Bestiarium duplex

Das Bestiarium duplex ist eine reich illustrierte Handschrift, die allem im Fürstentum bekannten Bestien erfasst und systematisch beschreibt.

Zweck

Das Bestiarium duplex sollte den alten Streiten zwischen Septe und Zitadelle klären, welche Systematik des Tierreichs korrekter sei. Die Kompromisslösung war ein Buch, das von zwei Seiten lesbar ist: Von einer Seite enthält es die Auflistung aller Tiere, sortiert nach der Augenfarbe und der daraus abgeleiteten Systematik der Septe, die jedes Tier einer Bändigergottheit.
Von der anderen Seite zeigt das Buch die von der Zitadelle vorgeschlagene Ordnung der Tiere nach ihre Abstammung aus Honig, Rohrkolben, Silber und Drachenpfeffer.

Document Structure

Referenzen

Aal
Species | Jan 28, 2023
Der religiöse Teil zitiert immer wieder aus dem Siebenzackigen Stern, besondrs wenn es um die Zähmungsleistung der Göttinnen geht. in der Eingangsreferenz wird darauf hingewiesen, dass die Umfärbung der Augen nach der Zähmung ein Akt der göttlichen Gnade wäre.
In der Struktur erinnert der religiöse teil auch an das Herbarium septuplex, das eine in der Zirbenseptei aufbewahrte Handschrift zu den Pflanzen ist. Der Ursprung der Handschrft ist bis heute unbekannt.
Ziege
Species | Jan 28, 2023
Im zitadellischen Teil werden sehr oft Verweise auf das Buch Primotiere von den drei Maestern Soupé Punch, Saapasjalkakissa und Ruususen Ruusunen gemacht und auf Schnittexperimente mit den Bernsteinproben.
Besonder die mit Hirsemehl nachgeformten Modelle der Urtiere wurden häufig verspottet und kritisiert, auch wenn sie für die Systematisierung der Tiere nur von geringer Bedeutung war.

Veröffentlichungsstatus

Das Original des Bestiarium duplex befindet sich im Bestensaal der Bibliothek unter Burg Geistberg. In diesem Saal werden auch die in Ethanol eingelegten bunten Augen der Tiere und die in Honig oder Bernstein konservierten Urtiere ausgestellt.
Kopien einzelner Seiten wurden lange als Gastgeschenk übergeben, vollständige Abschriften des kostbaren Buches gibt es nur in den Akademien. In vielen Septen und Septeien gibt es gekürzte Ausgaben, die nur den religiösen Teil oder das ganze Buch aber ohne Abbildung enthalten.
Die Maester der Burgen haben oft bildlose Ausgaben des zitadellischen Teils, um die Burgherrinnen in Tierfragen schnell ebantworten zu können.
Pandabär
Species | Jan 28, 2023

Historical Details

Hintergrund

Muschel
Species | Jan 28, 2023
Über viele Jahre stritten Zitadelle und Septe, wessen Einteilung des Tierreichs besser wäre. Als Kompromiss schlug die damalige Fürstin vor, beide Organisationen sollten ihre besten Kräfte zur Erforschung zur Verfügung stellen, und der Bessere würde gewinnen.

Geschichte

Die damalige Surena von Geistberg bot ihre Burg als Forschungsort an. Die Große Akademie von Göttergnad entsandte die Septa Papitar ilman nimeä, die Zitadelle stellte den damaligen Maester von Burg Sandstein Tutkija jonka nimi ei ole tuttu zur Verfügung.
Falke
Species | Aug 9, 2023
Siebzig Illustratoren arbeiteten während der fünfzig Jahre währenden Forschung abwechselnd mit den beiden zusammen. Insgesamt unternahmen die beiden auch vier Expeditionen, die jeweils ein Jahr dauerten, eine in das Bergland, eine in das Dünenland, eine in das Küstenland, eine in den Heiligen Distrikt Salvexan und eine in Fürstenbezirk. Dabei wohnten sie jeweils in den Burgen und Ämtern.
Katze
Species | Jan 28, 2023

Öffentliche Reaktion

Die Akademie von Isenwald lästerte, dass man alle überflüssigen Tiere hätte weglassen sollen, die nicht als Kampftiere gezüchtet oder deren Körperteile nicht für Waffenproduktion verwendet werden können.
Für die Akademie von Höllhain war die Einbindung eines Maesters eine überflüssige Störung, weil schon jede mittelmäßige Septa gute naturwissenschaftliche Kenntnisse mitbringen sollten.
Aus der Akademie von Salzküste wurde bemängelt, dass auch Tiere von niedrigem Wert aufgelistet wurden, obwohl der Handel mit ihnen sinnlos ist.
Die diplomatische Qualität des Bestiariums als Geschenk wurde zwar von der Akademie von Sonnspeer zuerst anerkannt, später widerrief sie allerdings das Lob, weil ausländische Gesandte sich darüber beschwert hatten, dass nur die Tiere des Fürstentums augnenommen worden waren.
Eidechse
Species | Jan 28, 2023
Typ
Study, Scientific
Medium
Papyrus
Erstellungsdatum
1928 a. N.
Wer könnte je vergessen, was in ferner Urzeit sich schreckenerregend in das chaotisch Nichts entsponn: Von Krallen zerrissene Flügel, von blutigen Tatzen geschlagene Streifen in einst blühende Wiesen. Der krachende Klang eines Horns, das die schützende Schale einer Muschel zersprengte? Wer muss nicht an das bunte Glitzern herausgerissener Augen denken, die in nächtlicher Finsternis zur myrthischen Beute ungeheuerlicher Vernichtung wurden? Wer leugnet die Gefahr, die kein Schnurren verbarg und kein brüllender Schrei übertönte? Nie endete während des Bestienkrieges das Heulen der Substanzen und Pflanzen, nicht gezähmt wurde das Rudel wütender Tierkämpfer. In keiner Höhle fand man Zuflucht, bei keiner Pflanze konnte man freundschaftliche Anbindung finden. Die stinkenden Kadaver der ermordeten Bestien schrien nach dem sanften Boten des Friedens, doch eher vergifteten Monster die Lebensmittel, als das die Bösartigen Hilfe gewährten. Selbst die stummen Parasiten konnten nicht schnell genug verdauen, was der Bestienkrieg an Kadavern gebar. Wie nur endet das schreckliche Spiel der Raubtiere? Nur durch die geschickten Listen und Schleichmanöver der Sieben wurden Tiere zu Freunden der Menschen, Gefährten der Pflanzen und Schützer der Substanzen. Nur wer begreift, dass alle heutigen Bestien gezähmt wurden von Vater, Mutter, Jungfrau, Altes Weib, Krieger, Schmied und Fremder versteht das Wesen der Tiere.
Aus dem religiösen Prolog des Bestiarium duplex

Der Kampf zwischen Honig, Rohkolben, Silber und Drachenpfeffer führte zu einer Vielzahl von Urtieren und Tieren: Einige haben Krallen, andere Flügel, wieder andere Streifen. Gegen physikalische Belastugen entwickelten einige Tierarten wie etwa Muscheln harte Schalen. Manche Tieren können bunte Pigmente aktivieren, um quasi unsichtbar zu werden. Andere können in der Nacht durch halbmythische Kräfte sehen. Nette Katzen schnurren, während böse Bären brüllen oder Milane heulen. Die Zähmung widerspenstiger Tiere gelang nur in wenigen Fällen, lieber bleiben sich selbst schützende Wildtiere in Rudeln zusammen. Man sollte nicht unvorsichtig die Unterschlupfe in finsteren Höhlen erforschen, denn die Verbindung der Wildtiere zu ihrer Umgebung ist noch nicht ausreichend geklärt. Auch wenn der Gestank vor diesen Höhlen so manch sanftes Gemüt verwirrt, sind die deutlichsten Boten der Ernährungsgewohnheit verwesende Lebensmittel. Böse und stille Tiere teilen oft einen gemeinsamen Ursprung, Schmarotzer und Raubtiere verfolgen sich in endloser Umdrehnung. Nur wer begreift, dass alle heutigen Bestien Nachkommen der Urtiere Primoamphibie, Primofisch, Primoinsekt, Primolandtier, Primoreptil und Primovogelsind, versteht das Wesen der Tiere.
Aus dem zitadellischen Prolog des Bestiarium duplex

Kommentare

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Feb 6, 2023 16:40

Sehr schöne Idee ein Buch zu kreieren, dass man von beiden Seiten lesen kann und beim "Klick ins Buch" noch so viel interessantes erfährt.

Stay imaginative and discover Blue´s Worlds, Elaqitan and Naharin.