Neo-Mandschuken
Das 1932 von Japan befreite Mandschukuo, seit 1933 unter der Leitung von Kaiser Pu Yi, dem ersten Vasallen des japanischen Tenno, wurde schon während des chinesischen Bürgerkriegs zum Zufluchtsort für viele Chinesen, die sich für keine von beiden Seiten entscheiden wollten. Nach der gewaltsamen Aufteilung der Mongolei zwischen der Sowjetunion und China folgten viele Mongolen, die sich nicht der kommunistischen Druckart beugen wollten. Diese Neuankömmling, vermischt mit Wirtschaftsmigranten und Arbeiterinnen aus Korea und Japan wurden von der traditionellen Bevölkerung als 'Neo-Mandschuken' verunglimpft, die zu Arbeitslosigkeit und sozialen Spannung beitragen würden.
Genauer besehen waren diese Zuwanderer aber sogar bitter nötig, um den massiven industriellen Aufweg zu gehen, der von Landwirtschaft über Schwerindustrie bis zu chemischer Industrie viele (japanische) Bedürfnisse durch Massenproduktion abzudecken hat. Um allerdings das traditionelle Gefüge abzuschotten gegen sozialistische und gewerkschaftliche Unterwanderung, wurden auch die Neo-Mandschuken gezwungen, sich für eine der fünf offiziellen Ethnien zu deklarieren, um dann innerhalb dieser speziellen Ethnarchie verwaltet zu werden. Bei Mischlingen besteht eine Doppelzuständigkeit der Ethnarchinnen beider Elternteile. Neo-Mandschuken sollten sich so weniger als vertriebene oder geflohene Menschen verstehen, sondern als Gäste ihrer jeweiligen Mutterkultur auf mandschukischem Boden.
Es ist noch nicht absehbar, ob die Zugewanderten sich in die indigenen Kultursäulen hinein integrieren und auflösen, oder ob sie eine sechste, neue Kultur bilden. Ein böser Karrikaturist hat das einmal mit einem Bild präsentiert, auf dem der Kaiser mit seinen fünf Ehefrauen im Bett liegt, aber rechts von ihm noch ein Platz frei ist, auf den er deutet mit den höhnischen Worten:
Genauer besehen waren diese Zuwanderer aber sogar bitter nötig, um den massiven industriellen Aufweg zu gehen, der von Landwirtschaft über Schwerindustrie bis zu chemischer Industrie viele (japanische) Bedürfnisse durch Massenproduktion abzudecken hat. Um allerdings das traditionelle Gefüge abzuschotten gegen sozialistische und gewerkschaftliche Unterwanderung, wurden auch die Neo-Mandschuken gezwungen, sich für eine der fünf offiziellen Ethnien zu deklarieren, um dann innerhalb dieser speziellen Ethnarchie verwaltet zu werden. Bei Mischlingen besteht eine Doppelzuständigkeit der Ethnarchinnen beider Elternteile. Neo-Mandschuken sollten sich so weniger als vertriebene oder geflohene Menschen verstehen, sondern als Gäste ihrer jeweiligen Mutterkultur auf mandschukischem Boden.
Es ist noch nicht absehbar, ob die Zugewanderten sich in die indigenen Kultursäulen hinein integrieren und auflösen, oder ob sie eine sechste, neue Kultur bilden. Ein böser Karrikaturist hat das einmal mit einem Bild präsentiert, auf dem der Kaiser mit seinen fünf Ehefrauen im Bett liegt, aber rechts von ihm noch ein Platz frei ist, auf den er deutet mit den höhnischen Worten:
Wer fünf schafft, schafft auch sechs.
Naming Traditions
Andere Namen
Aufgrund des - von Japan befohlenen - Dekrets von Kaiser Pu Yi vom 14. August 1946 müssen alle Personen, die neu nach Mandschukuo einwandern, ihrem Namen den Bestandteil 新生児 (shin seiji, übersetzt Neugeborener) hinzufügen, um ihre Ablehnung kommunistischer oder antijapanischer Ideologien zu bekennen.
Culture
Kultur und kulturelles Erbe
Durch den massenweisen Zuzug von geflohenen Mongolen und Chinesen sowie die wirtschaftlich motivierte Zunahme der koreanischen Bevölkerung verändern sich die traditionellen Mehr- und Minderheitenlisten in den einzelnen Städten und Dörfern. Es ist daher staatlich vorgeschrieben, im Rathaus fünf eigens eingerichtete Kulturstuben anzubieten, die neben privaten Restaurants, Bädern und Unterhaltungsstätten die Wertschätzung jeder Kultur in jeder Ortschaft verdeutlicht. Der Bürgermeister entscheidet frei, in welcher dieser Stuben er seine Amtshandlungen durchführt und von seinen Untergebenen durchführen lässt. Bei standesamtlichen Hochzeiten entscheiden die Eltern des Paares, welcher Raum für die Zeremonie gewählt wird.
Übliche Bekleidung
Außer an Feiertagen kann jeder tragen, was er oder sie möchte. An religiösen, ethnischen und gesamtstaatlichen Feiertagen ist die je eigene Kulturtracht zu tragen, mit Ausnahme des Kaisers, der nach Belieben alle fünf Trachten oder militärische Uniformen tragen darf.
Foods & Cuisine
Obwohl eine Trennung und Bewahrung der Kulturen von der Regierung gewünscht ist, hat sich in den letzten Jahren eine schleichende Vermengung von Kochrezepten und Besteckformen ergeben, die wahrscheinlich im Lauf der Zeit zu einer mandschurischen Eigentradition führen werden, die auf Industrialisierung, Praktikabilität und neue Werkstoffe eben so offen zugeht wie auf die Anpassung an Klima und Geologie.
Übliche Gebräuche, Traditionen und Rituale
Die Verfassung von Mandschukuo betont die völlige Gleichbehandlung der fünf Ethnien, wobei jeder Gemahlin des Kaisers die Stellung der Ethnarchin zukommt, die in innerethnischen Fragen die höchste Entscheidungskompetenz hat. Nur in unklaren Fällen, bei Mischehen und im Fall einander widersprechender Bräuche werden die Fälle zuerst dem Parlament und bei dessen Uneinigkeit direkt dem Kaiser vorgelegt. Wenn auch er die Lösung des Problems für zu komplex hält, wird die Frage an den japanischen Kaiserhof zur endgltigen Beantwortung vorgelegt.
Das ist der Grund, warum jede Ethnie ihren eigenen Kalender führt und die Schulferien so über das ganze Jahr verteilt sind, dass alle fünf Tradition gleich gut unterstützt werden.
Reifeprüfung
Alle vierzehnjährigen Burschen und Mädchen besuchen im Jahr ihres Geburtstags eine japanische Partnerstadt zu dem リハビリトレーニング (Rihabiri Torēningu, Aufbautraining) genannten, vierwöchigen Kurs, bei dem sie japanischen kochen lernen, japanische Lyrik rezitieren und mit japanischen Gleichaltrigen kurze Bühnenstücke einstudieren, die sie nach der Rückkehr auf den Dorfplätzen oder in den Stadttheatern aufführen.
Historische Figuren
Die zentrale Kristallisationsfigur ist der stille und nachdenkliche Kaiser von Mandschukuo, der seit dem Tod seiner Kaiserin Gobulo Wanrong (1946) zu Melancholie neigte.
Nach dem Tod (manche behaupten, sie sei von japanischen Agenten ertränkt worden) seiner Frau Li Yuqin heiratete Pu Yi auf japanische Empfehlung 1949, zwei Wochen nach Maos Sieg im chinesischen Bürgerkrieg fünf Frauen, wobei die erste zur Hauptgemahlin und Kaiserin gekrönt wurde, während die übrigen vier Nebenfrauen mit anderen Titeln abgefunden wurden.
Die Symbolhochzeiten mit fünf Frauen aus den fünf harmonisch in Mandschukuo zusammenlebenden Ethnien sollte die internationale Anerkennung fördern, ohne den japanischen Überbau allzusehr in den Vordergrund zu stellen (weshalb die japanische Nebenfrau die letzte Stellung bekam). Die Hochzeitskostüme wurde in bewußtem Gegensatz zum modernen kommunistischen China extrem traditionalistisch unter Einsatz vieler Arbeiterinnen, Näherinnen, Stickerinnen, Weberinnen, Kürschnerinnen und Färberinnen gefertigt.
Nach dem Tod (manche behaupten, sie sei von japanischen Agenten ertränkt worden) seiner Frau Li Yuqin heiratete Pu Yi auf japanische Empfehlung 1949, zwei Wochen nach Maos Sieg im chinesischen Bürgerkrieg fünf Frauen, wobei die erste zur Hauptgemahlin und Kaiserin gekrönt wurde, während die übrigen vier Nebenfrauen mit anderen Titeln abgefunden wurden.
Hauptgemahlin und Kaiserin, Blüte der Mandschurei
Aisin Gioro Xinyue (愛新覺羅·心月), "Aisin Gioro" ist der Familienname der Qing-Dynastie, zu der auch Pu Yi gehörte, und "Xinyue" bedeutet "Herzmond".Erste Nebengemahlin und kaiserliche Prinzessin, Blüte der Mongolei
Borjigin Sarnai (博爾濟吉特·薩爾奈), "Borjigin" ist ein bekannter mongolischer Familienname, und "Sarnai" bedeutet "Rose" auf Mongolisch.Zweite Nebengemahlin und kaiserliche Prinzessin, Blüte Chinas, Herrin von Bejing und Nanjing
Li Meiling (李美玲), "Li" ist eine jahrhundertalte chinesische Adelsfamilie aus Nanjing, und "Meiling" bedeutet "schöne Jade".Dritte Nebengemahlin und kaiserliche Prinzessin, Blüte Koreas, Herrin von Kaesŏng, Hüterin der Koguryo-Grabstätten
Kim Ji-woo (김지우 / 金智友), "Kim" ist ein sehr häufiger koreanischer Familienname von Akademikern, und "Ji-woo" ist ein beliebter Vorname adeliger Töchter, der "Weisheit und Freundschaft" bedeutet.Vierte Nebengemahlin und kaiserliche Prinzessin, Blüte Japans, Gräfin 伯爵 (Hakushaku) der Provinz Hida und Herzogin 公爵 (Kōshaku) von Tōsandō
Yamamoto Hana (山本花), "Yamamoto" ist eine viertausend Jahre alte mitteljapanische Herzogsfamilie, und "Hana" bedeutet "Blume".Die Symbolhochzeiten mit fünf Frauen aus den fünf harmonisch in Mandschukuo zusammenlebenden Ethnien sollte die internationale Anerkennung fördern, ohne den japanischen Überbau allzusehr in den Vordergrund zu stellen (weshalb die japanische Nebenfrau die letzte Stellung bekam). Die Hochzeitskostüme wurde in bewußtem Gegensatz zum modernen kommunistischen China extrem traditionalistisch unter Einsatz vieler Arbeiterinnen, Näherinnen, Stickerinnen, Weberinnen, Kürschnerinnen und Färberinnen gefertigt.
Der Rückbezug auf die Krönung des Kaisers Pu Yi 1934 gilt vielen Alt- und Neu-Mandschuken als zentraler Kristallisationspunkt:
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Also bei dir ist in Asien aber auch echt was los. Interessanter Ansatz. Wobei das mit den Frauen ja auch sehr speziell ist. Okay, sie haben auch eine Funktion, aber... mal sehen, vielleicht läuft es ja dann wirklich auf "wer 5 schafft, schafft auch 6 hinaus". Die könnte dann auch für Mischehen und co. zuständig sein, um im Endeffekt die armen Japaner zu entlasten ;).
Vielen Dank, dass du den ironischen Unterton perfekt erfasst und dann gleich noch in den Kommentar eingebaut hast. der reale Pu Yi, wirklich eine tragische Figur, hatte ja mit seinen realen Ehefrauen weniger Glück und wohl auch eher Angst vor Sexualität wegen des massiven Drucks, die Dynastie nicht aussterben zu lassen. Im realen Leben hatte er keine Nachkommen.
Wobei der ja insgesamt noch viel mehr Pech hatte. Oder auch nicht, wie man es nimmt. Mal sehen, wie China und co. hier das Land finden.
Ja, die Weltkarte oben zeigt ja ein bisschen was: Fast die gesamte Küste ist weiterhin japanisch, dafür gab es nach dem Sieg der KPCh über die Guomindang zumindest ein Stück vom Mongoleikuchen. Ohne Japans Niederlage wäre es kaum verständlich, warum sie freiwillig die Rohstoffgebiete und Häfen räumen sollten, deshalb ist auch nicht Beijing Hauptstadt Chinas.