch durchsetzen, nicht aber gegen die Nordaronkrähen, die dem Festmahl nicht widerstehen konnten und sich oft vor den Augen ihrer Bewacher über die Toten hermachten. Besonders beliebt bei den Tieren sollten angeblich die Augen gewesen sein, ob das nun stimmt, mag bezweifelt werden. Tatsache ist aber, dass das Herauskratzen der Augen durch den Gott Xasopath davon kommen soll. Hatten sie sich einen Brocken Fleisch gestohlen, setzten sie sich für gewöhnlich auf eine Säulenfeige, um ihre Beute zu verspeisen, knapp außer Reichweite der Blasrohre der Zeck'Zeeh. Irgendwann fügten sich die Zeck'Zeeh den Räubern und bezogen die Nordaronkrähe in ihren Glauben ein. Die Seelen können zwar alleine die Treppe von Siar erklimmen, aber die gütigen Krähen bringen sie auch bequem dorthin. Und der vorerst gestaltlose Gott des Jenseits - nicht Nordaron, sondern Xasopath - bekam die Gestalt einer Krähe, aus der erst viel später ein Mensch mit Rabenkopf wurde. Auch Nordaron, der höchste Diener Xasopaths und Verwalter des Jenseits war noch nicht mehr als eine Krähe, die erst mit der Zeit ähnlich wie Xasopath zuerst eine Mischgestalt und schließlich - wenn auch erst durch die Xolarer - ganz menschliche Gestalt annahm, die allerdings stets von Krähen umgeben ist.
Wann Nordaron die Hauptgottheit des Siarkreises wurde, ist heute unbekannt, geschah aber nachweislich schon vor 1302 v. MF. Offensichtlich war der anfängliche Seelenbote und späterer Seneschall von Xasopath den Xolarern bald näher als der eigentliche Herr des Jenseits. Xasopaths Machtverlust und gleichzeitig Nordarons immenser Machtgewinn dürften in etwa parallel und sehr schleichend erfolgt sein.

Wesen der Gottheit

Unergründlich, unbestechlich und gerecht, so stellt man sich gerne den Herrn der Toten vor. Und auch wenn Nordaronprieter heftigst dagegen protestieren wird ihm eine gewisse Kälte nachgesagt.
Dass die Menschen sichtlich Angst vor ihm haben, sieht man darin, dass es bis auf „Drei Krähen“ kaum Spottgeschichten über Nordaron gibt, zu groß ist die Angst ihn zu verärgern und damit sich oder einem geliebten Menschen zu schaden, egal ob ihm Dies- oder Jenseits. Und selbst bei den „Drei Krähen“, das von einem Nordaronpriester geschrieben wurde, kann man nicht wirklich von Spottgeschichten sprechen.
Der Grund, warum Nordaron so gefürchtet ist, liegt darin, dass viele nicht beachten oder wissen, dass Nordaron zwar der Gott des Todes ist, allerdings nicht für die einzelnen Tode verantwortlich ist. Zwar könnte er bei Tod und Leben persönlich einschreiten, allerdings kommt das so gut wie nie vor.
Mehr kommt noch!

Boten, Heilige und Erwählte

Kokorol, Rorcan und Sprim: Diese drei Krähen sollen Nordarons ständige Begleiter sein, aber auch Boten und Informanten. Um das recht unterschiedliche gefiederte Trio ranken sich zahlreiche Legenden, deren einziger Zweck zu sein scheint, Nordaron eine etwas humorvolle Note zu geben. Alle drei sollen Brüder sein, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen und selbst Nordaron soll sie gelegentlich verwechseln. Zu dritt durchfliegen sie die Welten, der ernste Kokorol die Welt der Toten, der etwas zerstreute Rorcan die Welt der Träume und der lebenslustige Sprim die Welt der Lebenden. Fall ein Lebender jemals auf einen dieser Krähen stoßen sollte, so sind das meist nur Rorcan (in Träumen) oder Sprim, aber weil diese stets wie normale Nordaronkrähen aussehen, weiß man dann meist nicht, wen man vor sich hat. Nordaron setzt die Krähen gerne als seine Boten ein, überschätzt aber die Lebenden meist, wenn es darum geht, die Botschaft zu verstehen.
St. Skear: Sendar Skear, der einst unbedeutende Hauptmann der Akkarten, der nur durch einen Zufall zur rechten Zeit in Azim Deniz war, ist nicht nur Begründer des St. Skearorden, er ist auch der mit Abstand bedeutendste Heiliger der Nordaronkriche. In der Vorstellung der Gläubigen war er stets ein aufopferungsbereiter Soldat, der nach allen Idealen eines wahren Ritters handelte. Nach zeitgenössischen Dokumenten dürfte dieses Bild aber nur wenig mit dem wirklichen Sendar Skear zu tun haben, denn er soll einen üblen Ruf als Säufer und Raufbold gehabt haben und deswegen sogar einmal öffentlich ausgepeitscht worden sein. Das ändert aber nichts daran, dass es sein Verdienst und vor allem seiner Opferbereitschaft zu verdanken sind, dass Azim Daniz 1087 n. MF nicht in die Hände der Norr gefallen ist. Heute bittet man ihn zuweilen in ausweglosen Situationen um Hilfe.
St. Kappat: Kappat aus Rail hat als Begründer der Richtung der Kappater unter Laien einen schlechten Ruf, was daher kommt, dass er gerne mit Marlev von Gent in Verbindung gebracht wird, der mit seiner Hinwegsetzung über das Tötungsverbots praktisch die Kappater entweder auslöschte oder in den Untergrund trieb. Kappat aus Rail lebte um 800 v. MF in Rail, einer damals großen Stadt an der Meledis. Über sein Leben ist nicht viel bekannt, ja nicht einmal, ob bereits ein Priester war, bevor er berühmt wurde. Er sollte mit Geistern und Gespenstern sprechen haben können und sie dazu bewogen haben, die Welt endgültig zu verlassen - selbst völlig vernunftlose Coregespenster. Sein fast freundschaftlicher Umgang mit jenen Toten führten schließlich dazu, dass man ihn für einen Auserwählten Nordarons hielt und er schließlich Patriarch wurde. Die Richtung der Kappater entstand erst lange nach seinem Tod - und die heutige Variante der Kappater passt auch überhaupt nicht zu seiner Lebenseinstellung.
St. Philor: folgt
St. Dut: folgt
St. Esmere (w.): folgt
St. Toren: folgt
St. Conpher: folgt
St. Reelaya (w): folgt
St. Maravek: folgt

Sinnbilder und Symbole

Wie die meisten Kulte im Menaismus kennt auch der Nordaronkult eine große Anzahl von Sinnbildern, Symbolen, aber auch heiligen Tieren, Pflanzen, Edelsteinen und sogar Farben, die Nordaron heilig sind. Nicht immer kann man bei diesen Sinnbilder sofort auf Nordarons Aspekte, nämlich Tod, Schlaf und Traum schließen und hinter manchem Zeichen steht deutlich mehr, als es auf Anhieb scheint.
Krähe/Nordaronkrähe
Das wichtigste Symbol von Nordaron und des Nordaronkultes an sich ist die Krähe und alle anderen schwarzen Rabenvögel im weiteren und die Nordaronkrähe im engeren Sinn, und sie gilt zugleich auch als Nordarons heiliges Tier. Sie gelten nicht nur als Boten Nordaron, sie helfen auch den Seelen besonders würdiger Toten dabei, die Siartreppe zu erklimmen. Folglich werden Krähen, egal ob stilisiert oder naturgetreu, gerne in Tempeln und auf den Mänteln hochrangiger Priester abgebildet. Die fliegende Krähe ist also nicht ganz zufällig das Symbol der Nordaronkirche geworden.
Die Tiere werden gerne in und um Nordarontempeln gehalten, gefüttert und genießen nicht dort nicht nur hohen Respekt, sondern auch jegliche Freiheit. Sie dürfen sogar in jene Bereiche fliegen, die nur Priestern zugänglich sind, bauen fallweise sogar dort Neste.
Siartreppe/Doppelspirale
Nach der Krähe ist die Siartreppe oder auch die Doppelspirale das wichtigste Zeichen der Nordaronkirche. Sie symbolisiert die Verbindung zwischen Dies- und Jenseits und ist jener Weg, den nicht nur die Seelen der Verstorbenen auf ihrem Weg zum Totenreich zurücklegen, sondern auch der Weg, den die Götter gehen, wenn sie die Welt der Sterblichen besuchen. Bis auf einige spektakuläre Ausnahmen sind sie die einzigen, die die Siartreppe auch herabschreiten können.
Die Siartreppe ziert nicht nur die Kleidung der Priester, sie ist auch in Form von Gebetstreppen immer den Priestern und auch den Gläubigen präsent.

Heilige Pflanzen

 
Zu beachten ist, dass etwa die Caldharose genauso wie die beiden Mohnarten mehreren Göttern heilig sind, allerdings keinem Gott mehr als Nordaron.
Säulenfeige
Die heiligste Pflanze des Nordaronskult, die Säulenfeige, gab es ursprünglich in Alaton überhaupt nicht und auch heute kann man sie in ganz wenigen Tempelgärten im Süden antreffen. Denn die Heimat der Säulenfeige ist der tropische Regenwald von Meseleth und nur eine Handvoll Setzlinge hat die beschwerliche Schiffsreise nach Alaton überlebt. Dass die ohnehin schon in der Heimat sehr wählerischen Pflanzen daher zu äußerst anspruchsvollen und für Krankheiten und Schädlingen sehr anfälligen Schützling entwickelt hat, tut sein übriges dazu bei, dass man den eindrucksvollen Baum nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Im Kampf um Licht und Platz hat die Säulenfeige einen sehr eigenen Weg gewählt, der aber durchaus Erfolg hat. Ein einzelner sehr dünner Stamm schießt, genährt von einem großen, öligen Samen innerhalb mehrere Wochen praktisch senkrecht in den Himmel und benötigt bei seinem Wachstum sowohl wenig Licht als auch sehr wenig Platz. Bereits nach zehn Jahren hat dieser eine Stamm eine stattliche Höhe von 60 bis 70 Metern erreicht und beendet sein Wachstum. Genau zur gleichen Zeit bildet die Pflanze einen weiteren Stamm aus, der dicht an den ersten geschmiegt ein ähnliches, allerdings genährt von dem ersten Stamm noch viel rascher in die Höhe schießt. Dieser Stamm wird aber nicht ganz zu groß wie der erste, bis auch er sein Wachstum beendet und sich ein weiterer Stamm ausbildet. Da Säulenfeigen sehr alt werden können und sehr schnell wachsen, kann ein alter Baum durchaus dann einer gigantischen Wendeltreppe ähneln, die in den Himmel führt - ein Symbol für die Treppe Siar. Die Bäume in den Tempelgärten des Nordaron sind allerdings nur bescheide Abbilder jener Riesen in den Regenwäldern von Meseleth, die tatsächlich oft als Treppen genutzt werden. Die großen Nüsse der Säulenfeige sind sehr ölhältig, wirken allerdings gegessen tödlich giftig - weil sie extrem widerlich schmecken, eignen sie sich aber nicht als Meuchlergift. Das Öl, das Siar- oder Krähenöl genannt wird, wird aber zum Salben von Priestern verwendet, und selbst auf der Haut aufgetragen verursacht es Übelkeit, Sinnestäuschungen bis Halluzinationen und in wenigen Fällen auch den Tod. Wegen der Seltenheit der Säulenfeige ist auch das Siaröl sehr wertvoll und in den meisten Gegenden käuflich nicht zu erwerben. Nordaronkrähen sind interessanterweise nicht nur immun gegen das Gift, sie verspeisen die Nüsse auch mit größter Hingabe.
Caldharose
Unter dem Namen Caldharose mag man sich vieles vorstellen, allerdings nie das, was die Cladharose tatsächlich ist. Denn es handelt sich bei ihr um keine Rose, sondern eine Orchidee - allerdings einer sehr unscheinbaren - und sie stammt auch nicht aus Caldha, das Klima dort ist viel zu kalt für sie. Natürlich ist sie in warmen Steppen- und Wüstengebieten zu finden. In geschützten Lagen, die auch in der Nacht nicht stark abkühlen. Ihren irreführenden Namen verdankt das Pflänzchen einem Gedicht im Buch Aarben, in dem die Caldharose zwar nicht namentlich erwähnt, aber mit den Rosen aus Caldha verglichen wird, die zwar schön anzusehen sind, deren Seele aber - anders als die Caldharose - nicht die Götter erreicht. Die ganze Pflanze wird samt Wurze nur 3 bis 5 Zentimeter groß, die Größe der winzigen dunkelvioletten Blüte bewegt sich im Millimeterbereich. Die Caldharose liebt warme, trockene Standorte und verträgt übermäßige Feuchtigkeit, Staunässe bringt sie um. Wenn man das beachtet und sie vor niederen Temperaturen schützt - +5°C sind für sie schon tödlich - hat man einen sehr genügsamen Pflegling. Gehalten wird die Caldharose gerne, nicht nur von Priestern, allerdings nicht wegen ihrer Schönheit. Die Blüten oder besser gesagt die Staubblätter der Blüten setzen, wenn sie verbrannt werden, Stoffe frei, die - so sagen jene, die es probieren - einen von der Erde loslösen und die Welt durch die Augen der Götter betrachten lassen, sofern man den Rauch einatmet. Zu viel von dem Rauch führen allerdings zu Albträumen oder in Extremfällen zum Tod durch Atemstillstand. Außerdem muss man bei wiederholtem Genuss damit rechnen, süchtig zu werden. Caldha, wie die Droge genannt wird, besteht in der reinen Form - so wie es an hochrangige Priester, vor allem an Nordaronprieter verkauft wird - allein aus den Staubblättern der Caldharose und sorgt nicht nur für einen sehr intensiven Rauschzustand, es hat auch die wenigsten Nebenwirkungen und ist am teuersten. In Gutem Caldha finden sich die ganzen Blüten, was unter Umständen zu Übelkeit nach dem Rausch führen kann. Gestrecktes Caldha, das man in fast jeder Stadt in einer zwielichtigen Ecke erwerben kann, enthält neben irgendwelchen vermahlenen Blüten - zum Teil auch Rosenblüten - nur mit etwas Glück die ein oder andere Caldhablüte. Der Genuss ist ein Abenteuer für sich und kann von keiner Wirkung bis zum Tod praktisch alles verursachen, je nach der Zusammensetzung. Trotz der Gefahren ist der Besitz und das Rauchen von Caldha in fast ganz Alaton erlaubt, lediglich auf den Handel hat die Nordaronkirche ein Monopol, was aber nichts daran ändert, dass trotzdem ein lebhafter Handel vor allem mit minderwertigen Produkten betrieben wird.
Stiller Mohn und Honigmohn
Der Stille Mohn, eine unscheinbare Mohnart mit milchig weißen Blütenblättern, gilt als eine der wichtigsten Heilpflanze, aber nicht in der Heilkunde werden die Substanzen der Pflanze verwendet. Der Saft der angeschnittenen unreifen Samenkapsel enthält auch Wirkstoffe, die den Geist benebeln und gleichzeitig erweitern. In geringen Dosen betäubt er selbst starke Schmerzen, in höheren Dosen bringt er einen todähnlichen Schlaf - oder er führt zu einem ruhigen, schmerzlosen Tod. Letzteres unterscheidet ihn vom wesentlich harmloseren Honigmohn, macht ihn aber gerade erst so interessant für den Nordaronkult. Stiller Mohn wird in den Gärten vieler Nordarontempel kultiviert und von den Priester, oft schon von den Novizen verarbeitet. Auch außerhalb der Tempelmauern wird Stiller Mohn eingesetzt, nicht nur in der Heilkunst, sondern auch in Rauschhäusern, wo er regelmäßig zu Todesfällen führt.
Wesentlich harmloser ist der Honigmohn, der dem Stillen Mohn sehr ähnlich sieht, nur noch etwas unscheinbarer wirkt und im Vergleich zum Stillen Mohn deutlich feuchteren Boden bevorzugt. Der Saft der Samenkapsel entfaltet - anders als beim Stillen Mohn - erst seine Wirkung, wenn er mit einer zuckerhaltigen Substanz versetzt wird, was in den meisten Fällen Honig ist, daher der Name. Die einzige Wirkung besteht darin, Personen, selbst solchen mit unerträglichen Schmerzen einen erholsamen und vor allem schmerzlosen Schlaf zu schenken. Selbst Operationen werden damit möglich. Die Dosierung so gering zu halten, dass der Patient nur schmerzfrei wird, ist praktisch unmöglich, genauso wie ihm eine tödliche Dosis zu verabreichen. Honigmohn eignet sich daher weniger als Freizeitdroge und wird praktisch nur in der Heilkunst angewendet. Interessant ist, dass Honigmohn genau so auf Tiras wirkt wie auf Nichttiras, anders als Stiller Mohn, der auf Tiras keine Wirkung hat.
Uppoi-Baum
Der Baum, der den Himmel küsst, Blut weint und den Tod bringt, so wird der größte Baum Lyvad, der ausschließlich in den tropischen Regenwäldern von Kolonor vorkommt noch gerne genannt. Die mächtigen Urwaldriesen werden über 200 Meter hoch und bedienen sich dabei einer ihr eigenen Magie, um das Wasser von den tiefsten Wurzeln bis hin in die höchsten Blätter zu transportieren, der einzige Grund, warum die Bäume überhaupt eine so gewaltige Größe erreichen können. Der Baum liefert aber auch sonst einige Besonderheiten. So besitzt er einen nahrhaften Milchsaft, der süßlich schmeckt und den man auch anzapfen kann, allerdings kommen nur wenige auf die Idee, dies auch zu tun, denn der Milchsaft ist rot gefärbt, wie Blut. Wird der Baum verletzt, tritt dieser Milchsaft aus und erschreckt in der Regel intelligente Lebewesen hab. Nur Baumvampire, kleine Fledermäuse, nagen den Baum an, um an den Milchsaft zu gelangen. Auch geht der Baum eine tief reichende Symbiose zu jenen Fledermäusen und einem unscheinbaren Pilz ein, der giftige Stoffe an den Boden abgibt, die andere Pflanzen außer die Uppoi-Bäume umbringt und somit sowohl jegliche Konkurrenz ausschalten, als auch den Boden um Uppois in kahle Erde verwandelt. All dies sind Gründe, dem Baum einen gewissen Respekt entgegen zu bringen und ihn mit dem Tod zu assoziieren. Die Bargachuis, raubkatzenartige Bewohner der tropischen Regenwälder Kolonors, verehren die Bäume als Orte des Todes und verbanden sie mit Miuàruashschóiptìr, ihrem gefürchteten Gott des Todes, der nichts anderes ist, als eine sehr düstere Erscheinungsform von Nordaron. Die xolarischen Flüchtlinge, die im Norden von Kolonor landeten, fanden schnell Parallelen zwischen Nordaron und Miuàruashschóiptìr und übernahmen schließlich auch die mythologische Bedeutung des Uppois. In Haagest ist der sonderbare Baum, der Nordaron heilig ist, nur über die gestrandeten Ghast bekannt, und auch dort nur einer winzigen Minderheit.

Heilige Steine

 
Amethyst
Amethyst ist der Schmuckstein der Nordaronkriche. Überall wo etwas Farbe in Form von Edelsteinen gesucht wird, findet dieser Stein Verwendung. Einer der wichtigsten Gründe für die Heiligkeit des Steins liegt im Ango, dessen Schrift aus offensichtlich natürlichen Ametystadern besteht. Für die breite Masse bedeutet das, dass ein Schmuckstück aus Amethyst den Träger davor bewahrt zu schnell den Gott des Todes persönlich kennen zu lernen. Er soll vor Schlangenbissen schützen, auf Reisen vor Räubern, Gift soll in einem Gefäß aus Amethyst neutralisiert werden und außerdem für einen erholsamen Schlaf sorgen und für ein erfrischtes Erwachen, vor allem nach einer durchzechten Nacht. In Gelehrtenkreisen hält man diese Meinungen - zurecht - für Aberglauben und sieht den Stein als Quell von geistiger Inspiration, der bei Meditation helfen soll. Außerdem soll vor allem ein besonders dunkler Amethyst einem Menschen die Fähigkeit verleihen die Welt durch Nordarons Augen zu sehen, weshalb dunkle Amethyste auch gerne Nordaronamethyst genannt wird. Daran, dass man durch Amethyst die Welt durch die Augen Nordarons sehen kann, scheint tatsächlich zumindest bei einigen Amethysten zu stimmen. Die Augen der Amethystkrähe von Azim Deniz bestehen ebenfalls aus Amethyst und jeder, der in sie blickt soll für einen Augenblick alle verschiedenen Angehörige erkennen können, die bereits verstorben sind.
Schwarzer Obsidian
Das schwarze Glas aus lyvads feurigem Herz scheint für Laien wohl nur wegen der schwarzen Farbe zu einem heiligen Stein von Nordaron geworden zu sein. Tatsächlich besteht aber der wichtigste heilige Gegenstand, das Ango, aus schwarzem Obsidian, schon allein ein Grund, wurm Obsidian der Nordaronkirche heilig ist. Aus Obsidian werden auch die zeremoniellen Messer der Priester gefertigt, mit dem sie den Leidensweg eines Sterbenden verkürzen dürfen.

 

Farben

 
Schwarz ist die Farbe Nordarons schlechthin. Schwarz wie seine Krähen, schwarz wie das gewaltige Ango, schwarz wie die Nacht, der Tod des Tages und die Zeit der Träume, schwarz wie die Erde, die den Sarg bedeckt. So mag es auch nicht verwundern, dass Schwarz jene Farbe ist, die Nordarons Priester sichtbar tragen (unter ihrem schwarzen Mantel tragen sie allerdings ein weißes Gewand). Nordaronpriester versuchen aber oft darauf hinzuweisen, dass Schwarz nicht das wiedergibt, was Nordaron ausmacht. Die Federn einer Krähe schimmern wie auch die Seiten des Ango in den unterschiedlichen Farben, deren Summe allerdings Schwarz sehr nahe kommt, auch die Nacht kennt Farben und selbst die dunkelste Krume Erde ist nie so schwarz, wie man sich Nordaron vorstellt. Denn Tod und Schlaf setze sich aus mehr zusammen, und dieses Mehr ergibt irgendwann eine dunkle Farbe, die an schwarz nur erinnert, ohne es zu sein.
Dass auch Violett oder besser gesagt Dunkelviolett eine Farbe Nordarons ist, wissen meist nur seine Priester. Als Gründe dafür werden viele genannt: Dunkelviolett steht für Weisheit, Mystizismus, Spiritualität, Visionen und auch für die Herrscherwürde - und ist nicht ein Gott ein solcher Herrscher? Die Wahrheit liegt tiefer und zwar wie so einiges im Nordaronkult im Ango, dessen Schrift aus einer sehr dunklen Amethystader besteht. Aus einem ähnlichen Amethyst wurden und werden auch andere Gegenstände im Nordaronkult gefertigt.
Manchmal wird noch die Farbe Weiß dazugezählt, die für das Weiß des Leichenhemdes steht, einer der Gründe, warum Weiß eine wesentliche Rolle bei der Tracht der Priester und Novizen spielt. Jeder Mensch soll sich so stets seiner Sterblichkeit bewusst sein.

Artefakte und heilige Gegenstände

Wie die meisten Kulte im Menaismus hat auch der Nordaronkult seine eigenen Artefakte und heiligen Gegenstände, denen - zu Recht oder Unrecht - oft göttliche Kräfte zugesprochen werden, die gar nicht mal so selten nicht das sind, was sie zu sein versprechen, die aber in jedem Fall eine große Bedeutung für die Anhänger Nordaron sind.
Ango
Dabei handelt es sich um den bedeutendste und gleichzeitig auch rätselhaftesten heiligen Gegenstand im Nordaronkult, obwohl das Ango jedem Gott des Siarkreises heilig sein soll. Zu Gesicht bekommen es nur wenige, nicht einmal Priester sollten fest damit rechnen. Dabei ist das Ango eigentlich sehr unscheinbar, ein doppelmannshoher, schwarzer Obsidianwürfel mit dunkelvioletten Zeichnungen darin, die aus Amethyst bestehen sollen. Das Ango befindet sich heute im Allerheiligsten vom Angotempel in Azim Deniz und wird bis auf besondere zeremonielle Anlässe von einem schwarzen Tuch bedeckt. Es wird zwar bewacht, doch die Sorge, dass jemand den mehrere Tonnen schweren Steinblock stehlen könnte, ist eher gering.
Die Bedeutung des Ango liegt darin, dass es einst den Zeck’Zeeh gestohlen wurde, noch zu Beginn des Nordaronglauben, als der Menaismus noch gar nicht geboren war. Von Meseleth hat es eine weite Reise von Meseleth nach Azim Deniz fast unbeschadet überstanden und wurde schon mehrmals erbittert umkämpft. Denn das Ango soll ein Teil einer Stufe von Siar sein und viele Personen mit Nahtoderfahrung, die schon Siar erklommen haben, können sich meist an eine stark beschädigte Stufe erinnern, auch wenn natürlich die Dimensionen nicht stimmen. Die sonderbaren Amethystzeichen werden als Schrift gedeutet, die allerdings noch nicht entziffert ist, was Nordaronpriester der unterschiedlichsten Epochen nicht davon abgehalten hat, sie zu deuten. Die zahlreichen Texte zum Ango, die neben geschichtlichen Aufzeichnungen, Gebeten und Prophezeiungen alles behandeln, stehen so gut wie immer im Widerspruch zueinander, von der Kirche werden ohnehin aber nur einige wenige von ihnen anerkannt. Was die Nordaronkirche nicht weiß ist, dass das Ango ein Werk der Indhrav in Meseleth ist und das noch einige dieser Felsblöcke im tropischen Regenwald herumliegen; manche von ihnen genießen von Zeck’Zeeh ähnliche religiöse Verehrung wie einst das Ango.
Schwarze Krähe von Azim Deniz
Die zwei Meter hohe Krähe aus Obsidian, deren Körper mit Feder bedeckt ist, die aus so dunklen Amethystplättchen bestehen, dass sie beinahe schwarz wirken, befindet sich gegenüber der Eingangspforte des Angotempels in Azim Deniz und scheint jeden Besucher genau aus ihren eindrucksvollen Amethystaugen zu mustern. Nur gelegentlich gibt ein verirrter Sonnenstrahl von draußen dem Gefieder einen leichten violetten Schimmer. Besucher schreckt der stechende Blick, der einem überall hinzufolgen scheint, meist ab und sieht man ihr in die Augen, so soll man für kurze Zeit alle verstorbenen Angehörige und Freunde sehen können, ein weiterer Grund, den Blick der Krähe zu meiden.
Die Schwarze Krähe mag zwar nicht ganz so alt sein wie das Ango, allerdings steht sie dem schwarzen Stein nicht viel nach. Namentlich erwähnt wird sie oder eine sehr ähnliche bereits 1760 v. MF. In diesem Bericht wird ihr die Fähigkeit zu sprechen und auf Fragen von Bittstellern zu antworten, Fähigkeiten, die die Krähe von Azim Deniz noch nicht gezeigt hat, zumindest gibt es keine glaubhaften Berichte. Ein noch viel größeres Rätsel scheint ihre Reise von Meseleth nach Azim Deniz zu sein, denn sie wurde bei der Flucht eigentlich in Meseleth zurück gelassen. Kurze Zeit, nachdem der Angotempel zumindest rudimentär fertig war, wurde die Krähe am Strand von einigen Kindern gefunden, als ob sie nur darauf gewartet hätte, dass ihr neues Heim fertig ist. Natürlich wurde sie in den Tempel gebracht und bewacht seither das Portal.
Gebetstreppe von Talam
Die Gebetstreppe von Talam ist nicht eines der jüngsten heiligen Gegenstände der Nordaronkirche, sie ist auch jene, die sich im Augenblick nicht im Besitz der Nordaronkirch sondern in den Schatzkammern von Nadarost befindet. Gefertigt wurde sie 918, als Dank für die Rettung der Stadt Azim Deniz und des Ango Tempels durch St. Skear und seinen Ordensbrüdern, weshalb die Gebetstreppe von Talam auch oft Skeartreppe genannt wird. Als der St. Skerarorden sich nach dem Attentat von 1197 auf den Eparch Maravek von Anzurmen zum Ziel setzte, den Tanibedern im Kampf gegen die Aufständischen zur Hilfe zu schreiben und viele Ordensritter nach Haagtest kamen, nahmen sie die Treppe also moralisch Unterstützung mit. Die meisten blieben nicht lange, als sie die Greueltaten auf beiden Seiten sahen, doch sie ließen die Treppe den wenigen Standhaften zurück, wo sie in den Tempel von Talam kam. Taranis Batraals Tempelverbot und die damit einhergehende Beschlagnahmung sämtlicher Tempelschätze änderte dies und nun befindet sich die Gebetstreppe in der Schatzkammer von Nadarost.
Von der Gebetstreppe von Talam mag es vielleicht viele, zum Teil sehr kunstvolle Kopien geben, das Original befindet sich aber noch immer in Nadarost, auch wenn Azim Deniz offiziell beteuert, sie sei sicher im Angotempel verwahrt - und durchaus bereit ist auf Nachfrage eine Kopie zu zeigen und diese als Original auszugeben. Inoffiziell gibt es Verhandlungen zwischen Azim Deniz und Haagest, bis jetzt ohne ein Ergebnis erzielt zu haben. Die Nordaronkirche setzt nämlich noch immer auf Taranis Batraals Tod, egal ob natürlich oder nicht, und Batraal ist nicht wirklich gewillt sich von einem derart mächtigen Schatz zu trennen, der ihm jährlich viel Geld durch Pilger beschert.
Amethystkrähe
Bei der Amethystkrähe handelt es sich eigentlich nur um den Patriarchenring, der, wie der Name schon sagt, vom Patriarchen von Azim Deniz getragen wird. Dass man einem Haupterkennungsmerkmal einer so den Göttern nahe stehenden Person gewisse Kräfte, über die der Ring nach dem heutigen Wissensstand nicht verfügt, zuschreibt, ist verständlich. So soll der Ring bei Berührung Tote zum Leben erwecken können und genauso einen in der Blüte seines Leben Stehenden tot umfallen lassen.
Viel interessanter als jener Aberglaube ist aber die Geschichte des oder besser gesagt der Ringe. Die nachweislich erste Amethystkrähe wurde 218 v. MF in Nermak gefertigt, fiel aber schon zwölf Jahren einem dreisten Dieb zum Opfer, der zwar nach seiner Tat gefasst wurde, nur leider ohne Ring. Ring Nummer zwei versank siebzig Jahre später mit dem Patriarchen in der Sassanidis, als dessen Schiff in einen schweren Sturm geriert. Der dritte Ring wurde dem Patriarchen gemeinsam mit dessen Hand von einem Myrethaner abgeschlagen und befindet sich nun im Shumartempel von Ianth’ien, als Trophäe im Kampf gegen die Heiden. Der vierte Ring überstand nicht die Reise nach Alaton, genauso wie das Schiff, in dem sich sein Träger befand. Die folgenden Ringe wurden als Dank für ein großes Wunder entweder geopfert (zwei), verlegt bzw. verschwanden aus unerklärlichen Gründen (vier), zwei gingen im Meer unter, einer wurde bei einem Großbrand praktisch eingeschmolzen, gemeinsam mit dem Patriarchen und einer landete im Magen eines Drachen (der Patriarch überlebte übrigens die Begegnung und verlor nur seinen Arm). Mittlerweile ist man bei der fünfzehnten Amethystkrähe angelangt und viele Patriarchen verspüren ein leichtes Unbehagen, wenn sie den Ring anstecken und tragen einfache Kopien, wenn sie sich auf Reisen begeben, vor allem auf Schiffsreisen. Dass der aktuelle Ring noch dem Original aus Nermak gleicht, bezweifeln viele, zu viel Zeit ist vergangen und zu viele Ringe verschwanden. Die heutige Amethystkrähe ist ein aufwendiger Silberringer mit einer fliegenden Krähe aus fast schwarzem Amethyst, deren Flügelspitzen sich berühren.

Heilige Schriften

Der Nordaronkult kennt eine Heilige Schrift, auf die sich praktisch alle anderen Schriften beziehen, das Ango, leider ist es noch niemandem, nicht einmal Magiern, gelungen, diese Schrift auch tatsächlich zu entziffern, und so wurden die heute gültigen Schriften – und noch viel mehr nicht akzeptierte – meistens von Priestern verfasst, die im Caldharausch vor dem Ango saßen und irgend etwas in den dubiosen Zeichen erkannt haben sollten.
Im Folgenden werden nur die wichtigsten heiligen Texte der Nordaronkirche vorgestellt.
Dervin
Das Dervin, sicherlich das heiligste Buch in der Nordaronkirche, ist nicht viel mehr als eine Sammlung von insgesamt 73 dieser Angodeutungen. Trotz seiner Wichtigkeit wagen nur wenige zu behaupten, die Texte im Dervin zu verstehen und es die einzelnen Devindeutungen können wiederum ganze Bibliotheken füllen. Das Dervin soll mit Vorsicht genossen werden, da aus vielen Texten der blanke Wahnsinn spricht – einige Autoren haben beim Lesen des Angos tatsächlich den Verstand verloren – und dieser Wahnsinn hat sich beim Lesen zuweilen schon ansteckend gezeigt. Ungefährliche Angodeutungen werden allerdings von Jungnovizen gerne zum Erlernen des Lesens verwendet. Auch haben sich einige Textpassagen auch außerhalb der Nordaronkirche als Sinnsprüche verbreitet und selbst das Wort dervin hat sich in den Sprachgebrauch eingebürgert und meint ein konfuses und unverständliches Schriftstück.
Geheimnisse Siars
Deutlich verständliche und auch öfter gelesen sind die Geheimnisse Siars, das die gesamte Mystik des Nordaronkults behandelt und auch die anderen Götter des Siarkreises anschneidet. Das Werk besteht aus drei Bänden, von denen die ersten beiden der breiten interessierten Bevölkerung zugänglich ist, das dritte kann man allerdings nur in einigen wenigen Nordarontempeln einsehen – die richtigen Beziehungen sind Voraussetzung – da es sich auf dem Index der Soraskirche befindet. In diesem Teil geht der unbekannte Verfasser auf die Zeck’Zeeh zurück, was ein Tabu für die Soraskirche ist.
Drei Krähen
Dieses außerordentlich beliebte kleine Buch ist nur eine Sammlung von Legenden und Geschichten über Nordarons drei Botenvögel Kokorol, Rorcan und Sprim, verfasst von einem sehr humorvollen Duren. Die Geschichten werden oft zur Unterhaltung gelesen und die meisten in Azim Deniz und viele in anderen xolarisch besiedelten Gebieten, kennen zumindest einige der Geschichten. Oft unterhält man mit ihnen auch Kinder und nur aufmerksame Leser bemerken irgendwann einen leicht melancholischen Unterton in den Geschichten. Die Nordaronkirche hat nichts gegen das Buch, im Gegenteil, da es den Menschen ein wenig die Angst vor Nordaron nimmt, schätzen sie es sogar sehr und sind über seine Beliebtheit hocherfreut.

Kirche

Nordaron gehört als einzige Gottheit im Siarkreis zu den einflussreichen Göttern im Menaismus und wird meist in einem Atemzug mit Soras-, Veryea, Sonelth, Logathla und Waltarsh genannt. Folglich hat auch die Nordaron ähnliches Gewicht wie jene der vorher genannten Gottheiten.

Kirchengeschichte

Mehr kommt noch!

Richtungen

Der Nordaronkult gehört zu den großen Kulten in Menaismus, einer der Gründe, warum sich innerhalb des Kultes verschiedene Richtungen gebildet haben, die manchmal so unterschiedlich scheinen, dass man nur noch in der Zentralgottheit Nordaron eine Verbindung erkennen kann. Einige davon werden von Azim Deniz misstrauisch beäugt, die Kappater sind sogar verboten und werden sowohl von der Nordaron- als auch der Soraskirche aktiv verfolgt und müssen daher im Verborgenen arbeiten.
Obwohl es diese Richtungen gibt, kann man bis auf die Kappater nicht von einer richtigen Kirchenspaltung sprechen - und selbst die Kappater lehnen den Patriarchen von Azim Deniz nicht als Oberhaupt ab. Es handelt sich dabei nur um verschiedene Wege zum selben Ziel, nämlich Nordaron zu dienen. Dass die Kirche den Philorern nicht traut und die Kappater verfolgen lässt hat eher praktische als religiöse Gründe.
Siariden
Die Siariden sind das, was sich die meisten Menschen unter dem Nordaronkult vorstellen, und das nicht zu Unrecht, sind die Siariden doch nicht nur die Richtung mit den meisten Anhängern, sie Siariden gelten auch als Grundrichtung im Nordaronkult. Das führt dazu, dass die Siariden das gesamte Regelwerk der Nordaronkirche anerkennen - gilt nicht für andere Richtungen - den Patriarchen als Oberhaupt in Azim Deniz anerkennen, auch die meisten Priester- und Laienorden entstammen den Siariden. Herzstück der Siariden ist die Tatsache, dass sich die Nordaronkirche die Treppe Siar nicht als eine einfache, sondern eine doppelte Wendeltreppe vorstellen, mit einem Weg vom Diesseits ins Jensseits - diesen Weg können alle gehen - und einem vom Jenseits ins Diesseits, der nur den Göttern (und ganz wenigen Auserwählten) zugänglich ist. Diese zwei Wege führen dazu, dass die Siariden ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tod sehen, ein Gleichgewicht, dass auch sie wahren müssen. In der Praxis sieht das so aus, dass Siariden sowohl den Dienst an den Tod (Bestattung, Betreuung von Friedhöfen aber auch Stumme Tänze) genauso hoch stellen, wie den Dienst an das Leben (Seelsorge, Traumdeutung und Caldharausch).
Obwohl die Nordaronkirche zu den friedlicheren zählt, so gehören die Siariden nicht unbedingt zu den friedlichsten Nordaronanhängern, was richtige Kämpfe zwischen anderen Richtungen in der Geschichte durchaus beweisen.
Philorer
Die Lehre der Philorer entspricht in etwa jener der Siarider, auch wenn die Philorer viel mehr auf das Gleichgewicht von Schlaf und Tod achten als die Siariden. Allerdings gibt es bei den Siariden nur Priester und Novizen, denn die Philorer verachten jede Form von Hierarchie. Schließlich macht der Tod alle gleich und jeder steht in seinem Totenhemd vor Xasopath, egal ob König oder Bettler. Diese Gleichheit streben die Philorer auch im täglichen Leben an und obwohl sie weltliche Herrscher und Respektspersonen durchaus anerkennen - sie behandeln sie aber wie normale Personen, was regelmäßig zu Problemen führt - tun dies aber nicht mit kirchlichen Würdenträger. Das gilt sowohl für Hohepriester des Soras, als auch für den eigenen Patriarchen. Der Patriarch in Azim Deniz duldet zwar die Philorer und lässt sie nicht verfolgen, genauso wenig wie sich die Philorer offen gegen den Patriarchen stellen, doch die Zeiten waren nicht immer so friedlich. Die Vergangenheit ist voll von Verfolgung durch durch die Siariden, Anschläge auf den Patriarchen (mit Hilfe der Kappater) und öffentlichen Anfeindungen von allen Seiten.
Sowohl Priester als auch normale Gläubige, die den Philorern angehören, stammen interessanterweise nur in den wenigsten Fällen aus den unteren Gesellschaftsschichten, sondern kommen meistens aus der gebildeten Mittel- und Oberschicht. Die Verwandten mancher Priester sind reiche Kaufleute, Gelehrte und sogar Adelige, genauso wie die mancher Anhänger, obwohl zumindest letztere in der Regel ihren gesellschaftlichen Stand nicht zum Gunsten des Glaubens aufgeben
Sojaden
Der Tod wird kommen, doch um den Tod wird sich Nordaron persönlich kümmern. Deshalb ist das Leben wichtig und der Dienst am Leben wichtiger als der an dem Tod. Nach dieser Vorstellung leben die Sojaden und meiden daher jeglichen Totendienst so weit es geht - was nicht heißt, dass sie sich weigern, jemanden zu bestatten. Doch die Sojaden wissen, dass die (Über-) Lebenden mehr ihrer Hilfe bedürfen. Wie dieser Dienst am Leben aussieht, hängt von der persönlichen Anschauungen und nicht zuletzt auch von einer eventuellen Ordenszugehörigkeit ab. Viele sehen in der Seelsorge ihren Lebensinhalt, andere im Lesen von Traumen und andere auch im Caldharauch, ein Grund warum viele Sojaden Caldhaabhängig sind. Obwohl die Sojaden nach Eigendefinition mit beiden Beinen fest dem Boden stehen sollten, sind sie in der Praxis die Entrücktesten in der Nordaronkriche. Der Caldharauch ist interessanterweise nicht der Hauptgrund dafür. Viel eher liegt ihre Entrücktheit in ihrer Meisterschaft im Traumdeuten und auch Träumen. Plötzliche laute Feststellungen, gerade nicht zu träumen, sind typisch für Sojaden und sorgen dafür, dass sie in der Bevölkerung für etwas verrückt gehalten werden. Dass sie es mit diesem Training schaffen, eigene Träume völlig zu kontrollieren und sogar Traumbrücken zu anderen träumenden Priestern bauen können, ist nur wenigen bekannt. Auch als Seelsorger stellen sie manche Sihsetrapriester in den Schatten und die Pflege von geistig Verwirrten ist ihnen genauso wichtig wie das Erforschen der eigenen Träume.
Sojaden werden von der Nordaronkriche sehr geschätzt, und nicht nur weil sie Seelsorge betreiben und Träume deuten. Ihre Ablehnung aller weltlichen Machtspiele als Zeitvertreib jener, die den wahren Wert von Leben und Tod nicht begreifen, schließt sie praktisch von allen kircheninternen Machtkämpfen aus, ihre Abhängigkeit von der Caldharose erleichtert gleichzeitig ihre Bestechung. Denn die Fähigkeit vieler Sojaden Traumbrücken zu bauen, macht sie zu wertvollen Informanten, in einer Welt, in der die schnellste Nachrichtenübertragung über Brieftauben geht.
Kappater
Ursprünglich waren die Kappater das Gegenteil der Sojaden. Das bedeutet, dass sie jene Nordaronpriester waren, die den Dienst an die Toten über den an die Lebenden stellten. Da man sich bis auf Bestattungen praktisch nirgends darüber einig wurde, wie ein solcher Dienst auszusehen hat, entstanden zahlreiche zum Teil sehr unterschiedliche Orden, die sich nur formell zu den Kappatern zählten. Die meisten dieser Orden sind heute untergegangen, so gut wie alle überlebenden werden heute zu den Siariden gezählt - und sind dann im Vergleich zur Urform sehr entschärft - doch in einigen Kappatern kristallisierte sich irgendwann der Gedanke, dass der Tod schon im Leben beginnt. Dieser eigentlich harmlosen Erkenntnis folgte allerdings bald jene, dass es dann nichts ausmache, jemanden zu töten, weil jede Person schon seit der Geburt mit einem Bein im Grab steht. Und niemand hätte mehr das Recht ein Leben endgültig auszulöschen als ein Diener des Gottes des Todes. Marlev von Gent, ein führendes Mitglied der Kappater, behauptete öffentlich schließlich sogar - von Visionen heimgesucht - dass dies der einzige Existenzgrund der Kappater sein. All jene, die das nicht so sehen, seien eigentlich Siariden oder Philorer. Dieser öffentliche Bruch mit dem wichtigsten Gesetz der Nordaronkirche, dem strikten Tötungsverbot, führte nicht nur dazu, dass sich viele von den Kappatern lossagten und meist zu den Siariden gingen, sondern auch, dass die Kappater nicht nur für verboten erklärt wurden, Marlev von Gent wurde sogar unter Kirchenbann gestellt, und auch die weltlichen Herrscher sahen nun langsam eine Bedrohung in den Kappater und begannen sie zu verfolgen, mit Hilfe der offiziellen Nordaronkirche. Marlev von Gent überlebte diese Verfolgung nicht, ging aber als verkannter Märtyrer in die Kirchengeschichte ein und sorgte mit seinem Tod erst dafür, dass die Kappater überlebten.
Heute sind die Kappater zwar so gut wie überall verboten und sind dadurch gezwungen im Verborgenen zu leben und zu arbeiten. Zu glauben, Kappater würden an nichts anderes denken, als daran jemanden wie man jemanden töten kann, ist falsch. Es gibt unter ihnen normal geweihte Priester, die sich vom Verhalten und auch von der Tracht praktisch nicht von anderen Nordaronpriestern unterscheiden und die meisten sterben ohne jemals jemanden oder etwas getötet zu haben. Denn das Leben mag zwar wenig heilig sein, der Tod ist es allerdings und darf nicht entweiht werden. Einziges Zeichen ihrer Zugehörigkeit ist ein kleines Silbermesser mit einem eingravierten Raben, mit dem sie zur Not Nordaron bei seiner Arbeit helfen und ein Leben auslöschen können.
Interessanterweise erkennen die Kappater trotz Verfolgung durch Azim Deniz den Patriarchen als Oberhaupt der gesamten Nordaronkirche an, weshalb der Patriarch theoretisch auch ihr Oberhaupt ist, allerdings ein blindes Oberhaupt, das Fehler macht und die man als Kappater beheben muss. In der Vergangenheit hat man schon zweimal, um diese Fehler zu beheben, den einen besonders blinden Patriarchen eliminiert, als Dienst an Nordaron. Aber auch der Patriarch und hat sich schon einige Male den Kappatern bedient, um unliebsame Zeitgenossen loszuwerden.

Priester

Nordaronpriester gelten wohl als die geheimnisvollsten Priester im Menaismus. Das hat mehrere Gründe. Zum einen dienen sie Nordaron, dem Gott des Todes und des Schlaf, zum anderen sind sie recht verschwiegen und nur ein Bruchteil ihrer Rituale sind auch einer breiteren Bevölkerungsgruppe bekannt. Die meisten Rituale finden im Ausschluss der weltlichen Bevölkerung statt und so ist vieles, angefangen bei den fast profanen Stummen Tänzen, die in den Gründzügen schon Novizen beigebracht werden, bis hin zum Besolden der Krieger der Tausend-Klagen-Treppe durch den Patriarchen praktisch unbekannt, selbst profanen Nordaronorden sind sie in der Regel unbekannt.
Ausbildung
Die Nordaronkirche rekrutiert ihre Novizen entweder aus den eigenen Reihen - Nordaron dürfen heiraten und Kinder in die Welt setzen - oder aus Waisenhäusern, die sie in einigen Fällen selbst führen. Vor allem Kinder, deren Verwandten unter tragischen Umständen umgekommen sind, finden sich schnell in der Schar ihrer Novizen ein, was damit zusammenhängt, dass Nordaronpriester jene Kinder trösten, bis diese eine Liebe zu Nordaron oder Sihsetra entwickeln. Dass Kinder aus besseren Kreisen zu Nordaron finden, ist eher selten der Fall, bis auf Azim Deniz, wo es in höheren Kreisen praktisch eine Pflicht ist, einen Sprössling Nordaron als Priester zu schenken. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Spätberufenen erstaunlich hoch, was auch die Laienorden erklärt. Spätberufene haben in den meisten Fällen Nahtoderlebnisse hinter sich und fühlen sich dazu verpflichtet, ihr neues Leben Nordaron zu weihen oder ihm wenigstens zu dienen.
Im Regelfall beginnt das Noviziat mit acht bis zwölf Jahren und dauert etwa acht Jahre. Die ersten drei Jahre verbringt der Novize damit grundlegendes Wissen wie Lesen/Schreiben, Rechnen, alte Sprachen und etwas Geschichte und Religionsgeschichte zu lernen, aber auch niedere Dienste wie Putzen und Kochen zu verrichten. Um eine solide Grundlage zu schaffen, werden ihnen sowohl die Grundzüge des Stummen Tanzes als auch der Traumdeutung beigebracht. Einige Novizen lernen während dieser zeit sogar schon, bewusst zu träumen.
Die nächsten beiden Jahre wird er in die Obhut eines Wanderpriesters gegeben, traditionell jenem Wanderpriester, der als erster zum Tempel kommt. Dieses kleine Glücksspiel – für gewöhnlich weiß man nicht viel über den Aufenthalt der einzelnen Wanderpriester bescheid – hat den Zweck, dass sie die Eltern wohlhabender Novizen nicht den Lehrer ihres Sohnes aussuchen können. Ein Freistellen von den Reisejahren gibt es für normale Novizen nicht, bei Spätberufenen werden sie aber manchmal übersprungen. Während dieser Jahre lernen die Novizen nicht nur ein wenig Praxis kennen, es wird auch dafür gesorgt, dass sie sich ein wenig körperlich ertüchtigten und bei Tod und Träumen nicht ganz den Bezug zur realen Welt verlieren. Dass die Novizen bei ihren Reisen zuweilen mehr sehen, als sie verkraften können, ist der Kirche nicht einmal ganz unrecht, wird hier doch die Spreu vom Weizen getrennt. Besonders hart trifft es jene, die Heere begleiten müssen. Was ein Novize während dieser Zeit lernt, ist von Lehrmeister zu Lehrmeister verschieden und kann von sämtlichen Riten bis hin zu Tricks beim Glücksspiel alles mögliche beinhalten.
Die nächsten beiden Jahre verbringen die Novizen wieder in einem Tempel, meist in jenem, in dem sie mit ihrem Noviziat begonnen haben. Von nun ist ihre Stundenplan voll vom Studium der Heiligen Schriften und Kirchengeschichte, Erlernen von Riten und Zeremonien und auch der Stummen Tänze. Nicht einmal die Nächte können sie mit einfachem Schlafen verbringen, denn nun müssen jene, die es noch nicht können, lernen, bewusst zu schlafen und ihre Träume zu steuern. Zusätzlich kommt das Deuten von Träumen und etwas Psychologie, um anderen Menschen den richtigen seelischen Beistand leisten zu können. Zusätzlich müssen sie oft die jüngeren Novizen beaufsichtigen, ihnen zur Hand gehen oder gar unterrichten. Nach einiger Zeit wird ihnen auch gestattet, bei Ritualen mitzuwirken.
Das letzte Jahr ist für die meisten Novizen das Härteste, dient es doch als Vorbereitung für die Weihe. Neben viel Meditation, Drill in den Stummen Tänzen, dem Umgang mit Gebetstreppen und dem ewigen Rezitieren der heiligen Schriften, sammeln die (meisten) Novizen erst hier ihre erste Erfahrungen mit der Caldharose und lernen, wie man Schlafmohn richtig verarbeitet und dosiert. Auch Totenwaschungen werden erstmals in diesem Jahr durchgeführt (falls der Novize dies nicht ohnehin während seines Wanderjahres kennen gelernt hat). Körperlich und geistig wird dem Novizen neben den Stummen Tänzen noch mit Schlafentzug, gewaltsamen Eindringen in den eigenen Träumen und Fasten zugesetzt. Dafür hat er aber auch das Recht, einfache Zeremonien den Priestern abzunehmen und darf auch schon allein eine Einfache Totenwaschung und Bestattung durchführen.
Nach Ende dieser Lehrzeit werden Novizen, die geistig und körperlich unversehrt ihr Noviziat überstanden haben, in einer feierlichen Zeremonie geweiht. Die letzte Entscheidung liegt aber bei Nordaron, auch wenn dieser nur äußerst selten einen Novizen zurückweist.
Tracht
Die Tracht der Priester soll den Träger und dem Träger und jedem, der ihm begegnet, seine Sterblichkeit vor Augen führen. Der Nordaronpriester und alle, die ihm begegnen, sollen ständig daran erinnert werden, dass der Tod ständig um einen ist, dass man mit jedem Atemzu Siar einen weitern Schritt näher kommt und dass daran nicht Schreckliches ist. Abgesehen von letztem Punkt – den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen – erfüllt die Tracht der Nordaronpriester völlig diesen Zweck, sofern man sich ein wenig mit der Symbolik des Nordaronkults auskennt.
Die Tracht der Priester und der deutlich selteneren Priesterinnen ist dreiteilig. Als unterste Kleidungsschicht wird eine zumeist schmucklose weiße Kutte getragen, die je nach Rang und Geldbörse des Trägers aus einfachem Wollstoff oder teurer Seide bestehen kann. Diese Kutte symbolisiert das Leichenhemd, das jeder schon in seinem Leben trägt, obwohl nur das der Nordaronpriester und der Novizen auch für menschliche Augen sichtbar ist. Gerne wird zum Leichenhemd ein breiter schwarzer Gürtel getragen, der oft mit Rabenmotiven bestickt ist.
Als zweite Schicht folgt ein weiter knöchellanger schwarzer Mantel, der für gewöhnlich ständig in der Öffentlichkeit getragen wird und das weiße Leichenhemd darunter fast ganz verschwinden lässt. Die meisten Menschen verbinden daher Nordaronpriester weniger mit dem weißen Leichenhemd als mit dem schwarzen Mantel. Der Mantel ist bei höheren Rängen an den Säumen oft bestickt, je höher der Rang, desto aufwendiger.
Der dritte Teil ist die Siarkrause, eine Art dünnes Halsband, das den Rücken entlang in eine Doppelspirale hinabfällt, je höhere der Rang, desto länger ist die Siarkrause. Während die Krause bei den meisten einfachen Priestern aus einem weißen, gestärktem Stoff besteht und nach hinten lose geflochten wird, besteht jene des Patriarchen aus Silberplättche und Silberbrokat.
Novizen tragen bis zu ihrer Weihe nur die weiße Kutte mit dem schwarzen Gürtel.
Zusätzlich werden sowohl von Novizen als auch von Priestern Anhänger mit einer Krähe getragen, wie diese aber genau aussehen und aus welchem Material sie bestehen hängt aber vom Rang des Trägers.
Alltagsleben und Aufgaben der Priester
Wenn man das Alltagsleben und die Aufgaben der Priester beachtet, muss man berücksichtigen dass es zwei Grundtypen von Nordaronpriestern gibt, die Tempelpriester und die viel häufigeren Wanderpriester, die nicht nur von Tempel zu Tempel ziehen, sondern oft auch Heereszügen folgen, um sich um jene zu kümmern, denen der Feldscher nicht mehr helfen kann. Daher gibt es natürlich Unterschieden zwischen beiden Priestertypen, die in einigen Bereichen enorm sein können.
Die Hauptaufgaben beider Priestertypen sind der Dienst an den Toten, worunter nicht nur Bestattungen fallen, und der Dienst an die Lebenden, womit einerseits seelischer Beistand für die Hinterbliebenen, als auch das Deuten von Träumen gemeint ist.
In der Gesellschaft werden vor allem die Tempelpriester - in Haagest handelt es sich dabei um jene Priester, die einen Nordaronschrein in einem Schreinhaus betreuen - höher angesehen. Ihr Leben ist verhältnismäßig einfach. Sie leben nicht in den Tempel, aber meist in einem anschließenden Gebäude, die meiste Zeit des Tages verbringen sie aber trotzdem im Tempel, um sich um die seelischen Nöte von Gläubigen zu kümmern, ihnen Trost zu spenden, ihre Träume zu deuten und um Tote für die Bestattung vorzubereiten, die sie dann auch selbst durchführen. Priester vor allem niederen Ranges kümmern sich zusätzlich noch um die örtlichen Gräber. Neben all diesen Aufgaben bleibt meist noch genug Zeit, um in Stummen Tänzen den Toten zu gedenken, sich in Meditation zu versetzen - egal ob mit Hilfe von bestimmten Substanzen oder nicht - und durch bewusstes Träumen seiner selbst bewusster zu werden. Auf einen normalen Tempel kommen meist zwei bis drei Priester und oft genauso viele Novizen, die und deren Ehepartner und Kinder (Nordaronprister müssen nicht zölibatär leben) gemeinschaftlich zusammenleben. Handelt es sich um große Tempel gibt es natürlich mehrere Wohnhäuser und hohe kirchliche Würdenträger bewohnen oft ihr eigenes Haus, der Patriarch von Azim Deniz hat sogar einen eigenen Palast mit Gefolge. Die Priester versorgen sich einerseits über direkte Spenden, oft aber auch von städtischen Abgaben, was in Haagest allerdings nicht der Fall ist.
Anders sieht es mit den Wanderpriestern aus. Ihre Hauptaufgabe ist es von einem Ort zum anderen zu reisen, um Tote bestatten zu können. Dass da wenig Zeit für Traumdeutung bleibt und sich viele Priester schon damit schwer tun, den Hinterbliebenen zu helfen, versteht man umso besser, wenn man bedenkt, wieviele bewaffnete Konflikte und Seuchen es zurzeit in Alaton gibt. Dazu kommt, dass Wanderpriester, obwohl man ihnen durchaus mit Respekt begegnet, einen deutlich schlechteren Ruf als ihre Kollegen im Tempel genießen und oft ein sehr einsames Leben führen, nur mit etwas Glück in Gesellschaft eines Esels oder gar eines in Ausbildung stehenden Novizen. Wanderpriester sind nicht nur in Haagest, sondern auch im Rest von Alaton auf völlig Spenden angewiesen, die bei ihnen in der Regel recht schmal ausfallen und fast ausschließlich in Form von Naturalien, meist Speisen, gegeben werden. Lediglich bei Nordarontempeln können sie damit rechnen, dass ihnen ein warmes Bett und eine Suppe Schüssel sicher sind.

Kirchenstruktur

Die Nordaronkriche ist die einzige Kirche des Siarkreises, die über eine hierarchische Struktur verfügt, was aber verständlich ist, schließlich ist die Nordaronkriche die mit Abstand größte des Siarkreises. Trotzdem kann sie es mit denen anderer großer Kirchen wie die von Soras nicht aufnehmen und es gibt auch keinen blinden Gehorsam wie bei diesen. Es ist durchaus einige Male vorgekommen, dass ein Patriarch abgesetzt wurde.
Abgesehen von der Weihe vom Novizen zum Priester gibt es keine separaten Weihen, wie es zuweilen in anderen Kirchen der Fall ist.
Ganz unten in der Hierarchie stehen die Novizen, die noch nicht die Priesterweihe empfangen haben und noch in der Ausbildung stehen. Egal gerade mit ihrer Ausbildung begonnen haben oder kurz vor der Weihe stehen, sie alle tragen nur die weiße Kutte, die Priestern nur als Untergewand dient, dazu oft ein breiter schwarzer Gürtel. Dazu kommt ein Krähenamulett aus Kupfer.
An der untersten Stufe in der Nordaronkirche stehen - bei den den geweihten Mitgliedern - die Einfachen Priester. Meist handelt es sich bei ihnen um einfache Wanderpriester, die von einem Ort zum anderen ziehen, ohne ein bestimmtes Ziel vor den Augen. Nur wenige kommen auch in sehr großen Tempeln unter. Einfache Priester tragen die typische Tracht von Nordaronpriestern. Der Stoff der Gewänder ist zumeist billig, die Siarkrause kurz und besteht aus Stoff und dazu kommen ein Krähenamulett aus Bronze, zuweilen der wertvollste Besitz eines Wanderpriesters.
Einen Rang höher steht der Ephishor, der Tempelvorstand. In der Regel ist der Ephishor der einzige Priester eines Tempels, dem vielleicht der ein oder andere Novize Gesellschaft leistet, in großen Tempeln ist es aber durchaus möglich, dass ihm einige einfache Priester unterstellt sind. Theoretisch kann jeder einfache Priester ein Ephishor werden, wenn es ihm gelingt einen Tempel zu errichten - oder von einem Ephishor zu erben. Die Gewänder eines Ephishor können besser als die von Einfachen Priestern sein, müssen aber nicht, denn es kommt durchaus häufig vor, dass selbst ein Tempelvorstand bettelarm ist. Die Siarkrause ist - obwohl noch immer aus Tuch - etwas länger und das Krähenamulett besteht Silber.
Über den Ephishor steht Synodal, ein Priester, der einer Synodale, also einem bestimmten - großflächigen Gebiet vorsteht. Das es im Augenblick in Alaton acht Synodale gibt, gibt es derzeit auch nur acht Synodal (siehe unten). Ein Synodal ist stets eine zumindest regional sehr mächtige und einflussreiche Person und das Amt wird in vielen Gebieten mit dem Hochadel gleichgesetzt, egal als was der Synodal geboren wurde. Mindestens alle fünf Jahre treffen sich die Synodal zur Synode, zu einer Kirchenversammlung, in Azim Deniz, um über das Schicksal der Kirche zu diskutieren oder - falls ein Synodal verstorben ist - einen neuen zu bestimmen. Stirbt der Patriarch, wird hier auch dessen Nachfolge bestimmt, ist die Synode mit einem lebenden Patriarchen besonders unzufrieden, kann sie diesen hier auch mit Einheitsbeschluss absetzen. Als Leute von Macht und Einfluss - und zumeist auch mit Vermögen - kommt es selten vor, dass sie sich in billige Stoffe hüllen. Mäntelsäume und Gürtel sind oft sehr aufwendig bestickt, die Siarkrause ist deutlich länger und besteht aus Silberbrokat und das Krähenamulett aus Gold, oft mit Edelsteinen - besonders gern Amethyst - besetzt.
An der Spitze der Nordaronkirche steht - abgesehen natürlich von Nordaron selbst - nur noch der Patriarch. Er wird von der Synode bestimmt und kann von dieser - bei Einheitsbeschluss - auch wieder abgesetzt werden. Allerdings ist das in der Vergangenheit niemals geschehen und es ist schon eine große Demütigung für einen amtierenden Patriarchen, wenn eine solche Absetzung auch nur angesprochen wird. Die Macht des Patriarchen in der Nordaronkirche wird meist überschätzt - er gilt nur als erster unter gleichen in der Kirche und seine Stimme in der Synode hat genauso viel Gewicht wie die eines Synodal. Mit der weltlichen Macht sieht es aber anders aus, denn da seit 300 Jahren der Patriarch auch höchster Würdeträger von Azim Deniz ist, ist somit der mächtigste Mann von Denised ist, also praktisch ein weltlicher Herrscher, auch wenn er sich seine Macht ein wenig mit dem Deniseder Rat teilen muss. Resistenz des Patriarchen ist natürlich Azim Deniz, genauer gesagt der Patriarchenpalast bzw. der Angotempel. Die Kleidung des Patriarchen spiegelt seine Macht wider und ist dementsprechend teuer und aufwendig. Die Siarkrause reicht fast bis zum Boden und besteht aus hauchdünnen Silberplättchen, das Krähenamulett besteht aus dunklem, fast schwarzem Amethyst. Dazu kommt die Amethystkrähe, ein Siegelring, der von einem Patriarchen zum anderen weitervererbt wird, und der man sonderbare Kräfte nachsagt.
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Um Alaton besser unter Kontrolle zu haben, wird der gesamte Kontinent in acht Synodale eingeteilt, große Gebiete, die einem Synodal unterstehen. Diese Synodale richten sich nicht unbedingt an Landesgrenzen und unterscheiden sich oft gewaltig an Größe und Macht.
Synodale Nordreiche: Obwohl es sich dabei um die größte Synodale handelt - sie umfasst die gesamten Eisreiche, Waldreiche und Teile Vonorrs - ist sie doch gleichzeitig jene mit der geringsten Macht. Denn trotz der Größe finden sich hier kaum Personen, die zum Menaismus gehören, geschweige denn Nordaron den anderen Göttern vorziehen. Bei den wenigen Priestern, die es hier gibt, handelt es sich so gut wie ausschließlich um Wanderpriester.
Synodale Norrlande: Hierzu gehören Norr und der Großteil von Vinorr. Hier ist es zwar für die Nordaronkirche insgesamt besser als in den Nordreichen, doch die Götter des Wasser-Himmels Kreises sind hier zu mächtig, um es der Nordaronkirche leicht zu machen.
Synodale Zwischenlande: Hierzu gehören Adiih, Sagdiih und vereinzelte Gebiete von Tanibed. Da schon allein diese Länder nicht besonders mächtig sind, ist es auch nicht der lokale Synodal. Den Synodalen aus den Swischenlanden wird aber nachgesagt, dass sich durch eine beispiellose Sturheit auszeichnen.
Synodale Tanibed: Zur dieser Synodale gehört nur Tanibed, zumindest der Großteil davon. Ähnlich wie in den Norrlanden hat hier die Nordaronkirche stets Knoflikte mit den Würdeträgern anderer Gottheiten, in diesem Fall den Göttern des Meledischen Kreises, allen voran Soras und Veryea. Insgesamt geht es ihr hier aber besser als in den Norrlanden und die Kirche wird auch mächtiger, je weiter man in den Süden kommt.
Synodale Lindan: Zu dieser Synodale gehören - trotz des Namens - die beiden Länder Lindan und Wiseyn. Die Nähe zu Denised macht hier die Nordaronkriche ungemein populär, weshalb die Synodale eine der wichtigsten ist.
Synodale Azim Deniz: Zu dieser Synodale gehört nur Azim Deniz samt Umland, was aber nichts daran ändert, dass es sich hierbei um die wichtigste Synodale überhaupt handelt. Der Patriarch residiert in der Hauptstadt Azim Deniz, ein Großteil der Bevölkerung verehrt zuerst Nordaron, bevor an die anderen Götter gedacht wird und es ist hier stets ein gesellschaftlicher Aufstieg, wenn man das Priesteramt anstrebt.
Synodale Ostlande: Zu dieser Synodale gehören neben den kontinentalen Länder Thiclak, Raria und Irrekath auch Haagest, der Sitz des Synodal liegt aber auf dem Festland, nämlich in Raria. Das Land liegt zwar im Süden und hat somit vergleichsweise viele Nordaronanhänger, doch es ist stark zerklüftet, spärlich besiedelt und in zahlreiche kleine Staaten zerrissen, weshalb die Synodale Ostlande eine der schwierigsten ist. Das Haagester Tempelverbot ist hier nicht unbedingt das größte Problem.
Synodale Südlande: Noch schlimmer als in der Synodale Ostlande geht es in der Synodale Südlande zu: Unwegsames Gebirge, eigenbrötlerisches und extrem misstrauische Bevölkerung, bizarre Bräuche und vor allem mit Shend, Arhag, Gaghil Necenealt und Südnecealt zahlreiche winzige Länder, die erbitterte Feinde sind und ständig zwischen Krieg und Friedens schweben. Die Synodale gilt daher mit gutem Recht als schwierigste Synodale überhaupt.
Priester- und Laienorden folgt   Torenorden     Duren (Orden von Wanderpriestern)   Esmeren (Sojadenorden, sehr rauschig)   Conpherer (Sojadenorden, gemäßigter)   Reelayer (Orden, der Tanz und Meditation in Mittelpunkt stellt, etwa 90 Mitglieder)   Akkarten Gründung: 103 vMF Oberhaupt: Gorlat S Hauptsitz: Antir Mitgliederzahl: 380 Mit fast 400 Mitgliedern sind die Akkarten der größte (Laienritterorden, der nicht direkt dem Patriarchen unterstellt)   St. Skearorden Gründung: 1087 n. MF Oberhaupt: Charlen Sarolen Brasme Hauptsitz: Azim Deniz Mitgliederzahl: 150 Beim St. Skearorden handelt es sich eigentlich um eine Splittergruppe der Akkarten, die sich aber mittlerweile so stark von den Akkarten unterscheidet, dass man sie eigenständig nennen muss und auch von der Priesterschaft und den Gläubigen als ein eigenständiger Orden gesehen wird. Obwohl die Mitgliederzahl des neu gegründeten Ordens 1087 n. MF von über 1000 Mitgliedern praktisch auf null dezimiert wurde, sind sie selbst heute mit nur 150 Mitgliedern noch immer sehr wenige, wenn man aber bedenkt, dass ihr Hauptsitz in Azim Deniz ist und sie die Leibgarde des Patriarchen sind, erscheinen sie fast einflussreicher als die deutlich mächtigeren Akkarten. Wie auch bei de Akkaten handelt es ich um einen reinen Laienorden - Priester sind schließlich am Tötungsverbot gebunden. Der St. Skearorden wurde 1087 n. MF von Sendar Skear gegründet, dem Hauptmann jener Gruppe von Akkarten, die zur Zeit der Norr-Denisedischen Krieges in Azim Deniz stationiert war. Auf Befehl eines Traumes riet er dem Patriarchen im Angotempel Schutz vor den übermächtigen Norr zu suchen. Seine Männer würden den einzigen Zugang, die Angotreppe so bewachen, wie es ihnen Nordaron aufgetragen hätte. Der Patriarch folgte dem Rat, während Skears Männer, ganze 1000 Krieger - unter ihnen auch normale bewaffnete Bürger, die ebenfalls Nordarons Ruf vernommen hatten - paarweise auf der Treppe Stellung und warteten auf die Angreifer. Als die ersten Norr kamen, gab Skear den Befahl, dem ihn Nordaron gegeben haben, nämlich dass jeder Soldat seinen Partner auf der Treppe töte. Die Norr waren anfangs entsetzt über den Massenselbstmord, der sich vor ihnen geschah, doch das Entsetzen schlug in Panik um, als die Toten sich erhoben und die Norr geschlossen angriffen, und da sie bereits tot waren, konnten ihnen die Schwerter der Norr kaum etwas anhaben. Bereits am nächsten Tag flohen die Norr vor den untoten Kriegern und seither hat es keinen Angriff mehr von ihnen auf Azim Deniz gegeben. Die Leichen von Sendar Skears Männern wurden in der Früh vom Gefolge des Patriarchen auf der Angotreppe gefunden, die seitdem Tausend-Klagen-Treppe heißt, und auf jener Treppe, auf der sie im Augenblick ihres Todes gestanden waren, würdevoll bestattet. Skears Bruder sammelte auf Bitte des Patriarchen Krieger um sich, die ähnlich wie Skears Krieger bereit wären ihr Leben für Nordaron und seine Diener zu geben, was zum eigentlichen Entstehen des St. Skearordens geführt hat. Die Mitglieder des St. Skearorden sind heute allesamt ausgezeichnete Krieger, die sowohl dem Ordensgroßmeister als auch dem Patriarchen treu ergeben sind und jederzeit bereit wären für beide ein ähnliches Schicksal zu wählen wie jene Krieger auf der Tausend-Klagen-Treppe, wobei das Wort des Patriarchen höher steht als das des Ordensgroßmeisters. Dem Patriarchen dienen sie nicht nur als Leibgarde und Leibwache, sie werden vom ihm gelegentlich auch zu besonderen Missionen ausgesandt. Der Mut und vor allem das Fehlen von jeglicher Todesangst macht sie zu gefürchtete Kriegern. Mitglieder des St. Skearorden tragen   Hände Kappatets Gründung: 608 n. MF Oberhaupt: unbekannt Hauptsitz: unbekannt (vermutlich Denas) Mitgliederzahl: 30 Über diesen kleinen Oden mag zwar so gut wie nichts bekannt sein, was aber kein Grund dafür ist, dass er überall sehr gefürchtet ist. Er soll sich in der Stadt Denas eingerichtet haben, aber so wirklich scheint das niemand zu wissen, und wer das momentane Oberhaupt ist, scheint nicht einmal den Ordensmitgliedern selbst bekannt zu sein. Die Hände Kappatets waren einer jener zahlreichen Heute kann man von den Händen Kappatets mehr von einer Meuchlerorganisation als von einem religiösen Orden sprechen, und zwar von einer äußerst guten. Man munkelt, dass man mit dem Geld, für das man einen Mord bei den Händen Kappats, ein kleines Königreich kaufen kann, dafür ist auch die Person dann so gut wie tot. Sollte jemand einen Anschlag wider Erwarten doch überleben, gilt diese Person fortan als Tabu, und da Taranis Batraal einer jener wenigen Glücklichen war, droht ihm von dieser Seite her keine Gefahr mehr. Die Hände Kappatets stellen niemals Fragen zu einem Auftrag und erfüllen ihn stets ohne an die möglichen Folgen für ein Land, eine Stadt oder eine Familie zu denken, vorausgesetzt natürlich, der Preis wird bezahlt.       Öffentliche Riten sfdghdhdfhdfhdfhfh   Totenwaschung sdfgdgdgdgdg   Bestattung sgdgdhfhfhfhfh   Traumdeutung dfgdfhdfhdhdhdhdh   Seelendeutung sdgdhhfhfhfhfh       Caldharausch, Gebetstreppen und Stumme Tänze - Geheime Riten Neben diesen Ritualen und Zeremonien, die man auch als Laie Verfolgen kann, gibt es noch eine Fülle jener, von denen man als Laie nichts weiß, die sogar die meisten jüngeren Novizen nicht kennen. Nordaronpriester können sehr böse werden, wenn sie merken, dass etwas von ihrem Geheimwissen nach außen gedrungen ist, allerdings fangen die meisten Laien mit diesem Geheimwissen ohnehin nichts an. Dass aber fallweise etwas nach außen dringt, konnte nie wirklich vollkommen verhindert werden. Manche Gaukler führen Tänze auf, die sehr an die Stummen Tänze erinnern, wenn auch meist mit Musikuntermalung, und in einigen Großstädten versetzen sich auch immer häufiger experimentierfreudige Vertreter der Oberschicht in einen Caldharausch, ohne zu ahnen, dass Nordaronpriester etwas ganz ähnliches tun.   Höhere Totenwaschung Nicht jeder Toter wird einer Höheren Totenwaschung unterzogen. So ein Privileg genießen nur Priester (auch Priester der anderen menaischen Götter), Mitglieder der Laienorden der Nordaronkirche, hohe weltliche Würdenträger – wenn sie order ihre Angehörigen sich der Nordaronkirche als würdig erwiesen haben, und da zählen großen Spenden kurz vor dem Tod nicht dazu – aber auch Niedergeborene, wenn sie der Nordaronkirche eine großen Dienst erwiesen haben. Gewöhnlich wird dem Herrscher eines Landes nicht das Recht für eine Höhere Totenwaschung abgesprochen, obwohl es auch hier einige Fälle gegeben hat, bei denen einem besonders kriegstreiberischen Herrscher diese letzte Ehre verwehrt wurde. Bei der Höheren Totenwaschung wird zuerst der Leichnam gewaschen und mit wohlriechenden Ölen gesalbt, die sich von Tempel zu Tempel unterscheiden, in der Regel aber sehr wertvoll sind. Schließlich werden dem Toten sämtliche Körperöffnungen mit Bienenwachs verschlossen, um das Eindringen von bösen Geistern zu verhindern. Auf die geschlossenen Augen werden erhitzte Goldmünzen gelegt, die sich bei der Prozedur in die Haut brennen. Nachdem der bzw. die Priester dann einen Tag und eine Nacht über den Toten meditiert habe, wird der Leichnam schließlich aufgebahrt und bestattet. Die Art der Bestattung ist dabei vollkommen egal. Eine Besonderheit eines derart behandelten Leichnams ist, dass er sich für nekromatische Experimente nicht verwenden lässt und für Dämonen, die von Leichen Besitz ergreifen, praktisch nicht existent ist.   Gebetstreppen Erst wenn du Siar erklimmst, wirst du dein Leben wirklich erkennen. So steht es in vielen Texten zum Ango, doch die Priester Nordarons kennen Möglichkeiten, schon früher einen Blick auf ihr Leben, aber auch auf das anderer Menschen zu werden, wenn auch einen etwas getrübten. Dafür verwenden sie so genannte Gebetstreppen. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Schatulle (mit vielen Laden) und dem Modell einer Wendeltreppe. Die Anzahl der Stufen ist unterschiedlich, doch haben wertvolle Gebetstreppen besonders viele Stufen. Die Höchstzahl wäre 1741, doch hat man dies bei keiner Gebetstreppe bis jetzt erreicht. Meistens besteht eine Gebetstreppe aus Holz, doch es gibt auch welche aus Metall, Stein und gar aus Papier. Zusätzlich zu der eigentlichen Gebetstreppe gibt es auch noch 2x1741 Kärtchen mit Menas‘ Totenklagen, egal ob es sich dabei um die offiziellen und eigene Versionen handelt. Der Priester wählt ein Kärtchen, die die Person symbolisiert und mischt die übrigen. Von den gemischten Kärtchen gibt er jeweils zwei in eine Stufenschatulle, meistens von unten nach oben beginnend. Dann deutet er die Kärtchen in den Stufen. Die Deutung erweist sich als verwirrend, da ein Kärtchen das Leben vor, das andere das Leben nach dem Tod symbolisiert. Die Priester setzten die Gebetstreppe normalerweise für sich selbst ein, um ihr Leben und das Leben nach ihrem Tod zu deuten und eventuell zu verändern. Den vergleich mit Kartenlegen hören sie nicht sehr gerne.   Stumme Tänze Die Stummen Tänze sind wohl eines der am strengsten gehütetsten Geheimnisse der Nordaronkirche. Hierbei handelt es sich um zum Teil sehr komplexe Tänze, die alleine oder in kleinen Gruppen – aber stets unter Ausschluss von Laien – zu Ehren der Toten getanzt wird. Die Tänze können oft mehrere Stunden dauern und sind sehr kräftezehrend. Viele Tänzer fallen dabei in Trance – meist das eigentliche Ziel der Tänze – und bekommen dabei Visionen von der Welt der Toten. Bei den stummen Tänzen gibt es mehrere Figuren, die die meisten Priester kennen (sie tanzen müssen sie nicht unbedingt könne), aus denen dann die eigentlichen Tänze aufgebaut werden und wenn nötig mehrmals wiederholt werden. Es gibt spezielle Tänze, die es einem ermöglichen so tief in das Reich der Toten einzudringen, dass man ähnlich wie bei der Caldhameditation mit den Seelen von Verstorbenen kommunizieren kann, allerdings auf die Gefahr hin, dass die Seele gleich selbst dort bleibt und einen zwar lebenden aber seelenlosen Körper zurücklässt. Ein anderer Tanz, der Totentanz, ist nur wenigen hochrangigen Priestern bekannt und nur der Patriarch selbst darf ihn aufführen. Bei diesem Tanz ist der Patriarch über ein seelisches Band mit einem noch lebenden, aber todkranken Gläubigen verbunden. Nach dem relativ kurzen Tanz – er dauert maximal eine halbe Stunde – fällt der Patriarch wie leblos zu Boden, und der todkranke Mensch stirbt ohne jegliche Schmerzen. Der Totentanz wird nur nach ausdrücklichem Wunsch des Sterbenden getanzt, aber ob eine Einwilligung unbedingt notwendig ist, ist unbekannt. Stumme Tänze werden wie der Name sagt stumm, also ohne musikalischer Begleitung, getanzt, was ihnen einen gespenstischen Charakter verleiht. Allerdings behaupten viele Tänzer, vor allem die guten, trotzdem Musik gehört zu haben.   Caldhameditationen In den meisten Nordarontempel gibt es eine streng von Besuchern abgeschirmte Kammer, die als Raum des Gesprächs genannt wird. Jemand, dem es trotzdem gelingt in diese Kammer zu gelangen, bietet sich ein Raum, der sich von einer normalen Rauschhöhle nur durch die zahlreichen Krähenmotive unterscheidet. Es finden sich hier mehr oder weniger bequeme Liegen, Wasserpfeifen, Karaffen mit Wasser und vor allem eine Schatulle mit einem feinen Pulver, gemahlenem Caldha in seiner reinsten Form. In dieser Kammer werden die so genannten Caldhameditationen durchgeführt, eine Möglichkeit nicht nur in einen Rauschzustand zu verfallen, sondern auch mit den Seelen von Verstorbenen in Kontakt zu kommen. Caldharauch hat eine stark halluzinogene Wirkung und verursacht schon in geringen Dosen äußerst realistische Traumzustände - bei Überdosis kann daraus aber sehr schnell Albträume und mit Pech auch Tod durch Atemstillstand werden. Der Konsument bekommt den Eindruck, die Welt durch die Augen der Götter zu sehen, Nordaronpriester behaupten, sie würden die Welt von der vorletzten Stufe von Siar sehen, einen Schritt von Tod und Jenseits entfernt. In einem derartigen Rausch sieht man die Welt nicht nur durch ganz andere Augen, viel farbenprächtiger, lebendiger und beeindruckender, sondern man kann vor allem einen Blick ins Reich der Toten erhaschen und sogar mit den Toten selbst sprechen. Dass letzteres zumindest den Priestern tatsächlich möglich ist, beweist, dass Nordaronpriester von den Toten Informationen erhalten, die nur diese wissen können, vorausgesetzt sie können mit dem Verstorbenen sprechen, was deutlich schwerer wird, wenn sich die Seele des Toten nicht mehr im Reich der Toten, sondern in einem anderen Paradies befindet. Dass der Rauch der Caldharose nicht nur positive Folgen hat, erkennt man rasch daran, wie viele Nordaronpriester abhängig von Caldha sind, denn Nordaronpriester gehen mit Caldha nicht annähernd so verantwortungsbewusst um wie etwa mit Schlafmohn. Bei den Priestern, die praktisch ständig Nachschub bekommen können, mag dies zwar nicht in kriminelle Aktivität ausarten wie bei Nichtpriestern, doch kommen es bei ihnen öfter vor, dass sich Süchtige, um eine bessere Wirkung zu erzielen, tödliche Dosen verabreichen. Bei derart verschiedenen Priestern sagt man oft, dass sie auch den letzten Schritt zum Jenseits gegangen sind.   Jagd auf die Verlorenen Es kommt vor, dass nicht jede Seele ihren Weg zu Nordaron findet. Die Gründe können vielfältig sein und reichen von unerledigten Aufgaben der Verstorbenen, geglückten oder besser gesagt gelungenen Beschwörung, Seelenketten an den verstorbenen Körper (oder einen anderen Körper) bis hin zur Beschädigung der Seele selbst. Derartig unglückliche Seelen können - müssen aber nicht - als Geister oder Gespenster herumspuken. Während Geister noch eine intakte Seele haben und meist relativ einfach dazu gebracht werden können, Siar doch zu erklimmen, sind die Seelen von Gespenstern meist so beschädigt, dass einerseits ein vernünftiges Gespräch nicht möglich ist, und selbst wenn man ein Gespenst dazu gebracht hat, Siar zu erklimmen, so wird es in der Regel von Xasopath nicht eingelassen und wieder verjagt. Doch da diese geister und Gespenster trotz allem in den Bereich Nordaron fallen, ist es die Pflicht eines jeden Nordaronpriester, die Toten dazu zu bringen loszulassen und die Lebenden vor den Toten zu beschützen. Daher versucht ein Nordaronpriester, der zu einer Geisteraustreibung gerufen wird, stets zuerst vernünftig mit den Spukgestalten zu verhandeln, was ihm mit einigen geheimen Gebeten aber auch Stummen Tänzen gelingt. Nützt dies nichts, ist er dazu gezwungen, diese Seelen mittels Nordarons Macht zu zerstören, also vollständig auszulöschen. Da dies der Ehrfurcht vor den Toten widerspricht, ist diese Auslöschung tatsächlich nur das letzte Mittel, und nicht einmal ein zuverlässiges, da es genug Geister und Gespenster gibt, die sich von all dem ziemlich unberührt zeigen. Vergessen darf nicht werden, dass Geister und Gespenster ausgesprochen selten sind und die meisten Geistaustreibungen haben sehr natürliche Gründe (Mäuse in den Wänden, schlechtes Gewissen der Hinterbliebenen) oder gehen auf Magie oder Dämonen zurück.       Traumreisen Einige Nordaronpriester besitzen nicht nur die Fähigkeit bewusst zu träumen und ihre Träume vollkommen zu steuern, sondern auch sie so zu lenken, dass sie von einem eigenen Traum in den einer anderen Person übergehen können. Wie dies Funktioniert ist unbekannt, dürfte aber ähnlich funktionieren wie die Reisen der dämonischen Traumläufer. Damit eines solche Traumreise auch funktioniert, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Der Traumreisende muss bewusst träumen können und seine Träume steuern können und natürlich auch das nötige Ritual beherrschen. Die Zielperson, die am besten auch ein Nordaronpriester sein soll, muss sich an einem bekannt Ort aufhalten, darf von keinem Traumläufer besessen sein (sonst wird es für den Traumreisenden ungemütlich, da ihn der Traumläufer angreifen würde), muss den Traum bewusst steuern können und sollte - was irgendwie verständlich ist - natürlich gerade träumen. Vor allem letzteres ist oft das größte Problem bei Traumreisen, da Schlafen und Träumen nicht gleichzusetzen sind. Ein Traumreisender muss oft mehrere Versuche starten, um eine Traumphase zu erwischen. Wagt der Traumreisende einen Versuch, versetzt er sich in einen tranceartigen Zustand, meist mit der Hilfe von Schlafmohn, und wirkt das Ritual. Kann er Kontakt aufnehmen, tritt er praktisch in die Traumwelt seines Opfers ein und erlebt auch mit, was dieser gerade Träumt, kann in die Träume sogar eingreifen, was er auch tun muss, um die Aufmerksamkeit seines Ziels zu erregen. Bei Alpträumen kann eine solche Erfahrung für den Reisenden nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich sein. Ist das Interesse gefesselt, kann der Reisende Botschaften überbringen oder auch erhalten und natürlich sich auch einfach mit der Zielperson unterhalten; einfaches Unterhalten ist aber so gut wie nie der Grund für Traumreisen, dazu sind sie aufwendig und gefährlich.   Besolden der Krieger der Tausend-Klagen-Treppe Dieses Ritual ist eng mit dem Krieger-der-Tausend-Klagen-Treppe-Tag verbunden und wird nur an diesem Tag, ausschließlich in Azim Deniz und ausschließlich vom Patriarchen abgehalten. Wenn an dem Tag die Feierlichkeiten mit den Umzügen und Schauspielen zu Ende gehen, begibt sich der Patriarch von Azim Deniz auf die nun abgesperrte Tausend-Klagen Treppe und erklimmt sie. Bei jedem Schritt fällt er zweimal auf die Knie, dankt dem hier gestorbenen beiden Kriegern namentlich für ihr Opfer und legt für beide jeweils eine Kupfermünze auf die Treppe, den Sold für die treuen Dienste. Das geht die ganze Treppe entlang und kann sich durchaus die ganze Nacht durchziehen, vor allem wenn der Patriarch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Ist der Patriarch oben angekommen, verbringt er den Rest der Nacht in Meditation und macht sich bei Sonnenaufgang wieder auf den Weg nach unten. Die Münzen sind da schon längst verschwunden. Was mit den Münzen geschieht, ist unbekannt, gestohlen werden sie allerdings nicht. Der Legende nehmen sie tatsächlich die verstorbenen Krieger, die als Dank auch wieder zurückkommen würden, wenn dem Angotempel wieder Gefahr droht.              

Tempel und Schreine

dfgdhdfhdfhdh       Tempel sdgdghdhfhfhf       Berühmte Tempel sdgdghdhfhdfh       Schreine und berühmte Schreine sgdgdhdfhdfh       Heilige Orte sgdhdhfjfhfgfh              

Die Gläubigen

sdgdhfhfhfh       Glaubensbekenntnisse dfhrtjjjjtjjjjjjj       Arten der Verehrung dfhhjfjgjgjjj       Volkstümliche Vorstellungen dghfhgfjgjkhhjhhjjkfjjj       Feiertage und Feste Der Nordaronkult kennt eine Fülle von Feiertagen und Festen, von denen hier nur einige wenige genannt werden. Fast all jene Feiertage und Feste sind eher ruhig und werden still abgehalten.   Tag der Stille (3. - 6. Nordathan) Mehr kommt noch!   Krieger-der-Tausend-Klagen-Treppe-Tag (9. Senomar) Mehr kommt noch!   Moretttag (erster Neumond im Tedmuin) Mehr kommt noch!   Fliegende-Wünsche-Tag (2. Aantag im Hren) Ein recht schönes Fest, bei dem mehr die Bevölkerung als die Priesterschaft eingebunden, ist das Fliegende-Wünsche-Fest, das jedes Jahr am 2. Aantag im Hren gefeiert wird. Ähnlich wie am Tag der Stille gedenkt man der Toten, doch in einer feierlichen Zeremonie werden am örtlichen Friedhof, im Beisein der Nordaronpriester, den Toten auch Grüße und Wünsche gesandt. Dazu schreibt - oder lässt schreiben - man geliebten Verstorbenen Briefe, die für das Fest an dir Beine von Krähen und anderen schwarzen Rabenvögeln befestigt werden. Ursprünglich hat man letzteres selbst tun müssen und sich auch die Krähe besorgen müssen, heute ist es in vielen Ort so, dass die Nordaronpriester sowohl die Krähen zur Verfügung stellen, als auch die Briefe an deren Beine befestigen, natürlich nur gegen ein kleines Entgelt. Grund für diesen Dienst war allerdings nicht das Zusatzeinkommen, sondern die Sorge um die Tiere, die bei der ungeschickten Behandlung mancher Leute mitunter Verletzungen davontrugen. Der ganze Tag wird mit Briefeschreiben und Befestigen, aber auch Gebeten an die Toten begangen, bis bei Sonnenuntergang alle Krähen frei gelassen werden, die dann so gut wie immer geschlossen in den Himmel steigen. In großen nordarongläubigen Städten kann dies ein großes Spektakel werden, wenn mit einem mal ein riesiger Schwarm schwarzer Vögel in den Himmel steigt. In Azim Deniz soll sich sogar jährlich der Himmel verdunkeln. Die Aufgabe der Vögel ist es, die Briefe zu den Verstorbenen zu bringen, was natürlich außerhalb der Möglichkeiten der Vögel liegt. Die Priester verbringen daher die nächsten Tage damit, die Krähen mit den Briefen wieder einzufangen und sie von ihrer Last zu befreien. Die Briefe werden im Tempel gesammelt und am ersten Nordathan im Tempel feierlich aber im Ausschluss der Bevölkerung verbrannt.              

Geheimwissen

Nordaron ist wohl eine der aktivsten Gottheiten überhaupt und dabei scheut er nicht davor zurück viele jene Gebote zu brechen, die er seinen Gläubigen auferlegt, vor allem jenes mit der aktiven Missionierung nimmt er nicht besonders ernst.
Zwar verbietet er seinen Priestern zu töten oder das Leben eines anderen zu verlängern, was ihn nicht daran hindert in äußerst seltenen Fälle selbst Leben und Tod zu seinem Gunsten zu manipulieren. Mit der Glaubenslehre lässt sich das allerdings vereinbaren, er ist schließlich der Herr über Leben und Tod. Dabei neigt er eher dazu ihm nützliche Personen wiederzubeleben anstatt gefährliche Suspekte zu töten, schließlich braucht man nur etwas Geduld, bis so jemand auf natürlichem Weg den Tod findet. Nordaron ist übrigens über Massensterben egal welcher Art alles andere als glücklich und neigt dazu jenen, die ein solches verursachen, nicht besonders wohl gesonnen gegenüber zu stehen, und der beste Weg ihn zu verstimmen ist unnötig Leben zu vernichten, egal welche Art von Leben. Dass Nordaronpriester nicht töten dürfen, kommt von dieser Abneigung. Andere Götter oder auch Höhere Dämonen spötteln deshalb oft, dass Nordaron einfach faul ist und zusätzliche Arbeit verabscheut. Aber auch Personen/Lebewesen, die auf widernatürliche Weise wie etwa durch einen Dämonenpakt nicht mehr altern, erregen sein Missfallen, obwohl er selbst einigen Erwählten ein ausgesprochen langes Leben schenkt und sie zuweilen auch vom Tod zurückholt - beides allerdings extrem selten.
Es kommt immer wieder vor, dass sich Nordaron in der Gestalt eines Sterblichen manifestiert, um auf sterblichen Füßen durch die Welt zu wandeln. Die Körper, die er dabei wählt, sind vielfältig, mal als Krähe, mal als Mensch, aber auch als Pferd oder Stier mischte er sich unter die Sterblichen. Die Gründe, warum Nordaron dies tut, sind unbekannt, doch manchmal, nicht immer, folgt eine derartige Manifestation auf einen gewaltigen Umbruch - oder geht einer solchen voraus. Wo und wann sich Nordaron - oder besser gesagt ein winziger Teil des Gottes - manifestiert, ist unbekannt. Fakt ist aber, dass er, um seine irdische Existenz verlassen zu können, zum Mottentempel gehen muss. Es ist werden natürlich sämtliche Dämonen in der näheren Umgebung auf ihn aufmerksam und versuchen ihn zu töten oder zumindest fest zu setzen.
Nach strenger menaischer Erklärung mögen zwar alle Götter praktisch Geschwister sein, sie entstammen schließlich alle den Schuppen und dem Blut Menas, im Volksglauben gilt allerdings Nordaron oft als Vater der Göttin Nidde mit der milden Sihsetra als Mutter. Falls es im Nordaronkreis allerdings tatsächlich so etwas wie einen Vater- und Tochtergott gegeben haben sollte, so ist dies wohl eher umgekehrt der Fall. Nidde wäre dann nämlich die Mutter von Nordaron und Sihsetra.
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